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  • Kannst du Geduld üben?
  • Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1994
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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1994
w94 15. 5. S. 21-23

Kannst du Geduld üben?

JEHOVA sagte zu Abram: „Zieh hinweg aus deinem Land ... in das Land, das ich dir zeigen werde; und ich werde aus dir eine große Nation machen, und ich werde dich segnen, und ich will deinen Namen groß machen“ (1. Mose 12:1, 2). Abram war damals 75 Jahre alt. Er gehorchte und übte während der restlichen Jahre seines Lebens klugerweise Geduld, indem er auf Jehova wartete.

Schließlich gab Gott dem geduldigen Abraham (Abram) folgende Verheißung: „Ganz bestimmt will ich dich segnend segnen, und ich will dich mehrend mehren.“ Der Apostel Paulus fügte noch hinzu: „Und so erlangte Abraham, nachdem er Geduld bekundet hatte, diese Verheißung“ (Hebräer 6:13-15).

Was ist Geduld? In Wörterbüchern wird sie als „Fähigkeit, etwas ruhig ... zu ertragen“ oder „bei Ärger und Verdruß nachsichtig zu sein“, erklärt. Wenn wir auf jemand oder etwas warten müssen, wenn wir provoziert werden oder unter Druck stehen, wird unsere Geduld auf die Probe gestellt. In solchen Situationen bleibt der Geduldige ruhig, der Ungeduldige dagegen braust auf und wird zornig.

Unsere ungeduldige moderne Welt

Besonders in manchen urbanisierten Gegenden legt man mehr Wert auf Geschwindigkeit als auf Geduld. Für Millionen Menschen, die in dichtbesiedelten Städten wohnen, beginnt der Tag, wenn am Morgen der Wecker klingelt. Damit nimmt das hektische Großstadtleben seinen Anfang, das darin besteht, irgendwohin zu rasen, irgend jemand aufzusuchen oder irgend etwas zu erledigen. Ist es da verwunderlich, wenn viele hypernervös und ungeduldig sind?

Regst du dich über die Unzulänglichkeiten anderer auf? „Unpünktlichkeit kann ich nicht leiden“, sagt Albert. Zugegeben, auf jemand zu warten, der unpünktlich ist, kann einen nervös machen, besonders wenn man an einen Termin gebunden ist. Über den Herzog von Newcastle, einen britischen Politiker aus dem 18. Jahrhundert, wurde gesagt: „Er verliert am Morgen eine halbe Stunde, der er die restlichen Stunden des Tages nachrennt, die er aber niemals einholt.“ Würdest du noch die Geduld wahren, wenn du Tag für Tag mit einer solchen Person zu tun hättest?

Wirst du beim Autofahren schnell wütend, wartest du nur ungern, oder neigst du dazu, zu schnell zu fahren? In solchen Fällen hat Ungeduld oft katastrophale Folgen. Im Jahr 1989 ereigneten sich in der damaligen Bundesrepublik Deutschland über 400 000 Verkehrsunfälle mit Personenschaden. Jeder dritte dieser Unfälle wurde durch zu dichtes Auffahren oder durch überhöhte Geschwindigkeit verursacht. Demnach war Ungeduld mindestens zum Teil die Ursache für die Unfälle, bei denen über 137 000 Personen verletzt oder getötet wurden. Welch ein hoher Preis für Ungeduld!

„Mir fällt es schwer, geduldig zu bleiben, wenn mich jemand fortgesetzt unterbricht“, beschwert sich Ann, „oder wenn jemand beständig prahlt.“ Karl-Hermann gibt zu, daß seine Geduld auf die Probe gestellt wird, wenn „sich junge Leute gegenüber älteren respektlos verhalten“.

Diese und andere Situationen können bewirken, daß man die Geduld verliert. Wie kann man denn lernen, Geduld zu üben?

Jehova kann deine Geduld stärken

Viele Menschen halten Geduld für ein Zeichen von Unentschiedenheit oder von Schwäche. In Jehovas Augen ist Geduld jedoch ein Zeichen von Stärke. Er selbst „ist geduldig ..., weil er nicht will, daß irgend jemand vernichtet werde, sondern will, daß alle zur Reue gelangen“ (2. Petrus 3:9). Wenn du also deine Geduld stärken möchtest, mußt du dich unbedingt eng an Jehova halten und dich mit deinem ganzen Herzen auf ihn verlassen. Die Stärkung deines Verhältnisses zu Gott ist der erste und wichtigste Schritt auf dem Weg zur Entwicklung einer geduldigen Wesensart.

Außerdem ist es äußerst wichtig, Jehovas Vorsätze in Verbindung mit der Erde und der Menschheit zu kennen. Abraham „wartete auf die Stadt, die wahre Grundlagen hat [Gottes Königreich], deren Bildner und Erbauer Gott ist“ (Hebräer 11:10). Auch wir sollten uns stets Gottes Verheißungen deutlich vor Augen halten und uns damit zufriedengeben, auf Jehova zu warten. Das wird uns erkennen helfen, daß Geduld nichts mit Unschlüssigkeit zu tun hat, sondern daß wir dadurch in Wirklichkeit Menschen für die wahre Anbetung gewinnen können. Betrachten wir daher „die Geduld unseres Herrn als Rettung“ (2. Petrus 3:15).

Was aber, wenn unsere Geduld durch unsere persönlichen Verhältnisse fast unerträglich auf die Probe gestellt wird? Bereiten dir Ungläubige fortgesetzt Verdruß? Leidest du an einer langwierigen Krankheit? Dann nimm dir die Worte des Jüngers Jakobus zu Herzen. Er erwähnte im Hinblick auf das Geduldüben die Propheten als Beispiel und zeigte dann, wie man unter schweren Belastungen ruhig bleiben kann. Er schrieb: „Erleidet jemand unter euch Ungemach? Er verharre im Gebet“ (Jakobus 5:10, 13).

