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  • Wir beobachten die Welt
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Erwachet! 1994
g94 22. 11. S. 28-29

Wir beobachten die Welt

UNO hat versagt

„Nicht nur die Vereinten Nationen haben versagt, sondern auch die internationale Gemeinschaft. Und wir alle sind für diesen Mißerfolg verantwortlich“, klagte UN-Generalsekretär Butros Butros-Ghali in einer Rede über das Gemetzel in Ruanda. „Was sich da abgespielt hat, ist ein Völkermord. Es sind über 200 000 Menschen ermordet worden, und die internationale Gemeinschaft diskutiert immer noch darüber, was geschehen soll.“ Laut einer Meldung vom 26. Mai sagte der Generalsekretär, er habe 30 Staatsoberhäupter schriftlich gebeten, Truppen zu entsenden, und mit verschiedenen Organisationen zusammengearbeitet, um eine Lösung zu finden. „Leider habe ich versagt“, erklärte er weiter. „Es ist ein Skandal. Ich bin der erste, der es ausspricht.“ Nur wenige afrikanische Staaten können die Mittel für eine Truppenentsendung aufbringen, besonders seit die UNO wegen ihrer eigenen finanziellen Schwierigkeiten die Kostenerstattung verzögert. Die meisten westlichen Staaten haben eine Einmischung abgelehnt, und US-Präsident Bill Clinton meinte, der Einsatz amerikanischer Streitkräfte sei bei den Interessen, um die es gehe, nicht gerechtfertigt. Gemäß der New York Times führte Butros-Ghali die Reaktionen auf eine gewisse „Gebermüdigkeit“ zurück, die daher rühre, daß die Staaten, die Leute und Gelder zur Verfügung stellen, immerhin für 17 verschiedene Operationen der Vereinten Nationen um Hilfe gebeten worden seien.

Unerklärlich

„Gibt es irgendeine Erklärung für die plötzliche erschreckende Mordlust in Ruanda?“ fragte die Londoner Zeitschrift The Economist. „Selbst mit eingewurzelter [ethnischer] Feindschaft läßt sich das grausame Morden nicht erklären.“ Die Tutsi und die Hutu, die geringfügige äußerliche Unterschiede aufweisen, teilen dieselbe Sprache und Kultur und haben jahrhundertelang nebeneinander gelebt. In dem Artikel werden ihre stammesgeschichtlichen Differenzen mit denen verglichen, die zwischen den Schotten und den Engländern bestehen. „Jetzt gehen sie aufeinander los, aber nicht mit unpersönlichen Granatwerfern oder Fernwaffen, sondern mit Buschmessern, Hacken, Keulen und den bloßen Händen. Menschen haben ihre eigenen Nachbarn und sogar alte Freunde aus Kindheitstagen ermordet. Männer, Frauen und Kinder wurden unterschiedslos abgeschlachtet. Warum? Das kann wohl keiner sagen.“

Vogelsterben alarmierend

Zähe Arten von Vögeln wie Spatzen, Mainas und Krähen kommen unter rauhen Lebensbedingungen ganz gut zurecht, doch die meisten Vogelarten der Welt haben es da nicht so leicht. Von den 9 600 existierenden Spezies ist bei 70 Prozent die Zahl rückläufig, und 1 000 Arten sind in naher Zukunft vom Aussterben bedroht. „Das Alarmierende ist neben den unmittelbaren Verlusten, daß Vögel im Unterschied zu vielen anderen Lebensformen besonders gute Indikatoren für die Gesundheit anderer Arten — und ganzer Ökosysteme — sind“, sagt die Zeitschrift World Watch. „Wir haben nicht nur einen Hinweis auf eine drohende Degeneration erhalten, sondern wir beobachten schon einen Teil davon — einen Riß in dem ökologischen Netz, das die Gesundheit der Erde im Gleichgewicht hält.“ Vögel helfen verhindern, daß Insekten und Nager zur Plage werden, sie bestäuben Pflanzen und tragen zur Aufforstung bei, denn durch ihre Exkremente gelangen überall Baumsamen hin. Doch ihr Leben ist in Gefahr, und ihre Habitate werden zerstört, weil der Mensch durch Abholzung die Landschaft verändert, Wiesen zu Weide- und Ackerland umfunktioniert, Feuchtgebiete trockenlegt und durch den Bau gewaltiger Staudämme riesige Gebiete ruiniert — ganz zu schweigen davon, daß Vögel durch Bejagung, übermäßigen Einsatz von Chemikalien, durch Giftmüll und Ölteppiche direkt getötet werden. „Die Ausrottung von Vögeln und anderen Tieren und Pflanzen wird höchstwahrscheinlich rapide ansteigen“, wird in dem Artikel angemerkt.

