„Vor Königen“
„Ich will auch vor Königen über deine Mahnungen reden.“ So lauten die Worte eines Liedes, das der inspirierte Psalmist sang (Psalm 119:46). Da die „gute Botschaft vom Königreich“ von einer himmlischen Regierung handelt, müssen auch heute „Könige“ oder Herrscher die Mahnungen Gottes zu hören bekommen (Matthäus 24:14). Ist das der Fall? Ja. Der folgende Bericht von einem ehemaligen englischen Missionar zeigt, wie es dazu kam, daß ein Staatsmann davon hörte:
„Eines Tages — es war Ende der 40er Jahre — ging ich in Kent von Haus zu Haus. Ich sprach gerade in einem Bauernhaus mit einem Mann, als ein Besucher kam. Es war Sir Winston Churchill. Unser Gespräch wurde unterbrochen, doch Sir Winston bemerkte, daß ich den „Wachtturm“ hatte, und lobte mich für meine Tätigkeit.
Einige Tage später stand ich wiederum im Predigtdienst und klingelte an der Tür eines großen Hauses. Ein Butler öffnete, und als ich darum bat, mit dem Herrn des Hauses sprechen zu dürfen, fragte er mich, ob ich wisse, wer dieser sei. Ich hatte keine Ahnung. ,Das ist Chartwell‘, sagte er, ,die Villa von Sir Winston Churchill.‘ In diesem Augenblick erschien Sir Winston. Er erinnerte sich daran, daß wir uns schon einmal getroffen hatten, und bat mich herein. Wir führten ein kurzes Gespräch. Er nahm drei Bücher entgegen und lud mich ein wiederzukommen.
Nach zwei Wochen — es war an einem schönen Sommernachmittag — ging ich wieder hin und wurde auch hereingebeten. Sir Winston bot mir Limonade an und sagte nach einer kurzen Begrüßung: ,Ich gebe Ihnen eine halbe Stunde Zeit, mir zu erklären, was Ihrer Meinung nach Gottes Königreich ist. Aber dann müssen Sie sich anhören, was ich glaube.‘ Das tat ich auch. Seiner Ansicht nach würde Gottes Königreich durch gottesfürchtige Staatsmänner aufgerichtet werden, und bevor die Menschen nicht lernten, in Frieden zu leben, käme es niemals. Ich konnte ihm den biblischen Standpunkt über das Königreich Gottes darlegen und ihm zeigen, welche Segnungen es bringen würde. Sir Winston war sehr höflich und deutete an, daß er unsere Tätigkeit respektierte.
Leider traf ich ihn danach nie wieder an. Doch ich — damals ein junger Mann von 17 — erachtete es als einen Segen, gebraucht worden zu sein, ihm wenigstens einmal Zeugnis zu geben.“