Wo sie Erquickung findet
In einem Brief „An die Herausgeber“, der jüngst in der Zeitschrift Commonweal veröffentlicht wurde, schrieb eine Frau: „Sind Jehovas Zeugen nicht ein Beispiel einer gesunden, wachsenden Kirche? 80 Prozent ihrer Mitglieder sollen ehemalige Katholiken sein.
Worin das Geheimnis ihres Erfolges besteht, erfahrt man zur Hauptsache, wenn man ihre einfachen Zeitschriften, Wachtturm und Erwachet!, liest. Erstere erforscht und bespricht die Bibel, letztere behandelt allgemeine Themen.
Warum fühle ich mich, nachdem ich diese Zeitschriften mit ihren ziemlich altmodischen graphischen Darstellungen und ihrem billigen Papier gelesen habe, erquickt, angespornt und bereit, die Ärmel wieder hochzukrempeln und den Kampf mit dem Leben aufzunehmen (in meinem Fall die Erziehung von sieben Söhnen und zwei Töchtern)?
Warum bin ich, wenn ich gewisse katholische Publikationen gelesen habe, müde, niedergeschlagen und der Religion ein wenig überdrüssig? Nachdem ich den Knäuel gelehrter Worte, mit dem gewisse Schreiber selbst unbedeutende Gedanken umwickeln, entwirrt habe, wünsche ich, daß ich meine Zeit und Kraft verwendet hätte, um etwas Nützliches im Haus zu tun.
Ich glaube, die Antwort ist in Matthäus, Kapitel 18 zu finden. ‘Wenn ihr euch nicht ändert und werdet wie kleine Kinder, werdet ihr nicht in das Himmelreich eingehen.’
Die anonymen Verfasser der Artikel, die in den Zeitschriften der Zeugen Jehovas erscheinen, schreiben verständlich und einfach. Ihr Ziel besteht darin, das gute Wort des Evangeliums weiterzugeben und den Leser zu ermuntern, sich der Quelle ihrer Weisheit zuzuwenden. Sie wollen anspornen, unterweisen und trösten. Sie sind nicht selbstbewußt.
Ich bin selbst kein Zeuge Jehovas, aber es ist wunderbar, daß Katholiken nun beginnen, ihre andersgläubigen christlichen Brüder näher zu betrachten und einige ihrer guten Eigenschaften zu erkennen.“
Jesus Christus sagte: „Kommt zu mir alle, die ihr euch abmüht und die ihr beladen seid, ... und ihr werdet Erquickung finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.“ — Matth. 11:28-30.