Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • g98 22. 3. S. 4-6
  • Streß — „Ein schleichendes Gift“

Kein Video für diese Auswahl verfügbar.

Beim Laden des Videos ist ein Fehler aufgetreten.

  • Streß — „Ein schleichendes Gift“
  • Erwachet! 1998
  • Zwischentitel
  • Ähnliches Material
  • Streß und das Immunsystem
  • Weder Alleinursache noch Alleinlösung
  • Du kannst mit Streß fertig werden — Aber wie?
    Erwachet! 1981
  • Guter Streß, schlechter Streß
    Erwachet! 1998
  • Gestresst?
    Erwachet! 2020
  • Stress: Was passiert im Körper?
    Erwachet! 2010
Hier mehr
Erwachet! 1998
g98 22. 3. S. 4-6

Streß — „Ein schleichendes Gift“

„Wenn man sagt: ‚Überanstrenge dich nicht, sonst wirst du noch krank‘, ist einem meist nicht bewußt, daß es dafür eine konkrete physiologische Grundlage gibt“ (Dr. David Felten).

JILL, eine alleinerziehende Mutter mit einem Sohn im Teenageralter, einem schrumpfenden Bankkonto und einem gespannten Verhältnis zu ihren Eltern, hatte allerhand Gründe, sich gestreßt zu fühlen. Plötzlich bekam sie einen juckenden, brennenden Ausschlag an einem Arm. Sie nahm Antibiotika, Kortisonsalbe und Antihistamin, aber nichts half. Im Gegenteil, der Ausschlag breitete sich über den ganzen Körper aus, auch über das Gesicht. Der Streß ging ihr buchstäblich unter die Haut.

Jill wurde in eine Hautklinik überwiesen, in der auch die Gemütsverfassung der Patienten untersucht wird. „Wir versuchen herauszufinden, was sich im Leben der Patienten abspielt“, sagt Dr. Thomas Gragg, Mitgründer der Klinik. Er hat schon oft festgestellt, daß Menschen mit hartnäckigen Hautproblemen neben einer medizinischen Behandlung auch Hilfe bei der Streßbewältigung brauchen. „Wir würden es uns zu einfach machen, wenn wir behaupteten, Hautkrankheiten würden durch Gefühlsreaktionen oder Verhaltensweisen verursacht“, räumt Dr. Gragg ein. „Aber wir können sehr wohl sagen, daß der Gemütszustand bei Hautproblemen oft eine große Rolle spielt, und wir sollten nicht immer wieder Rezepte für Kortikosteroidsalben ausstellen, ohne dem Patienten zu helfen, mit dem Streß in seinem Leben umzugehen.“

Jill glaubt, daß sie durch das Erlernen von Streßbewältigungsmethoden buchstäblich mit heiler Haut davongekommen ist. „Es tritt noch hin und wieder ein Ausschlag auf“, sagt sie, „aber mit meiner Haut ist es längst nicht mehr so schlimm wie früher.“ Ein Ausnahmefall? Sicher nicht. Viele Ärzte gehen davon aus, daß bei einer Reihe von Hautkrankheiten wie Nesselsucht, Schuppenflechte, Akne und Ekzemen häufig Streß im Spiel ist. Streß wirkt sich allerdings nicht nur auf die Haut aus.

Streß und das Immunsystem

Die moderne Forschung zeigt, daß Streß das Immunsystem unterdrücken kann, was einer Anzahl Infektionskrankheiten unter Umständen Tür und Tor öffnet. „Streß macht nicht krank“, erklärt der Virologe Ronald Glaser. „Aber er erhöht durch seine Wirkung auf das Immunsystem das Krankheitsrisiko.“ Speziell dafür, daß Streß mit Erkältungen, Grippe und Herpes in Verbindung steht, gibt es zwingende Beweise. Den entsprechenden Viren ist man zwar ständig ausgesetzt, doch normalerweise wehrt das Immunsystem sie ab. Manche Experten sagen, daß die Abwehrmechanismen versagen können, wenn man unter psychischem Streß steht.

