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  • Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1975
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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1975
w75 1. 11. S. 663-669

Sei beharrlich im Gebet

„Jeder Loyalgesinnte [wird] zu dir beten“ (Ps. 32:6).

1, 2. (a) Warum sollte man mit Gott in Verbindung bleiben? (b) Wie beweist man, daß einem Gottes Wille am wichtigsten ist?

IN DER heutigen Zeit scheinen die meisten Menschen wenig oder gar keine Zeit für Gott zu haben. Sie bringen viele Entschuldigungen vor, warum sie Gott im täglichen Leben nicht berücksichtigen. Doch wenn jemand behauptet, dem lebendigen und wahren Gott zu dienen, dann sollte er treu mit ihm in Verbindung bleiben und ihn als denjenigen betrachten, dem er dienen und in allem gehorchen sollte.

2 Besonders nachdem man sich Jehova Gott hingegeben hat, sollte man das Gebet ernst nehmen. Statt als eine Pflicht sollte man es als ein Vorrecht betrachten. Wenn man das Tun des Willens Gottes an die erste Stelle setzt und sich seinem Willen auf theokratische Weise unterordnet, wird man beten: „Deine eigenen Wege, o Jehova, laß mich erkennen; deine eigenen Pfade lehre mich. Laß mich in deiner Wahrheit wandeln, und lehre mich, denn du bist mein Gott der Rettung“ (Ps. 25:4, 5).

AUFRICHTIG BETEN

3. Wodurch beweisen wir, daß unsere Bitten aufrichtig sind?

3 Wenn wir erwarten, daß der Höchste unseren Bitten Gehör schenkt, müssen wir aufrichtig zu ihm beten. Wir müssen es mit vollem Ernst tun und mit wachen Sinnen. Dabei müssen wir ehrlich gegen uns selbst sein. Um Gottes gerechten Wegen gegenüber loyal zu sein, dürfen wir irgendwelche verkehrten Gewohnheiten, die wir haben mögen, oder fragwürdige Auffassungen nicht beschönigen. Wir können Gott, der uns zur Rechenschaft zieht, nichts vormachen (Hebr. 4:12). Es wäre töricht, um etwas zu beten und dann nicht im Einklang mit dieser Bitte zu handeln.

4. Was sollten wir tun, um dem Hörer des Gebets wohlzugefallen?

4 Diejenigen, die seine Gebote treu befolgen, haben die Zusicherung: „Die Augen Jehovas sind auf die Gerechten gerichtet und seine Ohren auf ihr Flehen; das Angesicht Jehovas aber ist gegen die gerichtet, die Böses tun“ (1. Petr. 3:12). Wenn wir um Vergebung bitten, müssen wir selbst anderen von Herzen vergeben (Matth. 18:35). Wenn wir um Gottes Königreich beten, sollten wir es in unserem Leben an die erste Stelle setzen (Matth. 6:10, 33). Wenn wir möchten, daß uns Gott eine bessere biblische Erkenntnis gibt, sollten wir nicht nur darum beten, sondern sollten uns auch regelmäßig Zeit nehmen, sein Wort, die Bibel, zu studieren. Haben wir dann eine genaue Erkenntnis erlangt, so können wir unsere Aufmerksamkeit den wichtigeren Dingen zuwenden, und wir werden diese in unseren Gebeten erwähnen (Phil. 1:9, 10).

AN GOTTES MASS-STÄBEN FESTHALTEN

5. Beschreibe die Gebete, die Gott nicht annehmbar sind.

5 Wir können sicher sein, daß Gott immer seinen guten Namen und seine gerechten Maßstäbe hochhalten wird. Er wird seine Maßstäbe niemals denen anpassen, die durch Wort und Tat beweisen, daß sie illoyal oder böse sind. Warum sollte Gott auf Gebete hören, die unaufrichtig dargebracht werden, ohne daß das Herz des Betenden in Harmonie mit Gott ist? Das Gebet derer, die Schlechtes treiben, kann „zur Sünde werden“ (Ps. 109:3-7). Wer Gott den Rücken kehrt und dann aus Heuchelei zu ihm betet, kann nicht erwarten, erhört zu werden, denn in Sprüche 28:9 heißt es: „Wer sein Ohr vom Hören des Gesetzes abwendet — sogar sein Gebet ist etwas Verabscheuungswürdiges.“ Lange Gebete prahlerischer und stolzer Menschen sind Gott ebenfalls nicht annehmbar, wie Christus Jesus erklärte, der über das Gebet maßgeblichen Aufschluß gab (Matth. 6:5, 7; Luk. 18:10-14). Wenn wir nicht lernen, Gutes zu tun und auf Gottes Wort zu hören, ist es das gleiche, als würden wir Gottes Wort verwerfen. Das wiederum würde dazu führen, daß unsere Gebete nicht erhört würden.

