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  • Feste als Meilensteine in der Geschichte Israels
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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1998
w98 1. 3. S. 8-13

Feste als Meilensteine in der Geschichte Israels

„Dreimal im Jahr sollte jede deiner männlichen Personen vor Jehova, deinem Gott, an dem Ort erscheinen, den er erwählen wird ..., und keiner sollte mit leeren Händen vor Jehova erscheinen“ (5. MOSE 16:16).

1. Was kann über die Feste in biblischer Zeit gesagt werden?

WAS kommt uns in den Sinn, wenn wir an ein Fest denken? Feste in alter Zeit zeichneten sich häufig durch Völlerei und Unsittlichkeit aus. Dasselbe trifft auf nicht wenige neuzeitliche Feste zu. Die in Gottes Gesetz für Israel umrissenen Feste waren allerdings anders. Es handelte sich zwar um freudige Anlässe, sie konnten aber trotzdem als „heilige Zusammenkünfte“ bezeichnet werden (3. Mose 23:2).

2. (a) Was mußten alle männlichen Israeliten dreimal im Jahr tun? (b) Was ist ein „Fest“, wie das in 5. Mose 16:16 verwendete Wort zeigt?

2 Für treue israelitische Männer — die häufig von ihrer Familie begleitet wurden — war es eine Erquickung und ein Vergnügen, nach Jerusalem zu reisen, an ‘den Ort, den Jehova erwählt hatte’, und sie trugen freigebig zu den drei großen Festen bei (5. Mose 16:16). In einem Werk (Old Testament Word Studies) wird das in 5. Mose 16:16 mit „Fest“ übersetzte hebräische Wort als „Anlaß zu großer Freude ..., bei dem gewisse herausragende Beispiele für Gottes Gunst mit Opfern und Festmählern gefeiert wurden“ definiert.a

Die Bedeutung der großen Feste

3. An welche Segnungen erinnerten die drei jährlichen Feste?

3 Da die Israeliten in einer Agrargesellschaft lebten, waren sie von Gottes Segen in Form von Regen abhängig. Die drei im mosaischen Gesetz vorgeschriebenen großen Feste fielen mit der Einsammlung der Gerstenernte zu Beginn des Frühjahrs, mit der Weizenernte im Spätfrühling und mit der übrigen Ernte im Spätsommer zusammen. Es handelte sich um Anlässe großer Freude und Dankbarkeit gegenüber dem Erhalter des Wasserkreislaufs und Schöpfer des fruchtbaren Landes. Aber die Feste schlossen noch viel mehr ein (5. Mose 11:11-14).

4. Welches historische Ereignis wurde mit dem ersten Fest gefeiert?

4 Das erste Fest wurde im 1. Monat gemäß dem alten biblischen Kalender abgehalten, und zwar vom 15. bis 21. Nisan; es fiel also gemäß unserem Kalender in die Zeit Ende März, Anfang April. Man nannte es das Fest der ungesäuerten Brote, und weil es unmittelbar auf das Passah am 14. Nisan folgte, bezeichnete man es auch als das „Passahfest“ (Lukas 2:41; 3. Mose 23:5, 6). Das Fest erinnerte die Israeliten an ihre Befreiung aus der Trübsal in Ägypten, daher wurde das ungesäuerte Brot das „Brot der Trübsal“ genannt (5. Mose 16:3). Es diente ihnen als Erinnerung daran, daß die Flucht des Volkes aus Ägypten so überstürzt gewesen war, daß keine Zeit geblieben war, dem Teig Sauerteig zuzufügen und zu warten, bis er aufgegangen war (2. Mose 12:34). Während des Festes durfte in einem israelitischen Haus kein gesäuertes Brot vorhanden sein. Jeder Festteilnehmer — auch ein ansässiger Fremdling —, der gesäuertes Brot aß, mußte mit dem Tod bestraft werden (2. Mose 12:19).

