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  • Deine Leber meldet sich zum Wort
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Erwachet! 1970
g70 22. 10. S. 17-20

Deine Leber meldet sich zum Wort

WAHRSCHEINLICH denkst du nur selten an mich. Manchmal sorgst du dich vielleicht um dein Herz oder deine Lunge, selten aber um mich — deine Leber. Viele Personen wissen kaum, weshalb ich da bin.

Hast du gewußt, daß du in knapp einem Tag tot wärst, wenn ich aufhörte zu arbeiten? Ich erfülle so viele und so verwickelte Aufgaben, daß ich deine bekannteren Organe — Herz und Lunge — beschäme.

Ich möchte mich nicht hervortun, doch ich verrichte solche komplizierten Arbeiten, daß man eine große chemische Anlage benötigte, um nur meine einfacheren Arbeiten zu erledigen. Die schwierigeren brächte man überhaupt nicht fertig.

Im ganzen erfülle ich über 500 Aufgaben — so viele hat man wenigstens bisher festgestellt. Doch der Mensch entdeckt ständig neue. Ich stelle über 1 000 verschiedene Enzyme her, mit denen ich in die Stoffwechselprozesse eingreife. Versagte ich bei irgendeiner wichtigen Arbeit, würdest du erkranken und sterben. Selbst meine geringeren Aufgaben sind für deine Gesundheit wichtig.

Ich bin fast an allem, was du tust, beteiligt. Ich bin lebenswichtig für die Verdauung deiner Nahrung, die Schärfe deines Verstandes, die Kraft deiner Muskeln, die Beschaffenheit deines Blutes und den Schlag deines Herzens. Ich kenne dich sehr genau. Meinst du nicht auch, du solltest mich ebenfalls besser kennen­lernen? Nur wenn du dich um mich kümmerst, kann ich mich um dich kümmern.

Meine Lage und Größe

Du fragst dich vielleicht, wo ich liege. Ich bin gut versteckt und bin unauffällig. Ich schlage nicht wie dein Herz, mache mich nicht durch Atembewegungen bemerkbar wie die Lunge. Ich bin zwar das größte Organ in deinem Körper — ich wiege eineinhalb Kilogramm —, trotzdem wissen viele Personen nicht, wo sie mich finden können.

Ich liege hauptsächlich im rechten oberen Teil deiner Bauchhöhle. Ich nehme viel Platz ein. Ich bin fast dreißig Zentimeter lang, und Teile von mir sind sechs bis neun Zentimeter dick. Meine Spitze reicht bei Männern bis zur Mitte des Brustkorbes hoch. Und ich erstrecke mich bis zum unteren Rand der Rippen.

Ich liege demnach unter deinem schützenden Brustkorb. Deine Lunge bedeckt meinen oberen Teil, und mit meinem unteren Teil überdecke ich Teile des Darmes und des Magens. Vielleicht hat der Arzt schon einmal mit den Fingern unter deine unteren Rippen gefaßt und nach oben gedrückt. Wahrscheinlich hat er nach mir gesucht.

Meine Lage ist sehr zweckmäßig. Ich passe nicht nur gut in diesen geschützten Platz, ich bin auch nahe bei deinen anderen Organen. Das ist wichtig, weil sie bei ihrer Arbeit auf mich angewiesen sind.

Hauptkontrollzentrum

Betrachten wir zum Beispiel das Herz. Ich regele die Blutzufuhr zum Herzen. Bei vorübergehender Blutfülle, die die Herztätigkeit gefährden könnte, schwelle ich an; ich sauge das überschüssige Blut auf. Später gebe ich es wieder allmählich ab, aber nur so viel, wie das Herz bewältigen kann. Ich kann als Blutgefäßschwamm etwa anderthalb Liter Blut aufsaugen, oder ich mag nur ein paar Deziliter enthalten.

Ich interessiere mich also für deine Nahrung. Die Nahrung wandert vom Magen in den Darm; dort wird sie aufgespalten, und von dort gelangen die Nährstoffe ins Blut. Ich liege so, daß alle diese Stoffe erst zu mir hin müssen. Sie fließen durch die große Pfortader, die mit den Verzweigungen der venösen Blutgefäße verbunden ist, zu mir.

