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  • Ein westafrikanisches Geldstück ohnegleichen
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Erwachet! 1999
g99 22. 3. S. 27

Ein westafrikanisches Geldstück ohnegleichen

Von unserem Korrespondenten in Sierra Leone

DAS soll Geld sein? Ja, tatsächlich. Es ist ein Geldstück der Kissi. Im Nationalmuseum von Sierra Leone in Freetown sind mehrere solcher Exemplare zu sehen. Auf einer Informationstafel wird erklärt: „Dieses kuriose Zahlungsmittel ist sowohl in Sierra Leone als auch in Liberia beheimatet. Auf dem Land zirkulierte es noch bis 1945. Weil es Kopf (rundes Ende) und Fuß (spitze Enden) darstellte, galt es als Geld mit einem Geist. Wenn ein Häuptling starb, zerbrach man viele dieser Geldstücke und steckte sie in sein Grab. Der letzte bekannte Wechselkurs lag bei 50 Kissi für einen westafrikanischen Schilling.“

Wie in dem Buch The African Slave Trade von Basil Davidson zu lesen ist, wurden Sklaven vor langer Zeit für „Eisenstäbchen“ gekauft. Handelte es sich dabei um Kissi-Geldstücke? Darüber gehen in Fachkreisen die Meinungen auseinander. Aber wenn man mit diesem Zahlungsmittel auch vielleicht keine Sklaven kaufte, so doch Frauen.

Wie oben beschrieben, wurden die Geldstücke manchmal für religiöse Zwecke benutzt, vor allem im Zusammenhang mit dem unbiblischen Glauben an die Unsterblichkeit der Seele. Starb jemand, so war es nur recht und billig, ihn in seinem Heimatdorf zu bestatten. Wenn der Tod weit entfernt von dem Heimatort eintrat, war es natürlich nicht immer möglich, den Leichnam dorthin zu schaffen. Die Lösung bestand darin, die Seele mit Hilfe eines Kissi-Geldstücks zu überführen.

Ein Verwandter des Verstorbenen reiste in das Dorf, wo dieser gestorben war, und besorgte sich ein Stäbchen beim Medizinmann, der durch Beschwörung angeblich die Seele des Toten an das Geldstück band. Aufgabe des Verwandten war es dann, die Seele (das Geldstück) nach Hause zu bringen und im Ahnengrab zu beerdigen.

Er wickelte das Geldstück in ein sauberes Tuch und begab sich schweigend auf die Reise. Sprach er auf dem Weg mit irgend jemandem, würde die Seele, so glaubte man, das Geldstück verlassen und in das Dorf zurückkehren, wo der Betreffende gestorben war. Der Verwandte mußte dann umkehren und sie erneut holen — und den Medizinmann zweifelsohne nochmals entlohnen.

Wenn der Verwandte es nicht vermeiden konnte, während der Reise zu sprechen, mußte er, bevor er zu reden anhob, das Geldstück vorsichtig ablegen — allerdings nicht auf den Boden. Nahm er es wieder an sich, galt erneut das Gesetz des Schweigens.

Mit 33 bis 35 Zentimeter Länge waren die Kissi-Geldstücke kaum für die Hosentasche oder das Portemonnaie geeignet. In der damaligen Zeit war die Form jedoch zweckmäßig, weil man die Stäbchen leicht zusammenbinden und auf dem Kopf tragen konnte. Die Reichen bewahrten ihr Geld meistens auf dem Dachboden auf. Bei entsprechenden klimatischen Bedingungen bildete sich an den Stäbchen Kondenswasser und tropfte in den darunterliegenden Raum. Die „Niederschlagsmenge“ war ein sicheres Indiz für den Reichtum des Hausbesitzers.

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