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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1962
w62 15. 5. S. 293-295

Was ist Geldliebe?

Wer pflegt sie? Warum ist sie eine Gefahr?

WIE lange könntest du in der heutigen Wirtschaftsordnung wohl ohne Geld auskommen? Wie wolltest du dich und deine Familie ernähren und kleiden ohne Geld? Für fast alles, was wir benötigen und tun, brauchen wir Geld. Ohne Geld kommen wir in der heutigen Welt nicht aus. Doch gerade die Nützlichkeit des Geldes kann sich für uns schädlich auswirken.

Wenn unser Bedürfnis, Geld zu verdienen, um für unseren Lebensunterhalt aufzukommen und uns gewisse Bequemlichkeiten zu leisten, zu einem verzehrenden Verlangen, reich zu werden, wird, dann dient das Geld nicht mehr uns, sondern wir dienen ihm. Es wird zu unserem Gott. Unser ganzes Leben dreht sich nur noch um das Geld. Wie ein Krebsübel zerstört die Geldgier unsere christlichen Eigenschaften und macht uns einem Tiere gleich, das sich um nichts anderes kümmert als um die Selbsterhaltung. Sie macht uns blind gegen Gerechtigkeit, Wahrheit, Ehrlichkeit, Großzügigkeit und Barmherzigkeit. Gerade weil das Geld so nützlich ist, können wir eine übertriebene Liebe dazu entwickeln. Vor dieser falschen Einstellung warnte der Apostel Paulus schon vor langer Zeit Timotheus. Er schrieb ihm aus Mazedonien nach Ephesus — das zu jener Zeit ein wichtiges Handelszentrum war — unter anderem: „Die aber reich werden wollen, fallen in Versuchung und Fallstrick und in viele unvernünftige und schädliche Lüste, welche die Menschen versenken in Verderben und Untergang. Denn die Geldliebe ist eine Wurzel alles Bösen, welcher nachtrachtend etliche von dem Glauben abgeirrt sind und sich selbst mit vielen Schmerzen durchbohrt haben.“ — 1. Tim. 6:9, 10.

Paulus warnte nicht vor dem Geld selbst. Er sagte nicht, das Geld sei die Wurzel alles Bösen oder die Ursache schädlicher Lüste und des Verderbens. Er warnte vor der unersättlichen Geldliebe, dem maßlosen Verlangen, reich zu werden. Eine ähnliche Warnung, die aus viel früherer Zeit stammt, lesen wir im Buch der Sprüche: „Bemühe dich nicht, reich zu werden.“ (Spr. 23:4) Dieses Bemühen, reich zu werden, hat schon unendlich viel Elend, Unheil und Blutvergießen verursacht. Paulus warnte die Christen der blühenden Handelsstadt Ephesus und anderer blühender Städte, wie Laodicäa (das nur etwa sechzig Kilometer östlich von Ephesus lag), zu Recht. In diesen Städten, in denen große Geschäfte abgeschlossen wurden und der Handel gedieh, hätten unvorsichtige Christen leicht im Sumpf des Materialismus untergehen können.

Die Christen in Laodicäa beachteten die Warnung des Apostels Paulus offenbar nicht. Denn als Johannes etwas über dreißig Jahre später die Offenbarung schrieb, waren sie der Geldliebe zum Opfer gefallen und hatten deswegen ihre geistige Schönheit und ihren geistigen Reichtum verloren. In Offenbarung 3:17 (Al) lesen wir, was zu ihnen gesagt wurde: „Du sprichst: Ich bin reich, habe Überfluß und bedarf nichts; und du weißt nicht, daß du elend und erbärmlich bist, und arm, und blind, und nackt.“ Sie waren geistig arm geworden und gingen einem geistigen Ruin entgegen, weil sie die materiellen Reichtümer höher eingeschätzt hatten als die geistigen. Sie hatten nicht mehr die richtige Einstellung zum Geld.

