‘Bringe den Freimut auf’, Rückbesuche zu machen
1 Machst du gern Rückbesuche? Viele Verkündiger tun es gern. Wahrscheinlich hast du anfangs Bedenken gehabt, besonders bei Wohnungsinhabern, die beim ersten Gespräch nur geringes Interesse zeigten. Doch wenn du ‘den Freimut aufbringst, mit Hilfe unseres Gottes die gute Botschaft zu reden’, indem du Rückbesuche machst, wirst du wahrscheinlich überrascht sein, wie einfach und lohnend diese Tätigkeit sein kann (1. Thes. 2:2). Inwiefern?
2 Es gibt in der Tat einen bedeutenden Unterschied zwischen einem Rückbesuch und dem ersten Gespräch. Rückbesuche werden bei Bekannten gemacht, nicht bei Fremden, und es ist im allgemeinen einfacher, sich mit einem Bekannten zu unterhalten als mit einem Fremden. Und was den großen Lohn betrifft, der sich aus der Teilnahme an dieser Tätigkeit ergibt: Rückbesuche können zu produktiven Heimbibelstudien führen.
3 Bei unserer Tätigkeit von Haus zu Haus sprechen wir wiederholt bei Menschen vor, die beim vorherigen Besuch kein Interesse zeigten. Warum sprechen wir trotzdem weiter bei ihnen vor? Uns ist bewußt, daß sich die Umstände der Menschen ändern können und daß Menschen, die gleichgültig oder sogar gegnerisch zu sein schienen, beim nächsten Mal vielleicht interessiert sind. Mit diesem Gedanken im Sinn bereiten wir uns gut vor und beten um Jehovas Segen, damit etwas, was wir dieses Mal sagen wollen, zu einer günstigen Reaktion führt.
4 Wenn wir im Haus-zu-Haus-Dienst bereitwillig bei Personen vorsprechen, die zuvor überhaupt kein Interesse gezeigt haben, sollten wir da nicht noch bereitwilliger diejenigen wieder besuchen, die an der Königreichsbotschaft etwas Interesse gezeigt haben? (Apg. 10:34, 35).
5 Viele von uns sind heute in der Wahrheit, weil ein Verkündiger bei ihnen geduldig Rückbesuche machte. Wenn du auch dazugehörst, dann frage dich einmal: „Welchen Eindruck habe ich anfangs auf den Verkündiger gemacht? Habe ich die Königreichsbotschaft sofort angenommen, als ich sie zum ersten Mal hörte? Schien ich gleichgültig zu sein?“ Wir sollten uns darüber freuen, daß der Verkündiger, der wieder bei uns vorsprach, uns eines Rückbesuches für würdig hielt und ‘den Freimut aufbrachte, mit Gottes Hilfe’ wieder vorzusprechen und uns weiter die Wahrheit zu lehren. Was ist mit denen, die anfangs zwar Interesse zeigen, später aber anscheinend ausweichend reagieren? Man muß positiv eingestellt sein, wie aus folgender Erfahrung hervorgeht.
6 Als zwei Verkündigerinnen an einem Morgen Straßendienst verrichteten, trafen sie eine junge Frau, die ein Kind im Wagen schob. Die Frau nahm Zeitschriften entgegen und lud die Schwestern für den folgenden Sonntag zu sich nach Hause ein. Sie sprachen zur vereinbarten Zeit vor, doch die Wohnungsinhaberin sagte ihnen, sie habe keine Zeit für ein Gespräch. Sie versprach jedoch, in der nächsten Woche dazusein. Die Schwestern bezweifelten, daß sie die Verabredung einhalten würde, aber die Dame erwartete sie bereits, als sie wieder vorsprachen. Ein Studium wurde eingerichtet, und die Frau machte erstaunliche Fortschritte. Nach kurzer Zeit fing sie an, die Zusammenkünfte regelmäßig zu besuchen und sich am Predigtdienst zu beteiligen. Heute ist sie getauft.
7 Lege beim ersten Gespräch eine Grundlage: Oftmals wird beim ersten Gespräch die Grundlage für einen wirkungsvollen Rückbesuch gelegt. Höre dem Wohnungsinhaber aufmerksam zu. Was sagt er dir? Ist er religiös eingestellt? Macht er sich Gedanken über soziale Fragen? Ist er an der Wissenschaft, an Geschichte oder an der Umwelt interessiert? Man kann gegen Ende des Gespräches eine Frage aufwerfen, die zum Nachdenken anregt, und versprechen, beim nächsten Mal die Antwort aus der Bibel zu besprechen.