Pfortader, das ist eine passende Bezeichnung für diese Vene. Sie dient als „Pforte“ oder „Eingangstor“, durch das Nährstoffe hindurchmüssen, bevor sie in das Körpergewebe gelangen. Da die Pfortader in mich hineinführt, kann ich all die Stoffe überwachen und sie in eine Form umwandeln, in der sie die Körperzellen verwenden können.

Meine strategische Lage ermöglicht es mir, dich vor schädlichen Bakterien zu schützen, die mit dem Blut in die Pfortader kommen. Die sogenannten „Kupfferschen Sternzellen“ in mir verhalten sich ähnlich wie die Phagozyten, „Freßzellen“, eine Art der weißen Blutkörperchen. Sie nehmen Bakterien aus dem Blutstrom auf und zerstören sie, während das Blut durch mich hindurchfließt. Würde ich dich nicht schützen, könnte irgendwo in deinem Körper eine gefährliche Infektion entstehen.

Ich schütze dich auch vor anderen Giftstoffen, wie Koffein oder verschiedenen Medikamenten. Würde man dir diese Substanzen in die Vene spritzen, die von der Leber zum Herzen führt, wärst du in wenigen Minuten tot. Doch ich schütze dich, weil sie erst durch mich hindurchmüssen.

Wie tüchtig ich bin, das hat man einmal durch ein Experiment mit Hunden nachgewiesen. Man spritzte zwei Hunden die gleiche Giftmenge ein: Dem einen Hund spritzte man sie in eine gewöhnliche Vene, dem anderen in die Pfortader. Der erste Hund starb; aber der zweite, dessen Leber das Gift unschädlich gemacht hatte, verspürte keine Wirkung. Die Giftmenge mußte mehrfach erhöht werden, bevor sie zu wirken begann. Das zeigt, wie wichtig ich als Giftkontrollzentrum bin!

Dein Körper selbst erzeugt Gifte, die dich töten könnten. Hast du das gewußt? Wenn du zum Beispiel mehrere Treppen hinaufläufst oder dich auf irgendeine andere Weise körperlich anstrengst, verbrennen deine Muskeln Glukose (Traubenzucker) — einen Brennstoff des Körpers. Dabei erzeugen die Muskeln Milchsäure; sie würde dich vergiften, wenn sie sich zu sehr anhäufte. Doch ich helfe dir und wandle die Milchsäure in eine Form um, in der sie wieder als Brennstoff verwendet werden kann.

Außerdem entsteht beim Eiweißstoffwechsel ständig Ammoniak, während die Zellen Eiweiß abbauen. Dieses Ammoniak gelangt über das Pfortadersystem zu mir. Würde es sich zu sehr in deinem Körper anhäufen, müßtest du sterben. Doch ich kümmere mich um dich. Ich baue Ammoniak zu Harnstoff um und leite ihn den Nieren zu, die ihn dann ausscheiden.

Außerdem regle ich die Hormonmenge im Blut. Zuviel Schilddrüsenhormon z. B. würde dir schaden. Deshalb vernichte ich die überschüssige Hormonmenge. Außerdem schütze ich dich vor einer zu großen Anhäufung von Nebenrinden- und Sexualhormonen.

Daraus kannst du erkennen, daß ich das vielseitigste Organ bin und das Hauptkontrollzentrum deines Körpers. Ich baue den größten Teil der Nährstoffe und anderer Substanzen, die für deine Gesundheit wichtig sind, auf und baue sie ab und speichere sie.

Einzigartige chemische Fabrik

Hunderte von Stoffen wandle ich chemisch um; einige dieser Vorgänge sind unglaublich verwickelt. Trotzdem verrichte ich diese Arbeit gründlich und zur rechten Zeit! Ich stelle Stoffe her, die dein Körper braucht, wenn er sie benötigt. Diese biochemischen Reaktionen sind jedoch so vielfältig und verwickelt, daß diese Vorgänge nur stark vereinfacht beschrieben werden können.