6. (a) Wie können die Worte oder die Handlungsweise einer Person ihre Gebete beeinflussen? (b) Was sollte ehrbar sein?

6 Um ein gutes Verhältnis zu unserem Gott und Vater behalten zu können, müssen wir an seinen erhabenen Sittenmaßstäben festhalten. Durch unsere Worte oder auch durch unsere Handlungsweise können wir beweisen, ob wir unsittliche Taten oder schlechte Neigungen gutheißen oder mißbilligen. „O ihr, die ihr Jehova liebt, hasset das Böse. Er behütet die Seele seiner Loyalgesinnten.“ So lautet der Rat aus Psalm 97:10. Diejenigen, die jedes sittliche Gefühl verlieren, entfremden sich Gott durch ihren zügellosen Wandel (Eph. 4:17-19). Wer unsittlich handelt oder Unsittlichkeit auch nur gutheißt, dessen Gebete werden unwirksam sein. Als ehrbarer Mensch solltest du Sex und Ehe als Einrichtung Gottes schätzen und respektieren, damit deine Gebete nicht behindert werden (Hebr. 13:4).

GEBETE KÖNNEN BEHINDERT WERDEN

7. Beschreibe einige Möglichkeiten, wie Gebete behindert werden können.

7 Um die Verbindung zu Gott aufrechtzuerhalten, mußt du in diesem bösen System der Dinge vorsichtig wandeln. Dann kannst du die Zuversicht haben, über die der Apostel Johannes schrieb: „Was immer wir erbitten, empfangen wir von ihm, weil wir seine Gebote halten und die Dinge tun, die in seinen Augen wohlgefällig sind“ (1. Joh. 3:22). Unsere Worte zählen bei Gott sehr wenig, wenn unsere Taten nicht mit unseren Bitten im Einklang sind. Wer nachlässig handelt, untergräbt die Wirksamkeit seiner Bitten vor Gott. Ehemänner werden daher ermahnt: „Ihr Ehemänner, wohnt gleicherweise weiterhin bei ihnen [euren Ehefrauen] gemäß Erkenntnis, indem ihr ihnen als einem schwächeren Gefäß, dem weiblichen, Ehre zuerkennt, da auch ihr mit ihnen Erben der unverdienten Gunst des Lebens seid, damit eure Gebete nicht behindert werden“ (1. Petr. 3:7). Das zeigt, daß man sogar im Familienleben etwas tun kann, was die Übermittlung des Gebets stören könnte. Diese Tatsache sollte uns allen vor Augen führen, daß wir in jedem Lebensbereich sehr achtsam den rechten Weg gehen sollten und nie auf Gottes Barmherzigkeit und sein Mitgefühl pochen dürfen.

8. (a) Warum müssen wir mit unseren Brüdern gut auskommen? (b) Woran sollte man sich erinnern?

8 Während wir uns bemühen, zu dem Gott, dem wir dienen, ein enges Verhältnis zu bewahren, müssen wir auch ein friedliches Verhältnis zu unseren christlichen Brüdern in der Versammlung aufrechterhalten. Wenn wir schnell bereit sind, den Rat Jesu aus Matthäus 5:23, 24 zu beachten, dann werden wir nicht zulassen, daß irgendein Problem mit einem Bruder, sei es groß oder klein, ungelöst bleibt. Bereinigen wir Schwierigkeiten nicht auf biblische Weise, so müssen wir uns darüber im klaren sein, daß unsere Gebete und Opfer Gott unannehmbar sind. Es wäre gut, einmal innezuhalten und darüber nachzudenken, daß Jehova Gott wahrscheinlich schon sehr oft mit uns barmherzig und geduldig gewesen ist und uns immer wieder die Gelegenheit gegeben hat, einen verkehrten Wandel oder eine untheokratische Gesinnung aufzugeben. Wenn wir unseren Gott in dieser Hinsicht nachahmen, können wir anderen eine große Hilfe sein, besonders denen, die als unsere geistigen Brüder in ein enges Verhältnis zu ihm gelangt sind. Richten wir uns also nach Gottes Maßstäben aus; wir werden dann glücklicher sein, und unsere Gebete werden dann nicht durch irgendeine gedankenlose Tat behindert (1. Thess. 4:1).