5. Welches Vorrechts wurde während des zweiten Festes möglicherweise gedacht, und wer sollte an der Freude teilhaben?

5 Das zweite Fest fand sieben Wochen (49 Tage) nach dem 16. Nisan statt und fiel auf den 6. Siwan, den 3. Monat des Jahres; gemäß unserem Kalender wäre das in der zweiten Maihälfte (3. Mose 23:15, 16). Es wurde als das Fest der Wochen bezeichnet (in Jesu Tagen wurde es auch Pfingsten genannt, was im Griechischen „fünfzigster“ bedeutet), und es fand etwa um die Zeit des Jahres statt, in der Israel am Berg Sinai in den Gesetzesbund eingetreten war (2. Mose 19:1, 2). Während dieses Festes gedachten treue Israeliten möglicherweise des Vorrechts, als Gottes heilige Nation abgesondert zu sein. Gottes besonderes Volk zu sein erforderte Gehorsam gegenüber Gottes Gesetz, zum Beispiel gegenüber dem Gebot, liebevoll für die Minderbemittelten zu sorgen, damit auch sie mit Freude am Fest teilnehmen konnten (3. Mose 23:22; 5. Mose 16:10-12).

6. An welche Erfahrung wurde Gottes Volk durch das dritte Fest erinnert?

6 Das letzte der drei großen jährlichen Feste bezeichnete man als das Fest der Einsammlung oder Laubhüttenfest. Es fand im 7. Monat statt, dem Tischri oder Ethanim, vom 15. bis 21. Tag des Monats, gemäß unserem Kalender also Anfang Oktober (3. Mose 23:34). In dieser Zeit wohnte Gottes Volk außerhalb der Häuser — teilweise auf den Dächern — in behelfsmäßigen Unterkünften (Hütten), die aus Zweigen und Blättern der Bäume gebaut wurden. Das erinnerte sie an ihre 40jährige Wanderung von Ägypten in das Land der Verheißung, als die Nation lernen mußte, in bezug auf ihre täglichen Bedürfnisse auf Gott zu vertrauen (3. Mose 23:42, 43; 5. Mose 8:15, 16).

7. Inwiefern ist es für uns von Nutzen, uns mit den feierlichen Anlässen im alten Israel zu beschäftigen?

7 Beschäftigen wir uns einmal mit einigen Festen, die sich als Meilensteine in der Geschichte des Volkes Gottes in alter Zeit erwiesen. Das wird für uns heute gewiß eine Ermunterung sein, weil auch wir eingeladen sind, uns regelmäßig jede Woche in den Zusammenkünften und dreimal im Jahr auf größeren und kleineren Kongressen zu versammeln (Hebräer 10:24, 25).

Zur Zeit der Könige aus der Linie Davids

8. (a) Welche historische Feier fand in den Tagen König Salomos statt? (b) Welchem großartigen Höhepunkt des gegenbildlichen Laubhüttenfestes können wir entgegenblicken?

8 Eine historische Feier fand während der von Wohlstand gekennzeichneten Regierungszeit König Salomos, des Sohnes Davids, anläßlich des Laubhüttenfestes statt. „Eine sehr große Versammlung“ kam von den äußersten Enden des Landes der Verheißung zum Laubhüttenfest und zur Einweihung des Tempels zusammen (2. Chronika 7:8). Nach Abschluß der Feier entließ König Salomo die Festteilnehmer, und diese „begannen den König zu segnen und in ihre Heimstätten zu gehen, erfreut und frohen Herzens wegen all des Guten, das Jehova für David, seinen Knecht, und für Israel, sein Volk, vollbracht hatte“ (1. Könige 8:66). Dieses Fest war tatsächlich ein Meilenstein. Heute blicken Gottes Diener dem großartigen Höhepunkt des gegenbildlichen Laubhüttenfestes am Ende der Tausendjahrherrschaft des größeren Salomo, Jesus Christus, entgegen (Offenbarung 20:3, 7-10, 14, 15). Zu jener Zeit werden Menschen, die überall auf der Erde leben, einschließlich der Auferstandenen und der Überlebenden von Harmagedon, in der freudigen Anbetung Jehovas, ihres Gottes, vereint sein (Sacharja 14:16).

9—11. (a) Wie kam es dazu, daß sich ein Fest in den Tagen König Hiskias als Meilenstein erwies? (b) Welches Beispiel gaben viele aus dem nördlichen Zehnstämmereich, und an welche Geschehnisse in der Neuzeit erinnert uns das?

