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  • Warum reißen so viele Kinder von zu Hause aus?
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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1988
w88 1. 4. S. 3-4

Warum reißen so viele Kinder von zu Hause aus?

Die Bibel und das Familienleben — Dieses Thema wird in vier aufeinanderfolgenden Wachtturm-Ausgaben behandelt.

„Kann sich jemand vorstellen, wie sehr eine Mutter leidet, wenn ihre Tochter wegläuft? Es ist ein Alptraum. Warum ist sie fortgelaufen? Ich kann es nicht verstehen. Sie war ein so liebes und glückliches Mädchen — und noch so jung.

Wo ist sie heute nacht? Friert sie? Hat sie Hunger? Ist sie einsam? Ich liebe sie so sehr. Da ist niemand, mit dem ich reden kann. Mir bleibt nichts übrig, als zu warten.

Jedesmal wenn das Telefon klingelt, klopft mir das Herz bis zum Hals. Aber sie ruft nicht an, und es kommt auch keine Nachricht von ihr. Ich habe darum gebetet, daß ihr nichts passiert, und um die Kraft, dies durchzustehen. Ich bilde mir immer noch ein, daß sie jeden Augenblick zur Tür hereinkommt.

... Ich denke an viele verrückte Dinge, um den Schmerz zu unterdrücken. Lieber Gott, bring mir mein Mädchen wieder heim!“

DEN obigen Brief erhielt Anfang der 70er Jahre ein bekannter Ratgeber einer Zeitung. Es war eine Zeit, in der man der Ansicht war, Kinder würden lediglich aus nicht ernst zu nehmenden Gründen ausreißen: aus Abenteuerlust, um zu sehen, wie weit ihre Unabhängigkeit geht, aus Verstimmung wegen der Beschneidung der Ausgehzeit, aus Verzweiflung wegen einer Freundschaft, die in die Brüche ging. Auch heute noch reißen einige aus diesen Gründen aus, aber in den letzten 15 Jahren hat sich doch vieles geändert.

Heute sind es oft viel tragischere Gründe, die Jugendliche aus dem Haus treiben: völlig zerrüttete Familienverhältnisse — sie kommen sich unerwünscht und ungeliebt vor —, vielleicht sogar Mißhandlungen. Und statt sich etwas zuzuwenden, wie z. B. einem verlockenderen und ansprechenderen Lebensstil, wenden sie sich von etwas ab, nämlich von einem in der Auflösung begriffenen, unglücklichen Familienleben. „Die heutigen Ausreißer unterscheiden sich völlig von denen, über die [Anfang der 70er Jahre] so viel geschrieben wurde“, sagte Dr. Douglas Huenergardt, Leiter eines Asyls für Ausreißer in Florida. „Damals waren die Kinder auf der Suche nach einem alternativen Lebensstil. Das ist heute ganz anders. Für das Kind, das wegläuft, ist es zu Hause einfach unerträglich geworden.“

Studien aus jüngster Zeit bestätigen dies. Sie offenbaren allerdings auch eine weitere alarmierende Tatsache. In den Vereinigten Staaten reißen zwar viele Kinder und Jugendliche aus, um einem unzumutbaren Familienleben zu entkommen, aber fast die Hälfte von denen, die von zu Hause weggehen, geht unfreiwillig — die Betreffenden werden von ihren eigenen Eltern hinausgeworfen oder zum Gehen ermuntert! „Bei vielen Heranwachsenden ist das Ausreißen eine Reaktion auf eine unannehmbare Situation in der Familie, in der Schule oder am Arbeitsplatz“, hieß es in der Zeitschrift Family Relations. „Doch viele Ausreißer sind in Wirklichkeit Hinausgeworfene, Ausgestoßene oder Abgeschobene. Diese Jugendlichen werden von ihren Eltern aufgefordert zu gehen, oder sie werden einfach sich selbst überlassen. Einige, die immer wieder brutal mißhandelt werden, betrachten es als den einzigen Ausweg, sich davonzumachen.“

Wie tragisch! Und wie furchtbar für die Kinder! Denn wenn die Jugendlichen, die kaum über Geld verfügen und von keiner Seite unterstützt werden, erst einmal auf der Straße sind, schlagen sie sich oft mit Betteln, Drogenhandel, Prostitution und Diebstahl durch oder werden von anderen ausgenutzt. „An den Busbahnhöfen stehen keine Sozialarbeiter und Psychologen, um die Ausreißer in Empfang zu nehmen, sondern Zuhälter, Drogenhändler und Pornographen“, schrieb die Zeitschrift Psychology Today. „Achtundsiebzig Prozent der befragten Experten sagten, daß wenig oder gar nichts getan werde, um Ausreißer davor zu bewahren, solchen Ausbeutern in die Hände zu fallen. Es überrascht nicht, daß es mit der Gesundheit von Ausreißern immer mehr bergab geht, je länger sie auf der Straße sind.“

Es stimmt zwar, daß in zunehmendem Maße Asyle eingerichtet werden, wo man solchen Kindern und Jugendlichen Obdach und Nahrung gewährt und sie berät. Ob es jedoch gelingt, die Ausreißer dorthin zu bekommen und ihnen tatsächlich zu helfen, steht auf einem anderen Blatt. „Es ist unsere Aufgabe, ihnen ein gewisses Maß an Selbstachtung einzuflößen, damit sie sich um sich selbst kümmern“, erklärte ein Berater. „Aber das ist die schwierigste Aufgabe, die ich jemals hatte.“ Die Jugendlichen, die dorthin kommen, sind oft argwöhnisch und haben kein Vertrauen zu Erwachsenen, sie sind verletzlich, zornig oder verzagt und möglicherweise sogar selbstmordgefährdet.

Könnten die Ursachen dieser Probleme beseitigt werden? „Wenn jemand ausreißt, hängt es fast immer irgendwie mit familiären Dingen zusammen“, wird in der Veröffentlichung Search gesagt, die eine Aufstellung von Vermißten aus New Jersey enthält. „Ein Mensch, der im wesentlichen glücklich ist, läuft nicht fort.“ Was trägt zum Glück in der Familie bei? Können die Bande zwischen Eltern und Kindern gestärkt werden?

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