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  • „Über Bluttransfusion“
  • Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1950
Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1950
w50 15. 2. S. 61-62

„Über Bluttransfusion“

8. Oktober 1949.

Werter Herr!

Hier die Antwort auf Ihr Schreiben vom 21. September über Bluttransfusion:

Es stimmt, dass Jesus am Sabbattag Werke der Barmherzigkeit tat und schuldlos gehalten wurde, weil es gesetzlich war, so am jüdischen Sabbattag Gutes zu tun. Auch die Priester im Vorbild-Tempel zu Jerusalem arbeiteten am Sabbat, um ihre priesterlichen Funktionen auszuüben, und wurden als schuldlos erachtet. Ferner assen David und seine Männer Schaubrot, das nach dem Gesetz allein die Priester in der Stiftshütte essen durften, und dies weil David und seine Leute damals der Speise bedurften. Kann man sich aber schriftgemäss auf solches berufen, um einen Christen zu rechtfertigen, dass er für sich oder für einen seiner Freunde oder seiner Lieben zu Bluttransfusionen Zuflucht nimmt? Man erwäge:

Gottes Bund hinsichtlich der Heiligkeit des Blutes von Geschöpfen wurde durch Noah mit der Menschheit geschlossen, ehe das Sabbatgesetz durch Mose mit den Juden in Kraft trat. (1. Mose 9:1-6) Als dann durch Jesu Tod der mosaische Bund mit seinem Sabbatgesetz abgeschafft wurde, blieb der Noahbund hinsichtlich des Blutes noch in Kraft, und Jahre nach dem Tode Jesu erkannten Jesu Apostel und Jünger diese Tatsache und geboten daher den christlichen Gläubigen, davon abzustehen, Blut von Geschöpfen in ihren Körper aufzunehmen. (Apg. 15:19, 20, 28, 29; 21:25) So gab denn Jesus durch seine guten Werke am Sabbat seinen Nachfolgern kein Beispiel, den Noahbund hinsichtlich des Blutes zu verletzen oder diesbezüglich Ausnahmen zu machen. Die Priester, die am Sabbat im Tempel arbeiteten, gaben ihren nichtpriesterlichen Brüdern kein Beispiel, den Sabbat durch weltliche Arbeit zu übertreten; weshalb nicht? Weil Gott jenen Priestern gebot, diese Werke im Tempel alle Tage der Woche zu tun, den Sabbat nicht ausgenommen. So gehorchten sie also Gott, indem sie, was sie am Sabbat taten, nicht draussen, sondern im Tempel verrichteten. So handelnd, verletzten sie indes den Noahbund hinsichtlich des Blutes nicht.

Auch als David und seine Männer vom Schaubrot assen, nahmen sie nicht Brot entgegen, wodurch dem Heiligen der Stiftshütte der Brotvorrat entzogen werden wäre, der vor Gott dort sein musste. Es war Schaubrot, das der Priester schon vorher „vor Gott“ weggeräumt hatte, damit es Raum gab für frisches Schaubrot; somit war das Brot, welches David ass, nun eigentlich gewöhnliches Brot. Wir lesen: „Da gab ihm der Priester geweihtes Brot, weil dort kein anderes Brot vorhanden war als nur die Schaubrote (das Gegenwartsbrot, Moffatt), die man vor dem Angesicht des Herrn weggenommen hatte, um neugebackene Brote am Tage ihrer Wegnahme dafür aufzulegen.“ (1. Samuel 21:7, Menge) Somit war es Brot, das seinem heiligen Zweck bereits gedient hatte. Indem David es aber annahm und ass, folgte er nicht einer Ausnahme des Noahbundes hinsichtlich der Heiligkeit des Blutes oder übertrat denselben. Dass er keine Ausnahme hinsichtlich des heiligen Bundes des Blutes machte, geht aus seiner Bemerkung hervor, als einige seiner Kriegsleute ihr Leben aufs Spiel setzten, um ihm, nicht Blut, doch Wasser von der Quelle in Bethlehem zum Trinken zu bringen. David goss das Wasser auf den Erdboden aus, wohin das Blut gegossen werden musste. Wir lesen: „Aber David wollte es nicht trinken und goss es aus als Trankopfer dem Jehova; und er sprach: Das lasse mein Gott fern von mir sein, dass ich solches tue! Sollte ich das Blut dieser Männer trinken, die mit Gefahr ihres Lebens hingegangen sind? Denn mit Gefahr ihres Lebens haben sie es gebracht. Und er wollte es nicht trinken.“ (1. Chron. 11:18, 19) In Übereinstimmung damit sagt er in Psalm 16:4: „Ihre Trankopfer von Blut werde ich nicht spenden.“