8 Wenn der Wohnungsinhaber beispielsweise günstig auf die biblische Verheißung eines Paradieses reagiert, ist wahrscheinlich ein weiteres Gespräch über dieses Thema angebracht. Unmittelbar bevor man geht, kann man fragen: „Wieso können wir sicher sein, daß Gott diese Verheißung wahr machen wird?“ Sage dann weiter: „Vielleicht darf ich wieder vorsprechen, wenn auch die anderen Familienmitglieder zu Hause sind, und dann kann ich Ihnen die Antwort auf diese Frage aus der Bibel zeigen.“
9 Wenn der Wohnungsinhaber kein Interesse an einem bestimmten Thema zeigte, kann man eine von den Fragen aufwerfen, die in den Darbietungen auf der letzten Seite Unseres Königreichsdienstes erwähnt werden, und diese als Grundlage für das nächste Gespräch verwenden.
10 Mache genaue Notizen: Die persönlichen Haus-zu-Haus-Notizen sollten genau und vollständig sein. Schreibe den Namen und die Adresse des Wohnungsinhabers auf, sobald du ihn verläßt. Rate nicht die Hausnummer oder den Straßennamen — prüfe diese Angaben, um sicherzugehen, daß sie genau sind. Notiere dir, mit wem welches Thema besprochen wurde, welche Bibelstellen gelesen wurden, alle Veröffentlichungen, die zurückgelassen wurden, und die Frage, die du beantworten willst, wenn du wieder hingehst. Auch der Zeitpunkt des ersten Gespräches und der Termin, wann du wieder vorsprechen willst, gehören dazu. Jetzt ist deine Notiz vollständig; verliere sie nicht! Lege sie an einem sicheren Platz ab, so daß du später darauf zurückgreifen kannst. Denke weiter über die Person nach, und überlege dir, wie du das Gespräch beim nächsten Mal führen willst.
11 Sei dir über deine Ziele im klaren: Tue zunächst dein Bestes, dem Wohnungsinhaber Besorgnisse zu nehmen, indem du herzlich und freundlich bist. Zeige, daß du an ihm als Person interessiert bist, ohne dabei ungebührlich vertraulich zu werden. Erinnere ihn dann an die Frage, die du beim vorherigen Besuch aufgeworfen hast. Höre ihm aufmerksam zu, und danke ihm dafür, daß er sich äußert. Zeige ihm dann, warum der biblische Standpunkt praktisch ist. Weise ihn nach Möglichkeit auf einen ähnlichen Gedanken in dem Buch Erkenntnis, die zu ewigem Leben führt hin. Vergiß niemals, daß es dein wichtigstes Ziel bei Rückbesuchen ist, ein Bibelstudium einzurichten.
12 Die Direktheit des Erkenntnis-Buches hat viele von uns veranlaßt, bei Bibelstudien ‘Freimut aufzubringen’ und die Studierenden zum Besuch der Zusammenkünfte zu ermuntern und dazu, sich Jehovas Organisation anzuschließen. In der Vergangenheit neigten wir dazu, abzuwarten, bis jemand eine Zeitlang studiert hatte, bevor wir ihn einluden, sich uns anzuschließen. Heute besuchen viele die Zusammenkünfte, sobald sie mit dem Studium anfangen, und infolgedessen machen sie viel schneller Fortschritte.
13 Ein Ehepaar gab einem Mitarbeiter informell Zeugnis. Als er Interesse an der Wahrheit zeigte, boten sie ihm ein Bibelstudium an Hand des Erkenntnis-Buches an. Gleichzeitig wurde ihm gesagt, daß er die Zusammenkünfte besuchen sollte, wo viele seiner Fragen beantwortet würden. Der Mann nahm die Einladung bereitwillig an, studierte sogar zweimal in der Woche und fing an, die Zusammenkünfte im Königreichssaal regelmäßig zu besuchen.
14 Verwende die Broschüre Was erwartet Gott von uns?: Auf dem Bezirkskongreß „Boten des göttlichen Friedens“ bekamen wir die Broschüre Was erwartet Gott von uns? Diese Broschüre ist beim Einrichten von Studien mit gottesfürchtigen Menschen nützlich, ganz gleich, über welchen Bildungsstand sie verfügen. Sie enthält einen abgerundeten Lehrgang, in dem die Grundlehren der Bibel behandelt werden. Diese Veröffentlichung wird ein sehr wirkungsvolles Hilfsmittel sein, um die Erkenntnis Gottes zu vermitteln. Die Wahrheit wird darin so klar und einfach dargelegt, daß wirklich jeder von uns die Broschüre verwenden kann, um andere Gottes Erfordernisse zu lehren. Wahrscheinlich werden viele Verkündiger das Vorrecht haben, ein Bibelstudium an Hand dieser Broschüre zu leiten.
