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  • Erwachet! 1983
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Erwachet! 1983
g83 22. 4. S. 9-14

Muns Vereinigungskirche — Was lehrt sie?

DAS attraktive und sehr nette junge Mädchen tritt nahe an den jungen Mann heran und verwickelt ihn in ein Gespräch, während es langsam eine schon etwas welke Blume an seinen Rockaufschlag heftet. Dann bittet sie um eine Spende dafür und erklärt, daß das Geld einer Jugendhilfeorganisation zugute komme. Das lächelnde Mädchen macht einen aufrichtigen Eindruck.

Auf Flughäfen und in Fußgängerzonen — an Orten also, wo es von Menschen wimmelt — trifft man solche jungen Leute häufig. Es sind Mitglieder der Vereinigungskirche, und sie lassen sich offenbar weder durch kalte Witterung noch durch die eisige Ablehnung eines Großteils der Bevölkerung beirren. Vielleicht kennst du sie besser unter dem Namen Mun-Leute.

Wer sind die Mun-Leute oder „Munies“, wie sie auch genannt werden? In Presseberichten über die Vereinigungskirche wurde ihr besonders vorgeworfen, sie unterziehe die jungen Leute bei Wochenendkursen einer Gehirnwäsche und beute sie aus. Die Kirche hat auch wegen ihrer politischen und finanziellen Probleme Schlagzeilen gemacht, besonders weil San Myung Mun, der Begründer der Kirche, der Steuerhinterziehung überführt wurde. Ebenfalls Schlagzeilen lieferte die von Mun durchgeführte Massenhochzeit, bei der er 2 075 Paare traute.

Aber was weißt du über die Lehren der Vereinigungskirche? Was motiviert die anscheinend idealistischen jungen Leute, sich der Kirche anzuschließen? Warum brechen sie ihre Ausbildung ab oder geben ihren Beruf auf, um San Myung Mun nachzufolgen? Was verspricht er ihnen?

Wer ist San Myung Mun?

San Myung Mun („leuchtende Sonne und leuchtender Mond“) ist ein 63 Jahre alter Koreaner. Er wurde als Presbyterianer erzogen, hatte aber schon als Jugendlicher Visionen, die im Jahre 1954 zur Gründung der Vereinigungskirche führten.

„Ich bin Jesus selbst begegnet“, schreibt Mun in seinem Buch Christianity in Crisis: New Hope (Das Christentum in einer Krise: neue Hoffnung), „und habe eine Offenbarung empfangen, durch die ich erfahren habe, daß Gott großen Kummer hat. Er ist tieftraurig. Heute wirkt Gott unablässig für die endgültige Errettung der ganzen Menschheit. Um darin erfolgreich zu sein, benötigt er jemand, der sich für ihn einsetzt.“

Mun gibt zu, daß sich das vielleicht respektlos anhört. „Bisher haben wir im christlichen Glauben“, erklärte er vor einigen Jahren in einer Rede, „Gott so hoch in den Himmel erhoben und den Menschen so tief in die Hölle gestoßen, daß eine unüberbrückbare Kluft entstanden ist.“ Muns Gottesbegriff entspricht nicht dem der Bibel, aber für Personen, die die östlichen Religionen kennen, ist dieser Gottesbegriff nichts Neues. „Der Mensch ist die sichtbare Form Gottes, und Gott ist die unsichtbare Form des Menschen“, sagte er in jener Rede. „Der Mensch ist fleischgewordener Gott. ... Der Mensch hat den gleichen Stellenwert wie Gott und ist auch so bedeutend wie Gott.“

In der Vereinigung der Weltreligionen sieht Mun einen ersten Schritt zur Errettung der Welt. Deshalb überrascht seine Interpretation des Christentums nicht, durch die er den Anschein erwecken will, es sei mit anderen Religionen im Einklang. Zum Beispiel schreibt er in seinem Hauptlehrbuch Die Göttlichen Prinzipien: „Selbstverständlich wird der Herr der Wiederkunft nicht nur als Hauptträger des Christentums kommen, sondern auch die Mission des Buddha erfüllen, dessen Wiederkunft die Buddhisten erwarten.“