Viele Religionisten sagen, die Bluttransfusion falle nicht unter den Noahbund, der das Blut betrifft, sondern es handle sich dabei um eine Ausnahme von der Vorschrift, kein Blut in unsern Körper aufzunehmen und dies wegen der guten Wirkung der Bluttransfusion. Machte Gott aber eine Ausnahme hinsichtlich des Blutbundes, weil es Fälle gab, da dies als gut erschien? Nein. Als die Israeliten die Philister verfolgten, ermatteten sie; aber ihre körperliche Erschöpfung diente nicht als Entschuldigung dafür, dass sie das Blut eines Geschöpfes in ihren Körper aufnahmen. Wir lesen: „Sie schlugen aber die Philister an jenem Tage von Michmas bis Ajalon (von Mittag bis Abend, Moffatt), und das Kriegsvolk war sehr ermattet. So machten sich denn die Leute über die Beute her, nahmen Schafe, Rinder und Kälber und schlachteten sie am Boden, und die Leute assen das Fleisch samt dem Blute. Als man nun Saul die Kunde brachte: Die Leute versündigen sich an Jahwe, indem sie das Fleisch samt dem Blut essen, rief er: Ihr frevelt! Wälzt mir einen grossen Stein (Altarstein, Moffatt) her! Und Saul gebot: Zerstreut euch unter die Leute und sagt ihnen: Ein jeder von euch bringe sein Rind und sein Schaf her zu mir und schlachte es hier und esse sodann, damit ihr euch nicht an Jahwe versündigt, indem ihr es mit dem Blute esst.“ (1. Samuel 14:31-34, Kautzsch) Als Sauls Männer die Philister so verfolgten und schlugen, verletzten sie nicht das Sechste Gebot: „Du sollst nicht töten“, sondern handelten nach Gottes Gebot. Indem sie seine Feinde hinrichteten, dienten sie daher als seine Scharfrichter. Dadurch begingen sie keinen Mord. Dass dem so ist, wird durch die Tatsache bewiesen, dass sie nicht in die Zufluchtsstädte fliehen mussten, um vor dem Bluträcher in Sicherheit zu sein, in welche Zufluchtsstädte doch jeder Israelit fliehen musste, wenn er jemand unwissentlich oder unabsichtlich getötet hatte. (4. Mose 35:9-34) Somit entspringt die Folgerung, Bluttransfusion sei entschuldbar, weil dadurch ein erschöpftes Menschenleben neubelebt werde, weltlicher Weisheit und wird von der Heiligen Schrift nicht gestützt.

