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Erwachet! 1989
g89 8. 7. S. 10-11

Das eigene Land — Ein Hauptangriffsziel?

DA DER aus Brasilien und Simbabwe importierte Tabak billiger ist als der eigene, gibt es in den Vereinigten Staaten einen Tabaküberschuß. Wo können die Tabakbarone ihn verkaufen? In den Ländern Afrikas und Asiens. Die Zeitschrift Asiaweek sagt diesbezüglich: „Die asiatischen Länder konsumieren jetzt etwa 50 Prozent der amerikanischen Überseeausfuhren an Tabak, womit sie Großbritannien und die Bundesrepublik Deutschland als bedeutendste Absatzmärkte abgelöst haben.“

Welch reiche Beute den Tabakhändlern doch in Aussicht steht! Ein Markt, der in den nächsten 20 Jahren auf 2 Milliarden potentielle Kunden anwachsen wird. Allein die heutigen Bevölkerungszahlen von China und Indien sind schwindelerregend: Zusammen leben dort etwa 1,8 Milliarden Menschen. In der Zeitschrift World Health heißt es: „Während der Tabakabsatz in der westlichen Welt jährlich um 1 Prozent zurückgeht, steigt er in den Entwicklungsländern durchschnittlich um 2 Prozent.“ Nicht zu vergessen, daß der schrumpfende Markt eine viel kleinere Bevölkerung hat als der potentielle Markt, der im Osten winkt. Die amerikanische Tabakindustrie erwartet bis zum Jahr 2000 in Asien eine 18prozentige Verkaufssteigerung. Aber es gilt, eine letzte Hürde zu überwinden: den Zoll.

Doppelte Moral bei der Verbreitung von Krankheit und Tod

Wie kann die amerikanische Tabakindustrie andere Länder dazu bewegen, ihren Überschuß zu kaufen? Sie hat einen Verbündeten, der paradoxerweise die eigene Öffentlichkeit vor den Gefahren des Rauchens warnt, aber gleichzeitig den Verkauf des tödlichen Tabaks in anderen Ländern fördert. Wer ist das? Die amerikanische Regierung.

In Asiaweek wird erklärt: „Der Moloch Tabakexport kommt mit dem Gewicht der amerikanischen Regierung daher. ... Das Büro des amerikanischen Handelsbevollmächtigten ... hat alles darangesetzt, Handelsbarrieren niederzureißen und die asiatischen Medien zu drängen, sich amerikanischen Firmen zu öffnen — und das, obwohl die Zigarettenwerbung schon lange aus amerikanischen Rundfunk- und Fernsehkanälen verbannt ist.“ Die Zeitschrift World Health schreibt: „Die amerikanischen Tabakfirmen verfügen über erheblichen politischen Einfluß. Hongkong, Taiwan, Japan und Südkorea wurden mit Handelssanktionen belegt oder bedroht, um zu erreichen, daß sie ihren Markt amerikanischen Tabakwaren und entsprechender Werbung öffnen.“

Nicht nur, daß die Tabakfirmen ihre Produkte in Asien verkaufen, sie heizen die Verkäufe auch noch durch aggressive Werbung an. Einige Länder wie Taiwan und Südkorea haben dem Druck nachgegeben und das Werbeverbot für Tabak aufgehoben. Jetzt steht China auf der Wunschliste der Hersteller ganz oben. Kein Wunder, daß von dem Vertreter eines Zigarettenherstellers zu hören war: „Wissen Sie, was wir wollen? Wir wollen Asien.“ Doch wie wird diese aggressive Taktik von anderen betrachtet?

Wie ein Korrespondent der New York Times berichtete, schimpfte ein koreanischer Geschäftsmann „über das sittenwidrige Verhalten Amerikas, das seine Zigaretten dem koreanischen Volk aufdrängt“. Und seine Klage ist berechtigt. Während die Vereinigten Staaten einerseits gegen den Import von Kokain und Heroin — die für die Wirtschaft einiger Länder wichtig sind — Krieg führen, wollen sie andererseits ihre eigenen Giftpflanzen bei anderen Nationen abladen. Ist es im Einklang mit den „hohen ethischen Grundsätzen“, deren sie sich rühmen, wenn sie Ländern, von denen viele in großer wirtschaftlicher Not sind, ihre schädlichen Tabakwaren aufdrängen?

Einige wehren sich

Verschiedene afrikanische Staaten wie Gambia, Mosambik und Senegal haben die Zigarettenwerbung verboten. Der nigerianische Gesundheitsminister erklärte letztes Jahr, seine Regierung sei dabei, „sämtliche Zeitungs-, Radio-, Fernseh- und Plakatwerbung hierfür zu verbieten. Wir wollen das Rauchen in allen öffentlichen Gebäuden und Transportmitteln untersagen.“ Wie Erwachet! im Januar 1989 von einem Sprecher der Regierung erfuhr, ist dies immer noch im Gespräch.

China ist eine Nation mit 240 Millionen Rauchern. Man schätzt, daß um das Jahr 2025 in China jährlich 2 Millionen Menschen an Krankheiten sterben, die auf das Rauchen zurückzuführen sind. Wie in der Zeitschrift China Reconstructs zugegeben wird, stellt das Rauchen ein enormes Problem dar: „Trotz Werbeverbot und wiederholter Berichte in Zeitungen und Zeitschriften über die Schädlichkeit des Rauchens und ungeachtet der immer höher steigenden Zigarettenpreise nimmt die Zahl der Raucher in China stetig zu.“ Mit welchen Auswirkungen? „Krebs, Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen sind zu den Haupttodesursachen in China geworden.“

In einigen Teilen des Landes gilt es als Zeichen von Gastfreundschaft, einem Gast zur Begrüßung Zigaretten anzubieten. Doch welch hohen Preis die Chinesen zahlen! In China Reconstructs heißt es: „Mediziner weisen warnend darauf hin, daß sich Lungenkrebs rasant ausbreitet.“ Ein chinesischer Fachmann sagte: „Wir zahlen heute schon einen zu hohen Preis.“

Die Macht derjenigen, die für Tabak werben, ist noch in anderer Hinsicht gefährlich, und zwar was ihren heimtückischen Einfluß auf die Medien betrifft.

[Bild auf Seite 10]

Antirauchwerbung in Hongkong

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