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Erwachet! 1991
g91 22. 10. S. 26-27

Ein charmantes Kurbad

Von unserem Korrespondenten in der Tschechoslowakei

VOR vielen hundert Jahren schleppte sich Karl IV., Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, mit seinen Mannen nach einer erfolglosen Jagd ermattet nach Hause. Plötzlich sprang vor ihren Augen ein großer Hirsch davon. Lärmend jagten ihm die Hunde nach, und die Jäger vergaßen ihre Müdigkeit und folgten mit Feuereifer. Schließlich führte der Hirsch sie an den Rand eines steilen Felsens und sprang dann entschlossen in das darunterliegende Tal.

Als die Jäger und ihre Hunde, die einen längeren, aber dafür sichereren Weg hinunter genommen hatten, am Fuß des Felsens angelangt waren, war der Hirsch verschwunden. Doch die Jäger fanden etwas anderes: die glitzernden Wasser einer aus dem Boden sprudelnden heißen Quelle. Feierlich erklärte Karl IV., daß er an diesem Ort ein Bad erbauen würde, das seinen Namen tragen sollte. Und so wurde nach der Legende Karlsbad (Karlovy Vary) in Westböhmen (Tschechoslowakei) gegründet.

Heiße Quellen

Woher kommen die heißen Quellen? Gemäß den jüngsten geologischen Erkenntnissen sickert ein Teil des Regenwassers, das auf die nahe gelegenen Berghänge fällt, in den Boden und fließt durch zahllose Risse im Granit. Während das Wasser immer tiefer und tiefer sickert, löst es Minerale aus dem Gestein.

Schließlich wird das nun mit Mineralen und mit Kohlensäure angereicherte Wasser in einer Tiefe von etwa eineinhalb Kilometern von warmem Gestein erhitzt. Wasserdampf und Kohlendioxyd, die aus noch tieferen Schichten stammen, erzeugen einen Druck, der das Mineralwasser aufwärts treibt. An die Oberfläche tritt es dann in Form der berühmten heißen Quellen.

Insgesamt gibt es in Karlsbad 12 Quellen mit Temperaturen zwischen 41 und 72 Grad Celsius. Jede Quelle unterscheidet sich in ihrer Mineralzusammensetzung von den anderen. Daher schätzt man auch die Heilkräfte der Quellen unterschiedlich ein. Nach Berechnungen sprudeln die Quellen jeden Tag etwa 18 Tonnen Minerale an die Oberfläche.

Heilquellen

Die Leute strömen zu den Quellen in der Hoffnung, daß dort die verschiedensten Arten von Krankheiten geheilt würden, angefangen von Geschwüren und Gallensteinen über Nahrungsmittelallergien und Diabetes bis zu Übergewicht und Gicht. Die Quellen sollen Patienten Linderung gebracht haben, die kurz zuvor am Magen oder Darm operiert wurden oder die an Krankheiten wie infektiöser Hepatitis litten.

Die Behandlungsmethoden schließen zwar noch mehr ein, aber alle basieren auf dem Trinken des Wassers. Jeden Tag trinkt der Kurgast dreimal — jeweils eine halbe Stunde vor den Mahlzeiten — von der entsprechenden Quelle. Zu den Anwendungen können unter anderem Mineral-, Kohlensäure-, Sauerstoff- und Schlammbäder sowie Reflexzonenmassagen gehören. Eine strenge Diät und Sport können ebenfalls auf dem Plan stehen.

In der Tschechoslowakei entscheiden die Ärzte und die Gewerkschaften, wer zur Kur fahren kann. Da so viele Leute kommen möchten, ist der Platz knapp. In letzter Zeit wurden eine Reihe von neuen Kurkliniken gebaut und einige alte renoviert. Doch es gibt immer noch zuwenig Unterkünfte für all diejenigen, die die Einrichtungen nutzen wollen. Kluge Besucher reservieren daher schon lange im voraus.

Stadtbesichtigung

Seit langer Zeit genießen die Besucher in Karlsbad die angenehme, entspannte Atmosphäre. Die weißen Fassaden der Häuser an den waldbestandenen Hängen bieten einen hübschen Anblick und sehen aus wie Torten in der Glasvitrine einer Konditorei.

Am Ufer der Tepl (Teplá) kann man Jungen den Forellen Brotstücke zuwerfen sehen. Ein alltäglicher Anblick sind die Käuferschlangen, die sich dort bilden, wo es die echten Karlsbader Oblaten gibt. In den Schaufenstern glitzert böhmisches Kristall. Die Moser-Glaswerke in Karlsbad exportieren Pokale aus geschliffenem Glas in die ganze Welt.

Besucher, die auf den mit Kastanien, Rhododendron und weißem Flieder gesäumten Alleen promenieren, können die Vögel in den Wäldern der umliegenden Hänge singen hören. Hier spazierte gewöhnlich Johann Wolfgang von Goethe mit seinem Notizbuch entlang. Er zeigte die Sehenswürdigkeiten Ludwig van Beethoven, der in Karlsbad seine achte Sinfonie komponierte.

Ja, seit dem 17. Jahrhundert haben die Straßen der Stadt viele Größen der Musik gesehen. Zu den Besuchern zählten neben Beethoven unter anderem Carl Maria von Weber, Niccolò Paganini, Frédéric Chopin, Franz Liszt und Johannes Brahms. Hier lauschte der neunjährige Robert Schumann verzaubert einem Konzert von Ignaz Moscheles — ein Erlebnis, das sich ihm unauslöschlich einprägte.

Kaiser Franz Joseph I. von Österreich ließ vor über hundert Jahren die Kaiserlichen Bäder für sich und seine Familie bauen. Heute genießen die Patienten die Anwendungen in Messingwannen, während dem Kaiser eine aus Gold zur Verfügung stand.

Echte Gesundheit für jedermann

Die Auswüchse der Zivilisation wie Umweltverschmutzung, Überbevölkerung, Alkoholmißbrauch, das Rauchen, Unmoral und eine sitzende Lebensweise sind mitschuldig an einer Reihe von Krankheiten des 20. Jahrhunderts. Viele hoffen, in Kurbädern wie in Karlsbad Linderung zu finden. Traurigerweise hören einige Hilfesuchende nicht einmal hier mit dem Rauchen oder mit ihrer unmoralischen Lebensweise auf, was für andere Besucher zur Qual werden kann.

Da ist noch ein anderes Problem: In der Umgebung von Karlsbad gibt es natürliche Vorkommen von Kohle und Kaolin. Die Anlagen jedoch, die zur Nutzung dieser Reichtümer errichtet wurden, haben die wunderschöne Umgebung verschmutzt.

Dennoch werden anscheinend viele durch einen Besuch in Karlsbad erfrischt und finden Erleichterung von ihren körperlichen Leiden. Was uns die Natur bietet, um Leiden zu kurieren, ist ein Segen von unserem Schöpfer; und vielleicht wird es den Bewohnern der Erde weiterhin helfen, bis der Tag kommt, an dem „kein Bewohner ... sagen [wird]: ‚Ich bin krank‘“ (Jesaja 33:24).

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