Fragen von Lesern
● Wäre es Adam und Eva in Eden je erlaubt worden, vom Baume der Erkenntnis des Guten und Bösen zu essen? — D. A., Vereinigte Staaten.
Nachdem im Buche „Neue Himmel und eine neue Erde“ der Text von 1. Mose 2:15-17 angeführt worden ist, heißt es auf Seite 71 weiter: „Demnach sollte der Mensch nicht sterben, wenn er nicht von dem Baume der Erkenntnis äße, sondern er stürbe, wenn er davon äße, solange ihm das Essen davon verboten war.“ Dies schließt ein, daß in einer künftigen Zeit das Essen von dieser Frucht nicht mehr verboten gewesen wäre. Dieser Baum stellte die Macht oder Fähigkeit dar, festzustellen und zu verordnen, was gut und böse ist. Nachdem Adam und Eva während einer gewissen Zeit ihren Gehorsam Jehova gegenüber bewiesen und ferner bekundet hätten, daß sie mit seinem Urteil über das, was gut, und das, was böse war, übereinstimmten, und nachdem sie die göttlichen Grundsätze mit Bezug auf Recht- und Unrechttun in sich aufgenommen haben würden, ist es möglich, daß Jehova ihnen erlaubt hätte, von der Frucht des Baumes der Erkenntnis des Guten und Bösen zu essen. Dies hätte gezeigt, daß sie zufolge ihrer von Gott empfangenen Schulung in der Lage gewesen wären, dies in Übereinstimmung mit Gottes Beurteilung solcher Dinge zu tun, und daß sie nun in rechter Weise beurteilen konnten, was gut und was böse war.
Adam und Eva warteten jedoch nicht ab, erfuhren daher nicht während einer gewissen Zeit die notwendige Schulung und göttliche Unterweisung und versagten daher in der Prüfung, indem sie Jehova vorauseilten und von der ihnen damals verbotenen Frucht aßen. So gelangten sie nie zu dem Punkt, wo sie zu Recht und mit Sicherheit beurteilen und feststellen konnten, was gut und was böse war. Dasselbe ist von ihren Nachkommen zu sagen, welche Sünde und Unvollkommenheit ererbten. In der Schrift finden wir nichts, das anzeigen würde, daß mit der Wiederherstellung des irdischen Paradieses unter dem von Christus regierten Königreich Gottes auch der „Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen“ wiederhergestellt würde, um die Menschheit zu prüfen. Es ist so, wie wir auf Seite 350 des obenerwähnten Buches lesen: „Die Prüfung auf Erden wird nicht durch irgendeinen neugepflanzten ‚Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen‘ vor sich gehen. Bis ans Ende der tausend Jahre wird die vollkommengemachte Menschheit durch tatsächliche Erfahrungen Gutes und Böses erlebt haben. Die Probe wird mittels desselben angestellt, der die Menschheit zu Beginn ihrer Geschichte in die Irre geführt hatte, durch Satan, den Teufel, im Verein mit seinen Dämonen.“
● Über Christus Jesus steht in Jesaja 11:10 geschrieben: „Und seine Ruhestätte wird Herrlichkeit sein.“ Bezieht sich diese Ruhestätte auf die Sabbatruhe während der Tausendjahrherrschaft Christi? — J. H., Vereinigte Staaten.
Dies bezieht sich nicht auf die Sabbatruhe, sondern auf die himmlische Wohnstätte Christi Jesu. Während seiner Dienstzeit auf Erden hatte Jesus keine bleibende Wohnstatt, sondern sagte: „Füchse haben Höhlen, und die Vögel des Himmels haben Schlafsitze, aber der Sohn des Menschen hat keine Stätte, wo er sein Haupt niederlegen kann.“ (Matth. 8:20, NW) Im Gegensatz dazu hat Jesus einen herrlichen Ruheort im Himmel. Ein ähnlicher Gebrauch des Wortes Ruhestätte als Wohnung findet sich in Ruth 3:1 (NW): „Und Naomi, ihre Schwiegermutter, sagte nun zu ihr: ‚Meine Tochter, sollte ich nicht eine Ruhestätte für dich suchen, damit es dir wohl gehe?‘“ Daraufhin unternahm Naomi Schritte, um für Ruth eine bleibende Heimat oder Wohnstätte zu beschaffen. Somit bezieht sich die in Jesaja 11:10 erwähnte herrliche Ruhestätte für Christus auf seine herrliche himmlische Wohnstätte.