9. Wodurch könnten Gebete der Versammlung behindert werden?

9 In der Versammlung müssen Gebete in Reinheit dargebracht werden. Keiner sollte ein Gefühl der Feindseligkeit und Zorn gegen andere hegen. Diejenigen, die weise und verständig sind, werden eine Sanftmut bekunden, die zur Weisheit gehört, und werden den Wunsch des Apostels Paulus beherzigen: „Daher möchte ich, daß die Männer an jedem Ort weiterhin Gebete darbringen, indem sie loyale Hände erheben, ohne Zorn und Streitgespräche“ (1. Tim. 2:8; Jak. 3:13, 17).

10. Inwiefern tragen Liebe und Demut dazu bei, den Frieden in der Versammlung zu bewahren?

10 Ein demütiger Bruder wird sich mit seinen christlichen Brüdern nicht streiten, um angebliche persönliche Rechte zu verteidigen oder zu erkämpfen. Obwohl jeder die Freiheit hat, etwas zu tun, was er tun möchte, sollte man darauf achten, daß man nur etwas tut, was erbaut. Es erfordert Liebe, Frieden zu bewahren, und der Bereitschaft zu vergeben sind keine Grenzen gesetzt (Matth. 18:21, 22). Man muß schon demütig sein, um einen Fehler zuzugeben und um Vergebung zu bitten. Ein solch demütiger Schritt bringt dem Betreffenden und der Versammlung Frieden. Das überwiegt jedes Gefühl der Demütigung. Dadurch wird, auch in einem selbst die vortreffliche Eigenschaft der Demut entwickelt und gestärkt, die Gott so sehr schätzt (1. Petr. 5:5). Christen sollten sich frei fühlen, Jehova um seinen Segen zu bitten, während sie „alle ... Angelegenheiten mit Liebe geschehen“ lassen (1. Kor. 16:14).

11. Was sollten wir tun, um Gott gefallen zu können?

11 Genauso, wie wir uns anstrengen müssen, um zu den Gliedern der Versammlung ein gutes Verhältnis aufrechtzuerhalten, sollten wir auch alles in unseren Kräften Stehende tun, um zu verhindern, daß unser so sehr geschätztes Verhältnis zu unserem himmlischen Vater gestört wird. Wenn wir ihm gefallen wollen, müssen wir in unserem ganzen Wandel heilig sein (1. Petr. 1:14-16). Ein Christ wird sich aufgrund seiner Loyalität vor jeder Neigung hüten, von dem Wege der Wahrheit abzuweichen und so von der Welt befleckt zu werden. Wer sich der Allmacht Gottes bewußt ist und weiß, daß Gott nicht mit sich spaßen und sich nicht verspotten läßt, wird ihn um Anleitung bitten, damit er ihn davor bewahre, unabsichtlich einen Fehltritt zu begehen. Wer in irgendeiner Hinsicht nicht auf dem rechten Weg wandelt, mag feststellen, daß es ihm schwerfällt, freimütig zu Gott zu beten (Gal. 6:7).

WENN MAN SICH GOTT NICHT MEHR NAHEN KANN

12. Was mag die Ursache sein, daß jemand nicht mehr zu Gott beten kann?

12 Wer den Eindruck hat, daß er sich Gott nicht mehr freimütig nahen kann, daß er nicht mehr beten kann, sollte seinen Lebenswandel überprüfen. Vielleicht hat er einen Fehler oder eine Reihe von Fehlern begangen, weil er nicht die richtige Lebensauffassung hatte oder weil er nach schlechten Maßstäben gehandelt hat. Vielleicht liegt die Ursache auch noch tiefer — in den Eigenschaften des Herzens. Er mag wider besseres Wissen versäumt haben, das Rechte zu tun, denn Gottes Wort sagt diesbezüglich: „Wenn daher jemand weiß, wie er das tun soll, was recht ist, und es doch nicht tut, so ist es ihm Sünde“ (Jak. 4:17). Um die Verbindung zu Gott aufrechtzuerhalten, müssen wir uns davor hüten, etwas zu tun, wodurch wir Gott widerstehen würden. Wir benötigen Weisheit und Unterscheidungsvermögen, um uns nicht in etwas verwickeln zu lassen, was unser Verhältnis zu dem Gott, den wir lieben und anbeten, gefährden könnte.

