Der „Generationenkonflikt“ und biblische Grundsätze
WARUM ist heute die Welt der Erwachsenen so weit von der Welt der Jugendlichen entfernt? Gibt es dafür einen tiefen Grund? Ein Brief, der vor kurzem bei uns eingegangen ist, wirft etwas Licht auf dieses Thema.
In einer Mädchenklasse wurden im Unterricht soziale Probleme behandelt, unter anderem auch das Thema „Generationenkonflikt“. Bald zeigte es sich, daß das Gespräch sehr einseitig geführt wurde, daher wurde die Anregung gemacht, daß die Mädchen ihre Eltern zur nächsten Unterrichtsstunde einladen sollten. Der Vater eines dieser Mädchen, ein Zeuge Jehovas, schreibt über dieses Erlebnis folgendes:
„Wir, meine Frau und ich, konnten es so einrichten, daß wir an dem bestimmten Tag um neun Uhr in der Schule waren, doch außer uns waren keine Eltern anwesend.
Die Schülerinnen saßen in einem Halbkreis, und wir wurden gebeten, an den beiden Schreibtischen Platz zu nehmen, an denen sonst die Lehrerin saß. Zwei Lehrerinnen waren ebenfalls anwesend, hielten sich aber hinten im Schulzimmer auf. Das Gespräch begann, indem wir die Mädchen, die sich zum Wort meldeten, aufriefen, worauf sie eine Frage stellten. Wir hielten das Gespräch nicht schriftlich fest, aber die Mädchen wollten wissen, wie wir über Zucht, Strafe, Freiheit, Vergnügen, die Ursachen des ‚Generationenkonflikts‘ usw. dachten. Wir stützten unsere Antworten auf die Bibel, und wenn wir Gelegenheit hatten, zitierten wir auch daraus.
Wir wiesen darauf hin, daß jeder, jung oder alt, sein Leben lang in Zucht genommen werde, daß eine Strafe je nach dem Vergehen und der Person, die sich etwas zuschulden kommen ließ, mild oder streng ausfallen könne, daß die Bibel für jeden Ratschläge enthalte und daß es keinen ‚Generationenkonflikt‘ gebe, wenn eine Familie nach den Grundsätzen der Bibel lebe. Die Mädchen waren offenbar tief beeindruckt, und als die eingeräumten vierzig Minuten vorbei waren, baten sie uns, noch eine weitere Unterrichtsstunde zu bleiben. Das taten wir auch.
Den Mädchen war es klar, daß es in unserer Familie zwischen Jung und Alt keine Wand gab. Nachdem wir weggegangen waren, sagten einige der Mädchen zu unserer Tochter, sie wären glücklich, wenn sie solche Eltern hätten wie sie. Viele gaben zu, daß sie lieber ein Elternhaus hätten, in dem Zucht, gepaart mit Liebe, herrsche, als ein Elternhaus, in dem Eltern und Kinder nicht miteinander sprächen. Dank unserer Ausbildung für den Predigtdienst konnten wir ihre Fragen ohne Zögern klar und eindeutig beantworten.“
Ja, die vorzüglichen Grundsätze der Bibel bilden die Brücke, die Eltern und Kinder miteinander verbindet; gleichzeitig sollte jung und alt sich der Tatsache bewußt sein, daß sie Kinder eines großen Vaters sind, der weiß, seine Kinder liebevoll in Zucht zu nehmen.