Die Meeresapotheke

Von unserem Korrespondenten in Kanada

WORAUS gewinnt man Naturheilmittel? Zweifellos fallen einem als erstes Pflanzen oder Kräuter ein. Dr. Michael Allen beschrieb in der Medical Post jedoch Arzneimittel, die aus einer ganz ungewöhnlichen Quelle stammen — aus dem Meer.

Natürlich ist das nichts Neues; die Chinesen verwenden seit Jahrhunderten bei der Behandlung von Krankheiten Fischextrakte. Und wie viele Ältere bestätigen können, gibt es schon seit langer Zeit Lebertran. Allerdings ist über die Heilwirkung der Meeresflora und -fauna im Vergleich zu den Erkenntnissen über Pflanzen oder Kräuter nur wenig bekannt.

Die Entdeckungen, die man bisher gemacht hat, sind jedoch faszinierend. Beispielsweise produziert der Kugelfisch eine Substanz, die man zur Behandlung von Asthma einsetzen kann. Nukleoside in Schwämmen führen zur Bildung von Vidarabin, einer Substanz mit antiviraler Wirkung. Eine Braunalgenart produziert Stypoldion, einen Stoff, der in die Zellteilung hemmend eingreift und vielleicht bei der Behandlung von Krebs eingesetzt werden könnte. Und das ist erst der Anfang.

Das endgültige Heilmittel für Krankheiten findet man jedoch nicht in der Meeresapotheke. Nur Gottes Königreich kann die begeisternde Prophezeiung verwirklichen: „Kein Bewohner wird sagen: ‚Ich bin krank‘“ (Jesaja 33:24).