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Erwachet! 1980
g80 22. 12. S. 3-4

Fördert das Weihnachtsfest die Habsucht?

Jesus lehrte, daß Geben beglückender sei als Empfangen. Der Mythos des Weihnachtsmannes lehrt dagegen, daß Empfangen wichtiger sei: Wenn du brav bist, wirst du beschenkt, bist du böse, bekommst du nichts.

VOR ein paar Jahren schrieb ein Redaktionsmitglied der amerikanischen Zeitschrift U.S. Catholic:

„Während uns das Weihnachtsfest an Gottes Gnade und Opferfreude erinnern sollte, erzieht der bei habgierigen Firmen in Lohn und Brot stehende Weihnachtsmann Millionen amerikanische Kinder zur Habsucht. Er ist der heilige ,Eselstreckdich‘. ... Er ist ein ,Handlanger‘ zur Förderung des Materialismus und der Habsucht geworden. Er steht im Sold der großen Spielzeugfirmen und Warenhäuser. ... Ein habsüchtiges Kind ist nie zufrieden. Ein verwöhntes Kind ist undankbar. Ein verzogenes Kind ist überzeugt, daß die Hauptperson beim Weihnachtsfest nicht Christus, sondern es, das Kind, ist.“

Der Artikelschreiber war der Meinung, man hätte den Weihnachtsmann ruhig am Nordpol lassen sollen (die amerikanischen Kinder glauben, er komme von dort). Eigentlich hätte man die ganze Weihnachtsfeier nicht von den heidnischen Römern übernehmen sollen. Christus ist nicht am 25. Dezember geboren; aber an diesem Tag feierten die Römer ein Fest zu Ehren der unbesiegten Sonne. Und zu den Festbräuchen der Saturnalien, die ebenfalls in den Dezember fielen, gehörten gegenseitiges Beschenken und Schmausereien. Wenige Jahrhunderte nach Christus übernahm die katholische Kirche das Datum des Geburtstages der unbesiegten Sonne und die Festbräuche der Saturnalien und nannte das ganze „Christfest“ oder Weihnachten.

Wenn man an den Ursprung des Weihnachtsfestes denkt, erscheint es gar nicht so abwegig, daß dieses Fest auch in vielen nichtchristlichen Ländern gefeiert wird. Zum Beispiel schrieb die in Japan erscheinende Zeitung Daily Yomiuri vor zwei Jahren um die Weihnachtszeit:

„In keiner Familie mit kleineren Kindern darf die mit Sahne verzierte Weihnachtstorte, auf der in Englisch steht: ,Fröhliche Weihnachten‘, fehlen. Für eine solche Torte samt einem Miniaturweihnachtsmann bezahlt man einen Betrag, der etwa 8 US-Dollar entspricht. In vielen Häusern sieht man auch kleine Weihnachtsbäume, auf denen Schnee aus Kunststoff liegt. Dieses entlehnte Fest läßt in den japanischen Geschäften die Kassen klingeln.

,Wir Japaner sind Weihnachtschristen‘, sagte Yukio Nomura, der interviewt wurde, als er seinem 11jährigen Sohn ein ferngelenktes Spielzeugauto im Wert von 233 Dollar kaufte. Nomura, der bei einer großen Handelsgesellschaft angestellt ist, sagte, er sei kein Christ, feiere aber dennoch Weihnachten, weil man bei diesem Anlaß gut essen und trinken dürfe.

Während der Weihnachtstage veranstalten viele Firmen ihre ,bonenkai‘ — Silvesterparties —, und anschließend machen die Teilnehmer einen nächtlichen feuchtfröhlichen Bummel. In den Vergnügungsvierteln wird die Polizei in dieser Nacht verstärkt, denn meist müssen die Feiernden dann nach Hause geleitet werden.“

Das Einkaufen der vielen Weihnachtsgeschenke ist nervenaufreibend. Für die Hausfrau bringt die Zubereitung des Festtagsessens eine zusätzliche Belastung. Auch die Familienkasse ist nach dem Fest total leer. Dicke essen zuviel, Alkoholiker trinken zuviel, und selbst Personen, die sonst mäßig leben, mögen in dieser Zeit ein paar Pfund zunehmen und die Folgen des Festes noch eine Weile spüren. Der Arme empfindet in dieser Zeit seine Armut besonders drückend, und Alleinstehende fühlen sich einsamer denn je. Viele Kinder sind unglücklich. Die einen, weil sie nicht bekommen haben, was sie sich gewünscht hatten, die anderen, weil sie nicht soviel bekommen haben, wie sie sich gewünscht hatten, und wieder andere, weil sie nur ganz wenig oder gar nichts bekommen haben.