9 Das nächste herausragende Fest, über das in der Bibel berichtet wird, wurde nach der Regierungszeit des bösen Königs Ahas gefeiert, der den Tempel geschlossen und das Königreich Juda zur Abtrünnigkeit veranlaßt hatte. Ahas’ Nachfolger war der gute König Hiskia. In seinem ersten Regierungsjahr nahm der 25jährige Hiskia ein großes Programm in Angriff, das auf geistige Wiederherstellung und Reformen abzielte. Unverzüglich öffnete er wieder den Tempel und ordnete dessen Instandsetzung an. Dann sandte der König Briefe an die Israeliten, die im feindlichen Zehnstämmereich Israel, im Norden, lebten, und lud sie ein, zu kommen und das Passah sowie das Fest der ungesäuerten Brote zu feiern. Viele kamen, trotz des Spotts ihrer Landsleute (2. Chronika 30:1, 10, 11, 18).

10 War das Fest ein Erfolg? In der Bibel wird berichtet: „So hielten die Söhne Israels, die sich in Jerusalem vorfanden, das Fest der ungesäuerten Brote sieben Tage mit großer Freude; und die Leviten und die Priester priesen Jehova Tag für Tag mit lauten Instrumenten“ (2. Chronika 30:21). Welch ein vorzügliches Beispiel diese Israeliten doch für Gottes Diener von heute sind, von denen viele Widerstand ertragen oder große Entfernungen zurücklegen müssen, wenn sie Kongresse besuchen!

11 Ein Beispiel dafür waren die drei Bezirkskongresse „Gottergebenheit“, die 1989 in Polen abgehalten wurden. Unter den 166 518 Anwesenden befanden sich große Gruppen aus der Sowjetunion und aus anderen osteuropäischen Ländern, wo das Werk der Zeugen Jehovas damals verboten war. „Für einige Besucher dieser Kongresse war es das erstemal, daß sie sich mit mehr als 15 bis 20 Dienern Jehovas versammelten“ wird in dem Buch Jehovas Zeugen — Verkündiger des Königreiches Gottesb gesagt. „Ihr Herz floß vor Dankbarkeit über, als sie ihre Blicke über die Zehntausende in den Stadien schweifen ließen, sich mit ihnen im Gebet vereinigten und gemeinsam zum Lobpreis Jehovas sangen“ (Seite 279).

12. Was ging einem Fest während der Regierung König Josias, das sich als Meilenstein erwies, voraus?

12 Nach dem Tod Hiskias verfielen die Judäer unter der Regierung der Könige Manasse und Amon wieder der falschen Anbetung. Darauf folgte die Regierungszeit eines weiteren guten Königs, die des jungen Josia, der sich mutig für die Wiederherstellung der wahren Anbetung einsetzte. Im Alter von 25 Jahren ordnete Josia die Ausbesserung des Tempels an (2. Chronika 34:8). Während der Instandsetzungsarbeiten wurde das von Moses geschriebene Gesetz im Tempel gefunden. Was König Josia aus Gottes Gesetz erfuhr, bewegte ihn tief, und er veranlaßte, daß es dem ganzen Volk vorgelesen wurde (2. Chronika 34:14, 30). Dann organisierte er eine Passahfeier entsprechend den Vorschriften. Der König gab auch dadurch ein vorzügliches Beispiel, daß er den Anlaß in großzügiger Weise materiell unterstützte. Daher wird in der Bibel berichtet: „Es war niemals ein Passah wie dieses in Israel gehalten worden seit den Tagen Samuels, des Propheten“ (2. Chronika 35:7, 17, 18).

13. Woran erinnern die feierlichen Anlässe in den Tagen Hiskias und Josias uns heute?

13 Die Reformen Hiskias und Josias haben eine Entsprechung in der erstaunlichen Wiederherstellung der wahren Anbetung, die seit der Inthronisierung Jesu Christi im Jahr 1914 unter wahren Christen vor sich gegangen ist. Wie jene Reformen — besonders die Reform von Josia — stützt sich auch die neuzeitliche Wiederherstellung auf das, was in Gottes Wort geschrieben steht. Und genau wie in den Tagen Hiskias und Josias ist auch die neuzeitliche Wiederherstellung durch größere und kleinere Zusammenkünfte oder Kongresse gekennzeichnet, bei denen begeisternde Erklärungen zu biblischen Prophezeiungen und die zeitgemäße Anwendung biblischer Grundsätze herausgestellt werden. Zur Freude bei diesen lehrreichen Anlässen trägt auch die große Zahl derer bei, die sich taufen lassen. Wie die reumütigen Israeliten in den Tagen Hiskias und Josias haben die Neugetauften dem bösen Treiben der Christenheit und der übrigen Welt Satans den Rücken gekehrt. 1997 haben sich über 375 000 Personen — im Durchschnitt mehr als 1 000 pro Tag — taufen lassen als Zeichen dafür, daß sie sich dem heiligen Gott, Jehova, hingegeben haben.

