Was sagt die Bibel?
Hat Gott Zeit für mich?
„WENN es einen Gott gibt, dann ist er nicht an uns interessiert!“ Kommt dir eine solche Äußerung bekannt vor? Die meisten Menschen glauben, daß es einen Gott gibt, doch viele meinen, ihm fehle wahrscheinlich die Zeit, sich um jeden persönlich zu kümmern.
Warum kann man aber davon überzeugt sein, daß Gott das Wohl der Menschen am Herzen liegt? Er beschenkt uns liebevoll; das Leben selbst ist eine Gabe. Köstliche Speisen, wohlklingende Musik, die Wunder der Natur, der Duft frischer Gebirgsluft, die zärtliche Berührung von einem lieben Menschen, das Lachen von Kindern und das Lächeln eines Babys — all das kommt von Gott; es sind Gaben Gottes. Und wir können uns daran nur erfreuen, weil er uns mit unseren fünf Sinnen ausgestattet hat (Jakobus 1:17).
Außerdem erhebt sich die Frage, warum Gott uns durch sein Wort, die Bibel, eine solch umfangreiche Anleitung, so viel Trost und so viel Aufschluß über seine Wege und seine Handlungsweise zukommen läßt, wenn ihm die Menschen gleichgültig wären (2. Timotheus 3:16, 17).
Die Bibel läßt erkennen, daß Gott an jedem Menschen persönlich interessiert ist — interessiert an dir. Sein geschriebenes Wort zeigt, was du als Vater oder als Mutter tun kannst, um ein glücklicheres Leben zu führen, das Familienleben zu verbessern und artigere Kinder zu haben. Ja, die Bibel weist den Weg zu vollkommener Zufriedenheit. Sie spricht von der Weisheit Gottes und stärkt den Glauben an seine Verheißungen. Sie vermittelt eine feste Hoffnung für die Zukunft. Würde irgend jemand ein solches Interesse an Personen zeigen, die ihm gleichgültig sind?
Von jemandem, der es gut mit einem meint, würde man erwarten, daß er nicht unnahbar ist. Trifft das auf Gott zu? Sieh dir die Worte einiger Bibelschreiber an. David schrieb zum Beispiel: „Schmeckt und seht, daß Jehova gut ist.“ Und der Jünger Jakobus gab den Rat: „Naht euch Gott, und er wird sich euch nahen.“ Der Apostel Paulus erklärte, daß Gott die Menschen gemacht hat, „damit sie Gott suchen, ob sie ihn wohl tastend fühlen und wirklich finden mögen, obwohl er in der Tat einem jeden von uns nicht fern ist“ (Psalm 34:8; Jakobus 4:8; Apostelgeschichte 17:24-27).
Nimmst du dir Zeit für Gott?
Ist das nicht aufschlußreich? Aus diesen biblischen Aussagen erfahren wir, daß Gott uns nahe ist, aber auch, daß wir uns Zeit nehmen müssen, ein vertrautes Verhältnis zwischen ihm und uns anzustreben. Er hat ein Herz für uns Menschen — doch auch wir werden aufgefordert, in dieser Hinsicht etwas aus eigenem Antrieb zu tun oder die Initiative zu ergreifen.
Jesus sagte: „Bittet fortwährend, ... sucht unablässig, ... klopft immer wieder an, und es wird euch geöffnet werden.“ Er machte darauf aufmerksam, daß ein Vater seinem Sohn keinen Stein reichen würde, wenn dieser ihn um Brot bitte, und ihm keine Schlange reichen würde, wenn er ihn um einen Fisch bitte. Jesus entwickelte den Gedanken wie folgt weiter: „Wenn ihr, obwohl ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wißt, wieviel mehr wird euer Vater, der in den Himmeln ist, denen gute Dinge geben, die ihn bitten?“ (Matthäus 7:7-11).
Überlege einmal, was Jesu Worte bedeuten: Wenn du dich bemühst, die Gunst Gottes zu erlangen, wird er an dir mehr Interesse bekunden, als Eltern an ihren Kindern zu bekunden vermögen.
Wird Gott mich anhören?
Vielleicht hat aber jemand etwas sehr Verwerfliches getan — etwas Verwerfliches in den Augen Gottes und der Menschen — und mag denken: „Mich würde Gott erst gar nicht anhören!“
Wer so denkt, kann etwas in bezug auf sein Leben tun. Er kann sich ändern. Die Bibel rät: „Der Böse verlasse seinen Weg und der schadenstiftende Mann seine Gedanken; und er kehre um zu Jehova, der sich seiner erbarmen wird, und zu unserem Gott, denn er wird in großem Maße vergeben“ (Jesaja 55:7).
In der Heiligen Schrift wird auf einige Missetaten Bezug genommen. Es heißt: „Weder Hurer noch Götzendiener, noch Ehebrecher, noch Männer, die für unnatürliche Zwecke gehalten werden, noch Männer, die bei männlichen Personen liegen, noch Diebe, noch Habgierige, noch Trunkenbolde, noch Schmäher, noch Erpresser werden Gottes Königreich ererben. Und doch waren das einige von euch.“ Sie hatten sich geändert. Sie hatten ihren früheren Lebenswandel aufgegeben. Sie waren umgekehrt, ja waren reingewaschen, geheiligt und „gerechtgesprochen worden im Namen unseres Herrn Jesus Christus und mit dem Geist unseres Gottes“. Für alle, die wirklich möchten, daß Gott sich ihrer annimmt, ist also die Lage keineswegs hoffnungslos (1. Korinther 6:9-11).
Jemand ist für dich gestorben
Es gibt aber noch einen weit überzeugenderen Beweis dafür, daß Gott sich um den einzelnen kümmert — daß er Zeit für dich hat. Gott sandte jemanden zur Erde, der ihm von allen Geschöpfen im Universum am teuersten war, damit er sein Leben als ein Lösegeld für alle hingebe, die es annehmen werden. Die Bibel sagt: „Gott aber empfiehlt seine eigene Liebe zu uns dadurch, daß Christus für uns starb, während wir noch Sünder waren“ (Römer 5:8).
Schätzen wir diesen überragenden Beweis seiner Liebe wirklich? Nehmen wir uns die Zeit, Gott zu danken, da er so viel für uns tut? Nehmen wir uns die Zeit, mit anderen über ihn zu sprechen? (1. Johannes 4:16, 19).
Was Gott von uns erwartet
Die angeführten Schrifttexte zeigen, daß Gott uns nahe ist, sie zeigen aber auch, daß er von uns etwas erwartet. Sie spornen zur Tat an: Schmecke, suche, fühle tastend, bitte, klopfe an. Das zu tun zeugt von Bereitwilligkeit, Entschlossenheit, Wertschätzung und Glauben.
Uns wird ans Herz gelegt, in den Schriften zu forschen, Gott kennenzulernen, unser Leben mit seinen Wegen in Übereinstimmung zu bringen, seinen Sohn als Loskäufer anzuerkennen und uns Gottes Rettungsvorkehrung zu unterstellen. Wenn du dich bemühst, das zu tun, wirst du sehen, daß Gott wirklich Zeit für dich hat.
[Bild auf Seite 18]
Gott hat Zeit für dich. Nimmst du dir Zeit für Gott?