Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • g88 22. 6. S. 7-8
  • Der Aufstieg der schwarzen Theologie

Kein Video für diese Auswahl verfügbar.

Beim Laden des Videos ist ein Fehler aufgetreten.

  • Der Aufstieg der schwarzen Theologie
  • Erwachet! 1988
  • Zwischentitel
  • Ähnliches Material
  • Ein geeinter Weg?
  • Als Waffe eingesetzt
  • Sollte sich die Kirche in die Politik einmischen?
    Erwachet! 1988
  • Die Befreiungstheologie — Ein Ausweg für die dritte Welt?
    Erwachet! 1987
  • Schwarz
    Einsichten über die Heilige Schrift, Band 2
  • Von den schwarzen Militanten zu Jehovas Zeugen
    Erwachet! 1987
Hier mehr
Erwachet! 1988
g88 22. 6. S. 7-8

Der Aufstieg der schwarzen Theologie

„Für viele Schwarze ist das Christentum gleichbedeutend mit Apartheid“ (aus The Church Struggle in South Africa von dem kongregationalistischen Geistlichen J. de Gruchy)

VIELE Schwarze haben sich, von der südafrikanischen Art des Protestantismus enttäuscht, etwas Neuem zugewandt — der schwarzen Theologie, die versucht, die Bibel mit der Situation der Schwarzen in Verbindung zu bringen.

„Der Begriff ‚schwarz‘“, erklärt Louise Kretzschmar in ihrem Buch The Voice of Black Theology in South Africa, „kann in zweierlei Hinsicht verstanden werden. Erstens bezieht er sich auf alle, die zuvor ‚Nichtweiße‘ oder ‚Nichteuropäer‘ genannt wurden, d. h. Afrikaner, Farbige und Inder. ... Zweitens soll ‚Schwarzsein‘ als Synonym für ‚das unterdrückte Volk in Südafrika‘ verstanden werden.“

Die schwarze Theologie betont daher, daß Schwarze mit derselben Würde behandelt werden sollen wie Weiße, da auch die Schwarzen im Bilde Gottes erschaffen wurden. Zu den bevorzugten Themen gehören die Befreiung Israels aus Ägypten und die Leiden Jesu. „Gott ist auf der Seite der Unterdrückten“, lautet die Parole.

Ein geeinter Weg?

Verfechter der schwarzen Theologie sind in vielen Kirchen Südafrikas verstreut, und unter ihnen sind heiße Debatten im Gang. Einige zum Beispiel bewundern die kommunistische Ideologie und analysieren sie in ihren Schriften. Andere lehnen den Marxismus ab. Auch sind sich nicht alle einig, in welchem Maße die weiße Gemeinde an dieser neuen Art des „Christentums“ teilhaben sollte.

Wenn Kritiker der schwarzen Theologie argumentieren, sie fördere den schwarzen Nationalismus, ebenso wie die Apartheidtheologie den weißen Nationalismus fördere, antwortet Dr. Allan Boesak, ein führender Verfechter der schwarzen Theologie: „Der christliche Glaube übersteigt alle Ideologien und alle nationalistischen Ideale.“

Bonganjalo Goba, ein Geistlicher der Kongregationalisten, erwidert hingegen: „Ich bin nicht Allan Boesaks Meinung.“ Es sei nicht zu vermeiden, so Goba, daß die schwarze Theologie „die ideologischen Interessen der schwarzen Gemeinde widerspiegelt. Wenn nicht, dann ist sie keine schwarze Theologie mehr.“ Der lutherische Bischof Dr. Buthelezi sagt: „Es ist ein und dieselbe Botschaft der Bibel, die den Geist des Afrikaanders angeregt hat ..., die uns motiviert, das Lied der schwarzen Theologie zu singen.“

Als Waffe eingesetzt

„Die schwarze Theologie“, erklärt Itumeleng Mosala, ein methodistischer Geistlicher und Lehrbeauftragter für schwarze Theologie, „hat ihren Zweck als Waffe der Kritik an der weißen Theologie und an der weißen Gesellschaft gut erfüllt.“ Dadurch, daß schwarze Theologen solche Kritik laut werden lassen, hoffen sie, junge Schwarze in der Kirche halten zu können. Viele haben ihren Austritt erklärt aus Protest dagegen, wie in den Kirchen das „Christentum“ praktiziert wird.

Andere gehen noch weiter und setzen die schwarze Theologie als Waffe ein, um politische Veränderungen zu bewirken. Takatso Mofokeng, ein Geistlicher der schwarzen Niederländischen Reformierten Kirche in Afrika und Lehrbeauftragter für schwarze Theologie, gibt zu: „Die schwarze Theologie ist weiterhin ein nützliches Instrument in dem sich ständig weiterentwickelnden Kampf um die Befreiung.“

Ein Beispiel dafür ist das Kairos Document, das von 156 südafrikanischen Theologen unterzeichnet worden ist. Es fordert Kirchenmitglieder auf, „die Unterdrückung auszumerzen, die Tyrannen abzusetzen und eine gerechte Regierung zu errichten“. Die Theologen erklären: „Wir glauben, daß Gott in unserer Welt wirkt und daß er hoffnungslose und böse Verhältnisse zum Guten wendet, so daß sein ‚Reich komme‘ und sein ‚Wille geschehe wie im Himmel, so auf der Erde‘. ... Die Konflikte und Kämpfe werden sich in den kommenden Monaten und Jahren verstärken müssen, weil es keinen anderen Weg gibt, die Ungerechtigkeit und die Unterdrückung zu beseitigen.“

Lehrt dies jedoch die Bibel? Wird Gottes Königreich durch einen politischen Umsturz kommen? Hat das Christentum an sich versagt, weil der Protestantismus in Südafrika Uneinigkeit hervorgerufen hat?

    Deutsche Publikationen (1950-2025)
    Abmelden
    Anmelden
    • Deutsch
    • Teilen
    • Einstellungen
    • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
    • Nutzungsbedingungen
    • Datenschutzerklärung
    • Datenschutzeinstellungen
    • JW.ORG
    • Anmelden
    Teilen