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Erwachet! 1976
g76 22. 12. S. 3-5

Benin unterdrückt Religionsfreiheit

VIELLEICHT ist dir das Land unter dem Namen Dahomey bekannt. Aber im November letzten Jahres änderte diese kleine westafrikanische Nation ihren Namen in Volksrepublik Benin ab. Seit dieser Zeit hat das Land Schritte unternommen, die Religionsfreiheit der Zeugen Jehovas zu unterdrücken.

Dutzende von Zeugen wurden verhaftet und einige grausam geschlagen. Im April wurde das Zweigbüro der Watch Tower Bible and Tract Society beschlagnahmt, und die Mitarbeiter des Zweigbüros sowie die Missionare wurden des Landes verwiesen. Alle Königreichssäle, in denen christliche Zusammenkünfte stattfanden, wurden geschlossen. Hunderte von Zeugen flohen um ihrer Sicherheit willen in Nachbarländer.

Warum sind Jehovas Zeugen in Benin so heftig angegriffen worden? Was geht dort vor sich?

Eine Nation im Wandel

Diese ehemalige französische Kolonie hat nicht nur ihren Namen geändert. Seit Erlangen der Unabhängigkeit im Jahre 1960 hat Dahomey fünf Staatsstreiche erlebt. Der letzte ereignete sich am 26. Oktober 1972, als eine Militärregierung unter Oberstleutnant Mathieu Kerekou in Dahomey die Macht übernahm.

In dem Bemühen, diesem hauptsächlich auf Landwirtschaft ausgerichteten Land zum Fortschritt zu verhelfen, haben sich seine Führer an die Sowjetunion und an China um Hilfe gewandt. Die New York Times berichtete in ihrer Ausgabe vom 23. November 1975:

„‚Sozialismus ist der Pfad, den wir eingeschlagen haben; Marxismus-Leninismus ist der Führer den wir uns erwählt haben‘ ist der Wahlspruch der Führer Dahomeys, seitdem das Land vor einem Jahr einen neuen politischen Kurs eingeschlagen hat.

Dahomeys Militärführer sind der Ansicht, daß der Sozialismus der Weg zum Fortschritt für diesen Agrarstaat ist ...

Die chinesische Unterstützung Dahomeys, die ein Darlehen von 50 Millionen Dollar einschließt, hat sich besonders in der Landwirtschaft bemerkbar gemacht ...

Der Umschwung zum Sozialismus begann am 30. November 1975.“

Es ist bemerkenswert, daß die Namensänderung des Landes am 30. November 1975 bekanntgemacht wurde. An jenem Tag fanden Feiern zum ersten Jahrestag der Ausrufung der Revolution „des wissenschaftlichen Sozialismus auf der Grundlage des Marxismus-Leninismus“ statt.

Besonders von chinesischen Kommunisten beeinflußt, hat sich das Leben in Benin in den letzten ein, zwei Jahren völlig geändert. In den Betrieben sind Ideologiekurse eingeführt worden, in denen aus dem roten Büchlein des Vorsitzenden Mao gelehrt wird. In den Betrieben sind auch obligatorische Fahnengrußzeremonien eingeführt worden. Es wird erwartet, daß sich die Bürger mit politischen Parolen begrüßen, sogar beim Telefonieren. Personen, die sich diesen Anordnungen widersetzen, werden den Behörden angezeigt.

Über den neuen Nationalgeist des Landes sagte der Innenminister Martin Dohou Azonhiho in einer Rede am 16. April 1976: „Wie Sie wissen, singen wir, wenn wir als Streiter zusammen sind, die Nationalhymne, rufen revolutionäre Parolen aus und stehen vor unserem Nationalzeichen still.“

Dieser neue Nationalgeist in Benin hat zu der heftigen Verfolgung der Zeugen Jehovas beigetragen. Wieso?

Die Auswirkung auf Jehovas Zeugen

In seiner Rede vom 16. April erklärte Herr Azonhiho:

„Wenn diese Ausländer ihre Einstellung nicht ändern, werden sie von unserem nationalen Gebiet ausgeschlossen. Sie haben keine andere Wahl. Ich habe den Behörden bereits feste Anweisungen gegeben, daß ich alle ausländischen Vertreter der Zeugen Jehovas, diese vom CIA beauftragten Agenten, des Landes verweisen werde, wenn sie nicht bis Ende des Monats die revolutionären Aussprüche ausrufen, die Nationalhymne singen und die Fahne respektieren.“

Jehovas Zeugen werden also verfolgt, weil sie sich nicht an nationalistischen Zeremonien beteiligen. Sie werden als Staatsfeinde angesehen — sowohl die einheimischen Zeugen als auch die Missionare aus anderen Ländern. Doch wenn Jehovas Zeugen wirklich Feinde der Volksrepublik Benin wären und ihren Untergang wünschten, wären sie dann so dumm, sich zu weigern, die Nationalhymne zu singen und die Fahne zu grüßen? Täuschen nicht Spione, Verräter und andere subversive Elemente Vaterlandsliebe vor, damit sie ihre umstürzlerische Tätigkeit unauffällig fortsetzen können?