Jugendliche Mütter

Gemäß einer Schätzung der Zeitschrift Populi, herausgegeben vom Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen, werden jedes Jahr 15 Millionen junge Mädchen zwischen 15 und 20 Jahren schwanger. Diese Zahl schließt allerdings weder Mädchen unter 15 Jahren noch Abtreibungen oder Fehlgeburten ein. Allein in Afrika bringen 28 Prozent der Frauen ein Kind zur Welt, ehe sie 18 Jahre alt sind. Nach Meinung von Forschern sind die Gründe für die Zunahme von Teenagerschwangerschaften auf diesem Kontinent unter anderem Unwissenheit in sexuellen Fragen, Frühehen und wirtschaftliche Not, die junge Mädchen dazu verleitet, sich von älteren, wohlhabenden Männern aushalten zu lassen. „Nicht nur, daß bei Jugendlichen die Wahrscheinlichkeit, während der Schwangerschaft oder der Geburt zu sterben, im Durchschnitt doppelt so groß ist wie bei Frauen zwischen 20 und 34 Jahren“, schreibt Populi, „sondern auch die Babys von jugendlichen Müttern sterben eher.“

Computerhilfe für Gehörlose

Mit einem neuentwickelten Computersystem kann Gehörlosen womöglich bald geholfen werden, normales Sprechen zu erlernen. Für Gehörlose ist das Sprechenlernen fast dasselbe wie für andere das Erlernen einer Fremdsprache. Aus diesem Grund hat das Zentrum zur Erforschung von Sprachtechnologien an der Universität Edinburgh (Schottland) ein spezielles Programm entwickelt. Wie die Nachrichtenagentur Agence France-Presse berichtet, analysiert der Computer die Sprache des Unterrichtsteilnehmers und gibt sofort an, wo für die richtige Aussprache Korrekturen und Änderungen nötig sind. Zudem wird das Programm eine Reihe von Lektionen enthalten, mit denen Gehörlose allmählich die Satzmelodie und den Sprachrhythmus verbessern können. Das System soll auch auf den Fremdsprachenunterricht für Gehörlose erweitert werden.

Kriegsüberbleibsel bringen Zug zum Entgleisen

Ein Überbleibsel aus dem Ersten Weltkrieg brachte den Stolz der staatlichen Eisenbahn Frankreichs, den TGV (Hochgeschwindigkeitszug), auf der neueröffneten, Richtung Norden führenden Strecke Paris—Valenciennes zum Entgleisen. Die Pariser Zeitung Le Monde schreibt, daß sich der Unfall ereignete, als unter der Trasse befindliche, unentdeckte unterirdische Gewölbe plötzlich einstürzten. Die Unfallstelle war einst Schauplatz der Sommeschlacht, einer der blutigsten Schlachten des von 1914 bis 1918 dauernden Krieges. Obwohl von oben fast unmöglich zu entdecken, ist das gesamte Gebiet mit unterirdischen Gängen, zugeschütteten Gräben und Bombenkratern durchzogen — Überreste des Stellungskrieges im Ersten Weltkrieg. Man hat Teams von Technikern beauftragt, das Gleisbett Meter für Meter zu untersuchen, um weitere potentielle Gefahrenstellen aufzuspüren und Risiken abzuwenden.

