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Erwachet! 1971
g71 8. 11. S. 23

Die schöne Lackkunst

Vom „Awake!“-Korrespondenten auf Okinawa.

HAST du schon einmal feine Lackarbeiten gesehen? Es sind wirklich schöne Kunstwerke. Die glänzenden, polierten Flächen sind mit feinglasiertem Porzellan vergleichbar. Vielleicht denkst du dabei an die orientalischen Länder China, Japan und Korea. Hast du aber gewußt, daß einige der schönsten Lackarbeiten hier auf Okinawa hergestellt werden?

Hauptbestandteil der Lackarbeiten ist fast immer Holz. Das Holz wird zu Vasen, Schalen, Schüsseln und dergleichen verarbeitet. Es ist erstaunlich, wie dünn das Holz bei der Bearbeitung werden kann. Manchmal ist es so dünn wie Papier! Dann werden Dutzende dünner Schichten eines Speziallacks aufgetragen, wodurch der Gegenstand eine erstaunliche Härte und Haltbarkeit erhält.

An feinen Lackwaren ist selbst nach Hunderten von Jahren kein Verschleiß zu sehen. In einem Fall ging eine Sammlung Lackwaren mit einem Schiff unter. Nach achtzehn Monaten wurde sie geborgen, und 1878 stellte man sie in Wien aus. Die Stücke hatten, obwohl sie so lange dem Meer ausgesetzt waren, keinen Schaden erlitten!

Dieser haltbare Lack wird aus dem Saft einer Art des Sumachbaumes (Rhus verniciflua) hergestellt, der in China, Japan und anderen östlichen Ländern wächst. Er wird im allgemeinen als Lackbaum bezeichnet. Dem japanischen Lack wird eine bessere Qualität zugeschrieben. Das wird darauf zurückgeführt, daß die Japaner die Bäume nur dann anzapfen, wenn der Saft am besten ist, und zwar während der Monate Juni und September.

Vor Tausenden von Jahren entwickelten die Chinesen das Verfahren der Herstellung von Lackwaren. Man hat Artefakte gefunden, deren Alter bis in die Han-Dynastie (206 v. u. Z. bis 220 u. Z.) zurückreicht. Später erlernten die Japaner die Kunst von den Chinesen.

Um das Jahr 714 u. Z. kamen japanische Forschungsreisende auf die Riukiu-Inseln, von denen Okinawa die größte ist. Wahrscheinlich brachten sie die ersten Lackwaren nach Okinawa. Gladys Zabika schreibt in ihrem Werk Customs and Culture of Okinawa (Brauchtum und Kultur Okinawas): „Im Jahre 1437 reisten sieben Bewohner Okinawas nach Japan, um die Methoden der Herstellung von Lackarbeiten zu erlernen. Sie kehrten einige Jahre später nach Okinawa zurück und bildeten andere aus.“

Die Autorin schreibt ferner: „Die glänzenden Schüsseln und Schalen wurden bei den Leuten so beliebt, daß sie anfingen zu experimentieren um die Qualität zu verbessern. Es gelang ihnen ein neues Verfahren zu entwickeln und das Material so weit zu verbessern, daß der Lack von Okinawa im ganzen Osten berühmt wurde und man ihn von Japan bis Indien als den besten Lack im Orient betrachtete.“

Wodurch unterscheiden sich die Lackwaren Okinawas von denen anderer Länder? Nun, ein Unterschied besteht in der einzigartigen Methode der Zubereitung des Tongrundstoffes. Auch sind das Holz und die Rohstoffe anders.

Das Holz, das hier gewöhnlich verwendet wird, stammt von Bäumen, die auf den Riukiu-Inseln wachsen. Es ist sehr leicht, bricht nicht so schnell und ist selbst in feuchten Klimaten haltbar.

Die Baumstämme müssen gründlich getrocknet werden, da sich frisches Holz nach der Verarbeitung verzieht und biegt. Die Holzklötze werden auf Drechselbänken, die mit einem Motor betrieben werden, zu Schüsseln, Vasen, Schalen und anderen Gegenständen geformt.

Als nächstes werden die Gegenstände mit einer besonderen Masse überzogen. Bis vor etwa einem Jahr wurde diese Masse aus Schweineblut, Ton und Tungöl hergestellt. Aber jetzt wird eine synthetische Masse verwendet. Sie ist haltbarer und bricht nicht so leicht ab.

Die gründlich getrockneten Gegenstände werden dann mit Sandpapier und mit einem Schleifstein überarbeitet. Als nächstes werden sie mit Lack überzogen, getrocknet und mit Holzkohle abgerieben. Dieser Vorgang wird mehrere Male wiederholt. Dann erhalten sie eine letzte Lackschicht.

Als nächstes werden die Gegenstände mit Verzierungen versehen. Hier werden dreierlei grundlegende Verzierungen verwendet. Eine besteht aus Perlmutt. Eine weitere heißt „tsuikin“. Farbiger Lack wird dünn ausgerollt; dann werden Darstellungen von Bananenstauden, Eibisch, Deigo-Blumen, Bambus und dergleichen ausgeschnitten und auf die Lackarbeiten aufgetragen. Die letzte Art der Verzierungen sind handgemalte Muster, die als „makie“ bezeichnet werden.

Lackwaren sind in ihrer Qualität sehr unterschiedlich. Doch wenn man verschiedene dieser Artikel untersucht, ist man beeindruckt davon, daß es darunter viele wirklich schöne Kunstarbeiten gibt.

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