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  • Ist dies das Christentum?
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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1957
w57 15. 6. S. 355-356

Ist dies das Christentum?

FOLGENDES ist ein Artikel von J. F. Saunders, der zum Nachdenken veranlaßt. Er erschien in der Zeitung Plain Dealer, Cleveland, vom 13. August 1956 in der Spalte „Privatvorstellung“ unter dem Titel „Keine Zeit zum Beten“.

„Ein Freund, Mitarbeiter einer Zeitung, den ich noch in guter Erinnerung habe, unterrichtete uns in regelmäßigen Abständen davon, daß er die Kirche, die er besuchte, deshalb allen anderen vorzog, weil der Pastor dort kaum je etwas von Religion sagte. Wir faßten damals seine Bemerkung stets humoristisch auf, aber wenn man nun davon liest, daß Dr. John Heuss von New Yorks Trinity Episcopal Church ungefähr das gleiche sagte, erkennt man, daß dies nicht geäußert wurde, um Heiterkeit auszulösen, sondern um zum Nachdenken, wenn nicht gar zu ernster Besorgnis Anlaß zu geben.

‚Die vielen Spendenfeldzüge, Basare, Essen und Verkäufe von Backwaren für wohltätige Zwecke, die persönlichen Ratschläge für Lager und Klubs und zahllose Konferenzen sind bewundernswert‘, sagte Dr. Heuss, ‚aber solches hat mit Religion nichts zu tun.‘ ‚Der heutige Wirbel der Tätigkeit der Kirche und ihre täglichen Plattheiten sind der schlimmste Feind der Kirche‘, warnte der New Yorker Geistliche.

Die ‚Russell Sage Foundation‘ studierte die klerikalen Pflichten und stellte dabei fest, daß die heutigen Geistlichen nicht nur Seelsorger sein müssen, sondern auch Verwaltungsbeamte, Ratgeber, Finanzplaner, Erzieher, Organisatoren und Sozialfürsorger. Es werden heute an die Zeit des Mannes, der Seelen retten sollte, so viele Ansprüche gestellt, daß eine große Anzahl Geistliche fürchtet, daß die untergeordneten Funktionen der Kirche ihre erste Pflicht mehr und mehr überschatten und verdrängen. Es besteht die Neigung, eine hohe Mitgliederzahl mehr zu schätzen als eine starke geistliche Gesinnung und das Streben nach sozialer Tätigkeit fälschlicherweise als religiösen Eifer anzusehen.

Die Kirchenblätter sind voll von Ankündigungen von Picknicks, Volkstänzen, Kinderfesten, Programmen von Kegelvereinen und anderer Sportsgruppen sowie von Veranstaltungen von Modeschauen und Gartenfesten. Sie weisen mit Nachdruck auf die Finanzierung und die Pläne für die Vergrößerung der Kirchenbauten durch Gymnastik- und Erholungshallen hin. Eine Tätigkeit rein geistiger Art wird nur erwähnt, wenn noch Platz dafür übrig ist.

Vor Jahren lächelte man darüber, als Drogerien, um den Verkauf von Medizin zu steigern, noch Reklame für Rosensträucher und Sandwiches machten, um dadurch weitere Kunden anzulocken. Aber heute wird es für selbstverständlich gehalten, wenn die Kirchen gesellige Anlässe, Picknicks und Smörgås bords veranstalten, in der Hoffnung, daß sie dadurch einige Leute zum Beten veranlassen könnten. Dr. Ralph Sockman, ein bekannter New Yorker Pfarrer, vergleicht die Kirche mit einem Juwelierladen, dessen meiste Kunden damit zufrieden sind, billige Imitationen statt echter religiöser Produkte mitzunehmen … Kermit Eby, ein Sozialwissenschaftler der Universität von Chikago, bemerkt, daß die Schwierigkeit darin liege, daß ‚die Kirche zu einer angesehenen Institution geworden ist, die der großen Masse gefällt, statt frei und ungehemmt rechte Grundsätze zu vertreten … Diese Neigung nach Ansehen und Anpassung hat die Fähigkeit der Kirche, als Werkzeug Gottes zu dienen, unterhöhlt.‘

Ehrw. Dr. Harry Emerson Fosdick, ein in den Ruhestand getretener Prediger der Riverside-Kirche in New York, gibt folgendes Bild über die ‚bekannten Arten‘ der Kirchgänger: ‚Formelle Beobachter des sittsamen, konventionellen Sonntagmorgen-Kirchgangs; Menschen, die ihren Lieblingspfarrer verehren, so wie sie einen Filmstar vergöttern würden; Personen, die glauben, daß die Kirchen im allgemeinen etwas Gutes seien, daß es also der Familie zum Nutzen gereiche, wenn sie die Kirche besuche und zudem auch zu ihrem guten Ruf beitrage; Sektierer, die aus der Kirche kommen, neugestärkt in ihrer Bigotterie; Menschen, die nur Seelenfrieden suchen und sich durch Musik und Gebet in einen Zustand der Gemütsruhe wiegen lassen, in dem sie die Dinge leichtnehmen, ja selbst Heuchler, die ein unwürdiges Leben unter dem Deckmantel religiöser Achtbarkeit verbergen.‘

Er hätte sagen können, daß wir alle wie die Kunden sind, die aus einer Drogerie kommen und einen Rosenstrauch im Arm haben, weil das Stärkungsmittel, zu dessen Verkauf die Drogerie dienen sollte, durch die lockenden Nebenartikel verdrängt wurde.“

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