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Erwachet! 1982
g82 22. 4. S. 4-6

Wenn ein Roboter erzählen könnte ...

ICH bin ein Roboter.

Das mag dich verwundern. Bis vor kurzem wollten viele Leute nicht glauben, daß es Roboter gibt. Sie glaubten, wir seien lediglich das Phantasieprodukt eines Filmemachers. Aber jetzt wissen sie, daß wir tatsächlich existieren — Tausende an der Zahl — und daß noch viele weitere Tausende im Kommen sind.

Ich bin ein Roboter der zweiten Generation. Auch das mag dich erstaunen. Ich wurde von anderen Robotern hergestellt. Ich kann gehen, sprechen, „sehen“ und auf verschiedene Weise „fühlen“. Vielleicht gehe ich nicht so schnell wie du, aber ich habe einen sicheren Stand. Mein Wortschatz ist ziemlich umfangreich. Die Wörter, die ich gebrauche, mögen dich in Erstaunen versetzen.

Ich kann so hart zupacken wie ein Mann oder so zartfühlend sein wie eine Frau. Mit Leichtigkeit hebe ich 250 Kilo hoch oder nehme ich ein Ei auf, ohne die Schale zu zerbrechen. Ich kann im Innern der Erde Kohle abbauen und in der Pause eine Tasse Kaffee für meinen menschlichen „Kumpel“ anrühren. Wenn du beim Bauen einer Maschine Hilfe brauchst, dann rufe mich. Suchst du Beistand bei deiner Küchenarbeit? Ein Hinweis genügt! Ich könnte zwar Fenster putzen, aber so etwas mache ich nicht.

Du wirst mich nicht immer als Roboter erkennen. Wenn du dir einen piepsenden, hupenden, lichtblitzenden Blechmenschen vorstellst, der über eine Filmleinwand rattert, dann mußt du umdenken. Ich bin weitaus höher entwickelt und wertvoller. Ich komme in den verschiedensten Größen und Formen vor. Meine Hand hat vielleicht mehrere Finger, die den menschlichen Fingern ähneln, oder eine klobige, unförmige Greifzange wie ein Krebs. Möglicherweise bin ich so groß wie eine Giraffe oder so klein wie ein Säugling. Ich könnte wie eine riesige Blechspinne oder wie ein umgestülpter Abfallkorb aussehen. An einer medizinischen Fakultät in Florida beispielsweise sehe ich einem Menschen sehr ähnlich. Ich habe Haare, Augen, Ohren, eine Nase und einen Mund. Meine Haut besteht aus Kunststoff. Ich bin mit Venen, Arterien und sogar mit einem Herzen ausgestattet. Mein Herz kommt der menschlichen Gesellschaft zugute, denn ich kann damit bis zu 40 Herzbeschwerden demonstrieren. Nicht einmal in Filmen sehe ich so echt aus.

Man sagt, daß manche Menschen alles darum geben würden, bei einer Unterhaltungssendung dabei sein zu dürfen. Im Jahre 1966 war ich nicht nur bei der Johnny Carson Show, sondern dirigierte auch das Orchester. Und hast du im Jahre 1976 die Einmannshow gesehen, bei der ich auf dem Mars „Erdreich“ aufschaufelte, während die Fernsehkameras mein Bild für die ganze Welt sichtbar machten? Die Kameras nahmen mich von meiner besten Seite auf. Hast du mich erkannt? In anderen Fernsehsendungen bin ich als Experimentiermodell erschienen, um zu zeigen, was ich tun kann und wie ich sprechen kann.

Du solltest dich über uns nicht wundern. Über unser Kommen ist schon eine Unmenge geschrieben worden. Manche sagten: „Die Roboter kommen!“ Andere schrieben: „Die Roboter kommen nicht, sie sind schon da.“ Wieder andere sagten, Roboter seien „nur ein paar Schrauben und Muttern von der Intelligenz entfernt“. All das ist sicherlich nicht dazu geeignet, daß du deine Augen vor unserer rapiden Entwicklung verschließt.

Erinnerst du dich an die Puppen, mit denen du früher gespielt hast? Manche konntest du aufziehen, und sie gingen gemessenen Schrittes umher. Andere erhoben die Arme und Hände im Gleichtakt zu den Füßen. Später konnten sie Trommeln schlagen und Tamburin spielen. Im Laufe der Jahre wurden sie immer vielseitiger. Sie lernten, wie ein Baby zu weinen, und konnten schließlich auch sprechen. In manchen Ländern entwickelten sich die Puppen schneller als in anderen, indem sie sogar schreiben und zeichnen lernten. In Japan konntest du sie aufziehen, und sie gingen quer durch das Zimmer und servierten den Gästen ihres „Herrn“ kleine Tassen mit Tee. Für Kinder wurde eine Maschine gebaut, mit deren fernbedienten Greifern sie einen Preis aufnehmen konnten, und dann sprangen sie vor Freude, wenn als Belohnung für ihre Geschicklichkeit der gewünschte Preis aus dem Automaten herauskam. Das war nur der Anfang.