Während die meisten Christen einen himmlischen Messias erwarten, lehrt Mun in den Göttlichen Prinzipien, daß „Christus wiederum als Mensch auf der Erde geboren wird“. Der kommende Messias, von dem Mun spricht, ist nicht der Jesus Christus der Bibel, sondern jemand anders, ein Mensch, der in unserem Jahrhundert irgendwo auf der Erde geboren wird. Wo? „Die Nation aus dem Osten, in der die Wiederkunft stattfinden wird, ist daher keine andere als Korea“, heißt es in den Göttlichen Prinzipien. Muns Anhänger glauben, daß er der verheißene Messias sei oder, wie er es formuliert, der „Herr der Wiederkunft“.

Was tut ein Mitglied der Vereinigungskirche, wenn es den Eindruck hat, die Lehren seiner Kirche würden der Bibel widersprechen? „So wird uns auch klar, daß die Worte der Bibel nicht die Wahrheit selber sind, sondern nur dazu dienen, die Wahrheit zum Ausdruck zu bringen“, lesen wir in den Göttlichen Prinzipien. „Von diesem Gesichtspunkt aus betrachtet können wir verstehen, daß es sich bei dem Neuen Testament um ein vorläufiges Textbuch handelt, das den Menschen vor 2 000 Jahren, deren geistiger und intellektueller Standard sehr niedrig war, die Wahrheit in Gleichnissen und Symbolen nahebringen sollte. Daher kann es dem Verlangen des modernen Menschen dieser hochentwickelten Zivilisation nach Wahrheit unmöglich gerecht werden. Die Wahrheit muß also auf einer höheren Ebene und in wissenschaftlicher Form zum Ausdruck kommen, um sie dem heutigen intelligenten Menschen verständlich zu machen.“ Wie Mun schreibt, folgten die Jünger Jesu „dem, was sie geistig in ihrem Herzen empfanden“. Muns Anhänger werden aufgefordert, dasselbe zu tun. „Wir sollten also nicht in den Fehler verfallen, uns an die alte Tradition zu binden, sondern um jeden Preis versuchen, die neue Wahrheit ... zu finden“, heißt es in den Göttlichen Prinzipien.

Das Himmelreich auf Erden

„Ich heiße Karl“, sagte der nett gekleidete Lagerverwalter. „Ich bin gekommen, um zu erfahren, wie meine Probleme und die Probleme der Welt zu lösen sind.“ Karl besuchte einen von der Vereinigungskirche veranstalteten „Wochenendlehrgang“. Es gibt viele junge Leute wie Karl. Sie möchten wissen, warum es in der Welt so großes Leid und so viel Böses gibt. Sie möchten wissen, ob das Leben wirklich einen Sinn hat. Sie möchten erfahren, was aus unserer verschmutzten und vom Atomkrieg bedrohten Erde wird. San Myung Mun gibt auf diese Fragen vernünftig klingende Antworten.

Warum gibt es in der Welt so viel Böses und so großes Leid? Weil Adam und Eva im Garten Eden sündigten. „Die Grundlage der bösen Geschichte des Menschen war gelegt“, erklärt Mun, „und Satan wurde der Herrscher der Welt. ... und jetzt wird in unserer Welt im Übermaß getötet, gelogen und gestohlen.“

Wie wird die Zukunft unserer Erde aussehen? Muns Antwort ist ansprechend. Gott wird die Erde nicht, wie gewisse Geistliche behaupten, verbrennen. „Nicht das Universum, sondern der Mensch hat gesündigt“, schreibt er. „Deshalb sagt die Bibel: ,Ein Geschlecht vergeht, das andere kommt; die Erde bleibt aber ewiglich.‘“

Da wir in den „letzten Tagen“ leben, werden bald „alle Menschen durch ihre wahren Eltern neu gemacht werden. Alle werden befähigt, sündenlose Kinder hervorzubringen. ... Dann wird das Himmelreich auf der Erde beginnen.“ Wie beglückend! Eine Erde, gefüllt mit vollkommenen, sündenlosen Menschen, „das Himmelreich auf der Erde“. Kein Wunder, daß die Botschaft der Vereinigungskirche idealistische junge Menschen wie Karl anzieht! Aber wie soll es zu einer solchen Welt kommen?

