Was sagt die Bibel?
Terrorismus — Warum der rasche Anstieg?
„Wenn du einen halben Kontinent in die Luft sprengen mußt und ein Meer an Blut vergießen mußt, um die Partei der Barbaren zu zerstören, hab keine Gewissensbisse“ (Karl Heinzen, deutscher Revolutionär, 1809 bis 1880).
BÜCHER und andere Artikel flogen plötzlich durch die Luft, als in einem Dortmunder Kaufhaus eine Bombe explodierte. Acht Menschen wurden verletzt, einige ernstlich. Wieder ein gemeiner Akt politischer Extremisten? Nein. „Es war ein Ulk. Der Spaß am großen Knall“, sagte der 20jährige, der bald von der Polizei festgenommen wurde. Wenn auch kein politisches Motiv zugrunde lag, war es dennoch ein Terrorakt.
In nur neun Tagen — vom 28. Februar bis zum 8. März 1985 — hat der blutige Terrorismus in Nordirland, im Libanon, in Spanien und in der Bundesrepublik Deutschland 72 Todesopfer und 245 Verletzte gefordert. Und ruchlose Täter sorgen weiterhin unvermindert für Terror, Angst und Schrecken.
Warum greifen Menschen in einer zivilisierten Welt zu Gewalt, um ihre Ziele zu erreichen? Kann und wird man dem jemals Einhalt gebieten? Die Bibel gibt glaubwürdige Antworten auf diese Fragen.
Warum Terrorismus?
„Erhitze dich nicht über die Übeltäter. ... Steh ab vom Zorn, und laß den Grimm; erhitze dich nicht, nur um übelzutun.“ „Allein Bedrückung kann bewirken, daß ein Weiser unsinnig handelt“ (Psalm 37:1, 8; Prediger 7:7).
Wenn es Regierungen einfach nicht gelingt, mit Problemen wie Unfrieden, schlechten Lebensbedingungen und sozialer oder wirtschaftlicher Ungerechtigkeit fertig zu werden, wenn sie Unterdrückung und Diskriminierung zulassen oder gar fördern, können sich Menschen verständlicherweise „erhitzen“. Sie argumentieren: „Es muß etwas getan werden, und wenn nicht jetzt, wann sonst? Wenn nicht ich, wer sonst?“
Manchmal können Frustrationen dazu führen, daß selbst „ein Weiser unsinnig handelt“. Der friedliche Protestler, der sich für weise hält, hat anfangs vielleicht vor, sich nur an gewaltlosen Akten zivilen Ungehorsams zu beteiligen. Wie leicht können sich diese aber zu Gewaltakten steigern! Man denke zum Beispiel an ein rassisch und wirtschaftlich geteiltes afrikanisches Land. Was mit friedlichen Protestmärschen begann, hat sich nun zu militanter Opposition entwickelt. „Heute, nach einem Vierteljahrhundert des Kampfes und trotz unlängst gegebener Versprechungen einer Reform“, schreibt die Zeitschrift Time, „ist das geteilte Land immer noch von Gewalt beherrscht.“
„Weil das Urteil über ein schlechtes Werk nicht eilends vollzogen worden ist, darum hat sich das Herz der Menschensöhne in ihnen völlig darauf gerichtet, Schlechtes zu tun“ (Prediger 8:11).
Zugegeben, es ist nicht leicht, Verbrecher zu fassen und vor Gericht zu bringen. Mancherorts sind die Gerichte dazu übergegangen, mit Angeklagten sehr nachsichtig zu verfahren. Außerdem sind die Gerichte überlastet, was dazu führt, daß ‘das Urteil über ein schlechtes Werk nicht eilends vollzogen wird’. Aus diesen Gründen ist das Herz von Verbrechern „völlig darauf gerichtet, Schlechtes zu tun“. Da es die Regierungen nicht bewerkstelligen können, die „üblichen“ Verbrechen erfolgreich zu bekämpfen — wieviel weniger den internationalen Terrorismus —, fühlen sich viele von der Aussicht verlockt, ungeschoren davonzukommen.
Warum aber heute der rasche Anstieg?
