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  • Die moralische Verpflichtung der Eltern
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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1968
w68 1. 5. S. 272-278

Die moralische Verpflichtung der Eltern

„Zieht sie weiterhin auf in der Zucht und im autoritativen Rate Jehovas.“ — Eph. 6:4.

1. In welcher Hinsicht unterscheiden sich menschliche Eltern wesentlich von Tiereltern?

MENSCHLICHE Eltern sind nicht wie Tiereltern, die ihre Jungen nur so lange füttern und schützen, bis sich diese ihr Futter selbst suchen können, sich dann von ihnen trennen und sie vielleicht nie wiedersehen und sich nicht weiter um ihre Zukunft kümmern. Verantwortungsbewußte menschliche Eltern sind um das gegenwärtige und um das künftige Wohl ihrer Kinder besorgt. Sie lassen ihre Kinder nicht aus den Augen, solange sie leben; sie freuen sich von Herzen über ihre Erfolge und nehmen Anteil an ihren Enttäuschungen.

2. Warum verlangt Gott von menschlichen Eltern so viel mehr?

2 So sollte es sein, denn menschliche Eltern, die die ihnen von Gott verliehene Fortpflanzungsfähigkeit anwenden, sollten stets daran denken, daß der Mensch ursprünglich „im Bilde Gottes“ erschaffen worden ist. (1. Mose 1:27) Gott verlangt von den Geschöpfen, die er in seinem Bilde gemacht hat, deshalb weit mehr als von den Tieren. Menschliche Kinder kommen mit der Fähigkeit, zu denken, zu überlegen und zu unterscheiden, zur Welt. Sie sind nicht nur fähig zu lieben, sondern haben auch ein angeborenes Verlangen, geliebt zu werden, kein Verlangen nach einer übertriebenen Liebe, sondern nach einer beständigen, treuen, auf Grundsätzen beruhenden Liebe. Die Fähigkeiten und Eigenschaften des Kindes müssen so entwickelt, ausgebildet und zur Entfaltung gebracht werden, daß das Kind dadurch Gottes Gunst erlangt, denn nur dann kann es auf seinem Weg Erfolg haben. — Spr. 8:35.

3. Welche Verpflichtung erwächst den Eltern bei der Geburt des ersten Kindes?

3 Wenn Eltern ihr erstes Kind bekommen, entsteht eine Familie, eine jener „Familien des Erdbodens“, die sich gemäß der Verheißung, die Gott dem Abraham gegeben hat, durch ihr Verhalten gegenüber Gott und gegenüber seinem verheißenen Samen, Jesus Christus, segnen werden. (1. Mose 12:1-3, NW) Von diesem Zeitpunkt an sollten die Eltern die Führung übernehmen und bei allem — bei ihren Plänen und Überlegungen, bei der Arbeit und beim Spiel — stets die Familie einbeziehen. Sie sollten als Familie von Gott Belehrung annehmen und ihm dienen. (Josua 24:15) Wenn die Kinder erwachsen sind, wenn sie selbst heiraten und selbst Eltern werden, sollten sie stets dankbar und voller Achtung an Vater und Mutter zurückdenken können, die sie ins Dasein gebracht haben.

