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Erwachet! 1990
g90 22. 3. S. 12-14

Haben die Wälder eine Zukunft?

AUF der Osterinsel im Südpazifik ragen große Steinbüsten über grasbewachsenen Hügeln auf und starren über die See ins Leere. Die Menschen, die sie errichteten, verschwanden vor Jahrhunderten. Im Westen der Vereinigten Staaten zeugen nur noch Ruinen in trostloser Öde von einem Volk, das schon lange nicht mehr existierte, als sich der „weiße Mann“ hierherwagte. Verschiedene biblische Länder, in denen einst Kultur und Handel blühten, sind heute Wüsten, über die der Wind pfeift. Warum?

In allen drei Fällen könnte Waldzerstörung eine der Ursachen gewesen sein. Wie einige Fachleute annehmen, mußte man diese Gebiete aufgeben, nachdem man dort die Wälder abgeholzt hatte. Ohne Wälder wurde das Land unfruchtbar, und so zogen die Menschen von dort weg. Heutzutage allerdings ist der Mensch im Begriff, das gleiche auf der ganzen Erde zu wiederholen. Aber wird er das tun? Kann denn nichts diesen Prozeß aufhalten?

Viele versuchen es. Im Himalaja sollen sich Frauen an Bäume geklammert haben in dem verzweifelten Versuch, sie vor den Holzfällern zu bewahren. In Malaysia haben waldbewohnende Stämme Menschenketten gebildet, um Holzfäller samt ihrem schweren Gerät aufzuhalten.

Die zweihundert Millionen Menschen, die vom Regenwald leben, sind von der Krise natürlich besonders betroffen. Je weiter die „Zivilisation“ vordringt, desto tiefer ziehen sich die Eingeborenenstämme in die Wälder zurück; manchmal bis sie auf Siedler treffen, die von der anderen Seite vordringen. Viele Stämme sind durch eingeschleppte Krankheiten ausgerottet worden. Andere, die gezwungen wurden, sich der Außenwelt anzupassen, endeten in den Armenvierteln der Städte — entfremdet und entwurzelt. Doch die Welt wird jetzt auf ihr Schicksal aufmerksam. Eine Welle des Umweltbewußtseins läuft um die Erde.

Können die Umweltschützer etwas ändern?

„Sowohl das erforderliche Wissen als auch die Technologie zum Schutz der Tropenwälder der Erde sind vorhanden“, heißt es zu Beginn des Buches Saving the Tropical Forests. Das wird auf der ganzen Erde in Naturschutzgebieten bewiesen. Im Guanacaste-Nationalpark in Costa Rica sollen ausgedehnte Flächen wieder aufgeforstet werden. Zu Millionen wurden Bäume in Ländern wie Kenia, Indien, Haiti und China gepflanzt. Aber Bäume zu pflanzen ist nicht das gleiche wie das Wiederherstellen eines Waldes.

Manchmal besteht die „Wiederaufforstung“ aus dem Anpflanzen kommerzieller Monokulturen, die dann später „abgeerntet“ werden können. Sicherlich hat das wenig mit dem komplexen Ökosystem eines tropischen Regenwaldes zu tun. Außerdem wird gesagt, es sei unmöglich, einen feuchten tropischen Regenwald in seiner ursprünglichen Komplexität wiederherzustellen. Folgerichtig betonen Umweltschützer, Bewahrung sei besser als Wiederherstellung.

Doch leichter gesagt als getan. Eine Waldfläche, die zu klein ist, ist nicht überlebensfähig. Einige Umweltschützer schlagen vor, mindestens 10 bis 20 Prozent der weltweit vorhandenen Regenwälder unter Schutz zu stellen, damit ihr Reichtum an Diversität (Vielfalt) bewahrt bleibt. Zur Zeit sind jedoch nur 3 Prozent der afrikanischen Regenwälder geschützt. In Südostasien sind es 2 Prozent, in Südamerika ist es 1 Prozent.

Einige dieser Gebiete stehen außerdem nur auf dem Papier unter Schutz. Parks und Reservationen sind nahezu wertlos, wenn sie falsch geplant wurden oder schlecht verwaltet werden oder wenn korrupte Beamte sich die Mittel in die eigene Tasche wirtschaften. Manche machen sogar damit Geld, daß sie insgeheim Holzschlagkonzessionen vergeben. An Personal fehlt es ebenfalls. Im Amazonasgebiet wurde beispielsweise ein einziger Aufseher beauftragt, ein Areal Regenwald von der Größe Frankreichs zu kontrollieren.

Naturschützer drängen auch darauf, daß den Bauern beigebracht wird, wie sie den Boden bewirtschaften können, ohne ihn auszulaugen. So wären diese nicht gezwungen, weiterzuziehen und noch mehr Wald abzuholzen. Man hat Versuche gemacht, Felder mit einem Gemisch verschiedenster Arten zu bebauen, um so Ungeziefer abzuhalten, das sich von einer einzigen Art ernährt. Obstbäume können den Boden vor dem tropischen Regen schützen. Einige Bauern haben eine alte Technik wiederbelebt: Sie graben Kanäle um kleine Gartenbeete und geben dann Schlamm und Algen aus den Kanälen auf die Beete, wodurch die Kulturen darauf mit Nährstoffen versorgt werden. In den Kanälen können Fische gezüchtet werden, die als zusätzliche Nahrungsquelle dienen. Diese Methoden sind bereits sehr erfolgreich getestet worden.

