So wurden im Altertum Energiekrisen bewältigt
FORSCHER haben herausgefunden, daß vor etwa 2 500 Jahren die alten Griechen und Römer bereits Energiekrisen hatten. Ihr wertvollster Brennstoff — Holz — wurde extrem rar, da er für den Bau von Häusern und Schiffen sowie zum Kochen und Heizen verwendet wurde. Doch lösten sie ihre Energieprobleme mit einer ganz aktuellen Methode — Heizung mit Sonnenenergie. Eine Arbeitsgemeinschaft, zu der ein Professor für Klassik von der Universität von Kalifornien und zwei Sonnenenergieexperten gehören, stellte fest: Sowohl einzelne Wohnhäuser als auch ganze Städte waren architektonisch so ausgelegt, daß sie möglichst viel Sonnenwärme aufnehmen konnten. Zum Beispiel erklärte Plinius der Jüngere stolz, daß seine Villa nördlich von Rom dank besonders angeordneter Fenster im Winter „die Sonnenwärme sammle und vermehre“. Gemäß einem Bericht in der New York Times entdeckten die Forscher, daß „sämtliche Häuser der Stadt Olynthus, die im Norden des alten Griechenlands lag, nach denselben Grundsätzen gebaut waren, die man heute in Häusern mit ,passiver‘ Sonnenheizung anwendet — ohne Sonnenkollektoren, aber entsprechend konstruiert, isoliert und plaziert um im Winter möglichst viel und im Sommer möglichst wenig Sonnenwärme aufzunehmen“. Einer der Wissenschaftler sagte: „Olynthus ist der Beweis dafür, daß es im Altertum möglich war, bei der Planung einer ganzen Stadt die Nutzung der Sonnenwärme zu berücksichtigen, und es liegt nahe, daß die Sonnenenergie im heutigen Städtebau ebenso erfolgreich ,eingeplant‘ werden kann.“