Gileads zehntes Jahr — seine zwanzigste Graduation
ABSCHLUSSFEIERN in Gilead sind in jeder Hinsicht anziehend. Die 2 256 Personen, die am Sonntag, dem 8. Februar 1953, anwesend waren, hatten die volle Überzeugung, daß die Schule Jehovas Gunst und Segen erhält. Zu den am Sonntag morgen Versammelten sagte der Schulpräsident, N. H. Knorr: „Vor zehn Jahren war es noch etwas zweifelhaft, ob Gilead die rechte Sache wäre. Mit Glauben gingen wir an die Arbeit. Nun gibt es keinen Zweifel mehr … Das Werk ist besser organisiert, und die Mehrung wird überall offenbar.“ Dann führte Bruder Knorr den Farmdiener, Bruder Markus, und die Instruktoren ein.
Bruder Markus verglich eine Klasse, die zu einem ausländischen Dienstfeld geht, mit einem Kalb, das von seiner Mutter weggenommen und auf eine fremde Weide gesetzt wird und sich das Futter selbst suchen muß. „Es blökt“, sagte er, „manchmal tagelang; bald aber lernt es, daß es sich umstellen muß, wenn es leben will.“ „Eure Erfahrung wird eine ähnliche sein“, sagte er. „Seid geduldig mit euch selbst; es ist dies alles eine Sache der Umstellung. Bald wirst du dein neues Leben und dein neues Heim lieben.“ Bruder Dunlap gab der Klasse den Rat, den Dienstauftrag mit dem Geist Christi in Angriff zu nehmen, dann würde sie glücklich sein, denn er ist glücklich. Der Instruktor für Spanisch, Bruder Burt, riet der Klasse, mit der Eingeborenensprache gleich am ersten Tag zu beginnen, an dem sie im Lande ankommen. Bruder Knorr stimmte damit überein und sagte: „Wenn du feststellst, daß du plötzlich in der neuen Sprache zu deinem Gott betest, dann ist das ein sicheres Zeichen, daß du in ihr denkst.“ Bruder Glass gebrauchte den Flußkrebs, um seinen Gedanken zu veranschaulichen. „Wissenschaftliche Versuche haben ergeben, daß ein Flußkrebs so lange frißt, bis ein bestimmter Nerv, der vom Gehirn zum Magen geht, ihn anweist, aufzuhören“, führte er an. „Wenn der Nerv beschädigt wird, würde der Krebs so lange fressen, bis er platzt. Jetzt habt ihr fünf Monate lang gegessen. Ich schlage euch nicht vor, jetzt aufzuhören, nein. Aber der Nerv sollte euch sagen, daß ihr ein Werk zu tun habt. Das ist es, was ihr gerade in eurer Zuteilung finden werdet — Arbeit!“ Bruder Friend ermahnte die Klasse, die vielen Gaben zu betrachten, mit denen der himmlische Vater uns umgeben hat — die Blumen, die Bäume, die Fische und die Landtiere. „Denke über diese Dinge nach“, sagte er, „denn sie werden dich Gott näher bringen.“ Der Schulleiter der Schule, Bruder Schroeder, brachte den Programmteil zu einem Höhepunkt, indem er die Klasse aufforderte, Gutes zu tun, denn hierdurch „werdet ihr euch Verdienste erwerben“. „Tut Schlechtes, und ihr werdet Strafe ernten. Beharrt im falschen Handeln, und euer Ertrag ist Vernichtung! Im Gutestun aber liegt eure Belohnung.“ Nun wurde es Zeit, vom Präsidenten der Schule etwas zu hören.
In der nächsten Stunde sprach Bruder Knorr zur Klasse über das Thema „Lasse deinen Fortschritt allen Menschen offenbar werden“. „Erkenntnis bringt Verantwortung“, so begann er, „denn von jedem, dem viel gegeben worden ist, wird noch mehr verlangt werden. Euch ist viel gegeben worden, darum wird auch viel von euch verlangt werden.“ Die Zuhörer lasen bald jedes Wort von seinen Lippen, als er sein Thema entwickelte. „Ihr müßt euch stets prüfen, ob ihr im Glauben seid. Fragt euch ehrlich: ‚Nehme ich an Erkenntnis zu?‘ ‚Bin ich mit der Organisation eng verbunden?‘“ Diplome wurden ausgehändigt. Die zwanzigste Klasse, an Zahl 112 Personen, war graduiert. Jetzt sollte sich jeder vorbereiten, die einundzwanzigste Graduation im Yankee-Stadion in New York zu besuchen, die am 19. Juli stattfindet.
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Hauptgebäude von Gilead