Wichtige Daten in der Entwicklung der ökumenischen Bewegung
1844: Beginn der Entwicklung der interkonfessionellen Bewegung mit dem Christlichen Verein Junger Männer und später dem Christlichen Verein Junger Frauen.
1846: 1. internationale Konferenz der interkonfessionellen Evangelischen Allianz in London.
1908: Generalrat der Kirchen Christi in den USA gegründet. 1950 wurde daraus der Nationalrat der Kirchen Christi der Vereinigten Staaten von Amerika.
1910: In Edinburgh (Schottland) findet die 1. Weltmissionskonferenz statt, „wo die moderne ökumenische Bewegung eigentlich begann“ (Encyclopædia Britannica).
1919: Papst Benedikt XV. lehnt die Einladung ab, mit der Protestantisch-Bischöflichen Kirche (der USA) an einer Konferenz für Glauben und Kirchenverfassung (zwischenkirchliche Unterschiede der Lehre und der kirchlichen Struktur) teilzunehmen.
1921: Internationaler Missionsrat gebildet.
1925: 1. internationale Weltkonferenz für Praktisches Christentum (um ein gemeinsames Vorgehen der Kirchen in wirtschaftlichen, politischen und sozialen Fragen zu erörtern) in Stockholm (Schweden).
1927: 1. Weltkirchenkonferenz der interkonfessionellen Bewegung „Glaube und Kirchenverfassung“ in Lausanne (Schweiz).
1928: Papst Pius XI. gibt die Enzyklika Mortalium animos heraus, in der Katholiken verboten wird, die ökumenische Bewegung zu unterstützen.
1937: Die Konferenz für „Praktisches Christentum“ in Oxford (England) und die Konferenz für „Glauben und Kirchenverfassung“ in Edinburgh (Schottland) beschließen, ein vorläufiges Komitee für die Errichtung eines ökumenischen Rates der Kirchen zu bilden. Das Projekt wird wegen des Ausbruchs des Zweiten Weltkriegs verschoben.
1948: Der ÖRK (Ökumenischer Rat der Kirchen) wird auf der konstituierenden Vollversammlung in Amsterdam (Niederlande) gegründet. Dem Rat gehören knapp 150 protestantische und einige orthodoxe Kirchen an. Der ÖRK hat seither regelmäßig Vollversammlungen abgehalten (1954: Evanston [Illinois, USA]; 1961: Neu-Delhi [Indien]; 1968: Uppsala [Schweden]; 1975: Nairobi [Kenia]; 1983: Vancouver [Kanada]).
1960: Papst Johannes XXIII. schuf im Vatikan das Sekretariat für die Förderung der Einheit der Christen. Das ist „die erste Anerkennung des Vorhandenseins der ökumenischen Bewegung durch die römisch-katholische Kirche“ (Encyclopædia Britannica).
1961: Angliederung des Internationalen Missionsrates an den ÖRK. Der Vatikan beginnt offiziell, Beobachter zu den Vollversammlungen des ÖRK zu entsenden.
1964: Papst Paul VI. promulgiert das „Dekret über den Ökumenismus“ des 2. Vatikanischen Konzils, worin die Grenzen der Beteiligung der katholischen Kirche an der ökumenischen Bewegung definiert werden.
1965: Der Papst und der orthodoxe Patriarch von Konstantinopel heben den Kirchenbann auf, der von ihren Vorgängern im Jahre 1054 erlassen wurde.
1968: Gründung von SODEPAX (Ökumenische Arbeitsgemeinschaft für Gerechtigkeit, Frieden und Entwicklung) durch den Vatikan und den ÖRK.
1969: Papst Paul VI. besucht den Sitz des Ökumenischen Rates in Genf. Er betont jedoch, daß er der Nachfolger des Apostels Petrus sei und daß es noch verfrüht sei, davon zu sprechen, daß die katholische Kirche ein Mitglied des ÖRK werde.
1980: SODEPAX wird aufgelöst.
1986: Papst Johannes Paul II. veranstaltet in Assisi (Italien) einen ökumenischen „Weltgebetstag für den Frieden“; religiöse Führer, die die größeren Religionen der Welt vertreten, versammeln sich und beten nach ihrem Ritus um Frieden.