ALLGEMEINE FEHLER VERMEIDEN

4. Warum dürfen Eltern nicht zu sehr mit der Unschuld oder Arglosigkeit ihrer kleinen Kinder rechnen?

4 Wahrhaft christliche Eltern hüten sich vor der Neigung, zu denken, ihre Kinder seien kleine Engel; sie sind es nämlich nicht. Sie sind unvollkommene, noch sehr unreife Menschen, von denen die Bibel, Gottes Wort, sagt: „Narrheit ist gekettet an das Herz des Knaben; die Rute der Zucht wird sie davon entfernen.“ (Spr. 22:15) Das kann auch von kleinen Mädchen gesagt werden. Schon auf kleine Kinder treffen die Worte zu: „Arglistig ist das Herz, mehr als alles, und verderbt ist es.“ (Jer. 17:9) Kinder lassen sich vorwiegend von ihren Gefühlen und ihren materiellen Wünschen leiten, und sie verstehen es, mit List und Tücke ihr Ziel zu erreichen. Ein Psychiater bestätigte dies mit den Worten: „Kinder, die zur Straffälligkeit neigen, haben eine für ihr Alter außergewöhnliche Überzeugungskraft und Beobachtungsgabe.“ Eltern sind verpflichtet, die Denkweise ihrer Kinder zu bestimmen und sie in die richtige Bahn zu lenken.

5. Was tun manche Eltern, und warum kann gesagt werden, ihre Handlungsweise sei töricht?

5 Unverständige Eltern, die den Rat Jehovas nicht beachten, verhätscheln ihre Kinder, richten sich nach ihren Launen, suchen sie durch Bestechung für sich zu gewinnen und lassen ihnen alles durchgehen. Wie töricht, das Kind in früher Jugend schon auf den Gedanken zu bringen, es könne im Leben stets seinen Willen durchsetzen! Manche Eltern rechtfertigen diese Handlungsweise damit, daß sie sagen, sie wollten nicht, daß das Kind denke, es werde nicht geliebt. Es wird daher weder getadelt noch bestraft, noch sonstwie in Zucht genommen. Gott, der in dieser Hinsicht weit besser Bescheid weiß, sagt jedoch: „Wer seine Rute spart, haßt seinen Sohn; aber wer ihn lieb hat, sucht ihn früh heim mit Züchtigung.“ (Spr. 13:24) Kinder wollen zurechtgewiesen und gezüchtigt werden; geschieht dies nicht, so denken sie, es kümmere sich niemand um sie.

6, 7. Welchen Grundsatz lassen Eltern, die ihren Kindern gegenüber sehr großzügig sind, außer acht, und welche bedauerlichen Folgen hat dies oft?

6 Ein anderer dummer Fehler, den manche Eltern begehen, ist der, daß sie denken, ihre Kinder müßten alles haben, was sie selbst in ihrer Jugend nicht gehabt hätten: unbeschränkte Freiheit, eine Menge Spielsachen, ein ansehnliches Taschengeld usw. Zu ihrem Leidwesen müssen sie dann aber bald feststellen, daß ihre Kinder ihr Zimmer voll Spielsachen auch nicht mehr schätzen, als sie eine alte beschädigte Puppe schätzten. Schon in diesem Lebensabschnitt gilt der Grundsatz, der auch in allen späteren Lebensabschnitten gilt: daß ein Leben, das befriedigt, ja das Leben überhaupt, ‘nicht aus den Dingen kommt, die man besitzt’. — Luk. 12:15.

7 Viele Eltern verwöhnen ihre Kinder. Sie übersehen die gute Regel, daß ein Geschenk den Fähigkeiten und dem Verständnis des Empfängers entsprechen muß, damit er etwas damit anfangen kann. (Matth. 25:15) Geld ist kein gutes Geschenk, wenn es nicht weise verwendet wird. Es kann Kummer und Sorgen mit sich bringen, da es leicht zu Verantwortungslosigkeit führt. Das Kind denkt: „Wo das herkommt, gibt es ja noch mehr“, und gibt es für nutzlose Dinge aus.

8. Was ist weit wertvoller als alle Geschenke, die Eltern ihren Kindern geben könnten?

8 Was für das Kind weit wertvoller ist als das teuerste Geschenk, ist die Zeit, die ihm seine Eltern liebevoll widmen, indem sie sich mit ihm unterhalten, ihm seine Fragen beantworten und es zum richtigen Denken erziehen. Im fortgeschrittenen Stadium kann man Kinder, die die Kameradschaft der Eltern vermißt haben, von Kindern, die kameradschaftliche Eltern gehabt haben, leicht unterscheiden. Die letzteren sind ausgeglichener, weniger kindisch und geistig reifer.