Tod durch Handfeuerwaffen

Wie viele Menschen wurden 1992 mit einer Handfeuerwaffe ermordet? Kürzlich veröffentlichten Statistiken zufolge waren es in Australien 13, in Großbritannien 33, in Japan 60, in Kanada 128, in Schweden 36, in der Schweiz 97 und in den Vereinigten Staaten erschreckenderweise 13 220. Nach Angaben der International Herald Tribune kamen 1991 in den Vereinigten Staaten 38 317 Menschen durch Mord, Selbstmord oder Unfälle mit Feuerwaffen ums Leben — über 100 am Tag. US-Präsident Bill Clinton sprach von einem Krankenhaus, in dem die Zahl der Einlieferungen wegen Schußverletzungen in nur fünf Jahren von 449 auf 1 220 angestiegen sei. Obwohl bereits so viel Blut fließt, wird weiterhin alle 20 Sekunden eine neue Handfeuerwaffe hergestellt.

Flüchtlingsbären

Nicht nur Menschen fliehen vor den Kriegswirren. „Verschreckt durch den anhaltenden Krieg im ehemaligen Jugoslawien, verläßt der Braunbär die großen immergrünen Wälder Bosniens und zieht nach Norden Richtung Italien“, meldet die Zeitschrift New Scientist. „Umweltschützer in Italien und Slowenien versuchen, die flüchtenden Bären mit vereinten Kräften zu beschützen.“ Doch Bären sind nach wie vor durch den Menschen Gefahren ausgesetzt. Mehrere wurden während ihrer Wanderschaft auf italienischen und slowenischen Straßen totgefahren. Manche wurden von Wilderern getötet, andere hat man erschossen, nachdem sie Vieh angegriffen hatten. Das Gesetz erlaubt slowenischen Bauern, Tiere zu töten, die ihre Ernte beschädigen oder ihr Vieh anfallen. Man hat Geld gesammelt, um die Bären mit Nahrung zu versorgen, damit sie in Schutzgebieten bleiben.

Flüchtlinge überall arm dran

Im Jahr 1993 sei die Zahl der Flüchtlinge weltweit stark angestiegen, und zwar auf über 20 Millionen, erklärte Sadako Ogata, Leiterin des Flüchtlingshochkommissariats der Vereinten Nationen. Bei ihrem Amtsantritt 1991 waren es nur 15 Millionen. Politische Instabilität und ethnische Konflikte seien die Hauptursachen für die Flüchtlingsströme, berichtete die Süddeutsche Zeitung. Es scheint allerdings, daß Flüchtlinge überall arm dran sind. Weshalb? Weil die Flüchtlinge in den Gastländern, wie die Hochkommissarin weiter ausführte, immer mehr zur Zielscheibe von Gewalttaten würden. Rassenhaß und Fremdenfeindlichkeit breiteten sich fast überall aus, sagte sie.

Gefährliche Ausgelassenheit

„Die Zahl der Morde nimmt in der Karnevalszeit um 58 Prozent zu“, schreibt die brasilianische Zeitung O Estado de S. Paulo. In São Paulo „wurden 79 Fälle von Mord oder Totschlag und 124 Mordversuche gezählt“. Außerdem wurden während der fünf Tage 2 227 Diebstähle (277 im Jahr 1993) und 807 tätliche Angriffe (282 im Jahr 1993) verübt. „Diebe brachen in Wohnungen, Geschäfte und Firmen ein und überfielen Leute auf der Straße.“ Es kam überdies zu 37 Selbstmorden und 25 Vergewaltigungen. „In Rio de Janeiro meldete die Polizei eine Zunahme der Gewalttätigkeit um 14 Prozent gegenüber dem Karneval 1993. Es wurden 63 Morde begangen, 10 mehr als im letzten Jahr.“ Kardinal Dom Eugênio de Araújo Sales, Erzbischof von Rio de Janeiro, schrieb in der Zeitung Jornal do Brasil über die „Gefahren des Karnevals“: „Die Kirche ist nicht gegen den Karneval als Unterhaltung und Manifestation der Freude, was beides für das seelische Gleichgewicht der Menschen sehr nützlich ist. Sie verurteilt aber Verstöße gegen das Sittengesetz, dem wir alle unterworfen sind, ob wir wollen oder nicht.“

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