Ich erhalte zum Beispiel mit dem Pfortaderblut Zucker in Form von Glukose. Sie dient dem Körper als Brennstoff. Gelangte jedoch zuviel davon in das Blut, würdest du in ein Koma (tiefe Ohnmacht) fallen und dann sterben. Deshalb achte ich darauf, daß das nicht geschieht.

Enthält das Blut zuviel Glukose (Traubenzucker), wandle ich die überschüssige Glukose in Glykogen (Leberstärke) um, denn in konzentrierter Form läßt es sich besser aufbewahren als Glukose, die zuviel Raum beanspruchen würde. Im Laufe des Tages, wenn der Körper dann Brennstoff benötigt, wandle ich das Glykogen wieder in Glukose zurück und gebe sie in kleinen Mengen ab. Solche Umwandlungen, schreibt ein Arzt, „umfassen eine voneinander abhängende und komplizierte Reihenfolge enzymatisch geregelter Vorgänge“. Doch für mich sind diese grundlegenden Vorgänge ganz einfach.

Außerdem erhalte ich Aminosäuren, die Enzyme im Darm aus Eiweißen aufgespalten haben. Würde ich diese Aminosäuren in der Form weiterleiten, in der ich sie erhalte, wären sie für dich so tödlich wie Blausäure! Deshalb wandle ich sie in menschliches Eiweiß um, das deinem Körper dann als Bausteine dient.

Außerdem stelle ich Fibrinogen und Prothrombin her, ohne die das Blut nicht gerinnen kann. Ohne sie würdest du bereits an einer kleinen Schnittwunde verbluten! Zugleich spiele ich eine wichtige Rolle bei der Herstellung von Heparin; es verhindert, daß das Blut zu dick wird. Ein Arzt verglich diesen Vorgang mit der gleichzeitigen Herstellung von Atombomben und Zündern, ohne daß sich dabei ein Unfall oder eine tödliche Explosion ereignet. Sei deshalb froh, daß ich bei meiner Arbeit keine Fehler mache.

Außerdem erzeuge ich Albumin. Es hält die Flüssigkeit im Blutstrom und hindert sie daran, in das Gewebe auszutreten. Ich liefere dir auch Globulin, das Antikörper enthält. Es schützt dich vor Infektionskrankheiten.

Ein weiteres meiner erstaunlichen Produkte ist die Galle — jene bittere, grünlichgelbe Flüssigkeit. Ich erzeuge sie ständig — bis zu einem Liter täglich — und lasse sie in die Gallenblase laufen; dort wird sie aufbewahrt. Es ist erstaunlich, wieviel dort hineingeht. Jede Sekunde sterben zehn Millionen deiner roten Blutkörperchen. Ich sammle sie aus dem Blut heraus, während es durch mich hindurchfließt, und verwerte Teile davon, um neue Blutkörperchen aufzubauen; einige Trümmer benutze ich zur Erzeugung von Galle.

Mit der Galle schaffe ich unerwünschte Stoffe aus deinem Körper. Die Galle fließt in den Verdauungstrakt, ein Teil wird aus dem Darm der Leber wieder zugeführt und ein Teil aus dem Körper ausgeschieden.

Galle ist außerdem bei der Verdauung der Fette wichtig, die bei den Mahlzeiten in den Verdauungstrakt gelangen. Sie trägt dazu bei, daß Fette und Vitamine aus dem Verdauungstrakt in das Blut überwechseln können. Ich stelle also Galle her und leite sie in den Verdauungstrakt, damit wichtige Nährstoffe aufgenommen werden können, die dann mit dem Blut zu mir fließen.

Wenn ich das Blut chemisch bearbeitet und die Nährstoffe hergestellt habe, die dein Körper braucht, sende ich sie entweder sofort in den Blutkreislauf — dieses mit Nahrung beladene Blut fließt dann zu deinem Herzen, und dein Herz pumpt es zu jeder Zelle deines Körpers — oder, wenn die Nährstoffe nicht sofort benötigt werden, speichere ich sie für späteren Gebrauch auf. Zucker, Fette, Eiweiße, Vitamine und Eisen sind meine wichtigsten Vorräte. Ich liefere sie aus, wenn sie benötigt werden. Außerdem kann ich Nährstoffe von einer Art in eine andere umwandeln — Zucker in Fette und Fette in Zucker —, je nachdem, was dein Körper benötigt.

