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  • Das Merkmal des Geistes
  • Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1960
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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1960
w60 1. 10. S. 599-604

Das Merkmal des Geistes

„Ein neues Gebot gebe ich euch, daß ihr einander liebt; so wie ich euch geliebt habe, sollt auch ihr einander lieben. Daran werden alle erkennen, daß ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt.“ — Joh. 13:34, 35, NW.

1. (a) Warum kann logischerweise erwartet werden, heute in der Welt die Einheit der Christen in Erscheinung treten zu sehen? (b) Von welchem Nutzen wäre es für uns, wenn wir diese Einheit fänden?

FÜR Jesus waren die Einheit und Liebe unter seinen wahren Nachfolgern etwas Einzigartiges, etwas, das sie von allen anderen unterschied, etwas, das für die ganze Welt ein besonderes Zeichen war und bewies, daß so, wie er vom Vater gesandt worden war, auch sie von ihm ausgesandt worden waren. Weil Jesus betete, daß seine künftigen Nachfolger in die christliche Einheit gelangen möchten, und verhieß, daß der Hades seine Versammlung „nicht überwältigen“ werde und daß er selbst „alle Tage bis zur Vollendung des Systems der Dinge“ bei ihr sei, kann logischerweise erwartet werden, daß der Welt heute dieses besondere Merkmal vor Augen treten und als eines der Anzeichen dienen würde, die seine Versammlung oder Kirche identifizieren. Das sollte um so mehr erwartet werden, als die römisch-katholische Kirche, die östlichen orthodoxen Kirchen und eine ökumenische protestantische Weltkonferenz alle darin übereinstimmen, daß die Kirche, von der in den Griechischen Schriften die Rede ist, eine einzige, sichtbare Kirche ist. Daher wollen wir nun um uns blicken und feststellen, was für eine Einheit wir inmitten der Kirchensysteme finden, die sich selbst den Namen „christlich“ beilegen. — Joh. 13:35; 17:23; Matth. 16:18; 28:20, NW.

DIE PROTESTANTISCHEN KIRCHEN

2. Weshalb behauptet keine der protestantischen Kirchen, die wahre Kirche zu sein?

2 Wie allgemein bekannt ist, gibt es in der protestantischen Welt nichts, das mit der Einheit der christlichen Urkirche verglichen werden könnte. Weder die Gesamtheit der protestantischen Kirchen noch eine einzelne ihrer Kirchen kann den Anspruch erheben, international oder universal und dennoch im Glauben und in der Organisation eins zu sein. Das tritt so deutlich zutage, daß aus diesen und anderen Gründen keine der protestantischen Kirchen den Anspruch erhebt, die wahre Ekklesia oder Kirche der Griechischen Schriften zu sein.

3. Wie erklären Protestanten in Anbetracht der offensichtlichen Zersplitterung ihren Glauben an die eine Kirche?

3 Dadurch, daß die protestantischen Kirchen das Nizäische Glaubensbekenntnis angenommen haben, bekennen sie alle ihren Glauben an die „eine, heilige, katholische, apostolische“ Kirche; doch wie in allen anderen Fragen des Glaubens gibt es über die Einheit der Kirche viele theologische Theorien und Mutmaßungen. Einige sagen, die Einheit sei gar nicht erforderlich, ja sie sei sogar ein Nachteil. Seit den Tagen der Reformation haben viele an eine sogenannte „unsichtbare“ und „sichtbare“ Kirche geglaubt. Die unsichtbare würde aus allen aufrichtigen Christen aller Glaubensgemeinschaften bestehen, die sich Gott hingegeben haben und von ihm angenommen worden sind. Der „Leib“ oder die Körperschaft dieser Christen könne nicht mit Menschenaugen unterschieden werden, weshalb sie, im Gegensatz zu der gewöhnlichen Zahl von Kirchenmitgliedern, dem sichtbaren Teil, dessen Glieder als wahre Nachfolger Christi zu bezeichnen schwerfallen würde, als unsichtbar bezeichnet wird. In Amerika ist die sogenannte „Abzweigungstheorie“ weit verbreitet. Die verschiedenen Kirchen werden mit den Zweigen am Weinstock verglichen, wovon in Johannes, Kapitel fünfzehn, in Jesu Gleichnis die Rede ist, und sie sollen dadurch eine Einheit bilden, daß sie in Christus, den Weinstock, eingefügt werden. Andere denken, daß sich die Einheit nicht auf die Organisation erstrecken müsse, sondern sich nur auf den Geist beziehe; und wieder andere glauben an eine Art mystischer, übernatürlicher, schon bestehender Einheit in Christus, und das trotz aller deutlichen Anzeichen der Uneinigkeit. So wird in den Berichten über die ökumenischen Konferenzen des Weltrats der Kirchen paradoxerweise davon gesprochen, daß die Mitgliedskirchen die „Einheit in Christus“ bildeten, obwohl nie ein ernster Versuch gemacht worden ist, zu erklären, worin diese Einheit eigentlich besteht.

