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  • Gebete um Frieden — Wer hört darauf?
  • Erwachet! 1987
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Erwachet! 1987
g87 8. 6. S. 3-4

Gebete um Frieden — Wer hört darauf?

WAS taten ein Indianer mit prächtigem Federkopfschmuck und ein griechisch-orthodoxer Priester gemeinsam auf einer Rednertribüne? Warum saß der Dalai-Lama mit dem Erzbischof von Canterbury zusammen? Was konnte ein Rabbiner mit einem Metropoliten der russisch-orthodoxen Kirche gemein haben? Und warum stand das Oberhaupt der katholischen Kirche, Papst Johannes Paul II., einem solchen Treffen vor?

Noch vor nicht allzu langer Zeit wäre es unvorstellbar gewesen, daß ein Papst mit führenden Vertretern anderer maßgeblicher Religionen an e i n e r Stätte gebetet hätte. Doch Ende 1986 versammelte sich der Papst mit all diesen Religionsvertretern in der italienischen Stadt Assisi zum „Welttag des Gebets um Frieden“. Er hatte das Zusammensein angesichts des Internationalen Friedensjahres angeregt, das die Vereinten Nationen für 1986 ausgerufen hatten.

In Assisi sind die verschiedensten Gebete um Frieden gesprochen worden. Aber wer hat darauf gehört? Der dreieinige Gott der Christenheit? Oder der Gott der Juden? Der Allah der Muslime? Oder der Große Daumen und der Krachende Donner der afrikanischen Stammesreligionen? Hat überhaupt irgendeiner dieser Götter den Gebeten Gehör geschenkt? Da nun seit Assisi eine gewisse Zeit verstrichen ist, liegen die Antworten auf der Hand.

Was dort geschah

Der Höhepunkt des Weltgebetstages, der am 27. Oktober in dem mittelitalienischen Städtchen Assisi feierlich begangen wurde, waren die Gebete jener Religionsvertreter. Man hatte eine große Tribüne errichtet, deren Hintergrund das Wort „FRIEDEN“ in 14 Sprachen bildete. Aus einem großen Halbkreis — der Papst in der Mitte — traten über 60 Führer maßgeblicher Religionen nacheinander vor, um auf einer Kanzel zu beten. Fernsehkameras fingen die Zeremonie ein, die weltweit vermutlich über 500 Millionen Menschen am Bildschirm verfolgten.

Zuerst waren die Buddhisten mit dem Gebet an der Reihe. Sie baten um „ein Meer von Glückseligkeit“. Die Hindus erflehten anschließend „Frieden mit allen Wesen“. Die Muslime beteten: „Lob und Preis sei Allah, dem Herrn aller Weltenbewohner.“

„Gebt uns den Frieden“, lautete die Bitte der Vertreter der afrikanischen Stammesreligionen an ihre Gottheiten. „O Großer Geist, ich erhebe meine Pfeife zu dir ... und zur Mutter Erde“, sagte ein nordamerikanischer Indianer, als er mit anderen die Friedenspfeife rauchte. „Gib der Erde den Frieden“, beteten die Juden.

„In Frieden und Einheit laßt uns zum Herrn, unserem Gott, rufen“, hieß es in dem Gebet der Vertreter der Katholiken, der Anglikaner, der Lutheraner und der Griechisch-Orthodoxen. Auch die Sikhs, die Parsen, die Schintoisten und die Jainas beteten um universellen Frieden.

Das Ereignis wurde publik

Es war das erstemal, so die Pressekommentare, daß sich derart hohe Würdenträger der Weltreligionen an einem Ort trafen, um zu beten. Aus diesem Grund würdigte man das Treffen als „historisches Ereignis“.

Einige meinten, dadurch habe sich eine biblische Prophezeiung erfüllt. Da Assisi auf einem Hügel liegt, hielten sie diesen für den symbolischen Berg aus Micha, Kapitel 4, Vers 2. In einem Bericht hieß es, daß es sich dabei um „das Treffen handelte, das der Prophet Micha vor 2 700 Jahren wie folgt vorhergesagt hat: ‚Am Ende der Tage wird es geschehen: Der Berg mit dem Haus des Herrn steht fest gegründet als höchster der Berge ... Viele Nationen machen sich auf den Weg. Sie sagen: Kommt, wir ziehen hinauf zum Berg des Herrn ... Er zeige uns seine Wege‘“ (Voce delle Contrade).

Das Journal Il Sabato verkündete mit Begeisterung: „So etwas hat sich seit dem Turmbau zu Babel nicht mehr ereignet. Damals führten die Bestrebungen der Menschen, zum Himmel aufzusteigen, zu einer Aufspaltung. Heute werden die Menschen durch ihre religiösen Gefühle, die ihnen die Gabe Gottes, den Frieden, erschließen, vereint.“

Ernste Fragen aufgeworfen

Das Ereignis erregte ohne Zweifel großes Aufsehen. Es ließ aber auch berechtigte Fragen aufkommen. Folgende wurden in der Tageszeitung La Nazione angeschnitten: „Diente die Botschaft dem eigentlichen Zweck? Ob sie die Herzen der halben Milliarde Zuschauer angesprochen hat? Ob sie in die Festungen derjenigen eine Bresche schlagen konnte, die mittelbar oder unmittelbar das Weltgeschehen lenken und den Kurs der Welt festlegen?“

Für denkende Menschen erheben sich weitere tiefgründige Fragen: Erhört Gott alle Gebete, ganz gleich, wie man ihn anbetet? Kann man einfach um etwas beten, ohne sich zuvor zu vergewissern, wie Gott in der Sache denkt? Hat dieses Treffen die Menschen veranlaßt, auf den Frieden hinzuarbeiten? Was lehrt die Vergangenheit? Und was sagt vor allem die Heilige Schrift über das Thema, wie der Weltfrieden zustande kommen wird?

Es erhebt sich auch die zwingende Frage: Könnte man das Zusammensein der Religionen der Welt in Assisi wirklich als einen neuzeitlichen Turmbau zu Babel bezeichnen?

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