GOTTES RAT BEFOLGEN

9. Wozu müssen Eltern ihre Kinder schon von frühester Jugend an erziehen?

9 Christliche Eltern, die ihr Kind aufrichtig lieben, sind daran interessiert, es so zu erziehen, daß es nicht die Gunst einer selbstsüchtigen Welt, sondern die Gunst und den Segen des Schöpfers erlangt. Was würde es dem Kind nützen, wenn sie es lehren würden, wie es in der Welt Erfolg haben kann? Die Bibel gibt uns ausdrücklich den Rat: „Liebt nicht die Welt, noch die Dinge in der Welt. Wenn jemand die Welt liebt, so ist die Liebe des Vaters nicht in ihm; denn alles in der Welt — die Begierde des Fleisches und die Begierde der Augen und die auffällige Schaustellung der Mittel, die jemand zum Leben hat — stammt nicht vom Vater, sondern stammt von der Welt.“ — 1. Joh. 2:15, 16.

10. Wie sollten, gemäß Gottes Wort, Kinder erzogen werden, und wo ist Gottes „autoritativer Rat“ zu finden?

10 Eltern, und zwar Väter und Mütter, sollten den von Gott inspirierten Rat befolgen, den uns der Apostel Paulus übermittelt hat: „Zieht sie weiterhin auf in der Zucht und im autoritativen Rate Jehovas.“ (Eph. 6:4) Diesem unübertrefflichen Rat begegnen wir überall in der Heiligen Schrift. Sie ist die zuverlässigste Quelle, aus der wir erfahren können, wie wir uns verhalten müssen, um Jehova Gott wohlzugefallen.

11. Was sollten sich Eltern fragen, um festzustellen, ob sie ihrer Aufgabe gewachsen sind?

11 Eltern sollten sich prüfen, um festzustellen, ob sie ihrer Aufgabe gewachsen sind. Haben sie die Fähigkeit zu lehren, oder bemühen sie sich wenigstens systematisch, sich in dieser Hinsicht zu verbessern? Führen sie als Nachfolger Christi Jesu ein sittenreines, gottgefälliges Leben? Haben sie selbst erkannt, daß Gott würdig ist, angebetet zu werden, so daß sie diese Erkenntnis auch ihren Kindern vermitteln können? Der wichtigste Teil des Belehrungsprogramms zu Hause ist das gute Beispiel. Der mündlichen Belehrung mögen nur gewisse Stunden gewidmet werden, doch das Kind beobachtet seine Eltern ständig genau und handelt nach dem, was es sieht.

12. Welcher Belehrung müssen sich Eltern fortgesetzt unterziehen, wenn sie Erfolg haben wollen?

12 Bevor die Eltern ihren Kindern biblischen Aufschluß geben können, müssen sie diesen Aufschluß selbst erlangen. Sie müssen sich also unbedingt vornehmen, eine bestimmte Zeit für das persönliche Studium zu verwenden, das sie so durchführen sollten, daß sie das Gelernte auf wirkungsvolle Weise an ihre Kinder weitergeben können. Bei den üblichen Zusammenkünften im Königreichssaal können sie viele verschiedene, lebendige und interessante Lehrmethoden beobachten. Für Eltern, die an dem, was in der Welt geschieht, selbst interessiert sind und die auch die Familie dafür interessieren, sollte es nicht schwer sein, jede Neigung zu Ichsucht, die in den Kindern aufkommen könnte, zu unterdrücken.