4. Was erklärte die Weltkonferenz „Glauben und Kirchenverfassung“ in Lund in bezug auf die Kirche?

4 Interkonfessionelle Gespräche zwischen den verschiedenen Parteien führen selten zu einer gemeinsamen Anschauung der Dinge. Über das Thema des Leibes Christi jedoch hat die Weltkonferenz der ökumenischen Bewegung in Lund, Schweden, im Jahre 1952, die unter dem Motto „Glauben und Kirchenverfassung“ stand, in ihrem offiziellen Bericht als Mehrheitsgutachten folgendes bekanntgegeben: „Das paulinische Bild der Kirche als Christi Leib ist keine bloße Metapher [Verbildlichung], sondern bringt eine lebendige Wirklichkeit zum Ausdruck.“ Ferner: „Wir stimmen darin überein, daß es nicht zwei Kirchen gibt, die eine sichtbar und die andere unsichtbar, sondern eine Kirche, die auf Erden ihren sichtbaren Ausdruck finden muß.“

5. Welche Folgerung zieht Bischof Giertz aus der Tatsache, daß die Christenheit zersplittert ist?

5 Da die protestantischen Kirchen die Notwendigkeit der Einheit der Christenversammlung erkennen, sind ihnen wenige Dinge schmerzlicher als die Tatsache, daß sie nicht eins sind. Der schwedische Bischof Bo Giertz sagt über die Zersplitterung der Christenheit: „Sie ist einfach eine Sünde, eine Sünde der verhängnisvollsten Art, eine Sünde direkt gegen den Leib Christi … Die erschreckende Folgerung, die zu ziehen wir gezwungen sind, ist die, daß eine geteilte Kirche nicht mehr eine wahre Kirche ist … Solange wir entzweit sind, blutet der Leib Christi, und wir wissen nicht, welches Tages er verbluten wird.“

6. (a) Was ist der Weltrat der Kirchen? (b) Was macht es uns unmöglich, in der protestantischen Welt die christliche Urkirche zu erkennen?

