Predigt die gute Botschaft überall
1 Die frühen Christen predigten die gute Botschaft überall. Sie waren so eifrig, daß die Königreichsbotschaft innerhalb von 30 Jahren nach der Auferstehung Jesu Christi „in der ganzen Schöpfung, die unter dem Himmel ist“, gepredigt worden war (Kol. 1:23).
2 Jehovas eifrige Diener der Neuzeit haben das gleiche Ziel: nach Möglichkeit jedermann mit der guten Botschaft vom Königreich zu erreichen. Was kann uns helfen, dieses Ziel zu erreichen? Immer mehr Menschen sind den ganzen Tag berufstätig und oftmals nicht zu Hause, wenn wir vorsprechen. Wenn sie nicht arbeiten, sind sie vielleicht verreist, kaufen ein oder gehen einer Form der Entspannung nach. Wie werden diejenigen unter ihnen, die es verdienen, mit der Königreichsbotschaft erreicht? (Mat. 10:11).
3 Durch umsichtiges informelles Zeugnisgeben können in persönlichen Gesprächen viele Menschen dort angesprochen werden, wo wir sie in unserem üblichen formellen Predigtdienst nicht erreichen können. Manche werden so an ihrem Arbeitsplatz angesprochen. Selbst kleine Städte haben ein Geschäftsviertel, wo sich viele Menschen den größten Teil des Tages aufhalten. In Großstädten erhalten Menschen, die in Gewerbegebieten oder in Bürohäusern arbeiten oder in bewachten Apartments wohnen, ein Zeugnis — viele zum ersten Mal. Einige sind an Wochenenden angesprochen worden, als sie sich in einem öffentlichen Park, in einem Erholungsgebiet, auf einem Campingplatz oder in einem Ferienhaus aufhielten; Menschen, die der guten Botschaft gegenüber günstig eingestellt waren, sind gefunden worden, als sie auf Parkplätzen oder im Bereich von Einkaufszentren warteten.
4 Immer mehr Verkündiger bemühen sich besonders, auf persönlicher Basis in der Öffentlichkeit informell Zeugnis zu geben, wo immer man Menschen begegnet. Anfangs zögerten diese Zeugen und waren etwas nervös, da sie es gewohnt waren, in einem mehr formellen Rahmen zu predigen, wie zum Beispiel von Haus zu Haus. Wie denken sie jetzt darüber?
5 „Es hat meinen Dienst mit Leben erfüllt!“ sagt ein erfahrener Bruder begeistert. Ein anderer ergänzt: „Dadurch bleibe ich wachsam.“ Ein älterer Pionier sagt: „Es hat mich innerlich, körperlich und geistig belebt, ... und ich lerne immer noch hinzu.“ Ein Verkündiger stellt fest, daß er jetzt viele Menschen erreicht, die noch nie zuvor mit Zeugen Jehovas gesprochen haben. Auch junge Menschen sind von dieser erfreulichen Tätigkeit zunehmend begeistert. Ein Jugendlicher äußerte sich darüber folgendermaßen: „Es macht Spaß, weil ich mit so vielen Menschen sprechen kann.“ Ein weiterer berichtet: „Ich gebe jetzt mehr Literatur ab als je zuvor!“ Das alles spielt sich in Gebieten ab, die immer wieder durchgearbeitet worden sind.
6 Reisende Aufseher übernehmen die Führung: Angesichts der Tatsache, daß „die Szene dieser Welt wechselt“, hat die Gesellschaft vor kurzem vorgeschlagen, daß die reisenden Aufseher ihren Zeitplan für den Predigtdienst von Woche zu Woche dem Ziel anpassen, so viele Menschen wie möglich mit der guten Botschaft zu erreichen (1. Kor. 7:31). Jahrelang haben die Kreisaufseher unter der Woche die Vormittage für den Haus-zu-Haus-Dienst reserviert, während die Nachmittage Rückbesuchen und Heimbibelstudien gewidmet wurden. In manchen Gegenden mag dieser Zeitplan weiterhin praktisch sein. In anderen mag wenig erreicht werden, wenn man an den Vormittagen gewisser Wochentage von Haus zu Haus arbeitet. In solchen Fällen mag der reisende Aufseher entscheiden, daß es günstig wäre, vormittags Dienst von Laden zu Laden oder Straßendienst zu machen. Oder er mag vorsehen, daß in Bürohäusern, im Bereich von Einkaufszentren, auf Parkplätzen oder auf anderen öffentlichen Flächen Zeugnis gegeben wird. Dadurch, daß die einzelnen Verkündiger die für den Predigtdienst zur Verfügung stehende Zeit wirkungsvoller verwenden, werden viel mehr Menschen erreicht.
