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  • g95 22. 3. S. 21-23
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  • Wie kann ich von diesen Gefühlen loskommen?
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Erwachet! 1995
g95 22. 3. S. 21-23

Junge Leute fragen sich:

Wie kann ich von diesen Gefühlen loskommen?

„So abstoßend ich Homosexualität jetzt auch finde, es gibt Momente, in denen ich mich dazu hingezogen fühle. Dieses Gefühl macht mich manchmal tage- und nächtelang ganz nervös. Ich bete dann dauernd zu Jehova: ‚Nimm doch diese schrecklichen Gefühle von mir weg!‘ Ob das denn jemals aufhören wird?“ (Dennisa).

ÄHNLICHE verzweifelte Hilferufe sind von einer Anzahl christlicher Jugendlicher gekommen — von Jungen und Mädchen. Sie haben einen Hang zur Homosexualität, möchten sich aber nicht wahllos auf Geschlechtsbeziehungen einlassen, moralisch bankrott gehen und krank werden wie so viele Anhänger dieses Lebensstils. Noch wichtiger ist, daß sie Gott gefallen möchten, und in seinem Wort wird Homosexualität ausdrücklich verurteilt (Römer 1:26, 27; Kolosser 1:10).

Oft wird behauptet, Homosexuelle könnten sich nicht ändern. Das ist jedoch nicht wahr. Einige der ersten Christen betätigten sich vorher homosexuell, änderten sich dann aber (1. Korinther 6:9-11). Entgegen den verbreiteten Vorstellungen können Menschen sich also ändern, und sie tun es auch. Ein Jugendlicher mag nun zwar nicht gerade homosexuell handeln, aber er findet es vielleicht schwierig, homosexuelle Wunschgedanken völlig zu verscheuchen. Ein junger Mann bekannte: „Ich hab’ versucht, meine Gefühle zu ändern. Ich hab’ zu Jehova um Hilfe gebetet und in der Bibel gelesen. Ich hab’ mir Vorträge zu diesem Thema angehört. Ich weiß wirklich nicht, was ich noch tun soll!“

Es gibt kein Wunderheilmittel und auch keine Spontanheilung. Dennis erinnert sich: „Ich habe mich selbst dazu gebracht, wahllos mit Frauen zu schlafen, einfach, um ein ,richtiger Mann‘ zu werden. Alles umsonst, es brachte nur noch mehr Qualen mit sich.“ Und doch kann man mit solchen Gefühlen fertig werden, wenn man sich nach biblischen Grundsätzen richtet.

Sich verkehrter Denkmuster bewußt werden

Zuallererst muß man sich klarmachen, daß den Handlungen immer Gedanken vorausgehen (Jesaja 55:6, 7; Jakobus 1:14, 15). Dr. Wayne W. Dyer bemerkt dazu: „Ohne erst einen Gedanken gedacht zu haben, können Sie kein Gefühl (Emotion) verspüren.“ Die Ursache eines homosexuellen Verlangens kann also ein verzerrtes Denkmuster über sich selbst, das andere Geschlecht, Liebe usw. sein. Bevor man ‘seinen Sinn neugestalten’ und solche Gedanken ändern kann, muß man sie erst einmal ausfindig machen (Römer 12:2). Das zu tun kann einem wertvolle Hinweise darauf geben, warum man sich zu Personen vom gleichen Geschlecht hingezogen fühlt.

Wie kann man dabei vorgehen? Man könnte wie der Psalmist beten: „Durchforsche mich, o Gott, und erkenne mein Herz. Prüfe mich, und erkenne meine beunruhigenden Gedanken, und sieh, ob in mir irgendein Weg des Schmerzes ist“ (Psalm 139:23, 24). Auch ist es vielleicht eine Hilfe, über seine Empfindungen mit einem reifen, diskreten Christen zu sprechen. In Sprüche 27:17 wird das so ausgedrückt: „Eisen wird durch Eisen geschärft.“ Ein junger Mann vertraute sich deshalb einem Ältesten an, der dafür bekannt war, verständnisvoll und mitfühlend zu sein. Es war für ihn alles andere als leicht, sein Geheimnis preiszugeben, doch hilft ihm das gute Verhältnis, das sich zwischen den beiden entwickelte, weiter. Er sagt: „Ich kann mit ihm über alles reden.“ Der Älteste hört nicht nur gut zu, sondern hilft dem jungen Mann auch durch geschickte Fragen, sich über seine Gedanken und Gefühle klarzuwerden. (Vergleiche Sprüche 20:5.)

