Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • g94 22. 4. S. 6-8
  • Stoffgebundene Suchtformen besiegen

Kein Video für diese Auswahl verfügbar.

Beim Laden des Videos ist ein Fehler aufgetreten.

  • Stoffgebundene Suchtformen besiegen
  • Erwachet! 1994
  • Zwischentitel
  • Ähnliches Material
  • Fortgesetzte Anstrengungen erforderlich
  • Die Ursache ergründen
  • Mit den Gefühlen fertig werden
  • Schwierigkeiten, die überwunden werden müssen
  • Selbstwertgefühl
  • Ich bin drogensüchtig – kann die Bibel mir helfen?
    Weitere Themen
  • Wenn Tätigkeiten zur Sucht werden
    Erwachet! 1994
  • Wer wird süchtig, und warum?
    Erwachet! 1994
  • Gottes Versammlung in der Zeit seines Gerichts rein erhalten
    Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1973
Hier mehr
Erwachet! 1994
g94 22. 4. S. 6-8

Stoffgebundene Suchtformen besiegen

EINE Sucht aufzugeben ist so, als würde man aus dem Haus ausziehen, in dem man groß geworden ist. Obwohl das Haus alt und baufällig ist, fällt es schwer, es zu verlassen. Schließlich war es das Zuhause.

Falls du dich zu den Süchtigen zählst, ist das Gemäuer deiner Sucht wahrscheinlich das Zuhause deines Gefühlslebens geworden. Obwohl es sich zweifellos um ein chaotisches Heim handelt, ist es dir vertraut. „Der Rausch ist für mich ein Normalzustand. Nüchternheit ist etwas Fremdes“, sagt Charles, ein Alkoholiker im Genesungsprozeß. Es wird schwierig werden, von der Sucht loszukommen, aber die Anstrengungen lohnen sich.

Der erste Schritt besteht darin, den suchterzeugenden Stoff völlig zu meiden.a Schieb es weder auf die lange Bank, noch mach lediglich Versprechungen, nach und nach damit aufzuhören. Entledige dich schnellstens jeglicher Vorräte und gleichzeitig all der Dinge, die dazugehören. Eine kurze Zeit lang werden Entzugserscheinungen auftreten; teilweise mag es ratsam sein, während dieser Zeit unter ärztlicher Aufsicht zu stehen. Das ist der Beginn einer lebenslangen Enthaltsamkeit. Denke jedoch nicht, dies sei unrealisierbar. Beginne damit, dir ein erreichbares Ziel zu setzen: einen Monat, eine Woche oder sogar nur einen Tag abstinent zu bleiben. Wenn du das Ziel erreicht hast, ohne rückfällig zu werden, erneuere deinen Entschluß.

Doch damit ist nur ein Anfang gemacht im Ablegen der süchtigen Verhaltensweise. Die Bibel fordert uns auf, „uns selbst [zu] reinigen von jeder Befleckung des Fleisches und Geistes“ (2. Korinther 7:1). Eine Sucht schließt mehr ein als nur eine Befleckung des Fleisches. Der Geist oder die Geisteshaltung ist ebenfalls davon betroffen. Was kann dir bei der Heilung des Fleisches und des Geistes helfen?

Fortgesetzte Anstrengungen erforderlich

„Eine Sucht stellt eine Störung des gesamten eigenen Ichs dar“, erklärte Dr. Robert L. DuPont. Um daher die Sucht überwinden zu können, muß der ganze Mensch berücksichtigt werden. Das gesamte Wertsystem des Süchtigen muß neu geordnet werden. Das erfordert Zeit. Es gibt kein abgekürztes Verfahren. Wer denkt, eine Besserung lasse sich ganz schnell herbeiführen, wird binnen kurzem einen Rückfall erleiden.

Der Kampf, das Rechte zu tun, ist andauernder Natur. Der christliche Apostel Paulus schrieb: „Ich sehe in meinen Gliedern ein anderes Gesetz, das dem Gesetz meines Sinnes widerstreitet [„in ständigem Kampfe liegt“, Phillips]“ (Römer 7:23). Außerdem schrieb er, daß Christen „die Heiligkeit ... vervollkommnen“ sollten (2. Korinther 7:1). Wie es in dem Buch Word Pictures in the New Testament heißt, bezeichnet das Wort „vervollkommnen“ hier „kein plötzliches Erlangen vollständiger Heiligkeit, sondern vielmehr einen stetigen Prozeß“. Die Überwindung einer Sucht ist also ein allmählicher Vorgang.