7 Aus Berichten geht hervor, daß diese Änderung sowohl von den reisenden Aufsehern als auch den Verkündigern sehr gut aufgenommen worden ist. Einige Ältestenschaften haben den Kreisaufseher gebeten, einige Verkündiger in den Dienstzweigen zu schulen, die am Ort der Aufmerksamkeit bedürfen. Für diese Verkündiger war es von Nutzen, einzeln den Kreisaufseher zu begleiten, wenn er in diesen Dienstzweigen tätig war. Die geschulten Verkündiger konnten wiederum andere schulen (2. Tim. 2:2). Infolgedessen werden jetzt mehr Menschen mit der guten Botschaft erreicht.
8 Natürlich muß niemand auf den Besuch des Kreisaufsehers warten, um einige dieser anderen Möglichkeiten des Predigens auszuprobieren. Es folgen verschiedene Vorschläge, die in deinem Gebiet praktisch sein können:
9 Straßendienst: Wenn wir ein menschenleeres Wohngebiet am Vormittag eines Wochentages aufsuchen, fragen wir uns manchmal: „Wo sind die Leute alle?“ Einige machen vielleicht Besorgungen, oder sie kaufen ein. Hast du versucht, diese Menschen im Straßendienst zu erreichen? Wenn dieser Dienstzweig in passender Weise durchgeführt wird, kann er sehr produktiv sein. Statt mit den Zeitschriften an einer Stelle zu stehen, ist es am besten, sich einzeln Menschen zuzuwenden und ein freundliches Gespräch anzufangen. Man braucht nicht jedem, der einem begegnet, Zeugnis zu geben. Sprich diejenigen an, die nicht in Eile sind, wie beispielsweise solche, die einen Schaufensterbummel machen, in parkenden Autos sitzen oder auf ein öffentliches Verkehrsmittel warten. Zunächst kann man einfach freundlich grüßen und eine Reaktion abwarten. Wenn jemand bereit ist, sich zu unterhalten, frage ihn nach seiner Meinung zu einem Thema, das ihn deiner Ansicht nach interessieren mag.
10 Ein reisender Aufseher lud bei seinem Besuch in einer Versammlung sechs Verkündiger ein, mit ihm und seiner Frau am Straßendienst teilzunehmen. Mit welchem Ergebnis? Er berichtet: „Wir hatten einen herrlichen Vormittag. Es gab keine ‚NHs‘. Achtzig Zeitschriften und viele Traktate wurden verbreitet. Wir führten mehrere anregende Gespräche. Ein Bruder, der zum ersten Mal am Straßendienst teilgenommen hatte, sagte begeistert: ‚Ich bin schon seit Jahren in der Wahrheit, und mir war nicht bewußt, was ich versäumt habe.‘ Als die Woche zu Ende ging, waren die überzähligen Zeitschriften der Versammlung aufgebraucht.“
11 Als derselbe reisende Aufseher der nächsten Versammlung diente, erfuhr er, daß verschiedene Verkündiger an einem frühen Vormittag im Straßendienst tätig waren, doch ohne großen Erfolg. Eine Schwester hatte in der ganzen Zeit des Zeugnisgebens nur mit zwei Personen gesprochen, da alle anderen, die sie traf, eilig zur Arbeit mußten. Der reisende Aufseher schlug vor, daß alle etwas später am Vormittag wieder zur gleichen Straße kommen sollten. Sie taten es und blieben bis zum Mittag. Die Schwester, die am frühen Morgen nur zwei Gespräche führen konnte, war viel erfolgreicher, als sie erneut dorthin ging. Sie gab 31 Zeitschriften und 15 Broschüren ab, erhielt die Adressen von sieben Personen und richtete zwei Heimbibelstudien ein. Andere in der Gruppe hatten ähnliche ermunternde Ergebnisse.
