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  • Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1955
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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1955
w55 1. 3. S. 143-144

Verkündigung der guten Botschaft in einer jüdischen Synagoge

Eine Erfahrung eines Gliedes des Arbeitsstabes im Hauptbüro der Wachtturm-Gesellschaft

WÄHREND ich die Versammlung Pittsfield (Massachusetts, USA) in diesem Jahr bediente, wurden der Versammlungsdiener, seine Frau und ich eingeladen, in die jüdische Synagoge zu kommen, um in einer ihrer Klassen, die verschiedene Religionen studiert, Fragen über Jehovas Zeugen zu beantworten.

Wir waren Punkt 10 Uhr an der Synagoge und wurden vom Klassenunterweiser herzlich begrüßt. Er stellte uns dem der Synagoge vorstehenden Rabbi vor. Dieser angenehme Empfang bewirkte, daß wir uns sofort wie zu Hause fühlten. Nachdem wir einige Worte miteinander gesprochen hatten, ließ man uns in die Klasse eintreten, in der die Diskussion stattfinden sollte. In der Mitte des Raumes stand ein rechteckiger Tisch, auf dem die Look-Ausgabe vom 28. Juli 1953 lag. Wir nahmen am anderen Ende des Tisches unsere Plätze ein. Die Studenten waren noch nicht anwesend, und so benutzte der Unterweiser ein paar Minuten dazu, uns über die Arbeit in seiner Klasse zu erzählen. Er sagte uns, sie hätten in der vorhergehenden Woche über Jehovas Zeugen gesprochen und dabei als Diskussionsgrundlage den Inhalt der Zeitschrift Look verwendet. Da aber so viele Fragen aufgestiegen seien, die niemand von den Anwesenden maßgebend beantworten konnte, dachten sie, es wäre das beste, einen Zeugen Jehovas in die Synagoge einzuladen und somit direkte Antworten auf ihre Fragen zu erhalten.

Dann kamen die Schüler der Klasse — eine lebhafte, energische und intelligente Gruppe von jungen Menschen im Alter von fünfzehn bis neunzehn Jahren. Als sie am Tisch Platz genommen hatten — es waren siebzehn erschienen —, gab der Unterweiser kurz den Zweck unseres Kommens bekannt, und mit den Worten: „Ich übergebe Ihnen die Klasse“ überließ er uns die verbleibende Zeit.

Wir sagten den Schülern der Klasse, wir nähmen an, daß sie viele Fragen hätten. Wir wollten unser Bestes tun, um sie zu beantworten. Niemand schien den Anfang machen zu wollen. Der Klassenunterweiser meldete sich dann kurz zum Wort und sagte: „Vielleicht haben Sie [sich an uns wendend] eine Frage zu stellen.“ Die Klasse betrachtete das auch als gut, um das Gespräch in Gang zu bringen. Wir sagten, wir hätten eine Frage, auf die wir schon eine Zeitlang eine Antwort zu erhalten suchten, aber dabei nie ganz erfolgreich gewesen wären. Alle waren begierig, die Frage zu hören. So fragten wir: „Könnten Sie uns Auskunft geben über den Ursprung des ‚Sternes Davids‘ oder des ‚Schildes Davids‘?“ Jetzt blickten sie sich fragend an. Ganz offensichtlich wußte keiner die Antwort.

Der Unterweiser sagte: „Sie erwarten doch nicht eine Antwort auf diese Frage, oder?“ Wir antworteten: „Gibt es eine geeignetere Stelle, zu der wir wegen einer Antwort gehen könnten, als eine jüdische Synagoge? — Besonders die Synagoge verwendet dieses Zeichen.“ Der Unterweiser überlegte und sagte dann, er kenne nicht seinen Ursprung, er denke aber, daß es aus der Mythologie komme, und sei gespannt, ob wir bei unseren Nachforschungen zum gleichen Ergebnis gekommen seien. Wir bejahten das. Wir fanden es aber unverständlich, daß die Juden dieses heidnische Symbol annahmen, besonders, da Jehova ihnen streng verbot, sich mit heidnischen Bräuchen und ihren Symbolen zu befassen. Daraufhin erwiderte der Unterweiser, er glaube nicht, daß David den „Stern Davids“ gekannt habe. Darin waren wir mit ihm einig. Wir glaubten das auch nicht. Ja, wir waren sogar ganz sicher, daß David nichts mit diesem Symbol zu tun gehabt hatte und es nicht kannte!