ARMUT KEINE BEDINGUNG

In gewissen nichtchristlichen Religionen glaubt man, durch ein Leben in Armut gewisse religiöse Verdienste zu erwerben. So entsagen zum Beispiel die buddhistischen Mönche allen irdischen Gütern, ziehen sich ins Kloster zurück und widmen sich der Meditation. Sie besitzen höchstens ein Gewand, eine Almosenschale, eine Nadel, eine Schnur aus 108 Kügelchen, die sie als Rosenkranz benutzen, ein Schermesser und einen Filter, um das Trinkwasser zu seihen, damit es frei von Insekten ist.

Ein Christ braucht aber nicht unbedingt arm zu sein, um vom wahren Gott anerkannt zu werden. Gott hat seinen Anbetern nie geboten, asketisch zu leben. Einem Christen steht es frei, Geld zu verdienen und sich damit seinen Lebensunterhalt zu beschaffen, ja er darf sich damit sogar gewisse Annehmlichkeiten und Genüsse leisten. Es ist ihm nicht verboten, etwas zu kaufen, was er erschwingen kann.

Wenn ein überdurchschnittlich tüchtiger Geschäftsmann wohlhabend geworden ist, ohne daß er dem gefährlichen Verlangen, reich zu werden, nachgegeben hat, wäre es verkehrt, von ihm zu sagen, er liebe das Geld. Ob jemand das Geld liebt oder nicht, hängt nicht davon ab, wieviel Geld oder andere Güter er besitzt oder welchen Wert diese Güter haben, sondern von seiner Einstellung dazu.

VERKEHRTE EINSTELLUNG ZUM GELD

Jemand kann trotz seiner Armut das Geld lieben, indem er ein maßloses Verlangen hat, reich zu werden und Dinge zu besitzen, die er im Augenblick nicht besitzt. Jemand vom Mittelstand in einem anderen Lande mag in den Augen dieses Armen reich erscheinen, obwohl er nicht die verkehrte Einstellung hat wie der Arme. Menschen, die das Geld lieben — ob reich oder arm —, werden von der Bibel ihrer verkehrten Einstellung wegen verurteilt.

In Jeremia 9:23 steht geschrieben: „Der Weise rühme sich nicht seiner Weisheit, und der Starke rühme sich nicht seiner Stärke, der Reiche rühme sich nicht seines Reichtums.“ Jehova wollte mit diesen Worten nicht sagen, daß man nicht weise, stark oder reich sein dürfe, sondern, daß man sich davor hüten müsse, eine verkehrte Einstellung zu diesen Dingen zu haben und sich ihrer zu rühmen.

Die im ersten Jahrhundert lebenden Christen von Laodicäa vertrauten auf ihren Reichtum und entwickelten dadurch eine verkehrte Einstellung zu ihm. Sie handelten wie jener Mann, von dem in Psalm 52:7 gesagt wird, daß er „Gott nicht zu seiner Stärke machte, sondern auf die Größe seines Reichtums vertraute“.

Die Bibel betont wiederholt, daß es töricht sei, auf vergängliche Dinge zu vertrauen. Wegen ihres maßlosen Strebens nach Reichtum sind einige ergebene Diener Gottes — wie Paulus sagt — vom „Glauben abgeirrt“. (1. Tim. 6:10) Sie sind als Christen nicht schuldlos geblieben, sondern haben sich von der gesetzwidrigen Handlungsweise der Welt mitreißen lassen. „Ein treuer Mann wird reich gesegnet; wer aber möglichst schnell reich werden will, wird nicht schuldlos bleiben.“ (Spr. 28:20, Me) Ein treuer Mann ist der, der möglichst schnell bereit ist, Jehova zu dienen, und sich besonders bemüht, geistige Schätze zu erwerben.

Geistige Schätze zu sammeln lohnt sich heute und auch in der Zukunft weit mehr, als materiellen Reichtum zusammenzuraffen, in der Meinung, er könne Schutz und Sicherheit bieten. Jesus hob dies hervor, als er sagte: „Sammelt euch nicht Schätze auf der Erde, wo Motte und Rost zerstört, und wo Diebe durchgraben und stehlen; sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo weder Motte noch Rost zerstört, und wo Diebe nicht durchgraben noch stehlen.“ — Matth. 6:19, 20.