WARUM ELTERN UNBEDINGT HANDELN MÜSSEN

13. Warum dürfen Eltern die Durchführung eines Familienschulungsprogramms jetzt nicht mehr aufschieben?

13 Gottgefällige Eltern dürfen die Durchführung eines Familienschulungsprogramms unter keinen Umständen länger aufschieben. Schätzungsweise 90 Prozent der Schulkinder lesen heute regelmäßig „Comicbooks“ (Hefte mit Bildergeschichten abenteuerlichen Inhalts), die keineswegs komisch sind, sondern Brutalität und Gewalttat an dem leicht empfänglichen Sinn des Kindes vorüberziehen lassen. Kinder verbringen auch weit mehr Zeit vor dem Bildschirm als Eltern, und dadurch lernen sie auf anschauliche Weise die Selbstsucht, Treulosigkeit und Schlechtigkeit der Welt der Erwachsenen kennen. Die Anziehung der Geschlechter wird oft auf eine eher widerliche Weise und mit viel seichter Gefühlsseligkeit dargestellt.

14, 15. Warum müssen Kinder schon im zarten Alter richtig erzogen werden?

14 Sind die Kinder, wenn sie in das Alter kommen, in dem sie in die Schule müssen und dadurch viele Stunden außerhalb des gottesfürchtigen Elternhauses zubringen, stark genug, um dem verderblichen Einfluß weltlicher Ansichten standzuhalten? Sie müssen es unbedingt sein, denn die Welt ist heute sehr schlecht. Sex, Rauchen und Rauschgift sind bereits allgemeine Gesprächsthemen unter Schulkindern. Auf den höheren Schulen ist es noch schlimmer. Nach statistischen Angaben sind die Hälfte der jungen Mädchen, die heiraten, nicht mehr unberührt, und den jungen Männern scheint es gleichgültig zu sein, ob sie ein unberührtes Mädchen heiraten oder nicht. An vielen höheren Schulen betrachtet man einen Jungen oder ein Mädchen, das sich nicht auf ein Liebesverhältnis einläßt, als sozial rückständig.

15 Sinnlose Verbrechen, sadistische Greueltaten und ein herausforderndes Benehmen kennzeichnen die heranwachsende Generation, und nachsichtige Eltern sehen hilflos zu und merken nicht, daß sie einen großen Teil der Schuld für diese Entwicklung tragen. Störungen des geistigen Gleichgewichts und die Neigung zu Selbstmord treten heute unter jungen Menschen häufiger auf als je zuvor. Ein Schriftsteller, der sich zu diesem Thema äußerte, sagte: „[Die Menschen] scheinen heute weniger leicht über Sorgen und Enttäuschungen hinwegzukommen als früher, wo die Kinder nach strengeren Verhaltensregeln erzogen wurden.“

16. Worauf ist die heutige Sexrevolution, die die menschliche Gesellschaft vollkommen durcheinandergebracht hat, offensichtlich zurückzuführen?

16 Viele Leute sind erstaunt über die Sexrevolution, die zur Zeit im Gange ist, eine Revolution, die sich dadurch auszeichnet, daß immer mehr Männer und Frauen es dulden, daß ihr Ehegefährte eheliche Untreue begeht, während sie so tun, als ob ihre Ehe in bester Ordnung wäre, obwohl sie heimlich oder oft sogar mit dem stillschweigenden Einverständnis ihres Partners ein außereheliches Verhältnis haben. Die Ursache dieses Übels ist kein Geheimnis. Diese Ehebrecher und diese Ehebrecherinnen sind lediglich ein Beweis dafür, daß ihre Eltern sie nicht richtig in der biblischen Lehre über sittliche Reinheit und Ehrlichkeit unterrichtet haben.

