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  • Erwachet! 1979
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Erwachet! 1979
g79 8. 8. S. 4-6

Tatsachenberichte — Was zeigen sie?

KLATSCHBLÄTTER bringen oft sensationell aufgemachte Berichte über eheliche Gewalttätigkeiten, um ihr skandalhungriges Publikum zu befriedigen. Die folgenden wahren Geschichtena werden aus einem ganz anderen Grund abgedruckt: Sie sollen als lehrreiche Beispiele dienen. Nach jeder Geschichte werden wir deshalb Fragen aufwerfen, die zum Nachdenken anregen sollen. Setze dich damit auseinander. Die Beispiele mögen dir vor Augen führen, was oftmals zu dem Problem führt. Sie mögen dich erkennen lassen, durch welche Fehler es zu den Schwierigkeiten kommt, wie du das Problem lösen oder wie du vermeiden kannst, daß in eurer Ehe geschlagen wird. Das ist im Einklang mit dem Bibelwort: „Der Kluge sieht das Unglück kommen und verbirgt sich; der Tor stolpert hinein und muß es dann büßen“ (Spr. 22:3, „Bruns“).

Das erste, was einem bei Gloria, einer 24jährigen New Yorkerin, auffällt, ist eine häßliche Narbe vom Kinn bis zum Schlüsselbein. Gloria hatte fünf Geschwister. Wenn ihr Vater betrunken war, verprügelte er oft Frau und Töchter. Manchmal lief Glorias Mutter von zu Hause weg, um den Angriffen ihres Mannes zu entgehen. Aber sie kehrte immer wieder zurück.

Um der Wirklichkeit zu entfliehen, nahm Gloria Heroin. Dann verließ sie das Elternhaus und heiratete Robert, der ebenfalls süchtig war. Sie erhielt von ihm Schläge, aber weil sie das schon als Kind gewohnt war, glaubte sie offenbar, das gehöre zum Familienleben. Sobald feststand, daß sie Mutter wurde, begab sie sich in Behandlung, um von ihrer Heroinsucht loszukommen. Als das Kind geboren war, konnte sie sein Schreien nicht ertragen. Sie begann zu trinken. Gloria, die der Belastung durch die Ehe und das Kind nicht gewachsen war, begann den Säugling zu mißhandeln. Sie schlug ihn und verbrannte ihm sogar mit einem heißen Eisen die Füßchen. Einmal brach sie ihm beide Ärmchen. Als der Kleine etwas mehr als ein Jahr alt war, wurde er ihr weggenommen und in ein Heim für verwahrloste Kinder gegeben.

Robert reagierte, indem er gegen Gloria noch gewalttätiger wurde und sie schließlich verließ. Kurz danach lernte sie Albert kennen, und in der Hoffnung, daß nun alles anders werde, zog sie zu ihm. Aber er war jähzornig, und wenn er in Wut geriet, schlug er sie auch. Bei einem Streit verdrosch er Gloria so fürchterlich, daß sie mit gebrochenen Rippen ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Kamen sie dadurch zur Vernunft, und änderten sie sich? Nein. Als Albert sie aus dem Krankenhaus nach Hause holte, packte ihn wieder die Wut. Er fischte eine Flasche aus dem Straßengraben, zerschlug sie und brachte Gloria eine Wunde bei, die die erwähnte häßliche Narbe hinterließ.

Darauf wurden die beiden von Sozialarbeitern betreut. Gloria hat inzwischen aufgehört zu trinken und bemüht sich, ein gesünderes Essen auf den Tisch zu bringen. Albert arbeitet daran, seinen Jähzorn zu beherrschen, und schlägt jetzt seine Frau wochenlang nicht mehr.

Frage dich: WELCHE ROLLE SPIELTE DER ALKOHOL BEI DIESEM PROBLEM? WIE WIRKTEN SICH GLORIAS KINDHEITSERFAHRUNGEN AUF SIE AUS?

Saras Ehe wurde mit den Jahren nicht besser. Im Gegenteil, ihr Mann verprügelte sie immer häufiger. Die Folgen solcher Gewalttätigkeit waren — abgesehen von der ständigen Einnahme von Beruhigungstabletten — innerhalb einer verhältnismäßig kurzen Zeit: zwei gebrochene Rippen, ein ausgeschlagener Zahn, blaue und grüne Flecken, Platzwunden und drei Krankenhausaufenthalte. Das alles ließ erkennen, daß ihr Mann nun immer öfter in Wut geriet. Auch ihre beiden minderjährigen Söhne konnten das feststellen.