12 Wenn du jemanden findest, der Interesse zeigt, versuche, Namen, Anschrift und Telefonnummer der Person zu erfahren. Du könntest sagen: „Ich habe mich gern mit Ihnen unterhalten. Könnten wir das Gespräch irgendwie ein anderes Mal fortsetzen?“ Oder frage: „Gibt es eine Möglichkeit, Sie zu Hause zu erreichen?“ Viele, die so angesprochen werden, sind mit einem Rückbesuch einverstanden. Denke daran, genug Handzettel bei dir zu haben, um alle einzuladen, die unsere Zusammenkünfte besuchen möchten.
13 Wenn man mit einem Interessierten spricht, der im Gebiet einer anderen Versammlung wohnt, kannst du die Adresse unter Verwendung des Formulars S-70a weiterleiten, damit die dortigen Brüder sich des Interessierten weiter annehmen können. Wäre der Straßendienst eine wirkungsvolle Methode, die gute Botschaft in eurer Gegend zu verbreiten? Wenn ja, dann lies dir den Artikel „Durch wirkungsvollen Straßendienst Interessierte finden“ in Unserem Königreichsdienst für Juli 1994 noch einmal durch. Richte es dann so ein, daß du dich zu einer passenden Tageszeit am Straßendienst beteiligst, zu der du so viele Menschen wie möglich erreichen kannst.
14 In öffentlichen Verkehrsmitteln Zeugnis geben: An einem Vormittag entschloß sich eine Gruppe von Pionieren, den Menschen Zeugnis zu geben, die in der Nähe einer Hochschule auf den Bus warteten. Während sie mit den Menschen freundliche Gespräche führten, ergab sich ein Problem. Mitten in der Unterhaltung kam dann gewöhnlich der Bus, und die Unterhaltung war plötzlich zu Ende. Die Pioniere lösten das Problem, indem sie mit in den Bus einstiegen und die Unterhaltung fortsetzten. Sie gaben taktvoll weiteren Fahrgästen informell Zeugnis, während sie durch die Stadt fuhren. An der letzten Haltestelle fuhren die Pioniere mit dem Bus zurück, wobei sie mit Mitfahrenden auf informelle Weise Gespräche führten. Nachdem sie verschiedene Male hin- und hergefahren waren, zählten sie das Ergebnis ihrer Bemühungen zusammen: Mehr als 200 Zeitschriften wurden abgegeben und sechs Bibelstudien eingerichtet. Einige Fahrgäste gaben ihnen bereitwillig ihre Adresse und Telefonnummer, so daß sie zu Hause besucht werden konnten. In der nächsten Woche waren die Pioniere an derselben Bushaltestelle und gingen in gleicher Weise vor. Sie gaben 164 Zeitschriften ab und richteten ein weiteres Bibelstudium ein. An einer Haltestelle stieg ein Mann zu und setzte sich auf den einzigen freien Platz — neben einem Pionier. Er sah den Bruder an und sagte lächelnd: „Ich weiß, Sie haben einen Wachtturm für mich.“
15 Viele Verkündiger geben wirkungsvoll informell Zeugnis, wenn sie mit dem Bus, der Bahn oder dem Flugzeug reisen. Wie kannst du taktvoll ein Gespräch mit dem Passagier neben dir beginnen? Ein 12jähriger Verkündiger fing einfach an, im Bus eine Erwachet!-Ausgabe zu lesen, und hoffte, dadurch die Neugier eines Mädchens im Teenageralter neben sich zu wecken. Es klappte. Das Mädchen fragte ihn, was er lese, und der Jugendliche antwortete, er lese etwas über die Lösung der Probleme, die junge Leute haben. Er fügte hinzu, er habe aus dem Artikel großen Nutzen gezogen und der Artikel könne auch ihr helfen. Sie nahm die Zeitschriften gern entgegen. Das Gespräch wurde von zwei weiteren Jugendlichen mit angehört, die auch um Zeitschriften baten. Jetzt fuhr der Busfahrer an den Straßenrand und fragte, was in diesen Zeitschriften so interessant sei. Nachdem er es herausgefunden hatte, nahm er ebenfalls Exemplare entgegen. Natürlich wäre das alles nicht möglich gewesen, wenn der junge Verkündiger nicht ausreichend Zeitschriften für jeden bei sich gehabt hätte, der Interesse zeigte.
