Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • g94 22. 8. S. 14-15
  • Die Nuß mit einem neuen Namen

Kein Video für diese Auswahl verfügbar.

Beim Laden des Videos ist ein Fehler aufgetreten.

  • Die Nuß mit einem neuen Namen
  • Erwachet! 1994
  • Zwischentitel
  • Ähnliches Material
  • Ein Nußsammler erzählt
  • Nach dem Sammeln
  • Die Macadamianuss: Eine australische Delikatesse
    Erwachet! 2010
  • Pistaziennuss
    Einsichten über die Heilige Schrift, Band 2
  • Die Kokospalme und ihr Nutzen für dich
    Erwachet! 1971
  • Betelkauen: Ja oder nein?
    Erwachet! 2012
Hier mehr
Erwachet! 1994
g94 22. 8. S. 14-15

Die Nuß mit einem neuen Namen

VON UNSEREM KORRESPONDENTEN IN BOLIVIEN

AUS den dichten Regenwäldern Amazoniens kommt eine schmackhafte und nahrhafte Nuß. Ihre frühere Bezeichnung „Brasilnuß“ ist nicht mehr passend, da jetzt die Hälfte der Ernte aus Wäldern jenseits der Grenze Brasiliens kommt, vor allem aus Bolivien.

Am 18. Mai 1992 entschied der Internationale Nußrat passenderweise, den Namen der Nuß zu ändern, die früher verschiedentlich als Brasilnuß, Paranuß, Amerikanische Nuß oder Brasilkastanie bekannt war. Jetzt soll sich der Name „Amazoniennuß“ durchsetzen.

Ein Nußsammler erzählt

Hören wir zu, was Cornelio, der seit seinem siebten Lebensjahr ein Nußsammler ist, über das Sammeln dieser exotischen Dschungelnuß zu sagen hat.

„Die meisten Amazoniennüsse werden in der Wildnis gesammelt. Wir müssen tief in den Dschungel eindringen, um sie zu finden. Man kommt nur auf gewundenen Flußläufen dorthin. Mein 19jähriger Sohn und ich fahren für einige Tage mit einem Doppeldeckerboot zu einem Lagerplatz, wo uns ein Stück Wald zugeteilt wird.

Um das Tageslicht voll auszunutzen, stehen wir um halb fünf auf und sind beim Morgengrauen schon unterwegs. Die Wege sind nur wenige Kilometer lang und führen zu Sammelpunkten; von dort aus müssen wir uns mit Macheten den Weg durch das dichte Unterholz bahnen. Es gibt keinerlei Orientierungspunkte. Wir müssen wissen, wie man sich an der Sonne orientiert, sonst würden wir nie zurückfinden.

Im Dschungel lauern überall Gefahren für diejenigen, die dort nach Schätzen suchen. Man kann sich Krankheiten wie Malaria zuziehen, und ständig muß man sich vor Schlangen in acht nehmen. Wegen der riesigen Boaschlangen machen wir uns keine Sorgen — sie stören uns nicht —, aber das Gift der kleinen Schlangen, die sich am Boden zwischen den heruntergefallenen Blättern verstecken, ist tödlich. Sie sind durch ihre Farbe und Zeichnung perfekt getarnt. Ihr Biß ist zunächst nicht schmerzhaft, doch das Opfer wird durch das Gift langsam gelähmt. Die in den Zweigen versteckten kleinen grünen Schlangen sind genauso gefährlich.

Wir können die stattlichen Nußbäume, almendros genannt, leicht finden, da sie 30 bis 50 Meter hoch sind und die meisten anderen Bäume im Wald überragen. Gewöhnlich hat der Stamm erst dort Zweige, wo er über das Blätterdach des Dschungels hinausragt. Am Ende der Zweige wachsen die cocos, harte, kugelförmige Kapselfruchtschalen von 10 bis 15 Zentimeter Durchmesser. Sie enthalten zwischen 10 und 25 Nüsse, die wie die Segmente einer Orange angeordnet sind, und jede hat eine eigene Schale.

In der Regenzeit — von November bis Februar — fallen die cocos herunter. Sie müssen sofort eingesammelt werden, sonst verderben sie. cocos, die aus einer Höhe, die der eines 15stöckigen Gebäudes entspricht, herunterfallen, stellen eine weitere lebensbedrohliche Gefahr dar. Um die Gefahr zu vermindern, müssen wir schnell arbeiten und die cocos auf einen Haufen werfen, weg vom almendro. Aber Vorsicht, Schlangen! Wenn sie schlafen — zusammengerollt, den Kopf auf dem Knäuel —, sehen sie genauso aus wie cocos. Einige Arbeiter haben sogar schon eine Schlange aufgehoben und geworfen, weil sie sie für ein coco hielten.

Den coco aufzuhacken erfordert Geschicklichkeit. Mehrere kräftige Schläge mit der Machete genau auf die richtige Stelle sind nötig, um die Nüsse herauszubekommen, ohne sie zu beschädigen. Schon bald kehren wir zurück, schwer beladen mit Säcken voller Nüsse. Wir benutzen keine Fahrzeuge oder Lasttiere. Ein Sammler muß stark und durchtrainiert sein, besonders deshalb, weil während der heißesten und feuchtesten Zeit des Jahres geerntet wird.“

Nach dem Sammeln

Die Nüsse sind grün, wenn sie gesammelt werden, das heißt, sie sind wegen ihres hohen Wassergehalts (ungefähr 35 Prozent) leicht verderblich. Damit sie nicht faulen, muß man sie jeden Tag mit einer Schaufel bewegen; so können auch die, die ganz unten im Haufen liegen, trocknen. Die meisten in Bolivien geernteten Nüsse werden für den Export vorbereitet. Die Ernte zu bearbeiten dauert sechs Monate.

Es beginnt damit, daß die Nüsse in einem großen Dampfkochtopf erhitzt werden. Durch die Hitze trennt sich die Nuß von der Schale. Die meisten Nüsse sind also noch ganz, wenn sie aus der Schale gelöst werden.

Dann werden die Nüsse nach Größe sortiert, auf Drahtgestellen ausgebreitet und in Öfen erhitzt, um den Wassergehalt auf 4 bis 8 Prozent zu reduzieren. Die Öfen werden mit den Schalen beheizt. Aufgrund des geringeren Wassergehalts ist es möglich, die Nüsse ein oder mehrere Jahre zu lagern, wenn man sie kühlt. Um die Qualität und den Geschmack zu erhalten, werden die Nüsse für den Export in Aluminiumfolie vakuumverpackt.

Amazoniennüsse werden, verschieden zubereitet, auf der ganzen Welt von Millionen gern gegessen. Einige essen die Nüsse in ihrem Müsli. Andere mögen sie gern mit Schokolade überzogen oder vermischt mit Trockenobst. Wenn wir das nächste Mal diese leckere Nuß essen, wollen wir daran denken, daß sie einen neuen Namen hat: Amazoniennuß.

[Bilder auf Seite 15]

Amazoniennüsse und der Baum, an dem sie wachsen

    Deutsche Publikationen (1950-2025)
    Abmelden
    Anmelden
    • Deutsch
    • Teilen
    • Einstellungen
    • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
    • Nutzungsbedingungen
    • Datenschutzerklärung
    • Datenschutzeinstellungen
    • JW.ORG
    • Anmelden
    Teilen