Wir müssen deshalb vorsichtig sein, zu versuchen, den Gebrauch der Bluttransfusion zu rechtfertigen auf Grund der Annahme, sie diene zum Retten von Leben und sei daher in Gottes Augen gut. Man denkt, sie bewirke nur Gutes, doch halten wenig Menschen inne, um darüber nachzudenken, wie viele Leben sie nicht retten konnte und auch wieviel Schaden sie dem Blutspender und dem Empfänger der Bluttransfusion zugefügt hat, dessen Genesung diesem medizinischen Brauch zugeschrieben wird. Der Umstand, dass das Blut direkt in den Blutstrom des Empfängers eingeführt wird statt in dessen Magen, damit es so seinen Weg in seinen Blutstrom finde, besagt nicht, dass dies kein Essen von Blut sei und daher keine Übertretung des Noahbundes bedeuten würde, der der Aufnahme des Blutes eines Geschöpfes in den menschlichen Organismus widerspricht. Sie ist tatsächlich das Essen des Blutes eines andern, um einen verminderten Blutstrom in Eile wieder nachzufüllen. Folglich ist sie eine Übertretung des göttlichen Bundes hinsichtlich der Heiligkeit des Blutes. Der grösste Schaden, den sie anstiftet, ist nicht ein körperlicher, sondern ein geistiger, indem sie nämlich zur Verachtung des Bundes und Gebotes des grossen Gebers des Lebens, Jehovas Gottes, führt.

Aufrichtig zur Ehre seines Namens Ihre,

Watch Tower Bible & Tract Society

8. Oktober 1949.

Lieber Freund,

Ihr Schreiben vom 21. September hinsichtlich des Artikels über Bluttransfusion, der kürzlich in unserer Zeitschrift Erwachet! veröffentlicht wurde, ist tatsächlich sehr interessant.

Die Erschaffung Evas aus einer Rippe Adams kann keineswegs als eine Bluttransfusion angesehen werden, obwohl Blut die Knochen ernährt. Die Bibel spricht vom Essen des Marks der Gebeine, spricht aber gleichzeitig gegen das Essen oder Trinken des Blutes eines Geschöpfes. (Ps. 63:5; Jes. 25:6) Somit macht das Wort Gottes einen Unterschied zwischen dem Blut und den Gebeinen mit ihrem Mark.

Gottes Bund hinsichtlich der Heiligkeit des Blutes wurde jedoch gegeben, nachdem Gott Eva aus Adam erschaffen hatte so dass, ungeachtet wie Gott Eva erschuf, er Adam und Evas Nachkommen das Verbot auferlegte, Tierblut in ihren Körper aufzunehmen. Wir können nicht sagen, Gott hätte nur den Genuss des Blutes der niedrigeren animalischen Schöpfung nicht aber das des Menschen verboten. Die Erklärung Gottes, des Schöpfers, geht dahin, dass das Leben alles Fleisches im Blute ist, und dies trifft sowohl auf das Blut des Menschen wie auch auf das der Tiere zu. Aus diesem Grunde spricht die Bibel vom Blute Christi als dem wirksamen Mittel zur Erlösung der Menschheit und zur Aufhebung ihrer Sünden, deren Strafe der Tod ist. Wir sind erlöst worden mit dem Blute Christi als eines Lammes ohne Fehl und ohne Flecken, sagt 1. Petrus 1:18, 19.

Die menschliche Paarung zur Fortpflanzung des Menschen kann nicht als eine Bluttransfusion vom Mann zum Weibe angesehen werden. Wenigstens macht Gott zwischen diesem und dem Aufnehmen von Blut in den Körper des Menschen einen Unterschied. Gerade zur Zeit, da Gott seinen Bund mit Noah und der ganzen Menschheit errichtete, worin er das Einnehmen des Blutes eines Geschöpfes verbot, liess er an Noah und seine Familie wiederum den göttlichen Auftrag ergehen: „Seid fruchtbar und mehret euch, und füllet die Erde“, und das bedeutet die Fortpflanzung des Menschen. (1. Mose 9:1-7) Gott würde uns nicht verbieten, das Blut eines andern in den Körper aufzunehmen und uns gleichzeitig ermächtigen, seinen Bund mit Bezug auf das Blut auf andere Weise zu verletzen, unter dem Deckmantel einer andern Handlung. Gott widerspricht sich nicht, und daher ist der Eheakt nicht mit Bluttransfusion zu verwechseln. Durch den Eheakt zwischen Mann und Frau kann Leben gegeben oder fortgepflanzt werden, nicht aber durch die medizinische Bluttransfusion.

Zur Ehre Gottes aufrichtig Ihre,

Watch Tower Bible & Tract Society

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