Bitte Gott inbrünstig darum, deine Geduld zu stärken und dir zu helfen, Selbstbeherrschung zu üben, wenn du in eine Prüfung gerätst. Wende dich immer wieder an Jehova, und er wird dir helfen, zu erkennen, welche Umstände oder Gewohnheiten anderer für dich eine besondere Gefahr sind, die Fassung zu verlieren. Zu beten, bevor du in eine möglicherweise kritische Situation kommst, kann dir helfen, die Ruhe zu bewahren.

Sich selbst und andere im richtigen Licht sehen

Gelassenheit setzt voraus, daß man sich selbst und andere im richtigen Licht sieht. Ein Studium der Bibel kann uns dabei helfen, denn wir erfahren dadurch, daß wir alle von Geburt an unvollkommen sind und daher jeder seine Schwächen hat. Außerdem hilft uns die biblische Erkenntnis, in der Liebe zu wachsen. Diese Eigenschaft ist unerläßlich, um anderen gegenüber Geduld zu üben (Johannes 13:34, 35; Römer 5:12; Philipper 1:9).

Die Liebe und der innige Wunsch zu vergeben können beruhigend auf dich wirken, wenn du dich über etwas aufregst. Falls dir jemandes Gewohnheiten auf die Nerven gehen, wird dich die Liebe daran erinnern, daß dir die Gewohnheiten des Betreffenden mißfallen, nicht aber er selbst. Überlege, wie oft deine Schwächen wahrscheinlich Gottes Geduld auf die Probe stellen und andere ärgern mögen.

Dich selbst im richtigen Licht zu sehen wird dir ebenfalls helfen, geduldig zu warten. Hast du zum Beispiel nach Vorrechten im Dienst Jehovas gestrebt und bist dann enttäuscht worden? Hast du das Gefühl, daß dir die Geduld ausgeht — wie die letzten Körnchen in einer ablaufenden Sanduhr? Wenn ja, dann denke daran, daß Ungeduld größtenteils in Stolz wurzelt. „Besser ist einer, der geduldig ist, als einer, der hochmütigen Geistes ist“, sagte Salomo (Prediger 7:8). Ja, Stolz ist ein Haupthindernis für die Entwicklung von Geduld. Fällt es einem Demütigen nicht leichter, ruhig zu bleiben und abzuwarten? Entwickle also Demut, und du wirst eine Verspätung eher in Kauf nehmen, ohne die Fassung zu verlieren (Sprüche 15:33).

Geduld wird reichlich belohnt

Abraham ist vor allem für seinen Glauben bekannt (Römer 4:11). Doch die Geduld bewirkte, daß sein Glaube von Bestand war. Womit wurde er für sein Warten auf Jehova belohnt?

Jehova schenkte ihm größeres Vertrauen. Abrahams Name wurde groß gemacht, und seine Nachkommen wurden zu einer mächtigen Nation. Alle Nationen der Erde können sich durch seinen Samen segnen. Abraham diente als Gottes Wortführer und stellte sogar den Schöpfer dar. Hätte Abraham für seinen Glauben und seine Geduld noch reichlicher belohnt werden können?

„Jehova [ist] voll inniger Zuneigung“ gegenüber Christen, die in Prüfungen geduldig ausharren (Jakobus 5:10, 11). Sie haben ein reines Gewissen, weil sie Gottes Willen tun. Auch dir wird das geduldige Warten auf Jehova und das Ertragen von Prüfungen Jehovas Gunst und Segen eintragen.

Geduld ist für Jehovas Diener in jeder Lebenslage von Vorteil. Das stellten Christian und Agnes, zwei Zeugen Jehovas, fest, als sie beabsichtigten, sich zu verloben. Aus Respekt vor Christians Eltern, die noch etwas Zeit brauchten, um Agnes kennenzulernen, verschoben sie die Verlobung. Wie wirkte sich diese Geste aus?

„Erst später haben wir gemerkt, wieviel unsere Geduld meinen Eltern bedeutet hatte“, erklärte Christian. „Unser geduldiges Warten zerstörte das Verhältnis zwischen meiner Frau und mir nicht. Es war jedoch der erste Baustein in unserem Verhältnis zu meinen Eltern.“ Ja, Geduld zahlt sich reichlich aus.

Geduld fördert auch den Frieden. Familienangehörige und Freunde werden dir dankbar sein, wenn du nicht aus jedem ihrer kleinen Fehler einen Streitfall machst. Deine Ruhe und dein Verständnis werden peinliche Situationen, die durch die Verfehlung eines anderen entstehen mögen, verhindern. Ein chinesisches Sprichwort lautet: „Geduld in einem Augenblick des Zorns erspart dir hundert Tage Pein.“

Geduld bringt deine Persönlichkeit mehr zur Geltung, indem sie in Wirklichkeit andere gute Eigenschaften gleichsam mit einem Mantel der Dauerhaftigkeit umhüllt. Sie bewirkt, daß dein Glaube von Bestand, dein Frieden von Dauer und deine Liebe unerschütterlich ist. Geduld wird dir helfen, freudig zu bleiben und Freundlichkeit, Güte und Milde zu üben. Sie wird dir die nötige Kraft geben, Langmut und Selbstbeherrschung zu entwickeln.

Warte also geduldig auf die Erfüllung der Verheißungen Jehovas, und du kannst einer herrlichen Zukunft entgegensehen. Du wirst wie Abraham „durch Glauben und Geduld die Verheißungen erben“ (Hebräer 6:12).

[Bild auf Seite 23]

Ein vertrautes Verhältnis zu Jehova wird dir helfen, Geduld zu üben wie einst Abraham

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