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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1987
w87 1. 2. S. 27-29

Bist du wißbegierig?

WISSBEGIERDE ist der „Wille, etwas zu erfahren, zu wissen“. Wißbegierde macht einen Menschen lernwillig — begierig, etwas herauszufinden. Sie wurde uns von Jehova eingepflanzt, so daß wir fast vom Zeitpunkt der Geburt an den Drang haben, unsere Umgebung zu erforschen. Unsere Existenz ist ein nie endender Lernprozeß. Um reife, ausgeglichene Erwachsene werden zu können, müssen wir unsere Wißbegierde — unser Verlangen, etwas herauszufinden — befriedigen.

Das trifft vor allem auf geistiger Ebene zu. Unsere Aussicht auf ewiges Leben hängt davon ab, daß wir etwas über Jehova Gott lernen (Johannes 17:3). Wie die Bibel erkennen läßt, möchte er, daß wir nach ihm forschen, um ihn ‘tastend zu fühlen und wirklich zu finden’ (Apostelgeschichte 17:23, 24, 27). Wenn wir unsere Wißbegierde unterdrücken oder ihre Entfaltung verhindern, werden wir nur sehr langsam Fortschritte machen. Ja, ein mangelndes Interesse an geistigen Dingen kann sich tödlich auswirken (Psalm 119:33, 34; Hosea 4:6).

Deswegen wurde dem Volk Jehovas in alter Zeit immer wieder vor Augen geführt, daß es der Unterweisung bedurfte und lernen mußte, um eine angebrachte Lernbegierde zu befriedigen (5. Mose 6:6, 7; 31:12; 2. Chronika 17:9). Jesus, der Messias, war der größte Lehrer, der je auf der Erde lebte (Matthäus 9:35). Seine Jünger folgten seinem Beispiel. Selbst wenn sie auf Widerstand stießen, „fuhren sie im Tempel und von Haus zu Haus ununterbrochen fort, zu lehren und die gute Botschaft ... zu verkündigen“ (Apostelgeschichte 5:42). Diese Lehrtätigkeit weckte bei wißbegierigen Menschen Interesse. Viele waren wie die Beröer, die „mit der größten Bereitwilligkeit“ reagierten, „indem sie täglich in den Schriften sorgfältig forschten, ob sich diese Dinge so verhielten“ (Apostelgeschichte 17:11).

Auch in der heutigen Christenversammlung dreht sich vieles um das Lehren. Dadurch erfüllt die Versammlung einen wesentlichen Zweck ihrer Existenz, nämlich die Förderung und die Befriedigung des Wunsches, etwas über Jehova und seine Vorsätze zu erfahren. Diese Art der Wißbegierde ist gut und nützlich.

Angemessene Grenzen der Wißbegierde

Manchmal müssen jedoch Kinder vor ihrer eigenen Wißbegierde oder Neugier geschützt werden. Wenn ein Kleinkind die Hand ausstreckt, um etwas Heißes anzufassen, oder neugierigerweise einen Gegenstand aus Glas in den Mund steckt, um zu sehen, wie er schmeckt, kann es sich verletzen. Wir behindern nicht sein Wachstum, wenn wir seine Neugier in dieser Richtung beschneiden.

Sind die Kinder älter geworden, können sie durch ihre Neugier wieder in Schwierigkeiten geraten. Ein Junge ist vielleicht neugierig darauf, was es in einem Pornoheft zu sehen gibt. Oder ein Mädchen experimentiert aus Neugier mit Tabak oder anderen Drogen. Eine Gruppe Jugendlicher trinkt bei einem geselligen Beisammensein eine Menge Bier — sie wollen einmal betrunken sein, um zu sehen, wie das ist. Auch hier schränken wir nicht das natürliche Wachstum und die Entwicklung eines Teenagers ein, wenn wir diese Art Neugier mißbilligen.

Gibt es Gebiete, auf denen ein reifer Christ durch Neugier in Schwierigkeiten geraten kann? Durchaus. Paulus warnte Timotheus vor denjenigen, die an die Neugier eines Christen appellieren, um seinen Glauben zu untergraben. „O Timotheus“, schrieb Paulus, „behüte, was als anvertrautes Gut bei dir hinterlegt ist, indem du dich von den leeren Reden abwendest, die verletzen, was heilig ist, und von den Widersprüchen der fälschlich so genannten ‚Erkenntnis‘. Denn indem einige eine solche Erkenntnis zur Schau gestellt haben, sind sie vom Glauben abgewichen“ (1. Timotheus 6:20, 21).