6 Viele Protestanten haben in ihrer mißlichen Lage ihre Hoffnung auf die ökumenischen oder interkonfessionellen Gespräche gesetzt, die besonders mit unserem Jahrhundert begonnen und im Jahre 1948 zur Gründung des Weltrates der Kirchen, zu einer internationalen Organisation, geführt haben, zu der die meisten protestantischen sowie die östlichen orthodoxen Kirchen, nicht aber die römisch-katholische Kirche, gehören. Der Weltkirchenrat ist jedoch keine Kirche und behauptet das auch nicht. Er bezeichnet sich weder als eine „Superkirche“ noch als eine „Una Sancta“, noch als die „eine, heilige“ Kirche, sondern sieht seinen Zweck darin, „die Kirchen in lebendigen Kontakt miteinander zu bringen“. Was seine Fähigkeit betrifft, diesen Zweck zu erfüllen, gehen die Meinungen der Theologen auseinander. Der dänische Professor Dr. Regin Prenter sagt: „Auf jeden Fall ist e i n e s sicher: Dieser Weltrat der christlichen Kirchen stellt keineswegs eine wirkliche Wiedervereinigung der getrennten Kirchen dar. Der Weltrat der Kirchen ist noch immer nur ein Zusammenschluß der Kirchen, die unabhängig voneinander bestehen … Es könnte ebensogut sein, daß der neue Kontakt, den die Kirchen innerhalb des Weltkirchenrates miteinander erlangt haben, zwischen gewissen Mitgliedskirchen zu einer noch ernsteren gegenseitigen Verurteilung führt als zuvor, da sie einander einfach nicht genug kannten, um einander verurteilen zu können.“ Etwas, was Gott hingegebene Christen daran hindert, die Kirche Jesu Christi und der Apostel in den protestantischen Kirchen zu erkennen, ist der Mangel an Einheit in ihren Lehren und ihrer Organisation, sei es in nationaler oder internationaler Hinsicht.

DIE ÖSTLICHEN ORTHODOXEN KIRCHEN

7. Woraus geht hervor, daß in der östlichen orthodoxen Kirche die Einheit fehlt?

7 Die östlichen orthodoxen Kirchen sind nicht e i n e Kirche, sondern sie sind — hauptsächlich in Osteuropa und auf der Balkanhalbinsel — nationale Kirchen, die sich ihre Unabhängigkeit von dem Patriarchat von Istanbul erkämpft und sie auch erlangt haben. Nominell erkennen einige von ihnen den Patriarchen von Istanbul als Oberhaupt ihrer Kirche an, andere den Patriarchen von Moskau, doch keiner der Patriarchen hat zu den internen Angelegenheiten der anderen Kirchen etwas zu sagen. Ein beständiger Kampf ist zwischen den beiden Patriarchen in bezug auf die Verwaltungsgewalt über die Kirchen in Finnland, Polen und die russische Emigrantenkolonie in Paris im Gange. Da die Kirche Gottes und Christi eine einzige, internationale Kirche war und nicht aus einer Anzahl nationaler Kirchen bestand, können wir in den östlichen orthodoxen Kirchen keine Spuren der Einheit der christlichen Urkirche finden.

DIE RÖMISCH-KATHOLISCHE KIRCHE

8—11. Was beweist, daß die römische Kirche nicht e i n Leib ist? Welche entscheidende Prüfung in bezug auf die wahre Einheit kann die römische Kirche und können andere nicht bestehen?

8 Ist aber die römisch-katholische Kirche nicht eine große internationale Kirche, in deren Lehren und Organisation Einheit herrscht? Wenn sie auch einheitliche Dogmen für die ganze internationale Kirche haben mag, sind doch die religiösen Glaubensanschauungen der Römisch-Katholischen nicht überall dieselben. Die Vorstellung von Gott und Christus Jesus und von dem, was sie für die Menschheit tun, ist bei einem italienischen Katholiken kaum gleich wie bei einem katholischen Eingeborenen auf Haiti, der daneben noch seine heidnische Wodu-Religion ausübt.

9 Auch die Einheit der Organisation ist nicht so stark, wie viele denken. Wenn die römisch-katholische Kirche tatsächlich e i n Leib unter dem sichtbaren Haupt, dem Papste, ist, warum gehorchen dann nicht alle Katholiken dem Haupt? Der römisch-katholische Priester und Schriftsteller Peter Schindler, der die katholische Kirche gegen die Anklage auf Intoleranz gegenüber Protestanten in Spanien und Kolumbien verteidigt, sagt: „Warum schreitet der Papst nicht ein? Wer sagt, er ‚schreite nicht ein‘? Schließlich wissen wir, die wir in Rom sitzen, etwas mehr von seinem Unvermögen. Der Papst ist weder Diktator in Spanien noch Präsident in Kolumbien, und wenn ortsansässige Katholiken (unter der Leitung ihrer Kirchenführer) ihr eigenes Kirchengesetz außer acht lassen, so wie sie an vielen Orten päpstliche Anweisungen außer acht lassen (zum Beispiel die Sozial-Enzykliken), dann ist sogar der Papst machtlos.“ Wenn aber die Glieder dem Haupt nicht gehorchen, wie kann es einen lebenden Leib geben?

