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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1955
w55 1. 9. S. 543

Archäologie und das Wort „Bund“

EINES der hervorragendsten Wörter in den Hebräischen Schriften ist das Wort berith, das mindestens 279mal erscheint, davon 82mal in den fünf Büchern Moses. Berith ist in Englisch verschiedentlich mit „Bund“, „Bündnis“, „Liga“ übersetzt worden, und einige regen an, es mit „Vorkehrung“ zu übersetzen. Die Neue-Welt-Übersetzung der Hebräischen Schriften (engl.) hat dieses hebräische Wort immer mit „Bund“ übersetzt, obwohl eine bemerkenswerte Ausnahme gemacht werden mußte, wo statt der buchstäblichen Übersetzung „owners of a covenant“ [„Eigentümer eines Bundes“] zwei hebräische Wörter mit dem einen Wort „confederates“ [„Bundesgenossen“] übersetzt worden sind, welches Wort vom lateinischen Wort foederis herkommt, das einen „Bund“, „Vertrag“ oder eine „Übereinkunft“ bedeutet. — 1. Mose 14:13, NW, Fußn.

Während der vergangenen siebzig Jahre haben Jehovas Zeugen diesem Worte berith den engsten Sinn gegeben, indem sie verstanden, daß es sinngemäß auf einen Bundesvertrag Bezug nehme, auf einen gesetzlichen Kontrakt in durchaus neuzeitlichem Sinne, auf ein bindendes Abkommen zwischen zwei Parteien, wo die eine Partei oder beide gesetzlich verpflichtet werden, gewisse Bedingungen oder Pflichten zu erfüllen. Indes haben die meisten religiösen Ausleger eine freiere Ansicht vom biblischen Gebrauch des Wortes berith gehabt und haben seine Kraft verwässert durch die Behauptung, es werde meistens zu einem Vergleich in dem Sinne gebraucht, daß es gewisse Beziehungen zwischen Gott und Mensch anzeige, bloße Äußerungen des Willens (einseitige Bündnisse), oder neue Vorkehrungen bekanntgebe.

Die biblische Archäologie hat nun Jehovas Zeugen gerechtfertigt in ihrem Verständnis des Wortes berith im engeren Sinne. Im Jahre 1927 wurden in der nichtisraelitischen Stadt Qatna, südöstlich von Hamath etwa fünfzehn Keilschrifttafeln gefunden. Hamath befand sich laut der Bibel an der Nordgrenze des Verheißenen Landes. (Jos. 13:5) Diese Qatna-Dokumente oder Tafeln scheinen etwa zweihundert Jahre nach der Zeit Moses geschrieben worden zu sein. Erst im Jahre 1950 veröffentlichte der französische Assyriologe M. J. Bottéro ihre Aufnahmen und Übersetzungen. Die American Schools of Oriental Research gibt folgenden Bericht über zwei dieser Tafeln, die die ersten nichtbiblischen Vorkommnisse dieses wichtigen Bibelwortes enthalten, so wie sie gesetzlich auch von Israels Nachbarn kurz nach den Tagen Moses gebraucht wurden.

„Der Inhalt der zwei Tafeln ist einfach. Tafel A enthält eine Namenliste … Tafel B ist eine Liste bezüglich Rationen von Gerstenmehl usw., zahlbar an Männer mit ähnlichen Namen. Beide Tafeln wurden vom selben Mann geschrieben, von Kida, dem Sohn des Akbite, dessen Name auch auf der ersten Liste erscheint, was anzeigt, daß er die Tafel für die fragliche Gruppe von Männern schrieb. Liste A ist somit ein Vertrag, worin die fraglichen Männer zusammen mit ihrem Schreiber sich einverstanden erklären, in jemandes Dienst einzutreten oder gewisse Pflichten auf sich zu nehmen. Liste B, vom gleichen Schreiber geschrieben, illustriert dann die Art des Vertrages. Den Männern sollten ausdrücklich bezeichnete Rationen als Entgelt für ihre Dienstleistungen gegeben werden. Unnötig zu sagen, daß wir hier auf einen äußerst interessanten neuen Punkt für Bibelgelehrte stoßen, da der israelitische Begriff des Wortes berith oder ‚Bund‘ in der jahwistischen Theologie ein Hauptthema war. Hier haben wir das erste veröffentlichte außerbiblische Vorkommnis des Wortes aus frühen Zeiten — nicht später als im ersten Drittel des 14. Jahrhunderts vor Christusa.“

Somit kann man in Zukunft das biblische Wort, das mit „Bund“ übersetzt worden ist, in der vollen Zuversicht verwenden, daß es im Altertum einen Sinn hatte, der unserem modernen gesetzlichen Wort „Vertrag“ oder „Kontrakt“ gleichkommt.

[Fußnote]

a Bulletin der American Schools of Oriental Research, Februar 1951, S. 22.

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