Nach dem Exil

14. Welches Fest im Jahr 537 v. u. Z. bildete einen Meilenstein?

14 Nach dem Tod Josias wandte sich die Nation wieder der schändlichen falschen Anbetung zu. Im Jahr 607 v. u. Z. strafte Jehova schließlich sein Volk, indem er die babylonischen Heere gegen Jerusalem führte. Die Stadt und ihr Tempel wurden zerstört, und das Land verödete. Darauf folgte die 70jährige Gefangenschaft der Juden in Babylon. Anschließend bewirkte Gott die Wiederbelebung eines reumütigen jüdischen Überrests, der in das Land der Verheißung zurückkehrte, um die wahre Anbetung wiederherzustellen. Die Rückkehrer trafen im 7. Monat des Jahres 537 v. u. Z. in der zerstörten Stadt Jerusalem ein. Als erstes errichteten sie einen Altar, um die im Gesetzesbund vorgeschriebenen regelmäßigen täglichen Opfer darzubringen. Das geschah gerade rechtzeitig, um eine andere historische Feier zu begehen. „Dann hielten sie das Laubhüttenfest gemäß dem, was geschrieben steht“ (Esra 3:1-4).

15. Welche Arbeit lag 537 v. u. Z. vor dem wiederhergestellten Überrest, und inwiefern kam es 1919 zu einer ähnlichen Situation?

15 Ein großes Werk lag vor den aus dem Exil Zurückgekehrten — Gottes Tempel und die Stadt Jerusalem mit ihren Mauern mußten wieder aufgebaut werden. Es gab viel Widerstand von seiten eifersüchtiger Nachbarn. Als der Tempel gebaut wurde, war das ein „Tag kleiner Dinge“ (Sacharja 4:10). Die Situation entsprach dem Zustand der treuen gesalbten Christen im Jahr 1919. In jenem denkwürdigen Jahr wurden sie aus der geistigen Gefangenschaft in Babylon der Großen, dem Weltreich der falschen Religion, befreit. Sie zählten nur wenige tausend und traten einer feindlichen Welt mutig entgegen. Würden Gottes Feinde den Fortschritt der wahren Anbetung aufhalten können? In Verbindung mit der Antwort auf diese Frage werden wir an die letzten beiden feierlichen Anlässe erinnert, von denen in den Hebräischen Schriften berichtet wird.

16. Was war an einem Fest im Jahr 515 v. u. Z. so bemerkenswert?

16 Der Tempel war schließlich im Monat Adar des Jahres 515 v. u. Z. wieder aufgebaut, gerade rechtzeitig für das im Frühlingsmonat Nisan stattfindende Fest. Der Bibelbericht lautet: „Sie fuhren fort, das Fest der ungesäuerten Brote sieben Tage mit Freuden zu halten; denn Jehova veranlaßte sie, sich zu freuen, und er hatte ihnen das Herz des Königs von Assyrien zugewandt, damit er ihre Hände in dem Werk des Hauses des wahren Gottes, des Gottes Israels, stärke“ (Esra 6:22).

17, 18. (a) Inwiefern bildete ein Fest des Jahres 455 v. u. Z. einen Meilenstein? (b) Wieso besteht für uns heute eine ähnliche Situation?

17 Ein weiterer Meilenstein war das, was sechzig Jahre später, 455 v. u. Z., erreicht wurde. Das Laubhüttenfest jenes Jahres kennzeichnete den Abschluß des Wiederaufbaus der Mauern Jerusalems. In der Bibel heißt es: „Die ganze Versammlung derer, die aus der Gefangenschaft zurückgekehrt waren, [machte] Laubhütten und begann in den Laubhütten zu wohnen; denn die Söhne Israels hatten von den Tagen Josuas, des Sohnes Nuns, an bis zu jenem Tag nicht so getan, so daß es eine sehr große Freude wurde“ (Nehemia 8:17).

