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  • Hepatitis und ihre Verhütung
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Erwachet! 1972
g72 8. 8. S. 17-19

Hepatitis und ihre Verhütung

DIE Leber ist das größte Organ im menschlichen Körper und übt dabei die größte Zahl verschiedener Funktionen aus — mehr als fünfhundert. Daher sollte es nicht überraschen, daß sie sich manchmal entzündet, wenn gewisse Gifte, Bakterien oder Viren in sie eindringen. Entzündungen der Leber sind als Hepatitis bekannt. In den Vereinigten Staaten werden jedes Jahr 30 000 bis 70 000 Hepatitisfälle gemeldet. Tatsächlich mag die Gesamtzahl viel, viel größer sein.

Es gibt mehrere Arten der Hepatitis. Die ansteckende Leberentzündung wird durch Verunreinigungen des Wasser- oder Nahrungsvorrates durch den Stuhl oder Kot eines an Hepatitis Erkrankten verursacht. Jemand kann vom Hepatitisvirus befallen sein, ohne daß es ihn selbst schwächt oder erkranken läßt. Bei dieser Art der Hepatitis dauert die „Inkubationszeit“ fünfzehn bis vierzig Tage. Das heißt, nachdem das Virus in den Körper eingedrungen ist, dauert es diese Zeit, bis sich die Symptome zeigen, und das geschieht recht plötzlich. Die ansteckende Leberentzündung kann ihren Verlauf nehmen, ohne daß man es gewahr wird, was ein Grund ist, weshalb die Zahl der Fälle in Wirklichkeit ein Vielfaches der gemeldeten Fälle betragen mag. Nur zwei zehntel Prozent oder einer von fünfhundert gemeldeten Fällen dieser Hepatitis führt zum Tode.

Der ansteckenden Leberentzündung ziemlich ähnlich ist die Hepatose. Sie wird im allgemeinen durch gewisse Drogen oder Chemikalien verursacht, die jemand durch den Mund, durch Einatmung, durch die Haut oder durch Injektionen in sich aufnimmt. Eine wichtige Funktion der Leber ist die Entgiftung von Stoffen, die in den Körper gelangen. Aber gewisse Gifte mögen für die Leber zu stark sein und können sie entweder schädigen oder bewirken, daß sie andere Gifte nicht mehr richtig aus dem Kreislauf ausscheidet.

Die schwerste Leberentzündung wird Serumhepatitis genannt. Im allgemeinen wird sie durch eine Übertragung infizierten Blutes hervorgerufen, doch wird sie auch unter Rauschgiftsüchtigen durch Nadeln von Spritzen übertragen. Hier beträgt die Inkubationszeit 60 bis 160 Tage, ist also etwa viermal so lang wie bei der ansteckenden Leberentzündung. Die Zahl der gemeldeten Fälle dieser Krankheit ist weit niedriger als die tatsächliche Zahl.

Aber am bedenklichsten bei der Serumhepatitis ist, daß einer von zehn Erkrankten stirbt, während es bei der ansteckenden Leberentzündung nur einer von fünfhundert ist. Somit mag es bei den jährlich 30 000 Erkrankungen in den Vereinigten Staaten 3 000 Todesfälle geben. Bis vor kurzem glaubte man, die Serumhepatitis könne nur durch Bluttransfusionen oder durch Nadeln von Spritzen übertragen werden, aber jetzt scheint es Beweise dafür zu geben, daß sie sich auch auf andere Weise ausbreiten kann.

Eine rätselhafte Krankheit

Verfasser, die über dieses Thema geschrieben haben, haben die Hepatitis wiederholt als eine rätselhafte Krankheit bezeichnet. Warum? Zum einen, weil man bis jetzt nicht in der Lage gewesen ist, das Virus, das sie verursacht, zu isolieren. Lawrence Galton, Verfasser wissenschaftlicher Artikel, erklärte zum Beispiel: „Von allen Krankheiten, unter denen der Mensch zu leiden hat, sind nur wenige für den Leidenden schwächender, für den Wissenschaftler entmutigender und schließlich rätselhafter und schwerer bestimmbar als die Hepatitis.“

