In Jehovas Augen anerkannt
Die Tatsache, daß jemand Gottes Gunst erlangt hat, ist keine Garantie dafür, daß er ein anerkannter Diener Jehovas bleiben wird. Die Israeliten zum Beispiel wurden aus der ägyptischen Knechtschaft befreit und in das Land Kanaan geführt. Dennoch war der Umstand, daß sie Gottes Volk waren, keine Gewähr für sie, daß sich ihr Verhältnis zum Höchsten nicht änderte. Als sie sich dem Götzendienst zuwandten und auch in anderer Hinsicht Jehovas Gesetze mißachteten, verlor die Tatsache, daß Gott sie wegen ihrer treuen Vorväter auserwählt hatte, ihre Bedeutung. Der Allmächtige ließ ihnen durch den Propheten Amos sagen: „‚Seid ihr mir nicht wie die Söhne der Kuschiten, o Söhne Israels?‘ ist der Ausspruch Jehovas. ,Führte ich nicht Israel selbst aus dem Lande Ägypten herauf und die Philister aus Kreta und Syrien aus Kir?‘“ (Amos 9:7).
Die Israeliten mögen stolz darauf gewesen sein, daß Gott sie auserwählt hatte. Doch wegen ihrer Untreue waren sie in Jehovas Augen nicht besser als die Kuschiten. Die Beschneidung hatte bei ihnen in Wirklichkeit keinen Wert. Jahrhunderte später hob der Apostel Paulus denselben Gedanken mit den Worten hervor: „Beschneidung ist in der Tat nur von Nutzen, wenn du das Gesetz hältst; wenn du aber ein Gesetzesübertreter bist, ist deine Beschneidung Unbeschnittenheit geworden“ (Röm. 2:25).
Ähnlich verhielt es sich mit der Befreiung der Israeliten aus Ägypten. Allein die Tatsache, daß sie aus Ägypten heraufgeführt worden waren, bot ihnen keine Gewähr dafür, daß sie bei Jehova Gott ständig gut angesehen waren. Im Fall der untreuen Israeliten war die durch Wunder herbeigeführte Befreiung ihrer Vorväter aus Ägypten ebensowenig eine Garantie dafür, daß sie fortgesetzt Gottes Gunst genießen würden, wie die Heraufführung der Philister und der Syrer aus ihren früheren Wohnsitzen.
Dadurch wird nachdrücklich unterstrichen, daß Gottes Anerkennung nicht davon abhängt, von welcher Nation, welchem Stamm oder welcher Familie man abstammt. Nur vorzugeben, ein Diener des Höchsten zu sein, bedeutet wenig, wenn man nicht den Willen Jehovas tut.