Die Ursache ergründen

Viele flüchten sich in eine Sucht, um schmerzliche Erlebnisse der Vergangenheit zu verdrängen. „Die Bulimie [eine Eßstörung] lenkte mich von meinen Erinnerungen ab“, sagt Janis. „Sie wurde zu meiner Überlebensmethode.“ In ihrem Fall blieb das Suchtverhalten bestehen, weil sie die Vergangenheit „überhörte“. Als Janis das Warum und Weshalb ihres Verhaltens verstehen lernte, gelang es ihr, sich von der Sucht zu lösen.

Manche können mit alten Gewohnheiten brechen und mit der Sucht fertig werden, ohne die Vergangenheit aufzuarbeiten. Andere dagegen stellen fest, daß die Gefühle, die in ihrer früheren Umgebung wurzeln, das Verlangen nach der Sucht weiterhin nähren. Sie empfinden womöglich ähnlich wie der Psalmist David, der schrieb: „Durchforsche mich, o Gott, und erkenne mein Herz. Prüfe mich, und erkenne meine beunruhigenden Gedanken, und sieh, ob in mir irgendein Weg des Schmerzes ist, und führe mich auf dem Weg der unabsehbaren Zeit“ (Psalm 139:23, 24).

Mit den Gefühlen fertig werden

Bist du schon einmal aus einem düsteren Gebäude ins grelle Sonnenlicht hinausgetreten? Die plötzliche Konfrontation mit der Helligkeit ließ dich zusammenzucken. So ähnlich ist es, wenn du beginnst, deine Abhängigkeit zu bewältigen; eine Vielzahl von Gefühlen mag ganz unvermittelt und auf schmerzliche Weise auf dich einstürzen. Liebe, Wut, Stolz, Eifersucht, Angst, Groll und andere Gefühle, die lange im dunkeln waren, kommen nun mit voller Wucht ans Tageslicht.

Aufgrund innerer Unruhe bist du vielleicht versucht, dich in das dunkle, vertraute Gemäuer deiner Sucht zurückzuziehen. Du brauchst jedoch nicht vor deinen Gefühlen wegzulaufen. Sie können eine aufschlußreiche Informationsquelle sein. Häufig zeigen Gefühle einfach an, daß etwas besonderer Aufmerksamkeit bedarf. Analysiere daher deine Gefühle, wenn nötig. Was teilen sie dir mit? Scheinen sie dich zu erdrücken oder ist ihre Botschaft unklar, dann vertraue dich einem erfahrenen Freund an (Hiob 7:11). Es ist nicht nötig, sich ihnen allein zu stellen. (Vergleiche Sprüche 12:25.)

Denke auch daran, daß Gefühle nicht unbedingt deine Feinde sind. Selbst Jehova Gott bewegen starke Gefühle, und dem Menschen — der im Bilde Gottes erschaffen wurde — ergeht es genauso (1. Mose 1:26; Psalm 78:21, 40, 41; 1. Johannes 4:8). Gleich dem unerwarteten, grellen Sonnenlicht kann das Auftreten von Gefühlen anfangs schmerzlich sein. Doch im Laufe der Zeit werden die Gefühle — wie das Sonnenlicht — dir helfen, dich zu orientieren und dich wohl zu fühlen.

Schwierigkeiten, die überwunden werden müssen

Wer unter Höhenangst leidet, ist vor Angst wie gelähmt, wenn er auf einem Seil balancieren muß. Dem Süchtigen, der sich von seiner Sucht zu lösen beginnt, mag das Leben wie ein furchteinflößender Balanceakt vorkommen. Die moralisch hohen Anforderungen, die an ihn gestellt werden, mögen bei ihm gewissermaßen Höhenangst auslösen. Da er glaubt zu versagen, denkt er sich möglicherweise: „Ich werde doch sowieso wieder rückfällig, also warum nicht gleich jetzt?“

Behalte jedoch im Sinn, daß Schwierigkeiten keine Angriffe gegen dich als Person sind. Es handelt sich lediglich um Situationen, mit denen du richtig umgehen mußt. Gerate also nicht in Panik. Gehe ein Problem nach dem anderen an. Das wird dir helfen, sie in der richtigen Perspektive zu sehen (1. Korinther 10:13).

