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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1965
w65 15. 8. S. 483-484

Trittst du für das ein, was recht ist?

GOTTESFÜRCHTIGE Menschen werden von allen Seiten dazu gedrängt, das zu tun, was in ihren Augen nicht recht ist. So ist es zum Beispiel in der Geschäftswelt an der Tagesordnung, daß man seine Kunden betrügt, indem man die Produkte, die man verkauft, falsch darstellt oder gewisse Dienstleistungen verspricht und dann das Versprechen nicht hält. Bist du, falls du ein Geschäft hast, mutig und rechtschaffen genug, um ehrlich zu bleiben, auch wenn du dadurch vielleicht weniger verdienst?

Schüler und Studenten wissen, daß es nicht recht ist, in der Schule zu mogeln, aber man mogelt trotzdem. Ja, eine Umfrage, die vor kurzem bei 5000 Studenten von 99 höheren Lehranstalten durchgeführt wurde, ergab, daß beinahe die Hälfte der Befragten zugab, auf irgendeine Weise zu mogeln. Hast du, falls du ein Schüler oder Student bist, die Kraft, der Versuchung zu solch unehrlichem Handeln zu widerstehen?

Ein Christ weiß, daß er Gott anbeten und ihm treu ergeben sein muß, ganz gleich, was andere von ihm verlangen mögen. „Jehova, deinen Gott, sollst du anbeten, und ihm allein sollst du heiligen Dienst darbringen“, sagte Jesus Christus. (Matth. 4:10) Auch Jesu Apostel wußten, daß sie diesem Gebot, Gott anzubeten, gehorchen mußten, weshalb sie in einem Fall vor einem jüdischen Gericht sagten: „Wir müssen Gott, dem Herrscher, mehr gehorchen als den Menschen.“ (Apg. 5:29) Hast du ebenfalls den Mut, die Gottesanbetung allem voranzustellen, selbst auf die Gefahr hin, daß du verfolgt wirst?

Den ersten Christen wurde verboten, sich „aufgrund des Namens Jesu zu äußern oder zu lehren“. Was würdest du tun, wenn die Obrigkeit dir das verbieten würde? Würdest du für das eintreten, was in deinen Augen recht ist? Die Apostel Petrus und Johannes taten es. Sie erwiderten furchtlos: „Ob es in den Augen Gottes gerecht ist, eher auf euch zu hören als auf Gott, urteilt selbst. Wir aber, wir können nicht aufhören, von den Dingen zu reden, die wir gesehen und gehört haben.“ (Apg. 4:18-20) Hättest du den Mut gehabt, dasselbe zu sagen?

Es hat zu allen Zeiten Männer und Frauen gegeben, die sich irgendwann einmal entscheiden mußten, ob sie für das, was recht ist, eintreten oder dem Druck nachgeben wollten, den man auf sie ausübte, um ihre Lauterkeit zu erschüttern. So wurde zum Beispiel in den Tagen des greisen Propheten Daniel ein Gesetz erlassen, nach dem es ein Verbrechen war, „von irgend einem Gott oder Menschen“ außer von Darius, den persischen König, etwas zu erbitten. (Dan. 6:8) Wer diesem Gesetz nicht gehorchte, wurde zur Strafe den Löwen vorgeworfen. Was tat Daniel, als er von diesem Gesetz hörte? Was hättest du getan?

Der Bibelbericht lautet: „Als Daniel erfuhr, daß die Schrift aufgezeichnet war, ging er in sein Haus; und ... dreimal des Tages kniete er auf seine Kniee und betete und lobpries vor seinem Gott, wie er vordem getan hatte.“ Daniel wußte, daß es recht und angebracht war, daß er zu seinem Schöpfer betete, und er hatte auch den Mut, für seine Überzeugung einzutreten. — Dan. 6:11-28.

