Die „Wohnungskrise“ der Honigbienen
● Was geschieht, wenn in einem Bienenstock kein Platz mehr ist? Einige Bienen werden ausgeschickt, um ein neues Heim zu suchen. Sie mögen dann eine leere Kiste, einen hohlen Baum oder ein Loch in einer Mauer entdecken. Dann verlassen die Königin und viele der Arbeitsbienen ihren alten Bienenstock in einem Schwarm — als eine Art fliegende Kolonie. Aber einige Arbeitsbienen werden zurückgelassen, damit sie sich der Familienglieder annehmen, die aus den im alten Heim gelegten Eiern ausschlüpfen, unter anderem der neuen Königin. Statt also ein paar Bienen aus der Kolonie fortzuschicken, verläßt der größte Teil der Familie das alte Heim.
Das kann für einen Bienenzüchter wirklich ärgerlich sein, und daher entschloß sich ein Bienenzüchter in Florida, das Problem zu untersuchen. Er schreibt: „Schließlich erkannte ich, daß der Augenblick des ,Auszugs‘ nicht von Bedeutung war. Zu dem Zeitpunkt war es schon zu spät, sie aufzuhalten. Vielmehr mußte ich sie veranlassen, meinem Plan zu folgen. Bienen schwärmen, wenn sie in Platznot geraten sind; und so fragte ich mich: Warum die Königin, von der das ganze Leben im Bienenstock abhängt, auf nur einen Raum beschränken? Ich beschloß, jeder Königin noch einen Raum zu geben, sozusagen eine Zweizimmerwohnung. Daher richtete ich für jede Bienenkönigin ein zweites Stockwerk ein.
Die Sache hat funktioniert; sie sind geblieben! Und jetzt spiele ich einfach bei der Geburt jeder neuen Kolonie die ,Hebamme‘. Zur rechten Zeit teile ich den Bienenstock. Es befinden sich immer eine Fülle von Königinnen- und Drohnenzellen in beiden ,Räumen‘ der Wohnung der Königin. Ich suche die besten davon aus und richte den nächsten Bienenstock ein.“