Für eine Lehre gestorben
ER WURDE um das Jahr 1511 in Tudela (Spanien) geboren. In Paris studierte er Medizin, und später praktizierte er in verschiedenen französischen Städten. Er wurde berühmt durch seinen Beitrag zur Entdeckung des Lungenkreislaufs.
Doch während des größten Teils seines Lebens war er gezwungen, ein Flüchtlingsdasein zu führen und sogar seinen Namen zu ändern. Am 13. August 1553 traf er auf dem Weg nach Italien in Genf ein. Er wurde erkannt und verhaftet und am 14. August von dem protestantischen Reformator Johannes Calvin eines todeswürdigen Verbrechens angeklagt. Wie lautete das Urteil? Schuldig! Die Strafe? Tod! Am 27. Oktober 1553 wurde er außerhalb der Stadt Genf auf dem Scheiterhaufen verbrannt.
Wer war es? Michael Servet. Was hatte er sich zuschulden kommen lassen? Einen Mord? Erpressung? Ein anderes ruchloses Verbrechen? Nein, er wurde als Häretiker hingerichtet, weil er die orthodoxe Lehre der Christenheit von der „allerheiligsten Dreieinigkeit“ leugnete.
Bis auf den heutigen Tag ist die Dreieinigkeit eine umstrittene Lehre. Der amerikanische Evangelist Billy Graham behauptet zum Beispiel: „Die Bibel lehrt, daß Jesus Christus in vollem Sinne Gott ist und in keiner Weise geringer ist als Gott, der Vater.“ Vor einigen Jahren bot ein auf der gegnerischen Seite stehender Geistlicher einer Pfingstgemeinde im Anzeigenteil der Denver Post demjenigen eine Million US-Dollar, der die Dreieinigkeitslehre in der Bibel finden könne. Er bezeichnete die Dreieinigkeit als eine menschliche Philosophie, „die ungereimt und unverständlich ist“.
„Aber was macht das schon aus?“ magst du denken. „Spielt es denn wirklich eine Rolle, was man glaubt?“ Ja gewiß. Warum? Weil Jesus Christus sagte: „Das ist das ewige Leben: dich, den einzigen wahren Gott, zu erkennen und Jesus Christus, den du gesandt hast“ (Johannes 17:3, Einheitsübersetzung). Unser ewiges Wohl hängt davon ab, daß wir „den einzigen wahren Gott“ genau erkennen. Was entspricht also der Wahrheit? Ist Jesus Christus „der Sohn Gottes“ oder Gott Sohn? Das ist nämlich ein großer Unterschied!