Doch nicht nur in der Vergangenheit gab es Menschen, die sich durch ihre beispielhafte Treue auszeichneten. Auch in unserer Zeit haben schon viele Diener Gottes bewiesen, daß sie bereit waren, für das einzutreten, was recht ist. In Nazi-Deutschland wurde von den Bürgern zum Beispiel verlangt, daß sie mit „Heil Hitler!“ grüßten und den Staat blind gehorchten. Durch ein gut geplantes Propagandaprogramm wurde die Mehrheit des Volkes glauben gemacht, daß es recht sei, diesen Forderungen nachzukommen. Hätten aber wahre Christen einen Menschen wie einen Gott verehren können? Hätten sie ihr Leben zur Unterstützung der Eroberungspläne des Staates einsetzen können? Nein, sie hätten das nicht tun und gleichzeitig Gott richtig anbeten können. Das brachte für sie schwere Prüfungen mit sich.

Betrachten wir zum Beispiel den Fall des jungen Herbert Walter, der mit seiner Familie auf einem großen Bauernhof in Schlesien wohnte. Er war ein eifriger Erforscher der Bibel geworden und erwartete die Segnungen, die Gottes Königreich der Erde bringen wird. Sein Vater dagegen war ein stolzer, patriotischer Deutscher. Er und seine anderen Kinder waren begeisterte Hitleranhänger. Schließlich kam es so weit, daß er Herbert enterbte. Er sagte zu ihm: „Ein Sohn, der an seinem Vaterland kein Interesse hat, ist nicht mein Sohn.“ Darauf mußten Herbert und seine Frau den Hof verlassen.

Dann kam das Jahr 1939 und damit der Blitzkrieg gegen Polen. Anfang 1941 wurde Herbert aufgefordert, sich in der Lübecker Ausbildungskaserne zu melden. Dort mußte er an einer patriotischen Feier teilnehmen, bei der Rekruten vortreten, die Hand auf die Fahne legen und schwören mußten, ihr Leben für Vaterland und Führer einzusetzen. Herbert wußte, daß für ihn jetzt der Augenblick gekommen war. Was würde er tun? Seine Angehörigen und Freunde hatten ihn immer wieder dazu zu überreden versucht, seine „verrückte Religion“ aufzugeben. Würde er nun ihrem Drängen nachgeben? Auf die Frage, warum er sich weigere, den Fahneneid zu leisten, erwiderte er: „Mein Leben gehört Jehova Gott, und ich kann es nicht jemand anders geben. Ich habe bereits Gottes König, Christus Jesus, meinem Herrn, Treue geschworen.“

Darauf wurde er unverzüglich vor Gericht gestellt und im Schnellverfahren zum Tode verurteilt. Als Herbert am 8. Mai 1941 in seiner Zelle auf die Vollstreckung des Urteils wartete, brachte er seine letzten Minuten damit zu, seinen Angehörigen zu schreiben. Er teilte ihnen kurz mit, daß er vor Sonnenaufgang enthauptet werde, und bemühte sich, ihnen zu erklären, warum er für seinen Glauben eintreten müsse. Später wurde seine Hinrichtung in seinem Heimatort öffentlich bekanntgegeben.

„Wie dachtest du damals über die Enthauptung deines Bruders?“ wurde Herberts Schwester vor kurzem gefragt. „Ich und meine Angehörigen schämten uns sehr. Es war für uns ein Schandfleck, daß er als Landesverräter verurteilt wurde“, erwiderte sie. „Wie denkst du aber heute darüber?“ „Ich bin sehr stolz auf ihn. Ich schätze mich glücklich, daß er richtig handelte und keinen Kompromiß einging.“ Diese Worte äußerte Herberts Schwester auf einer christlichen Versammlung im Mittelwesten der Vereinigten Staaten, wo sie und ihre Familie inzwischen hingezogen sind. Nach all diesen Jahren war sie schließlich bereit gewesen, ein Bibelstudium zu beginnen, und hatte sich nun — dem Beispiel ihres jetzt geliebten Bruders folgend — auf dieser Versammlung taufen lassen. Dadurch hatte sie ihre Hingabe an Jehova Gott symbolisiert, der alle belohnt, die ihn ernstlich suchen, ja der sie sogar von den Toten auferweckt.

Es ist nicht immer leicht, für das, was recht ist, einzutreten. Es mag sogar vorkommen, daß man dir mit Mißhandlung und Tod droht. Denke jedoch stets daran, daß Gott eine Auferstehung verheißen hat. Fasse Mut! Auch du kannst für das eintreten, was recht ist.

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