Die gute Botschaft darbieten — Wo wir gerade sind
1 Wie oft ist es dir möglich, Jehova Opfer des Lobes darzubringen? Kannst du dich ein- oder zweimal in der Woche am Predigtdienst beteiligen? Als der Apostel Paulus an Christen in Jerusalem schrieb, forderte er sie auf: „Laßt uns Gott allezeit ein Schlachtopfer der Lobpreisung darbringen, das ist die Frucht der Lippen, die eine öffentliche Erklärung für seinen Namen abgeben“ (Hebr. 13:15). Jene ersten Christen wußten, daß unter dem Gesetz Gottes, das den Israeliten gegeben worden war, an jedem Morgen und an jedem Abend im Tempel Schlachtopfer dargebracht wurden. Es verging kein Tag, an dem nicht geopfert wurde (2. Mose 29:38-42).
2 Aber wie können wir dieses Beispiel nachahmen? Nicht alle von uns können täglich in den Predigtdienst gehen, geschweige denn zweimal am Tag. Aber es bieten sich uns fast täglich Gelegenheiten, Gott solche Opfer des Lobes darzubringen.
GELEGENHEITEN
3 Wie verhält es sich zum Beispiel, wenn du einer weltlichen Beschäftigung nachgehst? Ein Bruder aus New York nahm ein Exemplar des Buches „Mein Buch mit biblischen Geschichten“ an seinen Arbeitsplatz mit und legte es auf seinen Tisch, da er wußte, daß es seine Arbeitskollegen neugierig machen würde. Und tatsächlich stellten sie ihm Fragen darüber. Er unterhielt sich nur kurz, da es während der Arbeitszeit war; aber er wies sie auf drei Punkte hin: Das Buch ist genau, es behandelt biblische Ereignisse in chronologischer Reihenfolge und kostet nur 2 Dollar. Alles übrige konnten sie selbst sehen. Man bestellte bei ihm 63 Bücher.
4 Einige Brüder sind selbständig und mögen während der Arbeitszeit ausführlicher Zeugnis geben. Ein Friseur aus New York drängt zwar seinen Kunden die Wahrheit nicht auf, doch versucht er, jedem etwas mitzuteilen. Wenn er Interesse findet, dauert das Haareschneiden manchmal etwas länger. Eine Schwester aus Nordrhein-Westfalen, die als Masseuse arbeitet, nimmt die Gelegenheiten zum Zeugnisgeben wahr. Sie konnte ein Studium mit einer jungen Frau beginnen, die mit dem Gedanken spielte, sich zu vergiften. Die Frau lernte die Wahrheit kennen, gab ihr Vorhaben auf und ließ sich taufen.
5 Bieten sich beim Einkaufen Gelegenheiten zum Zeugnisgeben? Eine Schwester aus Kanada schaute sich in einem großen Geschäft einige Gemälde an, auf denen herrliche Berge, blauer Himmel, Bäume und Blumen zu sehen waren. Sie sagte zu einer anderen Frau: „Alle diese Schönheiten hat Jehova Gott erschaffen, und nun haben die Menschen sie so sehr ruiniert.“ Die Frau antwortete: „Das stimmt, aber was können wir dagegen tun?“ Sie führten ein nettes Gespräch. Die Frau wollte wissen, wo unsere Schwester so viel über die Bibel kennengelernt habe. Es wurde ein Heimbibelstudium vereinbart. Und das alles trug sich beim Einkaufen zu.
6 Auch jungen Verkündigern bieten sich vorzügliche Gelegenheiten. Eine junge Schwester aus den USA besucht eine Schule, in der es zu Gewalttätigkeiten gekommen war. Die Schwester hielt dies für eine gute Gelegenheit, anderen das „Jugend“-Buch anzubieten. Nachdem sie mit ihren Eltern besprochen hatte, wie sie vorgehen wollte, gab sie ein Buch dem Schulleiter und ein weiteres dem Klassenlehrer. Mit deren Einverständnis bot sie die Bücher Mitschülern an. An nur einem Tag gab sie 35 Bücher ab!
WIE MAN DARAUF HINWIRKEN KANN
7 Verkündiger, die viele gute Erfahrungen beim informellen Zeugnisgeben gesammelt haben, haben sich gewöhnlich im voraus einige Gedanken darüber gemacht. Sie schauen nach Gelegenheiten aus, ‘Gott allezeit ein Schlachtopfer der Lobpreisung darzubringen’. Sie bitten auch Jehova, daß er ihnen „eine Tür für das Wort auftue“ (Kol. 4:2-4). Hast du deinen Tagesablauf schon einmal gebetsvoll überprüft, um herauszufinden, wo und wann es dir möglich wäre, informell Zeugnis zu geben?
8 Viele Verkündiger haben bereits im Haus-zu-Haus-Dienst ausgezeichnete Ergebnisse erzielt, indem sie die in „Unserem Königreichsdienst“ erschienenen Anregungen befolgten und Personen ansprachen, die sie auf der Straße trafen, die ein Gebäude oder einen Aufzug in einem größeren Apartmenthaus betraten oder verließen. Wir brauchen nicht darauf zu warten, die Leute zu Hause anzutreffen, um mit ihnen über Gottes Wort sprechen zu können.
9 Da viele Vertreter an die Tür kommen, stellen viele Schwestern einen kleinen Tisch neben die Korridortür. Außer der Bibel haben sie einige andere Veröffentlichungen auf ansprechende Weise ausgelegt. Das gibt den Anstoß. Besucher kommen darauf zu sprechen, und so können die Schwestern ein Zeugnis geben.
10 Ein Bruder aus Süddeutschland gab an seinem Arbeitsplatz seiner ganzen Abteilung Zeugnis und konzentrierte sich dann auf die, welche Interesse bekundeten. Einer von diesen dient heute als Ältester.
11 Ein anderer Bruder machte es sich zur Gewohnheit, in der Mittagspause die Bibel zu lesen. Das gab den Anstoß. Bald stellte einer der anderen Männer Fragen über Religion. Er war beeindruckt. Als daher andere Verkündiger bei ihm zu Hause vorsprachen, konnte ein Studium begonnen werden.
12 Viele Verkündiger sorgen für eine Möglichkeit zum informellen Zeugnisgeben, indem sie auf der Reise zum Kongreß und auf der Rückfahrt Abzeichen tragen. Werdet ihr dieses Jahr euer Kongreßabzeichen tragen und auch etwas Literatur bei euch haben für den Fall, daß ihr davon Gebrauch machen könnt? Dieses Abzeichen könnt ihr aufbewahren und auch bei Kreiskongressen gebrauchen.
13 Wir sollten also unsere Opfer des Lobes nicht auf einen bestimmten Wochentag und eine bestimmte Zeit beschränken. Wenn unser Herz mit Dankbarkeit gegenüber Jehova erfüllt ist, fließt es auf natürliche Weise über, indem wir dort, wo wir gerade sind, jede passende Gelegenheit ergreifen und über ihn sprechen.