16 In öffentlichen Parks und auf Parkplätzen informell Zeugnis geben: Wenn es das Wetter erlaubt, ist das informelle Zeugnisgeben in Parks und auf Parkplätzen eine ausgezeichnete Möglichkeit, Menschen zu erreichen. Hast du schon einmal versucht, auf den Parkflächen im Bereich eines Einkaufszentrums informell Zeugnis zu geben? Nimm dir stets einen Moment Zeit, und beobachte die Umgebung. Halte nach jemandem Ausschau, der nicht in Eile ist oder der in einem geparkten Auto wartet, und versuche, ein freundliches Gespräch zu beginnen. Wenn die Unterhaltung in Gang gekommen ist, komme auf die Königreichsbotschaft zu sprechen. Arbeite nach Möglichkeit für dich allein, aber mit einem weiteren Verkündiger in der Nähe. Vermeide es, eine große, unhandliche Tasche bei dir zu haben oder anderswie Aufmerksamkeit auf deine Tätigkeit zu lenken. Sei umsichtig. Möglicherweise ist es am besten, sich nur kurze Zeit auf einem Parkplatz aufzuhalten und sich dann zu einem anderen zu begeben. Falls sich jemand nicht mit dir zu unterhalten wünscht, dann bleibe höflich, gehe sogleich deines Weges und sieh dich nach jemand anders um. Ein Bruder ging so vor und gab in einem Monat beim Zeugnisgeben auf Parkplätzen 90 Zeitschriften ab.
17 Einige Menschen gehen zur Entspannung in einen öffentlichen Park; andere gehen dorthin, um zu spielen oder ihren Kindern Zeit zu widmen. Suche nach einer Gelegenheit, Zeugnis zu geben, ohne sie in ihrem Tun unnötig zu stören. Ein Bruder begann, sich mit einem Parkwächter zu unterhalten, und stellte fest, daß er sich wegen Drogen und der Zukunft seiner Kinder Sorgen machte. Ein Heimbibelstudium wurde angefangen und regelmäßig im Park durchgeführt.
18 Im Bereich von Einkaufszentren informell Zeugnis geben: Wegen des Hausrechts ist es zwar durchweg nicht möglich, im Bereich von Einkaufszentren formell von Laden zu Laden zu predigen oder Straßendienst zu machen, doch einige Verkündiger schaffen sich Gelegenheiten, dort informell Zeugnis zu geben. Sie setzen sich auf eine Bank und beginnen mit anderen, die kommen, um sich auszuruhen, ein freundliches Gespräch. Wenn sie Interesse zeigen, bieten die Verkündiger umsichtig ein Traktat oder eine Zeitschrift an und bemühen sich, einen Rückbesuch zu vereinbaren. Nachdem sie in einem Teil des Bereichs des Zentrums ein paar Minuten informell Zeugnis gegeben haben, gehen sie in einen anderen und unterhalten sich mit jemand anders. Natürlich sollte man darauf achten, keine unnötige Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, wenn man auf diese Weise informell Zeugnis gibt.
19 Wenn du jemanden grüßt, beginne die Unterhaltung mit einer freundlichen Bemerkung. Wenn dein Zuhörer günstig reagiert, stelle eine Frage, und höre aufmerksam zu, wenn er sich äußert. Bekunde persönliches Interesse an dem, was er sagt. Zeige, daß du seine Meinung schätzt. Stimme ihm, wenn möglich, zu.
20 Eine Schwester begann ein erfreuliches Gespräch mit einer älteren Dame, indem sie erwähnte, wie hoch die Lebenshaltungskosten gestiegen seien. Die Frau stimmte dem bereitwillig zu, und eine lebhafte Unterhaltung entstand. Die Schwester konnte Namen und Adresse der Frau erfahren, und in derselben Woche wurde ein Rückbesuch gemacht.
21 Von Laden zu Laden arbeiten: Zum zugeteilten Gebiet mancher Versammlungen gehören Geschäftsviertel. Der Bruder, der sich um die Gebiete kümmert, kann für typische Geschäftsviertel gesonderte Gebietskarten anfertigen. Bei allen Wohngebietskarten, in denen sich Wohngegenden und diese Geschäftsviertel überschneiden, sollte auf der Wohngebietskarte deutlich vermerkt werden, daß die Geschäfte nicht zum Gebiet gehören. In anderen Gebieten können die Geschäftsunternehmen zusammen mit den Wohngegenden bearbeitet werden. Die Ältesten können befähigte Verkündiger bitten, die Geschäftsgebiete regelmäßig zu bearbeiten, damit der Dienst von Laden zu Laden nicht vernachlässigt wird.