Doch den Menschen das „Wie“ beizubringen erfordert Zeit, Geld und Geschick. Die Nationen der Tropenregionen haben oft zu viele brennende Wirtschaftsprobleme, als daß sie sich für solche langfristigen Projekte engagieren könnten. Selbst wenn das technische Know-how allgemein verbreitet wäre, wäre das Problem noch nicht gelöst. Michael H. Robinson schreibt in dem Buch Saving the Tropical Forests: „Die Regenwälder werden nicht aus Unwissenheit oder Dummheit zerstört, sondern größtenteils aus Armut und Habgier.“

Die Wurzel des Problems

Armut und Habgier. Die Problematik der Waldzerstörung scheint tief in der Gesellschaftsstruktur verwurzelt zu sein, viel tiefer als der Regenwald in dem dünnen tropischen Oberboden. Ist die Menschheit in der Lage, das Problem an der Wurzel zu packen?

Bei einem 24-Nationen-Gipfel in Den Haag im vergangenen Jahr wurde vorgeschlagen, innerhalb der Vereinten Nationen eine neue Behörde, Globe genannt, zu schaffen. Gemäß der Londoner Financial Times müßte sie „mit beispiellos weitreichenden Befugnissen, Umweltstandards zu definieren und durchzusetzen, ausgestattet werden“. Die Nationen müßten zwar etwas von ihrer eifersüchtig gehüteten Souveränität aufgeben, damit Globe echte Autorität erhielte, doch sei nach Meinung vieler die Schaffung einer solchen Organisation über kurz oder lang unumgänglich. Nur eine geeinte, weltumspannende Institution könnte sich der globalen Probleme annehmen.

Das leuchtet ein. Aber welche menschliche Regierung oder Institution kann Habgier und Armut ausmerzen? Welche Regierung hat das je getan? Nur zu oft sind Regierungen auf Habgier gegründet, weshalb sie die Armut sozusagen festschreiben. Nein, wenn wir auf irgendeine menschliche Institution warten, die das Problem der Entwaldung lösen soll, dann haben die Wälder keine Zukunft — und die Menschen auch nicht.

Doch: Sind die Wälder nicht ein Beweis dafür, daß sie von einem unfaßbar intelligenten Wesen erdacht wurden? Ganz bestimmt! Von den Wurzeln bis zu den Blättern verkünden die Regenwälder, daß sie das Werk eines Meisterarchitekten sind.

Wird jener große Architekt zulassen, daß der Mensch die Regenwälder ausradieren und die Erde ruinieren wird? In einer außergewöhnlichen Prophezeiung gibt die Bibel auf diese Frage eine direkte Antwort: „Die Nationen wurden zornig, und dein [Gottes] eigener Zorn kam und die bestimmte Zeit ...[, um] die zu verderben, die die Erde verderben“ (Offenbarung 11:18).

In dieser Prophezeiung stechen zwei Punkte hervor. Zum einen wird auf die Zeit hingewiesen, in der der Mensch wirklich in der Lage sein würde, die ganze Erde zu ruinieren. Als diese Worte vor fast zweitausend Jahren geschrieben wurden, konnte der Mensch die Erde ebensowenig ruinieren wie zum Mond fliegen. Doch heute tut er beides. Zum anderen beantwortet die Prophezeiung die Frage, ob der Mensch die Erde völlig ruinieren wird — und zwar mit einem klaren Nein.

Gott schuf den Menschen, damit er für die Erde sorgt und sie bebaut, und nicht, damit er sie in eine Einöde verwandelt. Im alten Israel setzte Gott seinem Volk Grenzen, wenn es darum ging, im Zuge der Eroberung des Landes der Verheißung Bäume zu fällen (5. Mose 20:19, 20). Er hat verheißen, daß bald die ganze Menschheit mit der Umwelt in Harmonie leben wird (1. Johannes 2:17; Jeremia 10:10-12).

Die Bibel vermittelt eine Hoffnung: die Hoffnung auf eine Zeit, in der der Mensch die Erde zu einem Paradies veredelt, statt sie zu einer Wüste zu planieren, in der er sie in Ordnung bringt, statt sie zu mißhandeln, und in der er vorausschauend für sie sorgt, statt sie habsüchtig um des momentanen Gewinns willen auszupressen. Die Wälder haben eine Zukunft — im Gegensatz zu dem korrupten System, das sie und die gesamte Erde ruiniert.

[Bild auf Seite 13]

Hier auf der Osterinsel könnte die Waldzerstörung für das Verschwinden einer Kultur verantwortlich gewesen sein

[Bildnachweis]

H. Armstrong Roberts

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