15 Manche Menschen, die meinen, sie hätten keine Zeit zum Studium des Erkenntnis-Buches, sind vielleicht bereit, jeweils kurze Zeit die Erwartet-Broschüre zu betrachten. Sie werden von dem, was sie erfahren, begeistert sein! Auf nur zwei oder drei Seiten werden Fragen beantwortet, über die Menschen seit Jahrhunderten nachdenken: Wer ist Gott? Wer ist der Teufel? Was ist Gottes Vorsatz in bezug auf die Erde? Was ist das Königreich Gottes? Und: Wie kann man die wahre Religion finden? Obwohl die Broschüre die Wahrheit in einfachen Worten darlegt, ist ihre Botschaft wirkungsvoll. Sie behandelt die Schlüsselgedanken, die auch die Ältesten mit Taufbewerbern besprechen, und sie kann als Sprungbrett zu einem gründlicheren Studium an Hand des Erkenntnis-Buches dienen.
16 Um beim Rückbesuch ein Studium anzubieten, kann man einfach sagen: „Wußten Sie, daß Sie in wenigen Minuten die Antwort auf eine wichtige biblische Frage erhalten können?“ Wirf dann eine Frage auf, die am Anfang einer Lektion der Broschüre erscheint. Wenn man beispielsweise mit einem älteren Menschen spricht, kann man sagen: „Wir wissen, daß Jesus in der Vergangenheit Menschen geheilt hat. Doch was wird Jesus in Zukunft für die Kranken, die Betagten oder die Toten tun?“ Die Antwort ist in Lektion 5 zu finden. Wer religiös ist, interessiert sich wahrscheinlich für die Frage: „Erhört Gott alle Gebete?“ Sie wird in Lektion 7 beantwortet. Familien sollten wissen, was Gott von Eltern und Kindern erwartet. Sie werden es herausfinden, wenn sie die Lektion 8 studieren. Andere Fragen lauten: „Können die Toten den Lebenden schaden?“ (in Lektion 11 erklärt), „Warum gibt es so viele Religionen, die behaupten, christlich zu sein?“ (in Lektion 13 besprochen) und „Was muß man tun, um ein Freund Gottes zu werden?“ (in Lektion 16 behandelt).
17 Hilf denen, die eine fremde Sprache sprechen: Wie steht es mit denen, die eine andere Sprache sprechen? Sie sollten nach Möglichkeit in der Sprache belehrt werden, die sie am besten beherrschen (1. Kor. 14:9). Der Stadtaufseher (in Landgebieten der Kreisaufseher) kann vielleicht Auskunft über fremdsprachige Versammlungen und Gruppen in der Gegend geben. Der Sekretär kann dann alle Zettel „Rückbesuch im fremdsprachigen Gebiet“ (S-70-X), die er von den Gliedern der Versammlung bekommt, an die entsprechende fremdsprachige Versammlung oder Gruppe weiterleiten. Wenn es in der Nähe keine Versammlung oder Gruppe gibt und auch kein Verkündiger in der Ortsversammlung die Sprache des Wohnungsinhabers beherrscht, kann der Verkündiger versuchen, mit dem Wohnungsinhaber zu studieren, und dabei die Erwartet-Broschüre in den zwei Sprachen verwenden.
18 Ein Englisch sprechender Verkündiger richtete ein Studium bei einem Vietnamesisch sprechenden Mann und seiner Thai sprechenden Frau ein. Beim Studium wurden Veröffentlichungen und Bibeln in Englisch, Vietnamesisch und Thai gebraucht. Obwohl die Sprachschranke ein Problem war, schreibt der Verkündiger: „Bei dem Ehepaar war sofort geistiges Wachstum zu erkennen. Sie haben verstanden, daß es notwendig ist, mit ihren zwei Kindern die Zusammenkünfte zu besuchen, und abends lesen sie als Familie die Bibel. Ihre 6jährige Tochter leitet ein eigenes Bibelstudium.“
19 Sprich langsam, artikuliere deutlich und gebrauche einfache Wörter und Wendungen, wenn du mit fremdsprachigen Personen studierst. Denke aber daran, daß Menschen, die eine andere Sprache sprechen, mit Würde behandelt werden sollten. Man sollte sie nicht wie kleine Kinder behandeln.
