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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1975
w75 15. 5. S. 295-297

Die Samariter der alten Zeit

JESUS Christus, der größte Lehrer, der je auf Erden wandelte, erzählte einst ein Gleichnis, durch das er auf ergreifende Weise veranschaulichte, wie man Nächstenliebe üben sollte. Er sprach von einem gütigen und mitfühlenden Mann, der bereit war, sich zugunsten eines ihm völlig fremden Mannes zu verausgaben. Sowohl ein Priester als auch ein Levit hatten die mißliche Lage dieses Fremden ignoriert, der auf dem Wege von Jerusalem nach Jericho von Räubern geschlagen und halbtot liegen gelassen worden war. Aber der mitfühlende Mann nahm sich sogleich des Fremden an und zahlte für seine Pflege zwei Denare, was zwei Tageslöhnen entsprach. Er verpflichtete sich sogar, alle darüber hinaus entstehenden Kosten zu tragen (Luk. 10:30-35). Dieser mitfühlende Mann in Jesu Gleichnis war ein Samariter. Was hatte das zu bedeuten? Wer waren eigentlich die Samariter?

Was Jesus Christus sonst noch über die Samariter sagte, zeigt, daß sie zum Teil fremder, nichtjüdischer Abstammung waren. Er schloß sie bewußt aus, als er seine Apostel anwies, ihre Bemühungen auf die „verlorenen Schafe des Hauses Israel“ zu konzentrieren (Matth. 10:5, 6). Ein andermal bezeichnete er einen Samariter als einen „Menschen von einer anderen Nation“ oder „Rasse“ (Luk. 17:16-18, Kingdom Interlinear Translation).

Wie kam es aber dazu, daß ein Volk, das nicht dem „Hause Israel“ angehörte, einen großen Teil israelitischen Gebietes bewohnte? Das geschah, nachdem das Zehnstämmereich Israel im achten Jahrhundert v. u. Z. von den Assyrern erobert worden war. Die Assyrer führten viele Israeliten ins Exil und tauschten sie danach gegen Angehörige fremder Völker aus (2. Kö. 17:22-24; Esra 4:1, 2).

Diese Ausländer nahmen den Glauben der Israeliten zum Teil an. Wie geschah dies? Da die Assyrer bei ihrer Eroberung viel israelitisches Gebiet verwüstet hatten, mehrten sich die Löwen im Land und streiften auch in der näheren Umgebung von Städten und Dörfern umher. (Vergleiche 2. Mose 23:29.) Anscheinend fielen dadurch viele Ausländer den Löwen zum Opfer. Die Neuangesiedelten dachten, dies geschehe, weil sie nicht den Gott des Landes anbeteten, und ließen dem König von Assyrien eine Nachricht darüber zukommen. Daraufhin sandte der assyrische Herrscher einen israelitischen Priester, der die Kälberanbetung pflegte, aus dem Exil zurück. Dieser Priester belehrte die Umsiedler über Jehova. Doch er handelte dabei ähnlich wie Jerobeam, der erste König des gestürzten Zehnstämmereiches, der die Kälberanbetung eingeführt hatte. Daher beteten diese Fremdlinge weiterhin falsche Götter an, obgleich sie einiges über Jehova kennengelernt hatten (2. Kö. 17:24-31).

Es scheint, daß sich die Glaubensansichten dieser Ausländer schließlich änderten. Zweifellos trugen Mischehen dazu bei, denn in dem von den Assyrern eroberten Gebiet lebten immer noch einige — wenn auch nur sehr wenige — Israeliten (2. Chron. 34:6-9). Was daher ihre Abstammung betrifft, so waren die Samariter höchstwahrscheinlich Nachkommen der zurückgebliebenen Israeliten und der Ausländer, die ins Land gebracht worden waren. In späteren Jahrhunderten hatten die Samariter anscheinend wenig Kontakt zur Anbetung Jehovas in Jerusalem, so daß gewisse Unterschiede zwischen ihrer Religion und der jüdischen bestehenblieben.