San Myung Mun hat auf die oft gestellte Frage „Wie wird das Reich Gottes errichtet?“ eine einzigartige Antwort. „Die Ehe“, sagt er, „ist das wichtigste Mittel zur Errichtung des Reiches Gottes auf der Erde.“ Mun führt sogar aus, wenn es Jesus möglich gewesen wäre zu heiraten, „hätte der sündenlose Zustand des Reiches Gottes in den vergangenen 2 000 Jahren eine Realität sein können“. Er äußert sich über dieses Thema ganz deutlich: „Jesus wurde die Gelegenheit vorenthalten, eine Braut in der Position der wiederhergestellten Eva zu nehmen und die erste himmlische Familie mit Gott als Zentrum zu gründen. Anstatt das tun zu können, wurde er von dem Volk Israel an das Kreuz geschlagen.“

Hat Jesus versagt?

Wie Mun schreibt, hatte Jesus, als er im Garten Gethsemane betete: „Mein Vater, wenn es möglich ist, so gehe dieser Becher an mir vorüber“ (Matthäus 26:39), den Wunsch, „am Leben zu bleiben und seine Aufgabe zu erfüllen“, nämlich zu heiraten und Kinder aufzuziehen. Da Jesus seinen Auftrag nicht erfüllte, muß in unserer Zeit ein anderer Messias kommen, heiraten, vollkommene Kinder aufziehen und der Menschheit helfen, Vollkommenheit zu erlangen.

Ernsthafte Erforscher der Bibel werden jetzt einwenden, daß diese Auffassungen nirgendwo in Gottes Wort zu finden sind, aber für San Myung Mun ist das kein Problem. „Vielleicht möchten Sie mich jetzt wiederum fragen, mit welchem Recht ich das sage“, erklärt er. „Ich habe mit Jesus Christus in der geistigen Welt gesprochen.“

‘Selbst wenn ein Engel aus dem Himmel ...’

Die meisten jungen Leute, die der Vereinigungskirche beitreten, haben nur eine oberflächliche Kenntnis des christlichen Glaubens. Die Tatsache, daß sie Muns unbiblische Gedanken so ohne weiteres akzeptieren, wirft ein schlechtes Licht auf die religiöse Erziehung, die sie im Elternhaus genossen haben.

Im ersten Jahrhundert schrieb der Apostel Paulus an Personen, die im wahren christlichen Glauben unterwiesen worden waren: „Selbst wenn wir oder ein Engel aus dem Himmel euch etwas als gute Botschaft verkünden sollten außer dem, was wir euch als gute Botschaft verkündet haben, er sei verflucht“ (Galater 1:8). Die Vereinigungskirche behandelt zwar grundlegende christliche Lehren wie „Jesus, der Messias“, und die „Wiederkunft“. Versteht sie diese Lehren aber so, wie der Apostel Paulus sie verstand und wie sie in der Bibel dargelegt werden? Lehrt sie die „gute Botschaft“, wie sie in der Bibel zu finden ist? Man beachte, was Mun über eine der Hauptlehren des Christentums sagt.

Prophezeiungen über den Tod Jesu Christi

„Der Sohn des Menschen [ist] nicht gekommen ..., um bedient zu werden, sondern um zu dienen und seine Seele als ein Lösegeld im Austausch gegen viele zu geben“ (Matthäus 20:28). Nach Jesu eigenen Worten bestand also ein wichtiger Teil seiner Mission darin, sein vollkommenes Leben als ein Loskaufsopfer für die sündigen Nachkommen Adams zu geben. Jesus erwähnte mit keinem Wort, vollkommene Kinder großziehen und die Welt allmählich übernehmen zu wollen. Wird das von Mun akzeptiert?