Nach diesem kurzen Gedankenaustausch schien die Klasse in noch größeres Schweigen zu versinken. Wir wollten sie daher geistig etwas auflockern. Wir wollten ihnen etwas über Jehovas Zeugen erzählen: was sie glauben, wer sie sind, was sie predigen, usw. Danach hätten sie bestimmt Fragen. Sie nickten und lächelten zustimmend.

Wir begannen unsere Stegreifrede und zeigten ihnen, daß Jehovas Zeugen Leute aus allen Lebensschichten sind, und daß das, was sie lehren und glauben, dem sehr gleich ist, was die Propheten vor alters lehrten und glaubten. Die alten Propheten glaubten, daß Jehova der eine und einzig wahre Gott ist; das glauben auch Jehovas Zeugen. Die Propheten glaubten, Jehova sei der große Gott mit einem Vorhaben und hätte für sein Volk ein Vorhaben; dasselbe glauben auch Jehovas Zeugen. Wie die jüdischen Propheten glaubten und verkündeten, es sei Jehovas Vorhaben, neue Himmel und eine neue Erde aufzurichten, so glauben es Jehovas Zeugen und verkünden es. Wir zitierten dabei fast ausschließlich aus den Hebräischen Schriften und zeigten der Klasse, daß es Jehovas Vorhaben ist, diese Erde zu einem herrlichen Schemel seiner Füße umzugestalten. Da Jehova dieses Vorhaben bekanntgab, ließe er sein Wort nicht leer zu sich zurückkehren. — Jes. 46:11; 55:9-11; 60:13; 65:17; 66:1.

Wir besprachen das Vorhaben Jehovas vom Garten Eden bis in unsere Zeit und zeigten den Grund für Sünde, Krankheit, Leid und Tod. Die ganze Gruppe schien jedes Wort in sich hineinzusaugen, ja sogar der Unterweiser machte diesen Eindruck. Wie wir hervorhoben, kommt die herrliche Erde, die Jehova verhieß und über die Propheten geschrieben haben, in unseren Tagen. Die einzigen Menschen, die der Menschheit diese gute Botschaft verkündigen, sind Jehovas Zeugen. Wir sagten ihnen, die Menschen wählten heute tatsächlich durch ihre Einstellung gegenüber der Königreichsbotschaft Leben oder Tod, und daß unsere Botschaft eine Botschaft der Hoffnung sei, eine beglückende Botschaft, eine Botschaft des Lebens für alle, die hören. Wir wiesen darauf hin, daß diese Botschaft für junge Menschen bedeutet, dem Leben positiv ins Auge schauen zu können, weil sie ihnen für die Zustände in der Welt logische Gründe vor Augen führt und ihnen die hellste Hoffnung anbietet, die die Menschen möglicherweise erhalten können — die Hoffnung auf ewiges Leben unter einer vollkommenen Regierung, unter vollkommenen Zuständen, in ewigem Frieden, ewiger Wohlfahrt und ewigem Glück. Das wäre die Hoffnung für alle, die hier versammelt waren, und sie stände ihnen bereit, wenn sie sie nur wählten!

Nach dieser fünfunddreißig Minuten dauernden Besprechung über die Vorsätze Jehovas ging man zu Fragen über. Dieses Mal erhoben von allen Seiten viele Anwesende die Hände. Die erste Frage lautete: „Wie können wir beweisen, daß Christus im Jahre 1914 wiederkam und zu herrschen begann?“ Und in schneller Folge kamen dann Fragen wie: Warum widersetzen sich Jehovas Zeugen dem Flaggengruß? Was haben sie gegen die Bluttransfusion einzuwenden? Taufen Jehovas Zeugen? Wie? Wie alt muß man sein, bevor man getauft werden kann? Wie alt muß man sein, bevor man ein Zeuge Jehovas werden kann? Wie arbeitet die Organisation der Zeugen Jehovas? Wie war es ihnen möglich, einen riesigen internationalen Kongreß abzuhalten wie den im Yankee-Stadion vom 19.-26. Juli 1953? Glauben Jehovas Zeugen an die Dreieinigkeit? An das Fegfeuer? Was glauben sie über Himmel, Hölle und Auferstehung? Feiern sie das Weihnachtsfest? Geburtstage?