13. Was kann dazu führen, daß man aufhört, regelmäßig zu beten?

13 Jede noch so geringe Abweichung von dem gerechten und geraden Weg kann ein schlechtes Gewissen verursachen und bewirken, daß man aufhört, regelmäßig zu beten. Wer sich weigert, sich Gottes Willen unterzuordnen, und wer sich Freiheiten herausnimmt, die im Gegensatz zu Gottes Willen stehen, läßt sich nicht von Gottes Weisheit leiten und wird daher unweigerlich in die Irre gehen. Wenn wir plötzlich feststellen, daß unsere Freundschaft mit Jehova gestört wird, tun wir gut daran, uns zu überprüfen und die Ursachen, die uns am Beten hindern, zu beseitigen. Es ist unmöglich, daß jemand, der sich selbst Gesetz ist, Jehovas Wohlgefallen haben kann. Nur diejenigen, die Gott gegenüber loyal sind, können von ihm Hilfe erwarten. Wenn wir seine Billigung in allem, was wir tun, haben, können wir gewiß sein, daß er unsere Bitten erhören und uns zu seiner Zeit und auf seine Weise belohnen wird.

DER ERNST DES GEBETS

14. (a) Wie kann man seine Gedanken im Gebet ausdrücken? (b) Wie erhält ein Gebet persönlichen Charakter?

14 Beten heißt tatsächlich mehr, als nur mit Gott zu reden. Das geht aus den vielen Gebeten hervor, die zu unserer Anleitung in Gottes inspiriertem Wort aufgezeichnet worden sind. Diese Gebete waren natürlich der Zeit und der Gelegenheit angepaßt. Der Bittsteller ist jedoch nicht an irgendeinen Wortlaut gebunden, wenn er Gott seine Gedanken mitteilen möchte. Das Gebet sollte nie zu einer bedeutungslosen Routinesache werden, noch sollte man immer wieder bestimmte Lieblingsredewendungen gebrauchen. Beispiele aus der Bibel zeigen, daß sich Männer des Gebets der gleichen Alltagssprache bedienten, die sie auch im Umgang mit anderen gebrauchten. Es besteht keine Notwendigkeit, einen besonderen Wortschatz zu gebrauchen, wenn wir zu Gott beten. Bete mit Worten, die zum Ausdruck bringen, was in deinem Herzen ist. Für jemand, der Gott mit Geist und Wahrheit anbetet, ist es völlig abwegig, jemand anders zu bezahlen, damit er für ihn bete, oder Gebete eines anderen zu verwenden, die in einem Gebetbuch stehen (Joh. 4:24).

15. Wann können wir beten, und wie sollten wir unsere Bitten vortragen?

15 Das Mustergebet, das Jesus seine Jünger lehrte, hilft uns erkennen, was wir in erster Linie in unsere Gebete mit einschließen sollten (Matth. 6:9-13). Dieses Mustergebet zeichnet sich durch Einfachheit aus, und auch wir sollten einfache Worte gebrauchen, wenn wir uns an denjenigen wenden, der jedes unserer Probleme lösen kann. Wende dich immer an Gott um Hilfe, wenn du das Empfinden hast, daß du im Glauben schwächer wirst oder daß die Gefahr besteht, daß du von der reinen Anbetung abgleitest. Sei stets darauf bedacht, dich an den hörenden Gott, den Hörer des Gebets, zu wenden, sei es bei Tag oder Nacht, ja in allen Situationen und bei jedem Vorhaben, in Gefahr, in Versuchung, bei der Arbeit, wenn du reist, dich vergnügst oder krank bist. Mache vollen Gebrauch von dieser Kraftquelle, während du fortfährst, „mit jeder Art von Gebet und Flehen ... zu beten“ (Eph. 6:18). Flehe ihn um seine Gunst und seinen Beistand an; bringe ihm deine Dankbarkeit zum Ausdruck. Denke daran, daß sich der Urheber der Sprache nicht von großen Worten beeindrucken läßt; schütte ihm einfach dein Herz aus (Ps. 62:8).

16, 17. (a) Ist es gut, vor dem Beten nachzudenken? Warum? (b) Wie kann man ein zusammenhängendes Gebet sprechen?