Im zweiten Brief des Paulus an Timotheus finden wir eine weitere Warnung: „Gerade diese Männer sind von der Wahrheit abgewichen, indem sie sagen, die Auferstehung sei bereits geschehen; und sie untergraben den Glauben einiger“ (2. Timotheus 2:18). Kannst du dir vorstellen, daß durch solche Reden Neugier geweckt wurde? Unvorsichtige Personen fragten sich womöglich: „Was meinen diese Männer? Wieso sagen sie, die Auferstehung habe bereits stattgefunden?“ Vielleicht hörten sie aus Faszination zu. Das Ergebnis? Bei einigen wurde der Glaube untergraben. Aus Neugier solchen Reden zuzuhören ist ebenso gefährlich wie, aus Neugier mit Drogen oder Pornographie zu experimentieren.

Bedeutet das, daß Christen engstirnig sind — nicht bereit, sich die Meinung anderer Menschen anzuhören? Nein, darum geht es nicht. Vielmehr wird ihnen geraten, ihren Sinn nicht Dingen zu öffnen, die ihnen später schaden könnten. Stell dir nur vor, wie anders doch der Lauf der Geschichte gewesen wäre, wenn Eva sich geweigert hätte, ihrer Neugier nachzugeben, und den trügerischen Worten Satans, des Teufels, kein Gehör geschenkt hätte! (1. Mose 3:1-6). Der Apostel Paulus warnte die Ältesten von Ephesus vor „Wölfen“, die denselben Geist offenbaren wie Satan gegenüber Eva, da sie „verdrehte Dinge reden, um die Jünger hinter sich her wegzuziehen“ (Apostelgeschichte 20:29, 30). Sie arbeiten mit „verfälschten Worten“, um uns ‘auszubeuten’. Durch diese Worte kommen Gedanken zum Ausdruck, die sich auf das Geistiggesinntsein eines Christen wie Gift auswirken (2. Petrus 2:3).

Wenn du wüßtest, daß ein gewisses Getränk giftig ist, würdest du es dann aus Neugier trinken, um festzustellen, wie es schmeckt, oder um zu sehen, ob dein Körper stark genug ist, mit dem Gift fertig zu werden? Natürlich nicht. Ist es daher weise, deinen Sinn Worten zu öffnen, die mit der Absicht geäußert werden, dich zu täuschen und von der Wahrheit wegzuziehen? Wohl kaum!

Hüte dich vor weltlichen Philosophien

Neugier kann uns auch schaden, wenn sie dazu führt, daß wir weltliche Philosophien erforschen. Philosophie wird definiert als das „Streben nach Erkenntnis über den Sinn des Lebens, das Wesen der Welt u. die Stellung des Menschen in der Welt“ (Duden, Deutsches Universalwörterbuch). Letztlich erweisen sich jedoch diejenigen, die menschliche Philosophien fördern, als solche, die „allezeit lernen und doch niemals imstande sind, zu einer genauen Erkenntnis der Wahrheit zu kommen“ (2. Timotheus 3:7). Ihr Unvermögen ist auf einen grundlegenden Fehler zurückzuführen: Sie verlassen sich auf menschliche Weisheit statt auf Gottes Weisheit.

Dieser Fehler wurde vom Apostel Paulus schonungslos bloßgestellt. Er sprach zu den Korinthern über die „Weisheit dieser Welt“, die „Torheit bei Gott“ ist (1. Korinther 3:19). Auch warnte er die Römer vor denen, die „hohlköpfig in ihren Überlegungen“ waren (Römer 1:21, 22). Jehova ist der Quell all dessen, was wir haben. Daher blicken wir zu Recht zu ihm auf, um ‘genaue Erkenntnis und alles Unterscheidungsvermögen’ und die Offenbarung der „tiefen Dinge Gottes“ zu erhalten (Philipper 1:9; 1. Korinther 2:10). Die Hauptquelle der Weisheit Gottes ist sein Wort, die Bibel.