Die Samariter bauten auf dem Berg Gerisim sogar einen eigenen Tempel, um nicht nach Jerusalem gehen zu müssen. Zur Zeit des Dienstes Jesu stand dieser Tempel zwar nicht mehr, doch die Samariter beteten immer noch auf dem Berg Gerisim an (Joh. 4:20-23). Sie erkannten nur den Pentateuch, die fünf Bücher Mose, an und verwarfen den ganzen übrigen Teil der Hebräischen Schriften (möglicherweise mit Ausnahme des Buches Josua). Daher hatten sie nur ein unvollständiges Verständnis über Jehova Gott und seinen Vorsatz, worauf Jesus Christus eine samaritische Frau mit den Worten hinwies: „Ihr betet an, was ihr nicht kennt“ (Joh. 4:22). Da die Samariter aber den Pentateuch anerkannten, pflegten sie die Beschneidung und erwarteten das Kommen des Messias, des Propheten, der größer ist als Moses (5. Mose 18:18, 19; Joh. 4:25).

Die zwischen den Juden und den Samaritern herrschenden Unterschiede in bezug auf Abstammung und Religion führten zu großen Vorurteilen. Die Juden blickten im allgemeinen auf die Samariter herab und lehnten es ab, mit ihnen etwas zu tun zu haben (Joh. 4:9). Die Bezeichnung „Samariter“ galt bei ihnen sogar als Schimpfname. So ist auch die Äußerung ungläubiger Juden gegenüber Jesus zu verstehen: „Sagen wir nicht mit Recht: Du bist ein Samariter und hast einen Dämon?“ (Joh. 8:48).

Jesus Christus schloß sich aber einer solchen Voreingenommenheit gegenüber den Samaritern nicht an. Unter den zehn Aussätzigen, die er einmal von ihrer widerlichen Krankheit heilte, befand sich auch ein Samariter. Dieser Samariter war der einzige, der zu Jesus zurückkehrte und sich bei ihm bedankte und Gott mit lauter Stimme verherrlichte (Luk. 17:16-19). Ein andermal unterhielt sich Jesus am Jakobsbrunnen ausführlich mit einer samaritischen Frau und verbrachte danach zwei Tage in der samaritischen Stadt Sychar, um die göttliche Wahrheit zu verkündigen. Viele wurden daraufhin gläubig (Joh. 4:5-42). Jesus machte in seinem Gleichnis vom barmherzigen Samariter auch deutlich, daß eine mitleidlose Haltung gegenüber den Samaritern falsch war.

Die Samariter erhielten zweifellos deshalb noch vor den unbeschnittenen Heiden die Gelegenheit, Jünger Jesu Christi zu werden, weil zwischen ihnen und den Juden — soweit es ihre Abstammung und ihre Religion betraf — eine viel engere Bindung bestand. Viele Samariter wurden gläubig und wurden als Jünger Jesu Christi den jüdischen Gläubigen gleichgestellt (Apg. 8:1-17, 25; 9:31). Erst danach verkündigte Petrus zum erstenmal dem Heiden Kornelius und seinen Hausgenossen die „gute Botschaft“ (Apg. 10:25-48).

Das wahre Christentum vereinigte tatsächlich Völker, die lange Zeit einander entfremdet und voneinander getrennt waren. Es verhielt sich so, wie der Apostel Petrus zu Kornelius und seinen Hausgenossen sagte: „Bestimmt merke ich, daß Gott nicht parteiisch ist, sondern daß ihm in jeder Nation der Mensch, der ihn fürchtet und Gerechtigkeit wirkt, annehmbar ist“ (Apg. 10:34, 35). Somit erfreuten sich in der frühchristlichen Versammlung Juden, Samariter und Heiden der Gemeinschaft als Brüder und Schwestern, denn sie hatten falsche Vorstellungen und unbegründete Vorurteile aufgegeben. Schranken, die jahrhundertelang bestanden hatten, waren unter ihnen beseitigt worden.

Die wahre Anbetung vereinigt auch heute Menschen aller Rassen und Nationalitäten. Die Beweise dafür sind unter Jehovas christlichen Zeugen zu finden.

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