Ein Junge, der von seinem Vater abgelehnt, mißhandelt oder mißbraucht worden ist, erkennt vielleicht, daß die Anziehungskraft zum gleichen Geschlecht nichts anderes ist als ein kläglicher Versuch, sein Bedürfnis nach väterlicher Liebe zu befriedigen. Wenn er nie eine männliche Leitfigur gehabt hat, fühlt er sich vielleicht auch, wie Dr. Joseph Nicolosi es beschreibt, „schwach und unfähig, was jene mit Männlichkeit assoziierten Attribute angeht, nämlich Macht, Durchsetzungsvermögen und Stärke“. Wer einmal all die Charaktereigenschaften unter die Lupe nimmt, bei denen er sich unterlegen fühlt, ist vielleicht überrascht, herauszufinden, daß das genau die Eigenschaften sind, die ihn bei anderen Männern anziehen.

Bittere „Lektionen“ der Vergangenheit

Manch andere Jugendliche begreifen mit der Zeit, daß ihr Problem etwas mit traumatischen Erlebnissen der Vergangenheit zu tun hat. Ein Mädchen erzählt: „Ich wurde pornographischem Material mit homosexuellen Themen ausgesetzt. Allmählich entwickelten sich in mir unnatürliche Wünsche.“ Ein junger Mann erklärt: „Ich war das Inzestopfer meines Vaters. Die Folge war, daß mir Sex mit einem Mann als etwas ganz Normales erschien.“ Solche schmerzlichen Erfahrungen lehren die Opfer unter Umständen, das andere Geschlecht nicht zu mögen, ja sogar zu fürchten oder auch Liebe mit Intimitäten gleichzusetzen. Ein weibliches Opfer beschreibt darum auch sein sexuelles Verlangen als „ein Bedürfnis emotionaler und nicht körperlicher Art, nämlich nach Zärtlichkeit und Verständnis“.

Es stimmt schon, daß die Ursachen der Homosexualität komplex sind, und viele Fälle lassen sich nicht so einfach erklären.b Aber ganz gleich, wodurch verkehrte Gedanken aufgekommen sind, kann man einiges tun, um sie zu korrigieren.

Seinen Sinn neugestalten

Das beste ist, Gottes Wort heranzuziehen. Nehmen wir einmal einen jungen Mann, der sich von Männern mit genau den männlichen Eigenschaften angezogen fühlt, die er bei sich vermißt. Oder ein junges Mädchen, das vor Personen des anderen Geschlechts Angst hat. Eine Möglichkeit, wie beide eine vernünftigere Ansicht über die männliche Wesensart entwickeln können, ist, sich ernsthaft mit dem Beispiel Jesu auseinanderzusetzen (1. Petrus 2:21). Er war ein Muster an männlicher Stärke, die durch seine Sanftheit ausgeglichen wurde (Matthäus 19:14; Johannes 19:5). Darum hat ein junger Mann herausgefunden, daß ihm das Studium des Buches Der größte Mensch, der je lebtec eine echte Hilfe ist. Er sagt: „Dadurch, daß ich Jesus immer besser kennenlerne, kann ich für mich neue Maßstäbe dafür setzen, wie ein Mann wirklich sein sollte.“

Um seine Gedanken korrigieren zu können, ist es auch eine Hilfe, über Bibeltexte nachzudenken, die sich mit Gottes Ansicht über Sex, Liebe und Freundschaft mit jemand vom gleichen Geschlecht befassen (1. Mose 1:27, 28; Ruth 1:16, 17; 1. Samuel 18:1; Sprüche 5:18, 19; 1. Korinther 13:4-8).

Schlechte Gedanken schleunigst wieder zu verscheuchen ist ebenfalls ganz wichtig. Sehr häufig ist man für sexuelle Gefühle besonders anfällig, wenn man einsam, deprimiert oder enttäuscht ist (Sprüche 24:10). „Sich ändern kann man einzig und allein dann, wenn man schlechte Gedanken durch gute ersetzt“, sagt eine junge Christin. Wenn sie ein unreines Verlangen überkommt, macht sie sich von neuem Gottes Ansicht über Homosexualität klar. Ein Junge berichtet: „Immer dann, wenn ich ein homosexuelles Verlangen habe, denke ich lange über meinen Lieblingsbibeltext nach.“ (Vergleiche 2. Korinther 10:4; Philipper 4:8.) Für andere hat es sich als praktisch erwiesen, vor dem Einschlafen eine der verschiedenen biblischen Tonbandkassetten der Wachtturm-Gesellschaft anzuhören.