10 Wenn die römische Kirche nur e i n Leib ist, warum gibt es dann die verschiedenen Orden, wie die Franziskaner, die Dominikaner, die Jesuiten und so weiter, die wie separate Körperschaften handeln? Weshalb bekämpfen sich solche Orden, gleich politischen Parteien, um einen entscheidenden Einfluß auf den Papst und die Kirchenpolitik zu gewinnen?

11 Ist die Kirche wirklich eine Einheit, wenn ihre Glieder, wie zum Beispiel die Katholiken in Italien, in allen politischen Parteien zu finden sind, von der extremen Rechten an über das politische Spektrum bis hinüber zur extremen, kommunistischen Linken? Könnten sie überhaupt e i n e n wahren „Leib“, die Kirche, bilden, einen einzigen, so wie Jehova und Christus eins sind? Könnten sie in internationaler Hinsicht eins sein, wenn einer Anzahl von ihnen Kardinäle vorstehen, die aus nationalistischen Gründen nicht einmal miteinander sprechen? Und im Kriegsfalle — bewahrt denn die römische Kirche und bewahren andere Glaubensgemeinschaften die Einheit, die zu besitzen sie behaupten? Jedermann weiß, daß sie es nicht tun. Sie alle geben unter dem Druck der entscheidenden Prüfung ihrer Einheit als Kirche nach und beweisen so, daß die Bande, die sie an weltliche Vereinigungen ketten, stärker sind als das Band, das sie an ihre Kircheneinheit und an ihren Gott kettet. Wenn man alle diese Dinge in Betracht zieht, kann man unmöglich in der römisch-katholischen internationalen Kirchenorganisation die Einheit der christlichen Kirche erkennen.

EIN ZEICHEN FÜR DIE WELT

12. (a) Was ist bei Jehovas Zeugen zu finden, das ihre Behauptung, wahrhaft geeint zu sein, stützt? (b) Mit welchem Recht schließen sie sich Paulus an, wenn sie Römer 8:35-39 anwenden?

12 Im Gegensatz zu dieser betrüblichen Zersplitterung ist es herzerfreuend, heute auf Erden eine internationale Körperschaft von Christen zu finden, die in Wahrheit eine Einheit bildet, eine wahre, internationale Bruderschaft, die durch das Band der Liebe im Glauben und in der Organisation geeint ist. Es ist eine Tatsache, von der sich selbst zu überzeugen jeder eingeladen wird; und wir sind nicht unbescheiden, wenn wir darauf hinweisen, daß Jehovas Zeugen, obwohl sie eine internationale Bewegung bilden, doch „e i n Herz und e i n e Seele“ sind, von „gleichem Sinn“ und „gleichem Gedankengang“, ja ‚e i n Leib‘, und daß sie ‚e i n e n Geist, e i n e Hoffnung, e i n e n Herrn, e i n e n Glauben, e i n e Taufe, e i n e n Gott und Vater‘ haben. Sie sind Christen, die durch das Band der Liebe mit Jehova Gott und Christus Jesus und ihren Brüdern so fest verbunden sind, daß nichts — auch keine Kriege — sie auseinanderzureißen vermag. Ihre internationale Kirchenorganisation, die Zeugen in vielen Ländern umfaßt, wird aus dem Überrest der Brautklasse Christi Jesu gebildet; und mit ihm hat sich eine große Menge „anderer Schafe“ zu „e i n e r Herde“ unter „e i n e m Hirten“ vereint. (Joh. 3:28-30; 10:16) Die neuzeitliche Geschichte dieser Zeugen zeigt, daß sie genügend Erfahrung besitzen, um sich dem Apostel Paulus anzuschließen, wenn er sagt: „Wer wird uns scheiden von der Liebe des Christus? Etwa Drangsal oder Bedrängnis oder Verfolgung oder Hunger oder Nacktheit oder Gefahr oder das Schwert? Wie geschrieben steht: ‚Um deinetwillen werden wir getötet den ganzen Tag; wie Schlachtschafe sind wir gerechnet worden.‘ Im Gegenteil, aus allen diesen Dingen gehen wir vollständig siegreich hervor durch den, der uns liebte. Denn ich bin überzeugt, daß weder Tod noch Leben, weder Engel noch Herrschaften, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, noch Mächte, weder Höhe noch Tiefe, noch irgendeine andere Schöpfung uns zu scheiden vermag von Gottes Liebe, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.“ — Röm. 8:35-39, NW.