17. Wie reagieren Sozialreformer und Geistliche auf die sich immer mehr ausbreitende Unmoral?

17 Sozialreformer, zu denen auch Geistliche gehören, treten heute für die gesetzliche Anerkennung des Ehebruchs, der Hurerei, der Homosexualität und anderer perverser Handlungen ein. Sie ringen hilflos die Hände, weil sie die gewaltige Ausbreitung der Unsittlichkeit nicht aufhalten können. Da sie den Glauben an Gottes Wort verloren haben — sofern sie ihn überhaupt je gehabt haben —, macht es ihnen nichts aus, den laxen Standpunkt einzunehmen: Wenn sie sich nicht ändern lassen, macht man am besten mit. Sie tun zwar immer noch so, als ob sie den göttlichen Sittenmaßstab aufrechterhalten würden, erweisen sich aber hinsichtlich der Kraft ihrer Gottergebenheit als falsch, da sie nicht imstande sind, der Unsittlichkeit zu steuern. — 2. Tim. 3:5.

18. Welche Schuld tragen die Eltern an der heutigen Rekordernte an jugendlichen Rechtsbrechern?

18 Ein Professor der juristischen Fakultät der Harvarduniversität machte in einem Bericht, den er im Verlauf von zehn Jahren zusammenstellte, folgende interessante Feststellungen über die Schuld der Eltern an der heutigen Jugendkriminalität: „Mütter mit genügend großem Einkommen vernachlässigen ihre Kinder genauso wie Mütter in den Armenvierteln, und die Väter widmen ihren Kindern so wenig Zeit, daß sie ebensogut gar nicht dasein könnten ... Bei fünfzig Prozent der untersuchten Rechtsbrecher waren schon im Alter von 8 Jahren oder noch früher deutliche Anzeichen einer schlechten Anpassung und eines schlechten Verhaltens zu beobachten ... Die Kinder des Zweiten Weltkrieges werden immer mehr sich selbst überlassen und können machen, was sie wollen. Im Haus und außerhalb des Hauses gibt man ihnen immer mehr Freiheit, und ihrem Benehmen werden immer weniger Schranken auferlegt.“

19. Haben Jugendliche die Ursache für den heutigen Sittenverfall selbst erkannt?

19 Das traurigste an diesem Zeitalter der Gesetzlosigkeit ist wahrscheinlich die Tatsache, daß es vielen Teenagern gelungen ist, die Ursache zu ermitteln und die Schuldigen unfehlbar aufzuspüren. Die Zeitschrift This Week führte unlängst eine Meinungsumfrage unter Teenagern durch, die unter anderem zu folgenden Ergebnissen führte: „Sehr bezeichnend ist die Tatsache, daß Teenager Zucht respektieren. Sie erwarten, daß die Eltern sie führen, und zwar mit fester Hand. Unsere Umfrage hat ergeben, daß erstaunlicherweise 86 Prozent der befragten Teenager der Meinung sind, daß das Fehlen des guten Beispiels und der Mangel an Zucht und Führung im Elternhaus die Hauptursache für die Jugendkriminalität sind.“ — Vital Speeches, 15. Juni 1965, Seite 526.

20. Vor allem welche Tatsache sollte Eltern und Kindern den Ernst der Zeit vor Augen führen?

20 Alle Anzeichen deuten darauf hin, daß das gegenwärtige System der Dinge mit Riesenschritten seiner letzten Begegnung mit dem Gott der Gerechtigkeit in Harmagedon entgegengeht. Eltern und Kinder, die nicht bereit sind, ‘das Zeichen an der Stirn’ anzunehmen, das heißt Gottes Sittenmaßstab gebührend anzuerkennen, werden den Tod erleiden. Eltern werden für ihre Kinder verantwortlich gemacht, und Kinder werden wegen des Versäumnisses ihrer Eltern sterben. Der Prophet hörte die Anweisung, die den als Urteilsvollstrecker amtenden Engeln gegeben wurde: „Erbarmet euch nicht. Mordet bis zur Vertilgung Greise, Jünglinge und Jungfrauen und Kinder und Weiber! ... ihren Weg will ich auf ihren Kopf bringen.“ — Hes. 9:4-6, 10.

DEN VERPFLICHTUNGEN NACHKOMMEN

21, 22. Wie sollten sich Eltern verhalten, und warum?