Da menschliche Philosophien Gottes Wort ignorieren, sollten wir niemals die Gefahr unterschätzen, die davon ausgeht. Neuzeitliches philosophisches Denken hat viele Lehrer der Christenheit verführt, die Evolutionslehre anzunehmen. Um des intellektuellen Ansehens willen geben sie sogar ihren Glauben an die Inspiration der Bibel zugunsten der Bibelkritik auf. Politische und soziale Philosophien, die die persönliche Freiheit hervorheben, haben zu einer Epidemie von Abtreibungen, zu weitverbreiteter Unsittlichkeit, zu Drogenmißbrauch und anderen schädlichen Praktiken geführt. Die materialistische Denkweise verleitet heute viele Menschen, Glück und Erfolg an ihren materiellen Besitztümern zu messen.

Hinter all diesen Philosophien stehen Bemühungen, durch menschliche Überlegungen und ohne Gottes Hilfe Probleme zu lösen oder das Glück zu suchen. Sie alle ignorieren die grundlegende Wahrheit, die Jeremia aussprach: „Ich weiß wohl, o Jehova, daß nicht beim Erdenmenschen sein Weg steht. Es steht nicht bei dem Mann, der da wandelt, auch nur seinen Schritt zu richten“ (Jeremia 10:23). Unser Glück und unsere Rettung hängen von unserem Gehorsam gegenüber Jehova und unserem Vertrauen auf ihn ab. Daher ist es der Weg der Weisheit, der Versuchung zu widerstehen, unserer Wißbegierde freien Lauf zu lassen und unseren Sinn menschlichen Ideen auszusetzen, die unsere Denkweise verderben, so daß wir schließlich in der Masse derer untergehen, die keine Hoffnung haben.

Wißbegierde in bezug auf das herannahende Ende

Seit der Zeit, als Jehova in Eden offenbarte, daß er den Vorsatz hat, die schlimmen Auswirkungen der Rebellion Satans zu beseitigen, sind seine treuen Diener immer von einer lebhaften Wißbegierde in bezug auf die Verwirklichung des göttlichen Vorsatzes erfüllt gewesen. Man bedenke, daß sogar Engel in dieser Hinsicht wißbegierig sind! (1. Petrus 1:12). In den Tagen Jesu waren viele sehr daran interessiert, zu welchem Zeitpunkt das Königreich kommen würde. Jesus sagte ihnen jedoch wiederholt, es sei nicht Gottes Wille, daß sie dies wüßten (Matthäus 25:13; Markus 13:32; Apostelgeschichte 1:6, 7). Jeglicher Versuch, ein bestimmtes Datum festzulegen, wäre vergeblich gewesen. Statt dessen ermahnte er sie wohlweislich, ihren christlichen Verpflichtungen Aufmerksamkeit zu schenken und sich der Dringlichkeit tagtäglich bewußt zu sein (Lukas 21:34-36).

Heute liefern die Weltereignisse überwältigende Beweise, daß das Ende nahe ist, und es herrscht große Wißbegierde darüber, an welchem Zeitpunkt es dasein wird. Einige mögen aufgrund gewisser Entwicklungen davon überzeugt gewesen sein, sie hätten den Tag und die Stunde herausgefunden. Als sich ihre Erwartungen nicht bestätigten, waren sie sehr aufgewühlt, und manche fielen sogar ab, indem sie den Dienst für Gott aufgaben. Weit besser ist es, die Angelegenheit in der Hand Jehovas zu lassen in dem Vertrauen, daß er das Ende genau zur richtigen Zeit herbeiführen wird. Es ist für alles gesorgt worden, was wir brauchen, um bereit zu sein.

Ausgeglichenheit nötig

Wie viele andere Dinge im Leben kann unsere Wißbegierde ein Segen oder ein Fluch sein. Steuern wir sie richtig, so können wir große Schätze des Wissens entdecken, was uns zur Freude und Belebung dient. Eine gesunde Wißbegierde bezüglich unseres Schöpfers, seines Willens und seiner Vorsätze kann sich höchst befriedigend und nützlich auswirken. Ungezügelte, krankhafte Wißbegierde kann uns in den Morast der Spekulation und menschlicher Theorien locken, in dem echter Glaube und Gottergebenheit nicht überleben können. Wenn dich also deine Neugier in einen fragwürdigen Bereich zu ziehen droht, dann ‘hüte dich, damit du nicht fortgerissen wirst und aus deinem eigenen festen Stand fällst’ (2. Petrus 3:17).

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