22 Solltest du gebeten werden, dich an dieser Tätigkeit zu beteiligen, und hast du sie noch nie durchgeführt, gibt es eine gute Möglichkeit, ‘Freimut aufzubringen’, wenn du zunächst einige kleinere Läden bearbeitest; sobald du dann zuversichtlicher bist, bearbeite die größeren (1. Thes. 2:2). Wenn du von Laden zu Laden arbeitest, dann kleide dich so, als würdest du eine Zusammenkunft im Königreichssaal besuchen. Gehe nach Möglichkeit dann in das Geschäft, wenn keine Kunden da sind, die darauf warten, bedient zu werden. Bitte darum, mit dem Geschäftsführer oder der verantwortlichen Person zu sprechen. Sei verbindlich, und fasse dich vor allem kurz. Du brauchst nicht schüchtern aufzutreten. Viele Geschäftsleute sind kundenorientiert und rechnen mit Unterbrechungen.
23 Nach der Begrüßung kann man zu dem Geschäftsführer folgendes sagen: „Geschäftsleute sind so sehr beschäftigt, daß ich sie kaum zu Hause antreffe; daher suche ich sie in ihrem Geschäft auf, um ihnen einen nachdenklich stimmenden Artikel zum Lesen zu überlassen.“ Mache dann ein paar kurze Bemerkungen zu der angebotenen Zeitschrift.
24 Falls man mit einem Geschäftsführer spricht, kann man es so versuchen: „Ich habe bemerkt, daß sich Geschäftsleute bemühen, gut informiert zu sein. Die neueste Ausgabe des Wachtturms [oder des Erwachet!] enthält einen Artikel mit Informationen, die uns alle persönlich betreffen.“ Erkläre, worum es geht, und verabschiede dich mit den Worten: „Ich bin sicher, daß Sie ihn gern lesen.“
25 Sofern Angestellte da sind und es angebracht erscheint, kann man hinzufügen: „Hätten Sie etwas dagegen, wenn ich dasselbe kurz Ihren Mitarbeitern mitteile?“ Wenn das gestattet wird, vergiß nicht, dich kurz zu fassen, denn der Geschäftsführer erwartet, daß du dein Wort hältst. Falls sich ein Mitarbeiter mit dir länger unterhalten möchte, ist es am besten, ihn zu Hause aufzusuchen.
26 Vor kurzem waren ein paar Verkündiger in einer kleinen Stadt mit dem Kreisaufseher im Dienst von Laden zu Laden tätig. Einige Verkündiger waren zunächst etwas zurückhaltend, da sie diese Tätigkeit nie zuvor durchgeführt hatten; doch bald waren sie gelöst, und sie machte ihnen Freude. In weniger als einer Stunde sprachen sie mit 37 Personen und gaben 24 Zeitschriften und 4 Broschüren ab. Ein Bruder bemerkte, daß sie im Haus-zu-Haus-Dienst in einem Monat nicht so viele Personen antreffen könnten, wie sie in der kurzen Zeit im Dienst von Laden zu Laden angetroffen hatten.
27 Gelegenheiten zum Predigen schaffen: Jesus beschränkte sein Zeugnisgeben nicht auf formelle Anlässe. Bei jeder passenden Gelegenheit verbreitete er die gute Botschaft (Mat. 9:9; Luk. 19:1-10; Joh. 4:6-15). Beachten wir, wie einige Verkündiger sich Gelegenheiten zum Zeugnisgeben schaffen.
28 Einige haben es sich angewöhnt, Eltern Zeugnis zu geben, die in der Nähe des Eingangs einer Schule auf ihre Kinder warten. Da viele Eltern bis zu 20 Minuten früher kommen, bleibt Zeit, mit ihnen ein anregendes Gespräch über ein biblisches Thema zu führen.