Die damit zusammenhängenden physiologischen Vorgänge werden noch nicht völlig verstanden, doch einer Theorie zufolge können die Hormone, die in den Blutstrom ausgeschüttet werden, um bei Streß Energien zu aktivieren, die Immunreaktion hemmen. Normalerweise ist das kein Grund zur Sorge, denn diese Hormone haben nur eine vorübergehende Mission zu erfüllen. Nach Ansicht einiger gefährdet allerdings jemand, der unter intensivem Dauerstreß steht, sein Immunsystem in einem solchen Ausmaß, daß er für Krankheiten anfällig wird.

Damit läßt sich womöglich erklären, warum nach Ansicht kanadischer Ärzte etwa 50 bis 70 Prozent der Patientenbesuche in ihrer Praxis mit Streß in Beziehung stehen. Typische Beschwerden seien Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Erschöpfung und Magen-Darm-Probleme. In den Vereinigten Staaten wird die Zahl auf 75 bis 90 Prozent geschätzt. Dr. Jean King hält es nicht für übertrieben zu sagen: „Dauerstreß wirkt wie ein schleichendes Gift.“

Weder Alleinursache noch Alleinlösung

Ungeachtet dessen sind sich Wissenschaftler nicht sicher, ob sich Streß allein in einem medizinisch bedeutsamen Maß auf das Immunsystem auswirkt. Man kann also nicht dogmatisch sagen, daß jeder, der unter Streß, ja selbst unter Dauerstreß steht, krank wird. Umgekehrt läßt sich nicht behaupten, daß das Fehlen von Streß eine Garantie für gute Gesundheit ist. Es wäre unklug, eine medizinische Behandlung abzulehnen in der irregeleiteten Annahme, man könne eine Krankheit durch Optimismus und positives Denken besiegen. Dr. Daniel Goleman gibt zu bedenken: „Dieses Gerede von ‚der richtigen Einstellung, die alles heilt‘, hat vielfach Verwirrung gestiftet und Mißverständnisse darüber erzeugt, in welchem Ausmaß eine Krankheit durch die Seele beeinflußt werden kann. Es hat, was vielleicht noch schlimmer ist, bei manchen bewirkt, daß sie sich schuld daran fühlen, eine Krankheit zu haben, so als sei das ein Zeichen einer moralischen Verfehlung oder spiritueller Unwürdigkeit.“

Man muß sich somit darüber im klaren sein, daß sich die Ursache einer Krankheit selten auf einen einzigen Faktor begrenzen läßt. Dennoch macht der Zusammenhang zwischen Streß und Krankheiten deutlich, wie vernünftig es ist, die Wirkung dieses „schleichenden Giftes“, wann immer möglich, abzuschwächen.

Doch bevor wir uns damit befassen, möchten wir uns einmal genauer ansehen, was Streß eigentlich ist und weshalb er uns manchmal sogar guttut.

[Kasten auf Seite 5]

Leiden, die mit Streß in Zusammenhang gebracht werden

• Allergien

• Arthritis

• Asthma

• Depressionen

• Durchfall

• Erkältungen

• Grippe

• Hautleiden

• Herzbeschwerden

• Kopfschmerzen

• Magen-Darm-Beschwerden

• Magengeschwüre

• Migräne

• Rücken-, Nacken- und Schulterschmerzen

• Schlaflosigkeit

• Sexuelle Funktionsstörungen

[Bild auf Seite 6]

Einem hohen Anteil der Arztbesuche liegt Streß zugrunde

    Deutsche Publikationen (1950-2026)
    Abmelden
    Anmelden
    • Deutsch
    • Teilen
    • Einstellungen
    • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
    • Nutzungsbedingungen
    • Datenschutzerklärung
    • Datenschutzeinstellungen
    • JW.ORG
    • Anmelden
    Teilen