18 Welch eine denkwürdige Wiederherstellung der wahren Anbetung Gottes trotz heftigen Widerstandes! Heute besteht eine ähnliche Situation. Ungeachtet der Verfolgung und des Widerstands ist das großartige Werk, die gute Botschaft von Gottes Königreich zu predigen, bis an die Enden der Erde ausgedehnt worden, und Gottes Gerichtsbotschaften werden weit und breit verkündet (Matthäus 24:14). Die endgültige Versiegelung der Übriggebliebenen der 144 000 Gesalbten rückt näher. Über fünf Millionen Gefährten, die zu den „anderen Schafen“ gehören, wurden bisher aus allen Nationen eingesammelt, und sie bilden mit dem gesalbten Überrest „e i n e Herde“ (Johannes 10:16; Offenbarung 7:3, 9, 10). Welch eine wunderbare Erfüllung dessen, was durch das Laubhüttenfest prophetisch dargestellt wurde! Und das großartige Werk der Einsammlung wird selbst in der neuen Welt noch fortgeführt werden, wenn Milliarden von Auferstandenen eingeladen werden, das gegenbildliche Laubhüttenfest mitzufeiern (Sacharja 14:16-19).

Im ersten Jahrhundert u. Z.

19. Was war das Besondere an dem Laubhüttenfest des Jahres 32 u. Z.?

19 Zu den herausragendsten Festen, von denen in der Bibel berichtet wird, gehören zweifellos die von Gottes Sohn, Jesus Christus, besuchten. Nehmen wir beispielsweise das Laubhüttenfest, dem Jesus im Jahr 32 u. Z. beiwohnte. Er nutzte die Gelegenheit, wichtige Wahrheiten darzulegen, und untermauerte seine Lehren mit Zitaten aus den Hebräischen Schriften (Johannes 7:2, 14, 37-39). Ein fester Bestandteil des Festes war der Brauch, vier große Leuchter in einem inneren Vorhof des Tempels anzuzünden. Das trug zur Freude an dem festlichen Treiben bei, das bis in die Nacht hinein andauerte. Jesus spielte offenbar auf diese großen Lichter an, als er sagte: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird keineswegs in der Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens besitzen“ (Johannes 8:12).

20. Welches herausragende Ereignis kennzeichnete das Passah des Jahres 33 u. Z.?

20 Dann kamen das Passah und das Fest der ungesäuerten Brote des bedeutsamen Jahres 33 u. Z. Am Passahtag wurde Jesus von seinen Feinden hingerichtet und war dadurch das gegenbildliche Passahlamm, das starb, um die „Sünde der Welt“ wegzunehmen (Johannes 1:29; 1. Korinther 5:7). Drei Tage später, am 16. Nisan, wurde Jesus von Gott mit einem unvergänglichen geistigen Leib auferweckt. Das fiel mit der Darbringung der Erstlinge der Gerstenernte gemäß der Vorschrift im mosaischen Gesetz zusammen. Der auferweckte Herr Jesus Christus wurde dementsprechend „der Erstling derer, die im Tod entschlafen sind“ (1. Korinther 15:20).

21. Was geschah beim Pfingstfest 33 u. Z.?

21 Ein wirklich herausragendes Fest war das Pfingstfest 33 u. Z. An jenem Tag waren in Jerusalem viele Juden und Proselyten versammelt, und auch etwa 120 Jünger Jesu waren zusammengekommen. Während das Fest im Gange war, goß der auferstandene Herr Jesus Christus Gottes heiligen Geist auf die 120 aus (Apostelgeschichte 1:15; 2:1-4, 33). Dadurch wurden sie gesalbt, und durch den neuen Bund, den Jesus Christus vermittelt hatte, wurden sie Gottes neuerwählte Nation. Im Verlauf des Festes brachte der jüdische Hohepriester Gott zwei gesäuerte Brote dar, die aus den Erstlingen der Weizenernte zubereitet worden waren (3. Mose 23:15-17). Diese gesäuerten Brote stellten die 144 000 unvollkommenen Menschen dar, die Jesus ‘für Gott erkauft hat’, damit sie „zu einem Königtum und zu Priestern“ gemacht würden, und „sie sollen als Könige über die Erde regieren“ (Offenbarung 5:9, 10; 14:1, 3). Durch die beiden gesäuerten Brote wurde möglicherweise auch versinnbildlicht, daß diese himmlischen Herrscher aus zwei Gruppen der sündigen Menschheit kommen, aus den Juden und aus den Heiden.