Jesus verurteilte nicht das Sparen. Er wollte mit diesen Worten seinen Nachfolgern jedoch zeigen, daß sie nicht aus Geiz materiellen Reichtum aufhäufen und ihr Vertrauen dann auf diesen setzen sollten. Nicht irdische, sondern himmlische Schätze, wie Gottes Anerkennung, können uns ewige Segnungen eintragen. Durch den Tod werden jene, die das Geld lieben, ihrem Gelde entrissen, und sie müssen es anderen zurücklassen. Es kann sie nicht retten. „So geht es dem, der Schätze sammelt für sich, aber nicht reich ist vor Gott.“ — Luk. 12:21, AB.

DIE RECHTE EINSTELLUNG ZUM GELD

Solange das gegenwärtige System der Dinge noch besteht, können Christen das Geld als ein nützliches Mittel gebrauchen, um ihren Lebensunterhalt zu beschaffen, gewisse Annehmlichkeiten, die das heutige Leben bietet, zu genießen und das Predigtwerk zu fördern. Da sie mit dem Geld jedoch so vieles haben können, müssen sie Selbstbeherrschung üben und stets richtig zu ihm eingestellt sein: Es sollte für sie stets nur ein Mittel zum Zweck, nicht ein Gegenstand der Liebe sein.

Der Apostel Paulus betont in seinem Brief an Timotheus die richtige Einstellung zum Reichtum. Nachdem er vor der Geldliebe gewarnt hat, bestätigt er, daß einige Christen reich an irdischen Gütern seien. Er verurteilt sie deswegen aber nicht und gebietet ihnen auch nicht, ihrem Reichtum zu entsagen und ein Leben in Armut zu führen, sondern spornt sie an, die richtige Einstellung zum Reichtum zu haben. „Gebiete denen, die im gegenwärtigen System der Dinge reich sind, nicht arrogant zu sein und ihre Hoffnung nicht auf unsicheren Reichtum zu setzen, sondern auf Gott, der uns alles reichlich gewährt zu unserem Genuß, Gutes zu wirken, reich zu sein an rechten Werken, freigebig, zum Teilen bereit, indem sie für sich selbst eine rechte Grundlage als sicheren Schatz für die Zukunft schaffen, um das wirkliche Leben fest zu ergreifen.“ (1. Tim. 6:17-19, NW) Christen, die diese Einstellung bewahren, werden — selbst wenn sie materiell reich sind — das Geld nicht lieben. Sie vertrauen auf Gott, nicht auf ihren Reichtum. Wenn sie zwischen den beiden wählen müßten, wären sie sofort bereit, ihren Besitz aufzugeben, und würden sich für den Dienst Gottes entscheiden.

Keine Geldsumme wiegt den Schatz auf, den wir erwerben, wenn wir wie der Apostel Paulus Jehova mit ganzer Seele dienen. Paulus hatte keine finanziellen Verpflichtungen, die ihn gezwungen hätten, ständig als Zeltmacher zu arbeiten, und so setzte er seine ganze Zeit für den Predigtdienst ein. Auch heute gibt es viele Christen, die als Pioniere oder Sonder-Aufseher in der Neuen-Welt-Gesellschaft ihre ganze Zeit dem Predigtdienst widmen. Da sie die richtige Einstellung zum Geld haben, sind ihnen die geistigen Segnungen, die ihnen dadurch zuteil werden, viel wertvoller als die materiellen Güter, die sie besitzen könnten, wenn sie den größten Teil ihrer Zeit einer weltlichen Beschäftigung nachgingen.

Ob jemand wohlhabend ist oder nur ein bescheidenes oder fast gar kein Einkommen hat, sollte er sich doch stets an die Regel halten, die Jesus Christus aufgestellt hat: „So fahrt denn fort, zuerst nach dem Königreich und seiner Gerechtigkeit zu trachten.“ (Matth. 6:33, NW) Solange der Christ die richtige Einstellung zum Geld hat, verwendet er es als Mittel zum Zweck und fällt der verderblichen Geldliebe, die zum geistigen Ruin führt, nicht zum Opfer.

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