„Ich gebe jetzt eine kühne Erklärung ab“, sagte San Myung Mun vor einer großen Zuhörerschaft in New Orleans (Louisiana, USA). „Jesus kam nicht, um zu sterben. ... Wenn Gott gewollt hätte, daß sein Sohn gekreuzigt würde, hätte er nicht über 4 000 Jahre hinweg das auserwählte Volk vorzubereiten brauchen. Dann wäre es besser gewesen, er hätte Jesus zu einem Heidenvolk gesandt, wo er noch schneller hätte getötet werden können. ... Jesus starb am Kreuz, nicht aus freiem Willen, nicht weil Gott es wollte, sondern weil die Menschen es wollten.“

Vielleicht denkst du bereits über die Frage nach: Wenn Gott nicht wollte, daß Jesus eines Opfertodes starb, warum enthält dann die Bibel Prophezeiungen über Jesu Tod wie die bekannte Prophezeiung aus Jesaja, Kapitel 53? „Ich kenne diese Prophezeiungen“, erklärte Mun. „Doch ich möchte darauf aufmerksam machen, daß es zwei verschiedene Aspekte der biblischen Prophezeiung gibt. Die einen Prophezeiungen beziehen sich auf Jesu Ablehnung und Tod; die anderen — zum Beispiel Jesaja, Kapitel 9, 11 und 60 — sagen Jesu herrliche Regierung voraus, wenn die Menschen ihn als Sohn Gottes akzeptieren. ... Da Gott nicht wußte, wie der Mensch auf seine Vorsehung für den Messias reagieren würde, blieb ihm nur übrig, zwei widersprüchliche Ergebnisse vorherzusagen — Prophezeiungen, die zwei verschiedene Aspekte zum Ausdruck bringen —, und ihre Erfüllung bzw. Nichterfüllung hing von dem Menschen ab.“

Bedeutet das, daß Gott, der Allmächtige, nicht vorhersagen konnte, wie die Menschen auf den Messias reagieren würden? Nein, im Gegenteil, sagt er doch: „So wird sich mein Wort erweisen, das aus meinem Munde hervorgeht. Es wird nicht ergebnislos zu mir zurückkehren, sondern es wird gewißlich das tun, woran ich Gefallen gehabt habe, und es wird bestimmt Erfolg haben in dem, wozu ich es gesandt habe“ (Jesaja 55:11).

Damit sich alle Prophezeiungen Gottes erfüllen, muß der Messias bei seinem ersten Auftreten verworfen werden und triumphierend und in Herrlichkeit wiederkommen. Wie aus Daniel 7:13, 14 hervorgeht, wird er, wenn er im Triumph wiederkommt, kein Mensch auf der Erde sein, sondern ein mächtiges Geistgeschöpf, das sich Jehova Gott, dem Alten an Tagen, direkt in den himmlischen Höfen nahen kann.

Aber die Vereinigungskirche akzeptiert das Zeugnis der Bibel in diesem Punkt nicht, weil sie es vorzieht, an einen menschlichen Messias zu glauben, der auf der Erde Kinder großzieht. Um diese Lehren zu rechtfertigen, leugnet Mun Gottes Fähigkeit, die Zukunft vorherzusagen. Er predigt einen schwachen Gott, einen Gott, „der nicht von größerem Wert ist als der Mensch“, ja er sagt sogar: „In gewissem Sinne fürchtet Gott den Menschen, und Satan fürchtet den Menschen auch — weil der Mensch imstande ist, die Treue zu brechen.“ Dieser „Gott“, von dem Mun spricht, ist sicherlich nicht Jehova, Gott, der Allmächtige, dessen erhabene Verheißungen in der Bibel niedergelegt sind!

„Wiederherstellung durch Wiedergutmachung“

Aus einigen Erklärungen der Vereinigungskirche könnte man schließen, daß sie die Bedeutung des Opfertodes Jesu versteht. In den Göttlichen Prinzipien wird die Frage aufgeworfen: „War dann sein Opfer am Kreuz umsonst?“ Und die Antwort lautet: „Auf keinen Fall (Joh. 3:16)! Wenn es umsonst gewesen wäre, gäbe es keine christliche Geschichte.“ Dennoch wird gesagt, daß „durch das Kreuz ... die Erbsünde nicht getilgt ... werden konnte“ und daß Jesus durch das Kreuz nur „die Grundlage für die Vorsehung der geistigen Erlösung ... errichtet hatte“. Was bedeutet das? „Was wäre geschehen, wenn man Jesus nicht gekreuzigt hätte? Er hätte sowohl die Vorsehung der geistigen als auch der physischen Erlösung durchgeführt. Seine Aufgabe war es, das ewige irdische Himmelreich zu errichten.“