29 Viele Pioniere denken daran, Menschen zu erreichen, die an einem bestimmten Thema, das in unseren Zeitschriften behandelt wird, besonders interessiert sein könnten. Zum Beispiel stieß eine Schwester auf gute Resonanz, als sie im Versammlungsgebiet in sechs Schulen mit dem Thema „Schulen in der Krise“ vorsprach, das im Erwachet! vom 22. Dezember 1995 erschien. Sie suchte auch Stellen der Familienberatung mit Artikeln über das Familienleben und über Kindesmißhandlung auf, und sie darf mit ähnlichen Artikeln dort immer vorsprechen. Die Reaktion auf ihre Vorsprache beim Arbeitsamt mit dem Erwachet! vom 8. März 1996 über Arbeitslosigkeit bezeichnete sie als „überwältigend“.
30 Ein Bezirksaufseher berichtet, daß er und seine Frau regelmäßig informell Zeugnis geben, wenn sie Lebensmittel besorgen. Sie kaufen zu einer Tageszeit ein, wenn das Geschäft nicht überfüllt ist und die Kunden in den Gängen gemächlich auf und ab gehen. Sie berichten von vielen guten Gesprächen.
31 Viele Verkündiger berichten über gute Ergebnisse, wenn sie Personen in Waschsalons Zeugnis geben. Sie legen die Zeitschriften dort nicht einfach aus, wenn keiner da ist. Ihr Ziel ist es, Menschen mit der guten Botschaft zu erreichen, und sie bemühen sich, die Menschen im Waschsalon persönlich anzusprechen.
32 An einigen Orten haben ausgewählte Verkündiger offiziell die Erlaubnis erhalten, in Flughäfen Zeugnis zu geben. Manchmal haben sie die Freude, ausländischen Reisenden Zeugnis zu geben, die in Ländern wohnen, in denen Jehovas Volk zahlenmäßig klein ist. Sofern Interesse gezeigt wird, bieten sie ein Traktat oder Zeitschriften an.
33 Wenn es nicht gestattet ist, den Bewohnern von bewachten Apartments im Versammlungsgebiet persönlich zu predigen, sind manche Brüder dazu übergegangen, den diensthabenden Wachleuten oder den Geschäftsführern in Grundstücksverwaltungen taktvoll Zeugnis zu geben. Dieselbe Methode wird in privaten, durch Tore verschlossenen Wohnanlagen angewandt. Ein Kreisaufseher suchte mit einigen Verkündigern sieben Apartmentgebäude auf diese Weise auf. In allen Fällen sagten sie dem Verwalter, daß sie zwar nicht in unserer üblichen Weise die Apartments aufsuchen dürften, aber sie wollten nicht, daß er den Aufschluß aus den neuesten Zeitschriften verpasse. Die Verwalter aller sieben Gebäude nahmen die Zeitschriften gern entgegen und baten dabei um die nächsten Ausgaben! Die Bewohner dieser Gebäude wurden auf andere Weise angesprochen (Beilage zu Unserem Königreichsdienst für Januar 1986).
34 Bemüht euch, überall zu predigen: Unserer Hingabe entsprechend zu leben schließt ein, ein Gefühl dafür zu haben, wie dringend unsere Aufgabe ist, die Königreichsbotschaft zu predigen. Man muß vielleicht seine persönliche Vorliebe zurückstellen, um die Menschen zu einer Zeit zu erreichen, zu der es ihnen recht ist, damit wir ‘auf jeden Fall einige retten’. Alle Gott hingegebenen Diener Jehovas möchten wie der Apostel Paulus sagen können: „Alles ... tue ich um der guten Botschaft willen, damit ich mit anderen Teilhaber an ihr werde“ (1. Kor. 9:22, 23).
35 Außerdem schrieb Paulus: „Am liebsten will ich mich daher eher hinsichtlich meiner Schwachheiten rühmen, damit die Kraft des Christus, einem Zelt gleich, über mir bleibe. ... Denn wenn ich schwach bin, dann bin ich machtvoll“ (2. Kor. 12:9, 10). Anders ausgedrückt: Keiner von uns könnte diese Tätigkeit aus eigener Kraft vollenden. Wir müssen zu Jehova um seinen machtvollen heiligen Geist beten. Wenn wir Gott um Kraft bitten, können wir darauf vertrauen, daß er unsere Gebete erhört. Dann wird unsere Liebe zu den Menschen uns veranlassen, nach Gelegenheiten Ausschau zu halten, ihnen die gute Botschaft zu predigen, ganz gleich, wo wir sie antreffen. Warum nicht einen Vorschlag dieser Beilage in der kommenden Woche ausprobieren?