Religiöse Gründe

Tatsache ist, daß Jehovas Zeugen in keinem Land die Nationalhymne singen oder Hoheitszeichen grüßen; das ist also nicht nur in Benin der Fall. Und die Gründe, die sie dazu veranlassen, sind rein religiöser Natur. Sie haben nichts damit zu tun, daß Jehovas Zeugen eine bestimmte Regierungsform einer anderen vorziehen würden. Ein gutes Beispiel für die religiöse Streitfrage, um die es dabei geht, ist ein Vorfall, der sich vor langer Zeit in der Nation Babylon ereignete.

Der babylonische König Nebukadnezar ließ ein großes Standbild aus Gold aufrichten und ordnete an, daß sich beim Klang gewisser Musikinstrumente alle Bürger vor dem Standbild verbeugen sollten. Drei hebräische Diener Jehovas weigerten sich jedoch, sich niederzubeugen, obwohl sie wußten, daß sie zur Strafe in einen Feuerofen geworfen würden. Dennoch sagten sie: „Dir, o König, [werde] kund, daß wir deinen Göttern nicht dienen, und das Bild von Gold, das du aufgerichtet hast, werden wir nicht anbeten“ (Dan. 3:1-18).

Heute ist die Lage ähnlich. Um unter den Völkern einen Nationalgeist anzufachen, haben die Nationen Gegenstände aufgestellt, denen tatsächlich politische Verehrung dargebracht wird. Der Historiker Carlton Hayes schrieb in seinem Buch What Americans Believe and How They Worship diesbezüglich folgendes: „Das Hauptglaubenssymbol des Nationalismus und der Mittelpunkt aller Verehrung ist die Flagge; man hat seltsame liturgische Formen ersonnen, der Flagge zu salutieren, die Flagge zu ,dippen‘, zu ,senken‘ und zu ,hissen‘. Die Männer entblößen ihr Haupt, wenn die Flagge vorbeikommt; Dichter schreiben Oden auf die Flagge, und Kinder singen Hymnen.“ Weil sich Jehovas Zeugen weigerten, an solchen religiösen Zeremonien teilzunehmen, wurden sie Anfang der vierziger Jahre in den Vereinigten Staaten heftig verfolgt.

In Übereinstimmung mit dem Beispiel der hebräischen Diener Jehovas im alten Babylon grüßen Jehovas Zeugen kein nationales Emblem und singen keine Nationalhymne. Es stimmt allerdings nicht, daß sie die Fahne der Nation, in der sie leben, beispielsweise die der Volksrepublik Benin, nicht respektieren würden. Sie respektieren die Fahne. Das beweisen sie durch ihre Ehrlichkeit und durch ihren vorbildlichen Gehorsam gegenüber den Gesetzen des Landes, in dem sie leben. In Benin haben sich Jehovas Zeugen als gute, arbeitsame Bürger erwiesen, wie Präsident Kerekou selbst wissen sollte.

Was nun die Behauptung betrifft, Jehovas Zeugen seien vom CIA (vom US-amerikanischen Geheimdienst) beauftragte Agenten, so müssen wir sagen, daß dies völlig aus der Luft gegriffen ist. Diese Behauptung klingt für jemanden, der Jehovas Zeugen kennt, einfach lächerlich, denn sie haben sich in politischen Angelegenheiten stets streng neutral verhalten und sich nach dem Beispiel Jesu Christi ausgerichtet, der von seinen Nachfolgern sagte: „Sie sind kein Teil der Welt, so, wie ich kein Teil der Welt bin“ (Joh. 17:16).

Die Maßnahmen gegen die über zweitausend Zeugen Jehovas in Benin stellen daher tatsächlich eine grundlose Unterdrückung der Religionsfreiheit dar. Und was ihnen angetan wird, ist eine sehr ernste Sache. Man beachte bitte folgende Tatsachen.

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