Dr. John Donnelly, Chefpsychiater eines Instituts für Lebensführung, sagte, man bilde keine Ausnahme, wenn man zu Weihnachten deprimiert sei. Vor 45 Jahren sei das Weihnachtsfest ein schöneres Fest gewesen, weil die Leute damals nicht so wohlhabend gewesen seien und sich noch über kleine Dinge gefreut hätten.

Weihnachten ist ein Fest, das das Fleisch befriedigt, ein Fest, bei dem man sich mit Essen vollstopft. Kommt dabei der Geist zu kurz, und ist das vielleicht die Ursache der Depressionen?

Ein Fünfjähriger erklärte: „Wir feiern Weihnachten, weil die Eltern feiern wollen und die Kinder feiern müssen. Die Kinder bekommen einige Spielsachen, und die Erwachsenen kaufen sich Kleider. Wir gehen nicht in die Kirche.“

Eine Sechsjährige meinte: „Am besten gefällt mir das Weihnachtslied: ‚Als der Weihnachtsmann im Kamin steckenblieb, rief er aus: „Jungen und Mädchen, befreit mich, sonst geht ihr leer aus.“‘“

Einen Zehnjährigen beschäftigte die finanzielle Seite: „Ich bekomme Taschengeld. 25 Dollar kann ich für Weihnachtsgeschenke ausgeben. Ich finde, meine Eltern sollten für mich 42 Dollar ausgeben.“

Jesus sagte: „Beglückender ist Geben als Empfangen“ (Apg. 20:35). Diese Worte sind zutreffend, wenn man aus Liebe gibt. Muß man aber schenken, weil es von einem erwartet wird, beglückt es weit weniger. Über das Schenken zu Weihnachten schrieb die Zeitschrift Science Digest: „Viele von uns sagen (und wir meinen auch, es zu glauben), daß Geben seliger ist als Empfangen! Doch dadurch, daß wir von ,gegenseitigem Beschenken‘ sprechen, verraten wir, daß wir ein Gegengeschenk erwarten.“

Ein solches Schenken meinte Jesus nicht, denn er sagte bei einer Gelegenheit: „Wenn du ein Mittag- oder ein Abendessen veranstaltest, so rufe weder deine Freunde noch deine Brüder, noch deine Verwandten, noch reiche Nachbarn herbei. Vielleicht könnten sie auch dich wieder einmal einladen, und es würde dir Vergeltung zuteil. Sondern wenn du ein Gastmahl veranstaltest, so lade Arme, Krüppel, Lahme, Blinde ein, und du wirst glücklich sein, weil sie nichts haben, dir zu vergelten“ (Luk. 14:12-14).

Das bedeutet nicht, daß man jemandem, der einem etwas schenkt, nicht auch etwas schenken darf, aber man darf nicht mit dem Hintergedanken schenken, wieder beschenkt zu werden. „Übt euch im Geben“, sagte Jesus, „und man wird euch geben.“ Selbst wenn man Arme beschenkt, erhält man etwas zurück: „Wer dem Geringen Gunst erweist, leiht Jehova, und Er wird ihm sein Tun vergelten“ (Luk. 6:38; Spr. 19:17).

Das Charakteristische am Weihnachtsfest ist das materielle Schenken, der Austausch von Geschenken, ein Überhäufen der Kinder mit Spielsachen. In Wirklichkeit aber benötigen sie etwas ganz anderes — daß man ihnen Aufmerksamkeit schenkt, nicht nur einmal im Jahr ein paar Minuten, sondern jeden Tag, jahraus, jahrein.

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