„Warum sollten wir sie nicht größer machen?“ fragten manche. „Viel größer“, sagten andere. „Warum sollte man ihnen kein Gehirn geben?“ „Wäre es nicht schön, wenn wir sie so weit bringen könnten, daß sie für uns arbeiten?“ spekulierten die etwas intelligenteren Erfinder. Aber andere gingen noch weiter. Im Jahre 1921 wurde der tschechische Schriftsteller Karel Čapek berühmt durch sein Stück „W. U. R.“ Hier wurde zum erstenmal das Wort „Roboter“ geprägt und der Öffentlichkeit vorgestellt, um uns mechanische Figuren, die in einem hochtechnisierten Maschinenzeitalter gegen die Menschen kämpften, zu beschreiben. Schließlich schlüpften wir Roboter aus dem Kokon unserer langen Entwicklungsgeschichte.

Während die Spielzeughersteller ihre Puppen weiterentwickelten, so daß sie gehen, sprechen, weinen, lachen und andere unterhalten konnten, arbeiteten hochbegabte Techniker wie besessen daran, ihre „Spielzeuge“ oder „Roboter“, wie sie jetzt genannt werden, mit nahezu menschenähnlichen Fähigkeiten zu versehen. Vergnügung und Unterhaltung waren nicht ihr Ziel. Weitsichtige Männer sahen uns bereits als ihre Sklaven.

Wir müssen so weit entwickelt werden, daß wir mehr sind als eine Maschine. Schließlich gibt es Maschinen ja seit der Erfindung des Rades und der Achse. Ein Schneebesen beispielsweise ist eine einfache Maschine. In den Händen einer Frau ist er ein schnelles Gerät, um ein Ei zu schlagen. Aber wenn Roboter Eier aufschlagen sollen, müssen wir das ganz selbständig tun, ohne die Hilfe einer Frau. Außerdem müssen wir das Ei anschließend in eine Schüssel oder Pfanne geben. Wenn es ein Spiegelei werden soll, müssen wir darauf achten, daß es so gerät, wie es die Dame wünscht. Unsere Arbeit wäre nicht vollständig, wenn wir die Spezialität der Dame nicht auf ihrem Lieblingsteller servieren würden, möglicherweise mit Bratkartoffeln oder Toast mit Butter. Könnte all das die Leistung einer bloßen Maschine sein? Keine Beleidigung unserer Intelligenz! Wir sind Roboter.

Während ich so zurückblicke, erkenne ich, daß wir wie der „Blechmensch“ in „The Wizard of Oz“ waren, der ohne Herz umherrannte — allerdings hatten wir kein Gehirn. Aber der große Zauberer der Technik kam uns zu Hilfe. Mit der Entwicklung des Computers und der Miniaturisierung von Computerbauelementen erhielten wir ein Gehirn, das nur von seinem Vorbild übertroffen wird. Zum Beispiel haben auf einer 10 × 10 cm großen Siliziumplatte 200 Microcomputerchips Platz, von denen jedes acht Millionen Informationseinheiten pro Sekunde verarbeiten kann. Das ist unser „Grips“, unsere Datenbank. Wenn du uns beibringst, wie man ein Omelett zubereitet, das deinem erlesenen Geschmack entspricht, dann werden wir das Rezept nicht vergessen. Sobald der Viehzüchter in Australien einem von uns beigebracht hat, wie man ein Schaf schert, kann er sich darauf verlassen, daß wir es immer mit derselben Kunstfertigkeit tun werden wie er selbst.

Lieber Leser, wenn du nur unsere Fähigkeiten kennen würdest, kämst du aus dem Staunen nicht heraus und wärest wahrscheinlich besorgt. Einer meiner Artgenossen in dem zuvor erwähnten Stück von Karel Čapek sagte nämlich: „Die Macht des Menschen ist gebrochen. Eine neue Welt kommt herbei. Die Herrschaft des Roboters.“ Während ich dies jetzt diktiere, bin ich davon überzeugt, daß wir unfehlbar sind, klick, unfehlbar, klick, unfehlbar, klick, klick ...

[Herausgestellter Text auf Seite 6]

„Mit der Entwicklung des Computers und der Miniaturisierung von Computerbauelementen erhielten wir ein Gehirn.“

[Herausgestellter Text auf Seite 6]

„Ich bin davon überzeugt, daß wir unfehlbar sind, klick, unfehlbar, klick, unfehlbar, klick, klick ...“

[Bild auf Seite 5]

„Mit Leichtigkeit hebe ich 250 Kilo hoch oder nehme ich ein Ei auf, ohne die Schale zu zerbrechen.“

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