Selbstwertgefühl

Marion, eine Alkoholikerin im Genesungsprozeß, mußte gegen ihr geringes Selbstwertgefühl ankämpfen. „Ich habe stets gedacht, wenn ich den anderen mein wahres Ich zeige, dann werden ... [sie] mich nicht mögen.“

Um dich aus der Umklammerung der Abhängigkeit zu befreien, mußt du — vielleicht zum ersten Mal in deinem Leben — den Wert, den du als Mensch hast, begreifen. Das fällt schwer, wenn dein Leben aufgrund der Sucht ein totales Durcheinander ist. Was kann dir helfen?

Die Bibel ist ein Buch, das Trost für Niedergedrückte enthält. Mit ihrer Hilfe kannst du eine gesunde Selbstachtung entwickeln (Psalm 94:19). Der Psalmist David schrieb beispielsweise, daß der Mensch mit „Herrlichkeit und Pracht“ gekrönt ist. Auch sagte er: „Ich [bin] auf furchteinflößende Weise wunderbar gemacht“ (Psalm 8:5; 139:14). Auf welch passende Weise er doch sein gesundes Selbstwertgefühl zum Ausdruck brachte!

Betrachte deinen Körper als etwas Kostbares, und du wirst ihn gut behandeln, was in Übereinstimmung mit folgendem Bibeltext ist: „Kein Mensch hat je sein eigenes Fleisch gehaßt, sondern er nährt und pflegt es“ (Epheser 5:29). Ja, du kannst dich deiner Sucht erfolgreich zum Kampf stellen.b

Doch eine Sucht kann mehr einschließen. Es gibt auch Tätigkeiten, die zur Sucht werden können, wenn man sich ihnen mit der gleichen Hingabe und zu dem gleichen Zweck widmet, wie es bei stoffgebundenen Süchten — Drogensucht, Alkoholismus, Eßstörungen — der Fall ist. In dem nächsten Artikel werden wir uns mit einigen dieser Tätigkeiten beschäftigen.

[Fußnoten]

a Eßgestörte können natürlich nicht auf Nahrung verzichten. Aber sie können damit aufhören, Nahrung als Stimmungswandler einzusetzen. Ihr bisheriges Verhaltensmuster — übermäßiges Essen, hungern, sich erbrechen oder Abführmittel nehmen und von der Nahrung nahezu besessen zu sein — kann durch eine vernünftige Ernährung ersetzt werden.

b Um in Abstinenz leben und Fortschritte im Genesungsprozeß erzielen zu können, haben sich einige für ein Rehabilitationsprogramm entschlossen. Es gibt viele Behandlungszentren, Kliniken und andere Einrichtungen, die solche Programme anbieten. Erwachet! rät nicht zu einer bestimmten Behandlung. Wer nach biblischen Grundsätzen leben möchte, sollte darauf achten, daß er sich nicht auf etwas einläßt, was biblische Grundsätze verletzt.

[Herausgestellter Text auf Seite 6]

„Die Heilung des Süchtigen hat vielmehr etwas mit einer Neuordnung ... [seines] gesamten Wertsystems zu tun“ (Dr. Robert L. DuPont)

[Bild auf Seite 7]

Der erste Schritt besteht darin, den suchterzeugenden Stoff völlig zu meiden

[Bild auf Seite 8]

Wenn dich deine Gefühle erdrücken, sprich darüber

    Deutsche Publikationen (1950-2025)
    Abmelden
    Anmelden
    • Deutsch
    • Teilen
    • Einstellungen
    • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
    • Nutzungsbedingungen
    • Datenschutzerklärung
    • Datenschutzeinstellungen
    • JW.ORG
    • Anmelden
    Teilen