16 Es wäre nützlich, wenn du nachdenken würdest, bevor du dich Gott nahst, so daß du auch wirklich das sagst, was du sagen möchtest. Wenn du gute Gedanken im Sinn hast, dann wird es nicht vorkommen, daß du mit den Gedanken abschweifst oder immer wieder auf monotone Weise das gleiche sagst. Du sprichst ja nicht mit einem Nachbarn oder irgendeinem anderen Menschen, sondern mit der höchsten Person im Universum, mit Jehova Gott selbst. Es ist auch nicht genug, daß du dein Gebet an Gott richtest; du mußt um das Richtige beten. Demnach ist es also völlig angebracht, daß du nachdenkst, bevor du betest, ja daß du über die wichtigeren Dinge nachsinnst. So kannst du es vermeiden, daß deine Bitten lediglich eine Formsache sind oder sich immer wieder um die gleichen Dinge drehen (Matth. 6:7).

17 Es mag für dich nützlich sein, einen ruhigen Ort zum Beten aufzusuchen. Jesus versuchte, allein zu sein und Ablenkungen von sich fernzuhalten, wenn er beten wollte (Mark. 1:35; Luk. 9:18). In der Stille kann man besser darüber nachdenken, was man braucht und was für einen selbst und für seine Angehörigen nützlich ist. Wenn du nachdenkst, bevor du deine Gedanken Gott darlegst, wird es dir leichter fallen, ein zusammenhängendes Gebet zu sprechen.

PERSÖNLICHES GEBET

18. (a) Wodurch sollten sich unsere persönlichen Gebete auszeichnen? (b) Wie können wir Wertschätzung zum Ausdruck bringen?

18 Nahe dich Gott in deinen persönlichen Gebeten demütig, und versuche nicht, Eindruck auf ihn zu machen oder ihm gewissermaßen zu sagen, was er tun sollte. Denke daran, wie klein du bist, und demütige dich in den Augen Jehovas (Jak. 4:10). Ganz gleich, ob du dein Gebet hörbar oder still im Herzen sprichst, solltest du die gleiche Einstellung haben wie David: „Laß die Reden meines Mundes und das Sinnen meines Herzens angenehm werden vor dir, o Jehova“ (Ps. 19:14). Unsere Gebete sollten nicht nur Gott annehmbar sein, sondern es sollte uns auch zur Freude und Erbauung gereichen, wenn wir unserem himmlischen Vater unsere geheimsten Gedanken vortragen. Da wir erkennen, daß wir ihm gehören, tun wir gut daran, die Vorkehrungen anzuerkennen, die er für uns und für alle anderen Glieder der Menschheitsfamilie getroffen hat. Wohin du dich auch wendest, überall siehst du Beweise für einen äußerst großzügigen und aufmerksamen Schöpfer. Als Empfänger seiner Liebe und Güte sollten wir ihm in Treue regelmäßig Dank sagen. Dazu werden wir mit folgenden Worten ermuntert: „Freut euch allezeit. Betet unablässig. Sagt Dank in Verbindung mit allem“ (1. Thess. 5:16-18).

19. Wovon sollten wir uns in unseren Gebeten leiten lassen? Führe Beispiele an.

19 In deinen persönlichen Gebeten kannst du jeden Bereich des Lebens erwähnen. Manchmal kann es sein, daß du über bestimmte Bibeltexte nachdenkst und dabei feststellst, daß Gottes eigenes inspiriertes Wort deine Gedanken am besten zum Ausdruck bringt. Du solltest dich in deinen Gebeten von einer genauen Erkenntnis des Willens Gottes leiten lassen, denn Jehova kann nicht gegen seine eigenen Vorsätze handeln, auch nicht, wenn du ihn darum bittest. Wenn du Jehovas Souveränität loyal unterstützt, dann solltest du seinen Namen in deinen Gebeten und auch in deinem Leben berücksichtigen. Mit Gottes Namen hängen noch weitere grundlegende und wichtige Dinge zusammen, und sie sind ebenfalls in dem Gebet enthalten, das Jesus seinen Jüngern gab: „Dein Königreich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auch auf der Erde.“ Die anderen in diesem Gebet enthaltenen Bitten hängen mit dem Wunsch des Betenden zusammen, in Gottes Gunst zu stehen (Matth. 6:9-13).