Eines Tages trug Saras Mann, bevor er zur Arbeit ging, seinem 16 Jahre alten Sohn auf, die Garage sauberzumachen. Mittags hatte er die Arbeit noch nicht getan, sagte aber, er wolle mit seinen Freunden schwimmen gehen. Sara bekam es mit der Angst zu tun, denn sie wußte, daß ihr Mann seine Wut an ihr auslassen würde. Sie hielt krampfhaft einen Küchenstuhl fest und sagte: „Du mußt heute die Garage aufräumen.“ „Laß mich in Ruhe“ brüllte er, sprang auf und rannte die Treppe zum ersten Stock hoch, wo sein Zimmer lag. Sie lief hinter ihm her, packte ihn am Arm und sagte: „Du gehst mir nicht fort, bevor ...“ Weiter kam sie nicht. Er riß sich los, drehte sich um und stieß sie dabei heftig gegen die Brust. Sara wollte sich am Geländer festhalten, griff jedoch daneben und stürzte rücklings die Treppe hinunter.

Frage dich: LÖSTE SICH DAS PROBLEM DURCH ZUWARTEN? WELCHE BEZIEHUNG BESTEHT ANSCHEINEND ZWISCHEN TEMPERAMENT UND VERHALTEN DES VATERS UND DES SOHNES?

Brief an einen Familienberater: „Ich bin 13 Jahre alt und schreibe nicht nur für mich, sondern auch für meine vier jüngeren Geschwister. Sie sind 11, 10, 9 und 6 Jahre alt. Unsere Eltern streiten sich jeden Abend. Wir haben das Schreien und Brüllen das Schimpfen, Türenzuknallen und Geschirrzerschmeißen satt. Vati ist ein fleißiger Arbeiter und ein feiner Kerl. Sobald er heimkommt, fängt Mutti an, ihm etwas vorzujammern. Er sagt, sie solle den Mund halten, und schon geht der Krach los. Nachher weint Mutti und sagt, er liebe sie nicht. Aber das stimmt nicht. Er liebt sie sehr. Könnte man es ihm jedoch übelnehmen, wenn er sie nicht mehr liebte? Wer möchte die ganze Zeit angemeckert werden? Bitte helfen Sie uns, die beiden so weit zu bringen, daß sie sich vertragen. Wir möchten nicht daß unsere Eltern auseinandergehen, aber das ist auch kein Leben.“

Frage dich: WER WAR SCHULD AN DEN STREITEREIEN? WIE KÖNNTEN SOLCHE SZENEN VERMIEDEN WERDEN? KENNST DU KINDER, DIE GRUND HÄTTEN, EINEN SOLCHEN BRIEF ZU SCHREIBEN?

Connie war von ihrem Mann, mit dem sie schon viele Jahre verheiratet war, fast bewußtlos geschlagen worden. Sie schämte sich, sich im Krankenhaus behandeln zu lassen, und suchte deshalb das Frauenhaus auf, das bei San Antonio (Texas, USA) eröffnet worden war. Connie beschrieb den Vorfall ohne zu erwähnen, welche Spannungen oder Frustrationen dazu geführt hatten.

Als ihr Mann nach Hause kam, benahm er sich anders als sonst. Er war total betrunken und roch nach Bier. In der heftigen Auseinandersetzung, die folgte, ohrfeigte Connie ihn. Sie hatte das in den langen Ehejahren bis dahin noch nie getan. Sie berichtete: „Dann stürzte er sich auf mich und prügelte mich, als wäre ich ein Mann — mit den Fäusten traktierte er meinen Magen und mein Genick. Nachdem er mich zusammengeschlagen hatte, trat er mich auch noch.“ Es war ein brutaler Angriff.

Frage dich: WER WAR IN DIESEM FALLE GEWALTTÄTIG? WIE HATTE MAN EINEN SOLCHEN STREIT VERMEIDEN KÖNNEN? WIE HÄTTEST DU GEHANDELT, WENN DU CONNIE GEWESEN WÄRST?

Das sind nur einige wenige Beispiele der zahllosen Fälle von Gewalt in der Familie, aber es sind typische Fälle. Und die anschließend aufgeworfenen Fragen haben vielleicht bewirkt, daß dir das Verständnis für das Problem der Gewalt in der Familie aufgegangen ist. In den nachfolgenden Artikeln werden einige der Umstände erörtert, die bei diesen wahren Begebenheiten mitgewirkt haben. Ferner werden wir Ursachen und Folgen von Gewalttätigkeit in der Familie beleuchten. Wir haben dann mehr Verständnis für den Rat, der gegeben wird, um dieses Problem zu lösen oder der weitverbreiteten Plage Einhalt zu tun, der heute so viele Familien und Menschenleben zum Opfer fallen.

[Fußnote]

a Die Namen wurden von der Redaktion geändert.

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