Ein weiterer Grund, weshalb die Hepatitis mit Recht als rätselhaft bezeichnet wird, ist die Tatsache, daß ihre Symptome keineswegs eindeutig sind; und dies mag, nebenbei bemerkt, ein Grund dafür sein, daß es offensichtlich viel mehr Hepatitisfälle gibt als gemeldet werden. Jemand mag Hepatitis gehabt, aber gedacht haben, es sei nur eine schwere Erkältung, eine leichte Grippe, eine schwere Verdauungsstörung oder Durchfall, ohne zu erkennen, was ihm wirklich fehlte. Es ist schon vorgekommen, daß Ärzte ihre Patienten wegen Gallensteinen operieren oder Probeoperationen wegen Krebsverdachtes vornehmen ließen, später aber feststellten, daß der Patient die ganze Zeit an Hepatitis gelitten hatte.

Welches sind die Symptome?

Ob es sich um eine ansteckende Leberentzündung oder um eine Serumhepatitis handelt, so sind die Symptome einander doch ziemlich ähnlich, außer daß sie bei der Serumhepatitis viel später auftreten und wahrscheinlich schlimmer sind und länger dauern, nämlich sechs Monate oder noch länger. Zu den Symptomen, die im allgemeinen mit der Hepatitis verbunden sind, gehören Schmerzen in der oberen rechten Hälfte des Unterleibes, Appetitlosigkeit, Kopfschmerzen, Übelkeit, Fieber; ein verdorbener Magen, Durchfall und Unwohlsein oder Unbehagen. In der Regel tritt vier Tage nach Beginn solcher Symptome die Gelbsucht auf. Man mag Galle im Urin entdecken, und der Stuhl mag lehmfarben werden.

Offenbar wird die Hepatitis von einem Virus hervorgerufen. Sie warf im Herbst 1969 eine ganze Footballmannschaft kräftiger Spieler um. Von den Spielern einer bestimmten College-Footballmannschaft im Osten der Vereinigten Staaten hieß es, sie seien „umgefallen wie die Fliegen“, weil sie einige Wochen zuvor verunreinigtes Wasser getrunken hätten. Mehr als 98 Prozent aller Angehörigen der Mannschaft waren davon betroffen.

Aber der Unterschied zwischen dem Hepatitisfall, der entdeckt worden ist, weil er so schwer war, und dem leichten Fall, der unbemerkt geblieben ist, kann ohne weiteres auf den Ernährungszustand und die allgemeine Gesundheit des Betreffenden zurückzuführen sein. Dies scheint dadurch bestätigt zu werden, daß die Zahl der Todesopfer bei Hepatitis in gewissen asiatischen Ländern, in denen die Ernährungsverhältnisse sehr schlecht sind, fünfzehnmal so groß ist wie in westlichen Ländern, in denen die Menschen genügend und gut zu essen haben.

Verhütung der Hepatitis

Um die ansteckende Leberentzündung zu verhüten, muß man vor allem dafür sorgen, daß der Wasservorrat nicht verunreinigt wird. In großen Städten ist dies kein so großes Problem wie in Kleinstädten und Dörfern sowie in den Landgemeinden, wo der Wasservorrat leicht durch Abwässer verunreinigt werden kann. Sorgfalt auf diesem Gebiet würde erfordern, daß man hinsichtlich des Wasservorrates vorsichtig ist und sich nach Benutzung der Toilette und vor der Zubereitung von Speisen gründlich die Hände wäscht.

Auch bieten Schalentiere, besonders Muscheln, ein Risiko, da sie durch Abwässer verunreinigt worden sein können. Daß es den Israeliten in alter Zeit verboten war, überhaupt irgendwelche Schalentiere zu essen, hatte anscheinend auch gesundheitliche Gründe.

Es heißt, die einzig sichere Möglichkeit, die Serumhepatitis zu verhüten, bestehe darin, sich kein Blut übertragen zu lassen und für Einspritzungen nur Einwegnadeln zu verwenden.

Um die Serumhepatitis auf das kleinste Maß zu beschränken, sind unter anderem folgende Bemühungen in einem gewissen Maße erfolgreich gewesen: das Tiefkühlen von Blut (wofür die Forscher noch die ideale Methode herauszufinden suchen); das Isolieren roter Blutkörperchen, die aufbewahrt werden, bis sie benötigt werden, und die dann anstelle von Vollblut verwendet werden. Aber dies hat das Problem nicht vollständig gelöst.