Wem das Lob gebührt

Inzwischen wirst du bestimmt über die vielen schwierigen Aufgaben staunen, die ich erfülle. Doch ich habe noch längst nicht alle Einzelheiten erklärt. Jetzt kannst du dir nur etwas besser vorstellen, welch ein Meisterstück der Schöpfung ich bin. Je genauer man mich kennenlernt, um so mehr staunt man über mich.

Doch mir gebührt die Ehre nicht. Ich habe mich nicht selbst erschaffen. Und du hast mich auch nicht gemacht! Nicht einmal die gelehrtesten medizinischen Wissenschaftler haben bis jetzt herausgefunden, wie ich viele meiner chemischen Wunder vollbringe.

Es sollte offensichtlich sein, daß Gott, der Höchste, mich gemacht hat, der Schöpfer, der deinen ganzen Körper so geschaffen hat, daß er harmonisch arbeitet. Ein inspirierter Schreiber der Bibel sagte: „Erkennet, daß Jehova Gott ist! Er hat uns gemacht, und nicht wir selbst.“ (Ps. 100:3) Er hat mit Sicherheit auch mich gemacht!

Wie du mir helfen kannst

Achtest du Gottes Schöpfung? Ich hoffe es, denn dann wirst du mich nicht mißhandeln. Es bedrückt mich, wenn ich sehe, wie viele meiner Artgenossen von ihren Eigentümern mißhandelt werden. Im Jahre 1967 sind allein in den Vereinigten Staaten rund 28 000 Personen an Leberzirrhose (Schrumpfleber) gestorben. Diese Krankheit zerstört die Leberzellen, die dann mit funktionsunfähigem Narbengewebe ersetzt werden.

Wann entsteht Leberzirrhose? Vor allem, wenn man zuviel Alkohol trinkt. Ich spalte Alkohol in Kohlensäure und Wasser auf und verhindere so, daß sich zuviel Alkohol in deinem Blut ansammelt. Wer täglich große Mengen trinkt, dessen Leber wird dann nicht mehr damit fertig. Sie funktioniert nicht mehr richtig, schrumpft zusammen, wird hart und höckerig. Hält man diesen Vorgang nicht auf, tritt der Tod ein.

Das bedeutet aber nicht, daß ich ein besonders empfindliches Organ wäre. Im Gegenteil! Es ist erstaunlich, wie schnell ich einen Schaden wieder auszugleichen vermag. Entfernte man Teile von mir — sogar bis zu achtzig Prozent —, würde ich immer noch weiterarbeiten, bis ich wieder neues Gewebe aufgebaut hätte. In ein paar Monaten hätte ich wieder meine alte Größe erlangt!

Trotzdem brauche ich deine Hilfe, damit ich gesund bleibe und damit ich dich gesund erhalten kann. Eine gesunde, ausgeglichene Kost, richtig zusammengesetzte Nahrung, ist für mich das wichtigste, das heißt Nahrung, die die wichtigsten Nährstoffe enthält wie Kohlehydrate, Fett und Eiweiß. Eiweiß ist für mich besonders wichtig, denn ich benötige vor allem solche Eiweiße, die die lebenswichtigen Aminosäuren im richtigen Verhältnis enthalten. Tierische Eiweiße, wie sie in Eiern, Fleisch, Geflügel und Fisch vorhanden sind, sind solche wichtigen Eiweißquellen.

Am gefährlichsten wird es für mich, wenn du zu viele falsche Nahrungsmittel in dich aufnimmst. Ich kann einfach nicht gesund bleiben, wenn du nur Kuchen und verfeinerte Nahrungsmittel ißt. Ich kann auch nicht richtig arbeiten, wenn du fett wirst und dich nicht körperlich betätigst.

Möchtest du gesund bleiben, dann denke an folgendes: Ich spiele eine sehr wichtige Rolle als Krankheitsschutz. Kümmere dich deshalb um mich, und ich werde mich um dich kümmern.

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