21 Diese dringenden Gründe sollten Eltern veranlassen, einmal darüber nachzudenken, wie sie ihrem Haushalt vorstehen. (1. Tim. 3:4) Sehen und hören die Kinder sie zanken und streiten? Schreien die Eltern die Kinder an, und strafen sie sie ungebührlich, wenn sie schlecht gelaunt sind? Können die Kinder mit Recht sagen, die Eltern würden sie zum Zorn reizen und seien herrisch? (Eph. 6:4) Geben ihnen die Eltern ein gutes Beispiel, indem sie ordentlich und sauber, in jeder Hinsicht rechtschaffen und moralisch einwandfrei sind? Eine unparteiische Selbstprüfung auf diesem Gebiet kann sehr nützlich sein.

22 Es empfiehlt sich auch, daß der Vater und die Mutter von Zeit zu Zeit unter vier Augen miteinander über ihre gemeinsame Verpflichtung sprechen, damit sie in Fragen der Erziehung vor den Kindern stets eine geeinte Front bilden, andernfalls können die Kinder die Meinungsverschiedenheiten ausnützen und einen Elternteil gegen den anderen ausspielen. Kinder merken, ob sich die Eltern wirklich einig sind oder ob sie nur den Schein wahren wollen, und sie verstehen es sehr gut, eine Situation zu ihrem Vorteil auszunutzen.

23. Wessen gutes Beispiel sollten Familienväter nachahmen?

23 Der Vater ist das rechtmäßige Haupt jeder Familie. Ist er ein Christ, dann sollte er Christus Jesus, der als Hausherr und zärtlicher Vater ein vollkommenes Beispiel gegeben hat, nachahmen. (Eph. 5:23) Jesus wurde ohne Zweifel von der ganzen Familie seiner Nachfolger respektiert. Warum? Weil seine Einstellung und seine Handlungsweise auf grundsatztreuer Liebe beruhten. Er widmete seinen Nachfolgern Zeit, er schulte und tadelte sie, aber er ermutigte sie auch, indem er ihnen hin und wieder ein Lob spendete.

24. Welche Aufgabe hat die Mutter in Verbindung mit der Autorität in der Familie?

24 Die Mutter sollte in der Familie im Unterstützen und Respektieren der Stellung des Vaters vorangehen, ob der Vater nun ein Christ ist oder nicht. Da die vollkommene Eva für Adam eine passende Gehilfin sein sollte, besteht die Aufgabe der Frau in der Familie darin, es ihrem Mann zu erleichtern, nicht zu erschweren, seinen Verpflichtungen nachzukommen. Die Mutter, die zeigt, daß sie ihren Mann wirklich respektiert, hilft ihren Kindern die Notwendigkeit erkennen, sich in allem in Gottes Ordnung einzufügen. — Eph. 5:33.

25, 26. Über welche moralischen Grundsätze sollten Kinder zu Hause gründlich belehrt werden? Was wird Eltern dabei helfen?

25 Die Bibel und ihre Grundsätze sollten als das Verfassungsrecht der christlichen Familie anerkannt werden. Was Gottes Wort in irgendeiner Frage sagt, sollte für alle Glieder, für Eltern und Kinder, entscheidend und bindend sein. Kinder sollten zum Beispiel gelehrt werden, daß „jeder, der einer Lüge zuneigt und sie verübt“, in Jehovas Augen ein Greuel ist. (Offb. 22:15) Auch jede Art von Diebstahl sollte als eine Verletzung des göttlichen Sittenmaßstabs betrachtet werden. (Eph. 4:28) Schon von frühester Jugend an sollte den Kindern beigebracht werden, daß Glück und Frieden davon abhängen, daß man gegenüber Angehörigen und Außenstehenden offen, ehrlich und gerecht ist. Es sollte ihnen vor Augen geführt werden, daß das Mogeln in der Schule oder das Versäumen, seine Pflichten am Arbeitsplatz zu erfüllen, eine Art Lügen, verbunden mit Stehlen, ist.