13. Für welche Überlegungen gibt die Einheit der Zeugen Jehovas Anlaß, wovon ist sie ein Zeichen und für wen?

13 Die weltweite Einheit der Zeugen Jehovas veranlaßt uns zu verschiedenen Überlegungen. Wenn die internationale Bruderschaft der Urkirche des ersten Jahrhunderts ein wahres Wunder und zugestandenermaßen allein ein Produkt des heiligen Geistes war und wenn Gott in seiner Kirche das tat, was andere während Jahrhunderten vergeblich zu tun suchten, ist bestimmt eine ähnliche internationale Bruderschaft im chaotischen zwanzigsten Jahrhundert nicht weniger ein Wunder und beweist nicht weniger die einzigartige Kundgebung des Geistes Gottes, das heißt seiner unsichtbaren wirksamen Kraft. Nach Jesu Worten ist eine solche Einheit nichts Zufälliges, sondern ist für die Welt ein Zeichen, daß Jehova die Geeinten so liebt, wie er Jesus liebt, und daß sie Jesu Jünger sind. „Ein neues Gebot gebe ich euch, daß ihr einander liebt; so wie ich euch geliebt habe, sollt auch ihr einander lieben. Daran werden alle erkennen, daß ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt.“ — Joh. 13:34, 35; 17:23, NW.

14. Weshalb war es für die ersten Christen nicht unangebracht, ihre Kirche als die einzige wahre zu bezeichnen?

14 Die ersten Christen waren davon überzeugt, daß sie zur einzig wahren Kirche, zur „Versammlung Gottes“, gehörten. Daran zu zweifeln wäre ein Sünde gegen den heiligen Geist gewesen. Das Merkmal des Geistes ruhte auf ihnen, und ein Zeichen ist von keinem Wert, wenn man es nicht sieht. War es denn nicht recht, daß die ersten Christen auf ihre Kirche als die einzige hinwiesen, die dieses Zeichen hatte? War es in Verbindung mit der jüdischen Kirche des Judaismus nicht in Einklang mit wahrer Demut, daß Christen auf dieses Merkmal des Geistes aufmerksam machten, auch wenn dadurch offenbar wurde, daß Gottes Geist ganz und gar nicht auf dem geteilten Hause Israel ruhte? Doch, denn sie hatten die Pflicht, ihr Licht nicht unter einen Scheffel zu stellen, sondern es ‚vor den Menschen leuchten zu lassen, damit diese ihre rechten Werke sehen und ihren Vater, der in den Himmeln ist, verherrlichen‘ würden. — Matth. 5:14-16, NW.

15. Ermangeln Jehovas Zeugen der christlichen Bescheidenheit, wenn sie die Neue-Welt-Gesellschaft, zu der die gesalbte Christenversammlung gehört, als die einzige Organisation bezeichnen, die wahrhaft aus Gott ist?