20. Warum ist es gut, um Gottes Geist zu beten?

20 Es ist auch passend, um Gottes Geist zu beten. Diese wirksame Kraft treibt dich an, den rechten Weg, Gottes Weg, zu gehen (Luk. 11:13). Wenn du bestrebt bist, dich deinem Gott und seinem Sohn Jesus Christus so nützlich wie möglich zu machen, dann solltest du Gott immer wieder darum bitten, dir zu helfen, deine Kraft und deine Mittel auf die beste Weise einzusetzen. Um wirklich ein gottergebenes Leben zu führen, muß man die gelegene Zeit für sich auskaufen (Eph. 5:15, 16). Eine Gott hingegebene Christin sagte einmal: „Ich bitte Jehova, er möge mich erkennen lassen, was ich verkehrt mache und wann ich nicht im Einklang mit christlichen Grundsätzen handle.“ Gott, der die Geheimnisse des Herzens kennt, kann beurteilen, ob wir uns wirklich der Notwendigkeit bewußt sind, uns völlig auf ihn zu verlassen, so daß wir wie Christus Jesus auf unserem Weg erfolgreich sein können (Ps. 44:21; vergleiche Josua 1:8).

21. Nenne einige der Interessen Gottes und einige deiner eigenen Interessen, die du im Gebet erwähnen kannst.

21 Wenn du über all die Gründe nachdenkst, weshalb du im Gebet beharrlich sein solltest, und wenn du über die notwendigen Dinge nachdenkst, um die du beten solltest, so wird dich das veranlassen, im Gebet beharrlich zu sein. „Beharrt im Gebet, indem ihr darin wach bleibt mit Danksagung“ (Kol. 4:2). Erwähne weiterhin im Gebet deine Fehler, deine Probleme, deine täglichen Bedürfnisse, Krisen, die in deinem Leben auftreten mögen, deine Gefühle, deine Freuden und deine Enttäuschungen. Bete um vermehrte Kraft, damit du trotz des Druckes des täglichen Lebens ein loyaler und ergebener Anbeter Gottes bleiben kannst. Denke auch immer daran, daß wir die gute Botschaft vom Königreich predigen müssen; schließe das in deine Gebete ein, und sage Gott, daß auch du deinen Sinn zu eifriger Tätigkeit gürten möchtest (Matth. 24:14; 1. Petr. 1:13). Konzentriere dich auf Gottes Interessen genauso, wie du dich auf deine eigenen konzentrierst. Das wird dir helfen, immer daran zu denken, daß du seinen Namen preisen und verherrlichen und die wahre Anbetung anderen empfehlen solltest. Vergiß nicht, was du für andere tun kannst, und bitte darum, Jehova möge sie segnen, während sie sich ebenfalls bemühen, ihn anzubeten und ihm zu dienen (Hebr. 13:15, 16).

GEMEINSAME GEBETE

22. Beschreibe den Nutzen des Gebets im Familienkreis.

22 Es ist schön, zu sehen, wenn eine Familie zu Mahlzeiten und auch bei anderen Gelegenheiten, zum Beispiel, wenn sie geistige Speise zu sich nimmt, gemeinsam betet. Das Gebet im Familienkreis kann der ganzen Familie zum Segen gereichen, und außerdem fördert es den Gehorsam, die Ordnung und den Anstand in der Familie. Die Familie ist eine Vorkehrung Gottes, und man sollte seine Leitung dafür erbitten. Alle Familienglieder können das Beten lernen. Zweifellos wurde Jesus, als er noch sehr jung war, beigebracht, sich zu Hause niederzuknien und zu beten. Als er erwachsen war, zeigte er große Wertschätzung für das Gebet; ja, er lehrte sogar andere, wie man richtig beten sollte (Matth. 21:13; Luk. 11:1). Kindern kann in ihrer kindlichen Einfachheit beigebracht werden, ehrfürchtig mit ihrem Vater im Himmel zu sprechen, ihre Dankbarkeit für das Leben zum Ausdruck zu bringen sowie für die Hoffnung, daß sie einmal auf einer paradiesischen Erde unter dein Königreich Gottes leben können. Junge und alte Menschen sollten sich das Gebet zu einer Gewohnheit machen, von der sie überall und unter den verschiedensten Umständen Gebrauch machen können.

23, 24. (a) Welchem Zweck dient das Gebet in den Zusammenkünften? (b) Worum kann man bei dieser Gelegenheit beten?