In neuerer Zeit haben gewisse Fachleute auf medizinischem Gebiet das „Austral-Antigen“ entwickelt, das durch Experimente mit kleinen Affen, sogenannten Krallenaffen, erzeugt worden ist. Gegenwärtig wird dieser Faktor den Medizinern als Mittel zur Feststellung des Hepatitisvirus im Blut angeboten. Aber nicht alle Mediziner sind davon begeistert. Zum Beispiel erklärte Dr. R. Kelsey, Pathologe im Freimaurerhospital von Illinois, der auf diesem Gebiet viel Forschungsarbeit geleistet hat: „Soweit wir festgestellt haben, sind die jetzigen Au-Antigen-Tests sehr schlechte Prüfverfahren, durch die nicht mehr als 20 bis 25 Prozent der Fälle der üblichen Virushepatitis entdeckt werden.“ Außerdem gibt das Au-Antigen-Testverfahren „ein falsches Gefühl der Sicherheit. Zur Zeit wäre es lächerlich, Au-Antigen-Tests für alles transfundierte Blut zu verlangen.“a

Andere, die sich auf diesem Gebiet betätigt haben, haben den Hepa-Gent-(HG-)Test entwickelt, in den sie große Hoffnungen setzen und von dem sie viel halten. Einige sind jedoch recht vorsichtig, wenn sie ihn gutheißen oder uneingeschränkt befürworten sollen.b

Zu den Bemühungen, die Serumhepatitis zu verhüten, gehören Bemühungen um eine größere Sorgfalt bei der Annahme von Blutspenden. Zum Beispiel hat das Gesundheitsamt des Staates New Jersey festgestellt, daß das Risiko der Serumhepatitis dann, wenn das Blut von Rauschgiftsüchtigen oder Suchtverdächtigen stammte, siebzigmal so groß wie im Durchschnitt war. Aber über den Unterschied zwischen den Risiken bei „guten“ Blutbanken für unentgeltlich gespendetes Blut, verglichen mit „schlechten“ Blutbanken dieser Art, und über den Unterschied zwischen „guten“ kommerziellen Blutbanken, verglichen mit „schlechten“ kommerziellen Blutbanken, erklärte Dr. M. J. Goldfield vom Gesundheitsamt in New Jersey: „Trotz all unserer vorgefaßten Ideen über gute und schlechte Blutbanken und unseres blinden Glaubens, daß Blut von einer gut geleiteten Blutbank weniger Hepatitisfälle mit sich bringt, ... gab es von einer kommerziellen Blutbank zur anderen oder von einer Bank für unentgeltlich gespendetes Blut zur anderen keinen bedeutenden Unterschied des Hepatitisrisikos.“ Mit anderen Worten: Bei einer gut geleiteten kommerziellen Blutbank ist das Hepatitisrisiko immer noch dreimal so groß wie bei einer schlecht geleiteten Blutbank für unentgeltlich gespendetes Blut!c

Bekämpfung der Hepatitis

Einige Ärzte lassen ihre Hepatitispatienten in gewissen Grenzen essen und tun, was ihnen gefällt, während andere völlige Bettruhe und nahrhaftes Essen verordnen.

Einige empfehlen Hepatitispatienten besonders zusätzliche Vitamine. Dr. Fishbein berichtet zum Beispiel von britischen Forschern, die festgestellt haben, daß wasserlösliche Vitamine wie Vitamin C nützlich sind. Andere sagen, daß die Einnahme von Vitamin C in sehr hoher Dosis zusammen mit Vitamin B12 in verhältnismäßig hoher Dosis nützlich sei. Die Verwendung von Vitaminen sowie die Frage, in welchem Ausmaß den Patienten gestattet werden sollte, Fett zu essen, sind umstritten. Es sind sich jedoch alle darüber einig, daß alkoholische Getränke bei Hepatitis unbedingt zu meiden sind.

Kurz gesagt, scheint die Lektion wie folgt zu lauten: Arbeite, um den Körper bei guter Gesundheit zu halten. Schütze Nahrung und Wasser vor Verunreinigungen, und meide Bluttransfusionen.

[Fußnoten]

a The Journal of the American Medical Association, 23. Nov. 1970, S. 1401—1409.

b The Journal of the American Medical Association, 23. Nov. 1970, S. 1401—1409.

c The Journal of the American Medical Association, 23. Nov. 1970, S. 1401—1409.

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