Zuerst hoben die Studenten ihre Hände und warteten, bis sie zum Sprechen aufgerufen wurden. Aber die Diskussion wurde so lebhaft, daß sie sich frei fühlten, ohne Zögern zu sprechen. Ihre Kommentare zu hören, ihre Gesichtsausdrücke und Begeisterung zu sehen, war einfach wunderbar. Sie stellten intelligente Fragen, und nicht einmal durch die ganze Zusammenkunft hindurch offenbarten sie irgendwelche Zeichen des Widerstandes oder Vorurteils. Ihre Begierde, an der Besprechung teilzunehmen, war etwas Lobenswertes und Hervorragendes. Die gegebenen Antworten nahmen sie an — sie waren weder ärgerlich noch unzufrieden.

Sie wollten wissen, ob Jehovas Zeugen irgend etwas trügen, um sich von der übrigen Welt zu unterscheiden. Wir sagten ihnen, der Eifer der Zeugen Jehovas für die Wahrheit, für ihre Religion, ihr Eifer für die Lobpreisung Jehovas und bei der Bekanntmachung seines Namens unterscheide sie von der übrigen Welt. Sie wollten wissen, ob wir Bilder zur Anbetung verwenden, wie die Aushebungskomitees die Zeugen Jehovas behandeln, ob wir das Passah feiern, und was wir über den Sabbat denken.

Immer wieder lösten gewisse Kommentare von uns in der Klasse Überraschungswellen aus. Zum Beispiel waren sie darüber erstaunt, daß wir das Gedächtnismahl am 14. Nisan abhalten und wie wir dieses Datum einhalten. Die meisten waren vor Überraschung überwältigt, als sie erfuhren, daß wir nicht das Weihnachtsfest feiern, nicht an die Dreieinigkeit und auch nicht an das Höllenfeuer glauben. Sie wollten wissen, warum nur 144 000 Auserwählte Miterben Christi im Himmel sein werden, wenn das Gott nicht als unparteiisch hinstellen soll. Ein anderer fragte, ob wir nach der Auferstehung Einrichtungen wie Radio, Fernsehen usw. haben werden. Vom anderen Ende des Tisches kam die Frage: „Glauben Jehovas Zeugen, sie hätten als einzige Religion recht?“ Wie erklären wir die in Jesaja 7:14 erwähnte Geburt durch eine Jungfrau? Man stellte noch viele viele weitere Fragen.

Die Diskussion sollte nach meiner Ansicht nur eine Stunde dauern, aber nach der ersten Stunde stellte man immer noch sehr viele Fragen. Nach etwa eineinhalb bis zwei Stunden schickte sich die Klasse immer noch nicht zur Beendigung der Aussprache an. Von allen Seiten erhoben sich weiterhin Hände. Es ist zweifelhaft, ob einer der Anwesenden nicht mehr als eine Frage gestellt hat. Die meisten stellten fünf bis sechs Fragen. Ihre Augen funkelten. Sie schienen sich über dieses Erlebnis mit uns gründlich zu freuen. Nach fast zweieinhalb Stunden wurde die Zusammenkunft geschlossen. Ein Traktat „Wer sind Jehovas Zeugen?“ wurde herumgereicht. Die Gruppe gab ihrer Freude Ausdruck, hier gewesen zu sein. Einige Mädchen scharten sich um die Schwester und stellten ihr weitere Fragen. Wir mußten buchstäblich mit Gewalt aufbrechen. Abschied winkend, verließen wir die Synagoge.

Als wir die Straße entlanggingen, konnten wir unsere Freude nicht unterdrücken. Es waren für uns schöne Stunden gewesen. Auch dachten wir, diese Erfahrung sollte uns lehren, jederzeit bereit zu sein „zur Verantwortung gegen jeden, der Rechenschaft von euch fordert über die Hoffnung, die in euch ist, aber mit Sanftmut und Furcht“. — 1. Pet. 3:15.

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