22. (a) Warum feiern Christen nicht die Feste, die der Gesetzesbund vorschrieb? (b) Was werden wir im nächsten Artikel betrachten?

22 Als Pfingsten 33 u. Z. der neue Bund wirksam wurde, war damit der alte Bund, der Gesetzesbund, in Gottes Augen nicht länger von Bedeutung (2. Korinther 3:14; Hebräer 9:15; 10:16). Das besagt allerdings nicht, daß gesalbte Christen ohne Gesetz sind. Sie stehen unter dem göttlichen Gesetz, das von Jesus Christus gelehrt wurde und auf ihr Herz geschrieben ist (Galater 6:2). Die drei jährlichen Feste, die ein Bestandteil des alten Bundes, des Gesetzesbundes, waren, werden deshalb von Christen nicht gefeiert (Kolosser 2:16, 17). Ungeachtet dessen können wir viel lernen aus der Einstellung der vorchristlichen Diener Gottes zu den Festen und zu anderen Zusammenkünften, die der Anbetung dienten. Im nächsten Artikel werden wir Beispiele betrachten, die uns alle zweifellos dazu anregen werden, uns die Notwendigkeit vor Augen zu führen, die christlichen Zusammenkünfte regelmäßig zu besuchen.

[Fußnoten]

a Siehe auch das von der Wachtturm-Gesellschaft herausgegebene Werk Einsichten über die Heilige Schrift, Band 1, Seite 725, Absatz 5 und 7.

b Herausgegeben von der Wachtturm-Gesellschaft.

Wiederholungsfragen

◻ Welchem Zweck dienten die drei großen Feste in Israel?

◻ Was zeichnete die Feste in den Tagen Hiskias und Josias aus?

◻ Wieso kann ein Fest des Jahres 455 v. u. Z. als Meilenstein bezeichnet werden, und inwiefern ist es für uns eine Ermunterung?

◻ Welche bedeutsamen Dinge ereigneten sich 33 u. Z. beim Passahfest und beim Pfingstfest?

[Kasten auf Seite 12]

Was wir heute aus einem der Feste lernen können

Alle, die aus Jesu sündensühnendem Opfer dauerhaften Nutzen ziehen möchten, müssen in Übereinstimmung mit dem leben, was durch das Fest der ungesäuerten Brote veranschaulicht wurde. Das gegenbildliche Fest wird von den gesalbten Christen freudig gefeiert, weil sie durch Jesu Lösegeld aus der bösen Welt gerettet und von der auf der Sünde beruhenden Verurteilung erlöst worden sind (Galater 1:4; Kolosser 1:13, 14). Das buchstäbliche Fest dauerte sieben Tage — eine Zahl, die in der Bibel gebraucht wird, um geistige Vollständigkeit zu symbolisieren. Das gegenbildliche Fest dauert während der ganzen Zeit an, in der sich die Versammlung der gesalbten Christen auf der Erde befindet, und es muß mit „Aufrichtigkeit und Wahrheit“ gefeiert werden. Das setzt voraus, ständig auf der Hut zu sein vor sinnbildlichem Sauerteig. In der Bibel wird Sauerteig als Symbol für verdorbene Lehren, Heuchelei und Lasterhaftigkeit gebraucht. Wahre Anbeter Jehovas müssen solchen Sauerteig hassen. Sie dürfen weder zulassen, daß ihr eigenes Leben dadurch verdorben wird, noch dürfen sie gestatten, daß er die Reinheit der Christenversammlung verdirbt (1. Korinther 5:6-8; Matthäus 16:6, 12).

[Bild auf Seite 9]

Am 16. Nisan, dem Tag, an dem Jesus auferweckt wurde, wurde alljährlich eine Garbe der neuen Gerstenernte dargebracht

[Bild auf Seite 10]

Jesus spielte möglicherweise auf die großen Lichter beim Laubhüttenfest an, als er sich als das „Licht der Welt“ bezeichnete

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