23 Christliche Zusammenkünfte werden gewöhnlich mit Gebet eingeleitet und abgeschlossen, denn alle Anwesenden blicken zu ihrem großen Unterweiser um Belehrung auf. Auch hierbei ist es angebracht, daß derjenige, der die Versammlung vor Gott vertritt, sorgfältig nachdenkt, bevor er für die Anwesenden betet. Zu Beginn der Zusammenkunft kann man um Gottes Segen bitten, und im Schlußgebet könnte man für die Belehrung danken und für die Freude, die die Versammlung gehabt hat. Der Betende sollte passende Worte sprechen und dabei den Zweck des Gebets und die Umstände berücksichtigen.

24 Man kann mit wenig Worten viel sagen, wie es das Mustergebet aus Matthäus 6:9-13 zeigt. Denke, wenn du betest! Was benötigt die Versammlung? Man könnte für das Zeugniswerk im Versammlungsgebiet beten, zum Beispiel, daß die Brüder die Botschaft wirkungsvoll darlegen und die biblische Wahrheit gut lehren mögen. Wie beim persönlichen Gebet kann der Inhalt des gemeinsamen öffentlichen Gebets abwechslungsreich sein und eine große Vielfalt anwendbarer Gedanken enthalten. Genauso wie der regelmäßige Umgang mit denen, die den gleichen kostbaren Glauben haben, ist das Gebet eine Vorkehrung Gottes, die dazu beiträgt, daß die Versammlung gedeiht und daß die Liebe überströmt. Alle Versammelten sollten das Gebet deutlich hören, so daß sie am Schluß „Amen“ sagen können (1. Kor. 14:16).

25. Was bereitet Jehova Freude?

25 Es ist wunderbar, zu beobachten, wie Menschen aller Rassen die Einladung annehmen, sich dem Hörer des Gebets zu nahen. Als großzügigem Vater macht es ihm Freude, diejenigen zu belohnen, die ihm loyal dienen. „Jehova selbst wird nichts Gutes denen vorenthalten, die in Untadeligkeit wandeln“ (Ps. 84:11). Alle, die in der Hoffnung auf ewiges Leben Glauben üben, können ihn als Vater anreden und mit seinem Wohlwollen rechnen, wenn sie ihn gemäß seinem Willen bitten.

26. Was sollten wir alle lieben, wenn wir erwarten, daß Gott unsere Gebete erhört?

26 Wir können die volle Gewißheit haben, daß Gott uns bereitwillig Gehör schenken wird, doch müssen wir auch das lieben, was er uns durch sein Wort, die Heilige Schrift, mitgeteilt hat. Während wir uns immer mehr Jehovas Gedanken und Maßstäbe zu eigen machen, werden wir ihn, dem wir dienen, immer besser verstehen, und wir werden das gute Verhältnis, das wir zu ihm und zu seinem Sohn, unserem Mitteilungskanal, haben können, sehr schätzen. Ganz gleich, wie weit du dein Leben schon mit Gottes Willen in Einklang gebracht hast, bitte Gott weiterhin um Hilfe und Führung. Ob du an deinem Bett niederkniest oder auf dem Wege betest, ob du frühmorgens oder spätabends um Hilfe bittest, sei überzeugt davon, daß der Schöpfer des Ohres dein Gebet hören kann (Ps. 119:62, 147).

27. Welche Freude kann jemand erleben, und wem kann diese Freude zuteil werden?

27 Könnte es eine größere Freude geben, als daß ein Gebet erhört wird? Verliere nie den Glauben an die Macht des Gebets, ganz gleich, ob du sofort Antwort erhältst oder ob du warten mußt, bis Gottes bestimmte Zeit gekommen ist. Jeder Loyalgesinnte wird beharrlich sein im Gebet; er wird sich jeden Tag reicher Segnungen erfreuen und einer ewigen Freundschaft mit dem Hörer des Gebets entgegensehen.

[Bild auf Seite 665]

Betet deine Familie regelmäßig gemeinsam?

[Bilder auf Seite 666]

Vergiß nicht, um Gottes Segen zu bitten, bevor du sein Wort studierst.

Es ist gut, Gott jeden Tag für seine vielen Gütigkeiten zu danken.

[Bild auf Seite 667]

Bittest du Gott, dir zu helfen, ruhig zu bleiben, wenn du unter Druck stehst?

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