Genauso, wie unsere Gedanken unsere Taten beeinflussen, können sich unsere Taten auf unsere Gedanken- und Gefühlswelt auswirken. Wenn ein bestimmtes Verhalten oder ein gewisser Umgang verkehrte Wünsche weckt oder stärker werden läßt, muß man damit brechen (1. Korinther 15:33). Man sollte wohl auch besonders ‘auf der Hut bleiben’, wenn es um öffentliche Toiletten, Strände, Umkleideräume oder andere Orte geht, wo man Versuchungen ausgesetzt sein könnte (Psalm 119:9).

Auch die Masturbation ist eine schädliche Gewohnheit, die es zu meiden gilt. Viele homosexuelle Männer und Frauen haben den Drang danach absolut nicht unter Kontrolle. „Die Selbstbefriedigung hat mir schon mit sechs Jahren zu schaffen gemacht“, berichtet ein junger Mann. „Sexuelle Phantasien verstärkten meine homosexuellen Gefühle.“ Kämpfe gegen diese unreine Gewohnheit an!d (Kolosser 3:5).

Andererseits ist es auch unerläßlich, sich vernünftige Verhaltensweisen anzugewöhnen. Manche meinen, daß sich ein junger Mann weniger zu Männern hingezogen fühlt, wenn er selbst maskuline Eigenschaften entwickelt. Allerdings weiß jemand, der als Kind nie ein starkes männliches Vorbild hatte, mitunter gar nicht, wie er das machen soll. Er fühlt sich vielleicht sogar völlig unwohl in seiner Haut, findet sich selbst komisch oder kommt sich unmännlich vor. Körperliche Arbeit, maßvolles Training oder entspannende sportliche Betätigung kann dem oft abhelfen. (Vergleiche 1. Timotheus 4:8.) Doch eine besondere Hilfe kann es sein, in einem ausgeglichenen älteren Christen einen verständnisvollen Ratgeber zu finden, so wie der junge Timotheus für den Apostel Paulus wie ein Sohn wurde (Philipper 2:19-22; 2. Timotheus 3:10). Ein solches Verhältnis kann voller Wärme und Vertrauen und völlig frei von irgendwelchen erotischen Untertönen sein, wenn man sich im Umgang miteinander klare Grenzen setzt und es lernt, ganz offen miteinander zu sprechen.

Am allerwichtigsten ist es jedoch, in geistiger Hinsicht zur Offensive überzugehen. Ein regelmäßiges Bibelstudium, das Gebetsleben und anderen von seinem Glauben zu erzählen hilft einem, seine Gedanken auf geistige Dinge ausgerichtet zu halten (Psalm 55:22; 119:11; Römer 10:10). Es gibt vielleicht Momente, in denen man sich so unwürdig fühlt, daß man nicht einmal seine christlichen Freunde um sich haben möchte, doch warnt die Bibel davor, sich abzusondern (Sprüche 18:1). Guter Umgang mit Christen beiderlei Geschlechts kann einem helfen, ausgeglichen zu bleiben (Hebräer 10:24, 25).

Wenn ein homosexuelles Verlangen an einem nagt, können diese Vorschläge sehr hilfreich sein. Du brauchst aber nicht allzu entmutigt zu sein, falls die schädlichen Gefühle sich als ziemlich hartnäckig erweisen. Gott versteht deine Gefühle, und er ist voller Mitgefühl für diejenigen, die ihm unter großen Anstrengungen dienen (1. Johannes 3:19, 20). In der neuen Welt wird der Mensch erleben, wie alle Übel, die ihn plagen, beseitigt werden (Offenbarung 21:3, 4). Vertraue bis dahin völlig auf Gott, und bekämpfe verkehrte Wünsche (Galater 6:9). Wenn du dich bewußt anstrengst, können unter Umständen die verkehrten Wünsche und Gefühle selbst mit der Zeit abflauen.

(Beginnend mit der nächsten Ausgabe, wird „Junge Leute fragen sich ...“ einmal im Monat erscheinen.)

[Fußnoten]

a Einige der Namen wurden geändert.

b Siehe „Junge Leute fragen sich ...“ in der Ausgabe vom 8. Februar 1995.

c Herausgegeben von der Wachtturm-Gesellschaft.

d In dem Buch Fragen junger Leute — Praktische Antworten (herausgegeben von der Wachtturm-Gesellschaft) findet man in den Kapiteln 25 und 26 Vorschläge aus der Praxis, die einem Jugendlichen helfen können, von dieser Sucht loszukommen.

[Herausgestellter Text auf Seite 22]

Das Beispiel Jesu gut kennenzulernen wird dir zu einer vernünftigen Ansicht über Männlichkeit verhelfen

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