„In den letzten Tagen [werden] kritische Zeiten dasein ..., mit denen man schwer fertig wird. Denn die Menschen werden eigenliebig sein, ... undankbar, nicht loyal, ohne natürliche Zuneigung, für keine Übereinkunft zugänglich, ... ohne Selbstbeherrschung, brutal, ohne Liebe zum Guten“ (2. Timotheus 3:1-3).
Die biblische Chronologie und die Erfüllung biblischer Prophezeiungen lassen erkennen, daß unsere Generation in den „letzten Tagen“ lebt, die sich durch „kritische Zeiten ..., mit denen man schwer fertig wird“, auszeichnen. Ist es nicht naheliegend, daß Männer und Frauen mit den oben erwähnten Eigenschaften potentielle Kandidaten für die Terrorszene sind? Da ihre Zahl steigt, während sich die „letzten Tage“ dem Ende zuneigen, sollte es nicht überraschen, daß jeder Bereich der menschlichen Gesellschaft von Gewalt durchdrungen ist.
„Die Erde wurde verderbt vor den Augen des wahren Gottes, und die Erde wurde mit Gewalttat erfüllt.“ „Denn geradeso wie die Tage Noahs waren, so wird die Gegenwart des Sohnes des Menschen sein“ (1. Mose 6:11, 13; Matthäus 24:37).
Zur Zeit Noahs trugen Geistsöhne Gottes, die sich selbst zu Dämonen gemacht hatten, entscheidend dazu bei, daß die Welt voller Gewalt war (1. Mose 6:1-5). Diese bösen Geschöpfe können sich nicht mehr materialisieren, um die Menschheit wie damals direkt zu beeinflussen. Aber ihre indirekten, unsichtbaren Angriffe sind heute nicht weniger tödlich.
Da wir jetzt in der Zeit der „Gegenwart des [verherrlichten] Sohnes des Menschen“, Jesus Christus, leben, können wir erwarten, daß die Welt mit derselben Art Gewalttätigkeit verseucht ist. Außerdem sind wir Zeuge einer „zunehmenden Gesetzlosigkeit“, die Jesus vorhersagte (Matthäus 24:12). Das liegt daran, daß derjenige, ‘der Teufel und Satan genannt wird, zur Erde hinabgeschleudert wurde und seine Engel mit ihm’. Was ist die Folge? „Wehe der Erde und dem Meer, weil der Teufel zu euch hinabgekommen ist und große Wut hat, da er weiß, daß er nur eine kurze Frist hat“ (Offenbarung 12:7-12). Ist das nicht der Hauptgrund dafür, daß der Terrorismus heute in einem noch nie dagewesenen Ausmaß ansteigt?
Geburtswehen
Jesus sagte verschiedene Ereignisse voraus, die während der Übergangsphase, d. h. in der Zeit zwischen der Aufrichtung seines Königreiches und der Vernichtung des gegenwärtigen bösen Systems, eintreten würden (Matthäus 24; Markus 13; Lukas 21). Er sprach, wie in Markus 13:8 zu lesen ist, von „Bedrängniswehen“. Ebenso, wie buchstäbliche Geburtswehen kurz vor der Geburt an Häufigkeit und Heftigkeit zunehmen, sollten auch die Bedrängniswehen, die Jesus als Zeichen der „letzten Tage“ erwähnte, häufiger und heftiger auftreten, während die Zeit näher rückt, in der seiner Herrschaft kein Widerstand mehr entgegengesetzt wird.
Kein Wunder, daß die „Wehen“ des Terrorismus zunehmen! Dies kann bewirken, daß Menschen, die die Gründe nicht kennen, „ohnmächtig werden vor Furcht und Erwartung der Dinge, die über die bewohnte Erde kommen“, wie Jesus vorhersagte. Ganz im Gegensatz zu denjenigen, die die Bedeutung der folgenden Worte verstehen: „Wenn aber diese Dinge zu geschehen anfangen, dann richtet euch auf und hebt eure Häupter empor, denn eure Befreiung [auch vom Terrorismus] naht“ (Lukas 21:26, 28).
[Herausgestellter Text auf Seite 26]
Wenn es Regierungen einfach nicht gelingt, mit Problemen fertig zu werden, kann es sein, daß sich Menschen „erhitzen“
[Herausgestellter Text auf Seite 27]
Zu Noahs Zeit trugen Dämonen entscheidend dazu bei, daß die Welt voller Gewalt war