26 Sobald es angebracht ist, sollte Jugendlichen klargemacht werden, was der Apostel mit seinen ermahnenden Worten meinte: „Die Ehe sei ehrbar unter allen, und das Ehebett sei unbefleckt, denn Gott wird Hurer und Ehebrecher richten.“ (Hebr. 13:4) Eltern sollten berücksichtigen, daß es sich dabei um ein heikles Thema handelt, und sollten sich daher vor zu krasser Offenheit hüten, aber auch nicht zu zurückhaltend sein. Artikel in den Erwachet!-Ausgaben vom 8. August und 8. September 1965 geben Vätern und Müttern, die ihre Kinder über Gottes Vorkehrung in Verbindung mit der Geschlechtlichkeit aufklären möchten, hilfreiche Anregungen.

ERMUNTERUNG FÜR VERANTWORTUNGSBEWUSSTE ELTERN

27. Welche hilfreichen Vorkehrungen sollten sich Eltern zunutze machen, um ihre Aufgabe, der sie oft nicht gewachsen zu sein glauben, zu erfüllen?

27 Oft haben Eltern das Empfinden, sie hätten bei der Erziehung ihres Kindes keinen Erfolg. Warum aber gleich entmutigt sein und es aufgeben wollen? Warum sich statt dessen nicht die Vorkehrungen zunutze machen, die Gott getroffen hat? Da ist doch zum Beispiel die Versammlung der christlichen Zeugen, eine Gemeinschaft gottesfürchtiger Freunde, die gern bereit sind, Hilfe zu leisten. Die Zusammenkünfte der Versammlung, bei denen die Bibel studiert wird, bieten deiner Familie eine äußerst günstige Gelegenheit, sich mit anderen Familien, die Gott in Geist und Wahrheit anbeten, zu verbinden. Vergiß nicht, daß diese Zusammenkünfte „zur Anreizung zur Liebe und zu vortrefflichen Werken“ dienen sollen. (Hebr. 10:24, 25) Um aber aus diesen Zusammenkünften den größten Nutzen zu ziehen, müssen die Eltern die Kinder mitnehmen, sie dürfen sie nicht nur hinschicken.

28. Auf welches Ziel können Eltern ihre Kinder hinlenken und welche große Genugtuung können sie dann haben, wie das bei Eltern in ferner Vergangenheit der Fall war?

28 Eltern, die ihren Kindern immer wieder vor Augen führen, daß eines der erstrebenswertesten Ziele darin besteht, sich Jehova Gott hinzugeben, um ihm zu dienen, werden bestimmt gesegnet werden. Elkana und Hanna müssen sich gefreut haben, als sie sahen, wie Samuel, ihr Junge, heranwuchs und als Diener in Gottes heiligem Zelt sowie als Richter Israels wunderbare Vorrechte genoß. (1. Sam. 1:11) Manoah und seine Frau haben sich bestimmt sehr gefreut, als sie von den Heldentaten hörten, die ihr Sohn Simson unter dem Einfluß des Geistes Gottes vollbracht hatte. (Ri. 13:5, 12) Es muß für Sacharja und Elisabeth eine große Genugtuung gewesen sein, den hingebungsvollen Wandel ihres Sohnes Johannes zu sehen, von dem der Herr Jesus später sagte: „Unter den von Frauen Geborenen ist kein Größerer erweckt worden als Johannes der Täufer.“ — Matth. 11:11.

29. Welchen wichtigen Schritt sollten Eltern bei der Erziehung der Kinder im Auge behalten, und welche moralische Verpflichtung haben sie in Verbindung damit?