Wenn das Opfer Jesu nicht ausreicht, um die Menschen vollständig zu erlösen, wie kann man dann erlöst werden? Die Vereinigungskirche hat eine komplizierte Erlösungslehre entwickelt, die sie „Wiederherstellung durch Wiedergutmachung“ nennt. „Ebenso muß der Mensch, der seine ursprüngliche Position oder seinen ursprünglichen Status verlor, die notwendigen Bedingungen für die Wiederherstellung dieser Position schaffen“, heißt es in den Göttlichen Prinzipien (Kursivschrift von uns).

Die Vorstellung, daß der Mensch selbst etwas tun muß, um seine Sünden zu tilgen, ist im Fernen Osten, wo die Vereinigungskirche gegründet wurde, populär. Stimmt diese Auffassung aber mit der Bibel überein? „Alle haben gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes“, schrieb der Apostel Paulus, „und als freie Gabe werden sie durch seine unverdiente Güte gerechtgesprochen vermöge der Erlösung durch das von Christus Jesus bezahlte Lösegeld. Denn wir halten dafür, daß ein Mensch ohne Gesetzeswerke durch Glauben gerechtgesprochen wird“ (Römer 3:23, 24, 28). Die Mitglieder der Vereinigungskirche glauben vielleicht, daß sie durch ihr eifriges Geldsammeln für ihre Sünden sühnen könnten, doch ihre „Werke“ können sie nicht retten. Die Juden glaubten, durch Werke des mosaischen Gesetzes könnten sie sich als gerecht erweisen, aber Jesus sagte, sie seien dennoch ‘Sklaven der Sünde’. Wie konnten sie frei werden? „Wenn ihr in meinem Worte bleibt“, sagte Jesus, „seid ihr wirklich meine Jünger, und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen“ (Johannes 8:31-34). Die Vereinigungskirche ist deutlich über die Worte Jesu hinausgegangen. Ihre Mitglieder bleiben trotz ihrer Werke Sklaven der Sünde.

Einfluß der „Menschen in der geistigen Welt“

Muns Lehre von der Wiedergutmachung bezieht sich nicht nur auf die Lebenden, sondern auch auf die Toten. Er behauptet, daß verstorbene „Menschen in der geistigen Welt“ sich an den guten Werken seiner Anhänger beteiligen möchten. Wie tun sie das? Die Göttlichen Prinzipien antworten: „Sie [die Menschen in der geistigen Welt] übertragen geistiges Feuer auf die irdischen Menschen, geben ihnen Heilkräfte und helfen ihnen, große Werke zu vollbringen. Außerdem verhelfen sie irdischen Menschen dazu, viele Tatsachen der geistigen Welt zu erkennen und Offenbarungen zu erhalten [engl. Ausgabe: schenken ihnen die Gabe des Prophezeiens], oder geben ihnen geistige Inspirationen. Durch viele solcher Vorgänge vertreten sie den Heiligen Geist und arbeiten mit den Menschen auf Erden zusammen, um den Willen Gottes zu erfüllen.“

Das ist eine gefährliche Lehre! Warum? Weil die Toten ohne Bewußtsein sind, unfähig, mit den Lebenden zusammenzuarbeiten. In der Bibel wird deutlich gesagt: „Es gibt kein Wirken noch Planen, noch Erkenntnis, noch Weisheit in dem Scheol [dem Grab], dem Ort, wohin du gehst“ (Prediger 9:10). Wer veranlaßt somit die Anhänger Muns, zu prophezeien und „große Werke“ zu vollbringen?