15 Da Jehovas Zeugen offensichtlich das Merkmal des Geistes aufweisen, ist ihre weltweite, liebende Einheit mit ein Grund dafür, weshalb jene Zeugen, die gesalbte Glieder am Leibe des Christus sind, die Überzeugung hegen, zu der einzig wahren Kirche zu gehören; und weil jene, die zu den „anderen Schafen“ gehören, mit diesen Gesalbten in der vereinten Neuen-Welt-Gesellschaft verbunden sind, sind auch sie davon überzeugt, daß hier tatsächlich Gottes Organisation zu finden ist, in der die wahre Anbetung ausgeübt wird. Wäre ein Zweifel daran nicht eine Sünde gegen den Geist? Ist es vielleicht unbescheiden, wenn sie die Welt auf die Tatsache aufmerksam machen, daß diese Organisation allein dasteht als diejenige, die das Merkmal des Geistes aufweist? Im Gegenteil. Im Interesse aller aufrichtigen Menschen, die sich nach der sichtbaren Versammlung des vereinten Volkes Gottes sehnen, und zum Ruhme Gottes und Christi Jesu dürfen sie ihr Licht nicht unter einen Scheffel stellen, selbst nicht um den Preis, als selbstgerecht angesehen zu werden.

LITERATURVERZEICHNIS

1. Dogmatik (dänisch), 2. Auflage, Abschnitt „Religiöse Gemeinde“, Par. 54, Seite 208. Verfasser: Prof. Dr. Niels Munk Plum. Herausgeber: G. E. C. Gad, Copenhagen 1941.

2. Evangelisches Kirchenlexikon (deutsch). Kirchlich-theologisches Handwörterbuch, unter „Kirche“, Abschnitt IV. „Reformatorischer Kirchenbegriff und dessen Fortbildung“, Par. 10; und Abschnitt VII. „Gegenwärtiges ökumenisches Gespräch“, Abschnitt B. „Die das ökumenische Gespräch bestimmenden Fragen“, Par. 5, Herausgeber: Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1958.

3. Faith and Order, The Report of the Third World Conference at Lund, Sweden [Glaube und Kirchenverfassung, Der Bericht über die Dritte Weltkonferenz in Lund, Schweden], 15.—28. August, 1952 (englisch). Veröffentlicht zugunsten der Faith and Order Commission of the World Council of Churches by the SCM Press Ltd., London, Kapitel III, Abschnitt II, Seite 13, und Abschnitt IV, Seite 21.

4. Kristi Kirke (dänisch), Seite 32. Verfasser: Bischof Bo Giertz. Herausgeber: Nyt Nordisk Forlag Arnold Busck, Copenhagen 1945.

5. Evangelisches Kirchenlexikon, unter „Ökumenische Bewegung“, Abschnitt „Weltrat der Kirchen“, Par. 2a. The Church, the Churches, and the World Council of Churches (englisch), Seite 2 und 3. Verfasser: Central Committee of the World Council of Churches in seiner Versammlung in Toronto, Juli 1950. Herausgeber: The British Council of Churches, London, 1952.

6. Protestantismen i vor Tid (dänisch), Seite 121 und 122. Verfasser: Prof. Dr. Regin Prenter. Herausgeber: H. Hirschsprungs Forlag, Copenhagen 1958.

7. Salmonsen Leksikon-Tidsskrift 1953 og 1954 (dänisch), Artikel: Kirken hvis centrer ligger i Istanbul of Moskva, Seite 995. Herausgeber: J. H. Schultz, Copenhagen 1955.

8. Katolicismen i vor Tid (dänisch), Seite 137. Verfasser: Peter Schindler, Katholischer Priester und Schriftsteller. Herausgeber: H. Hirschsprungs Forlag, Copenhagen 1957.

9. L’Espresso (italienisches Blatt). Artikel: „Hinter dem Thron Pius’ XII. — Der Angriff der Jesuiten und die Kapitulation der Dominikaner.“ Verfasser: Dr. Carlo Falconi, religiöser Redakteur.

10. Katolicismen i vor Tid, Seite 130.

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