29 Kinder christlicher Eltern, die richtig erzogen werden, geben sich schließlich Jehova bereitwillig hin. Bevor Eltern einem Kind jedoch gestatten, sich taufen zu lassen, sollten sie sich vergewissern, ob es genau weiß, was mit diesem Schritt alles verbunden ist. Die Taufe wird nicht bewirken, daß es Freude am Predigtdienst bekommt, wenn es sie nicht bereits hat. Die Taufe wird auch sein Verantwortungsbewußtsein nicht unbedingt stärken. Es sollte schon vor der Taufe aufgrund des Studiums der Bibel und aufgrund seines Bemühens, mit anderen über das Gelernte zu sprechen, genau wissen, daß dies beides zu seiner Anbetung des wahren Gottes gehört.

30. Wie sollte man Zeiten der Entspannung verbringen?

30 Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Familienlebens sind die Dinge, die die Familie zur Freude aller gemeinsam plant und unternimmt, um sich zu bestimmten Zeiten zu entspannen. Man könnte zum Beispiel zusammen ein gutes Kino- oder Theaterstück oder sonst eine interessante Vorstellung besuchen, ein Picknick veranstalten, eine Sehenswürdigkeit besuchen, einen vernachlässigten Garten in Ordnung bringen usw. Die Begeisterung der Eltern beim Planen solcher Unternehmungen kann dazu beitragen, daß die ganze Familie eine geschlossene Einheit bleibt und sich gegen weltliche Gesellschaft abschirmt, die den Glauben an Gott zerstören und sie veranlassen könnte, seinem Maßstab nicht zu entsprechen.

31, 32. Welche Genugtuung können gottesfürchtige Eltern heute schon haben, und welchen künftigen Lohn können sie zuversichtlich erwarten?

31 Diesen Verpflichtungen richtig nachzukommen bedeutet für gottesfürchtige Eltern viel Arbeit. Es ist eine gewaltige Aufgabe. Es bringt jedoch viel Freude und große Befriedigung mit sich, zu sehen, wie die eigenen Kinder zu guten, rechtschaffenen, gottesfürchtigen Männern und Frauen heranwachsen. Wie glücklich Eltern doch sein können in dem Bewußtsein, ihren Kindern wirklich geholfen zu haben, das mit einer Verheißung verbundene Gebot zu erfüllen: „Ehre deinen Vater und deine Mutter.“! Weltliche Eltern erschweren es ihren Kindern oft sehr, sie so zu ehren, wie Gott es geboten hat. Christliche Eltern dagegen können sich freuen in dem Bewußtsein, das menschenmögliche getan und mit Jehovas Hilfe die Voraussetzungen dafür geschaffen zu haben, daß ihre Kinder „lange Zeit auf der Erde“ bleiben werden, ja möglicherweise bis in die Zeit der neuen Ordnung nach Harmagedon. — Eph. 6:2, 3.

32 Welche Genugtuung für dich, zu wissen, daß du dem göttlichen Gebot gehorcht hast: „Erziehe den Knaben seinem Wege gemäß“, nämlich dem Wege gemäß, der an dem verderbten, unmoralischen System der Dinge mit seinen trügerischen Vorteilen und seinen zum Tode führenden Zielen vorbeiführt! Welche Befriedigung für dich, zu sehen, wie Jehova deine Bemühungen segnet und wie dein Kind heranwächst, ohne von dem Weg, der zum Leben und zum Frieden mit seinem Schöpfer führt, abzuweichen! (Spr. 22:6) Wenn du als Vater oder Mutter beim Erfüllen der Verpflichtung, die du deinen Kindern gegenüber hast, Gottes Richtlinien beachtest, entsprichst du einem wichtigen Bedürfnis aller Kinder, nämlich dem Bedürfnis nach Liebe, Führung und Geborgenheit. Es ist eine Tatsache, daß „die Rechte [die richterlichen Entscheidungen, NW] Jehovas ... Wahrheit [sind], sie sind gerecht allesamt ... im Beobachten derselben ist großer Lohn“. — Ps. 19:9, 11.

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