„Seien es aber Gaben des Prophezeiens, sie werden weggetan werden; seien es Zungen, sie werden aufhören“, heißt es in der Bibel (1. Korinther 13:8). Die Wundergaben des Geistes hörten mit dem Tod der Apostel und der Männer, die diese Gaben durch das Auflegen der Hände der Apostel empfangen hatten, auf. Gott würde niemals etwas tun, was seinem Wort widerspräche, wie zum Beispiel, daß er jetzt solche Gaben verleihen würde. In bezug auf die Zeiten, in denen wir leben, sagte Jesus warnend: „Viele werden an jenem Tage zu mir sagen: ,Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen prophezeit und in deinem Namen Dämonen ausgetrieben und in deinem Namen viele Machttaten vollbracht?‘ Und doch will ich ihnen dann bekennen: Ich habe euch nie gekannt! Weichet von mir, ihr Täter der Gesetzlosigkeit“ (Matthäus 7:22, 23).

Das sind deutliche Worte, und die Mitglieder der Vereinigungskirche sollten sie sich zu Herzen nehmen. Bei den „Menschen in der geistigen Welt“, mit denen sie es zu tun haben, kann es sich nicht um Verstorbene handeln, auch können sie nicht von Gott sein. Da sie genau zu dem inspirieren, wovor Jesus warnte, müssen diese geistigen Mächte von Gottes Feind, dem Erzverführer, Satan, dem Teufel, sein. Es kann sich nur um Dämonen handeln, böse Geister, die schon seit Jahrtausenden leichtgläubige Menschen irreführen und belästigen. Zu glauben, man wirke mit „Menschen aus der geistigen Welt“ zusammen, ist ein großer Irrtum, weil man in Wirklichkeit mit Dämonen Umgang hat.

In den Göttlichen Prinzipien wird sogar offen zugegeben, daß einige dieser „Geister“ böse sind und Muns Anhänger quälen mögen, denn es heißt, daß Gott „bösen Geistern“ erlaubt, „Menschen zu quälen“. Wenn aber der betreffende Mensch „diese Qualen gerne auf sich nimmt, schafft er eine Bedingung der Wiedergutmachung, die es ihm ermöglicht, von der Familien- zur Stammesebene aufzurücken“. Somit werden die Anhänger Muns gelehrt, daß frühere Sünden gesühnt werden können, indem man Qualen erträgt, die von bösen Geistern herbeigeführt werden.

Bei diesen Lehren und Praktiken braucht man sich nicht zu wundern, daß die Anhänger der Vereinigungskirche einen manchmal mit glasigen Augen ansehen, wie das von Beobachtern schon des öfteren erwähnt wurde. In einigen Fällen mag zweifellos Erschöpfung oder eine karge Kost die Ursache sein, aber es ist gut möglich, daß viele dieser jungen Leute tatsächlich von Dämonen belästigt werden. Wie tragisch! Es überrascht auch nicht, daß ehemalige Mitglieder häufig klagen, sie hätten noch Monate, nachdem sie die Kirche verlassen hätten, schwere geistige und psychische Probleme. In einer Studie, veröffentlicht in der Zeitschrift Science Digest, hieß es: „Ehemalige Sektenmitglieder klagten darüber, daß sie desorientiert waren und ständig zwischen verschiedenen Zuständen hin und her ,schwebten‘; sie klagten auch über wiederholte Alpträume, Halluzinationen und Wahnvorstellungen, über Fälle von völliger Verwirrung oder von ,psychischen‘ Phänomenen, die sie nervten.“

Was für ein Prophet?

Niemand bezweifelt, daß Muns Anhänger aufrichtig sind, sie befinden sich aber in großer Gefahr. Durch San Myung Muns Behauptung, daß sie ihren Glauben nicht auf die Bibel zu stützen brauchten, werden sie irregeführt. Bedauerlicherweise liefert man sie skrupellosen dämonischen Mächten aus.

Die Vereinigungskirche hat recht, wenn sie sagt, wir würden in den „letzten Tagen“ leben und Gottes Königreich werde bald über eine Erde herrschen, die mit glücklichen, gehorsamen Menschen gefüllt sei. Das ist eine wunderbare Hoffnung. Aber ein anderer Aspekt des Zeichens der „letzten Tage“ ist, daß „falsche Christusse und falsche Propheten aufstehen und ... große Zeichen und Wunder tun [werden], um so, wenn möglich, selbst die Auserwählten irrezuführen“ (Matthäus 24:24). Was für ein „Christus“ und „Prophet“ ist San Myung Mun? Die Tatsachen sprechen für sich selbst.

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