20 Mache guten Gebrauch von den schönen Abbildungen in der Erwartet-Broschüre. Da ein Bild mehr sagt als tausend Worte, werden die vielen Bilder in der Broschüre beim Wohnungsinhaber Bände sprechen. Bitte ihn, die Bibelverse in seiner eigenen Bibel nachzulesen. Falls das Studium zu einer Zeit durchgeführt werden kann, zu der auch ein Deutsch sprechendes Familienmitglied zum Übersetzen da ist, wird das zweifelsohne nützlich sein. (Siehe Unser Königreichsdienst für Oktober 1990, Seite 8.)
21 Mache unverzüglich Rückbesuche: Wie lange solltest du warten, bis du einen Rückbesuch machst? Manche Verkündiger sprechen einige Tage nach dem ersten Gespräch wieder vor. Andere gehen später am selben Tag wieder hin! Ist das zu früh? Anscheinend haben die Wohnungsinhaber im allgemeinen nichts dagegen einzuwenden. Oftmals müßte nur der Verkündiger, der den Besuch macht, eine positivere Einstellung entwickeln und ein bißchen freimütiger werden. Denke über folgende Erfahrungen nach.
22 Ein 13jähriger Verkündiger ging in einer Straße von Haus zu Haus, als er zwei Frauen sah, die zusammen spazierengingen. Er dachte an die Ermunterung, die Menschen dort anzusprechen, wo man sie antrifft, und sprach sie auf der Straße an. Sie zeigten an der Königreichsbotschaft Interesse, und jede Frau nahm ein Erkenntnis-Buch entgegen. Der junge Bruder bekam ihre Adressen, suchte sie zwei Tage später auf und richtete bei jeder ein Bibelstudium ein.
23 Eine Schwester vereinbart Rückbesuche für die nächste Woche. Aber ein oder zwei Tage nach dem ursprünglichen Gespräch spricht sie vor und gibt der Wohnungsinhaberin eine Zeitschrift über das Thema, über das sie vorher gesprochen hatten. Sie sagt zur Wohnungsinhaberin: „Als ich diesen Artikel sah, dachte ich mir, Sie würden ihn gern lesen. Ich habe jetzt keine Zeit für ein Gespräch, aber ich komme Mittwoch nachmittag vorbei, wie vereinbart. Ist es Ihnen noch recht?“
24 Wenn jemand an der Wahrheit Interesse zeigt, können wir sicher sein, daß er auf Widerstand in der einen oder anderen Form stoßen wird. Es wird ihn stärken, jedem Druck von Verwandten, guten Freunden und anderen zu widerstehen, wenn wir bald nach dem ersten Gespräch wiederkommen.
25 Wecke bei denen Interesse, die in der Öffentlichkeit angetroffen werden: Viele von uns predigen gern auf Straßen, auf Parkplätzen, in öffentlichen Verkehrsmitteln, im Bereich von Einkaufszentren, in öffentlichen Parks und anderswo. Außer Literatur abzugeben, sollten wir das Interesse wecken. Deswegen empfiehlt es sich, daß wir uns bemühen, den Namen, die Adresse und nach Möglichkeit die Telefonnummer jedes Interessierten zu bekommen, den wir treffen. Diese Informationen zu erhalten ist nicht so schwer, wie man vielleicht denkt. Nimm kurz vor dem Ende der Unterhaltung dein Notizbuch heraus, und frage: „Können wir das Gespräch später einmal fortsetzen?“ Oder sage: „Ich möchte gern, daß Sie einen Artikel lesen, von dem ich überzeugt bin, daß er Sie interessiert. Kann ich ihn bei Ihnen zu Hause oder im Büro vorbeibringen?“ Ein Bruder fragt einfach: „Unter welcher Nummer sind Sie zu erreichen?“ Er berichtet, daß ihm in drei Monaten bis auf drei Leute alle ihre Telefonnummer gegeben haben.
26 Benutze das Telefon, um Interesse zu wecken: Das Telefon kann nicht als Ersatz für den regulären Haus-zu-Haus-Dienst oder für die Bearbeitung von NH-Adressen benutzt werden. Es ist allerdings möglich, Personen anzurufen, die zuvor ihre Zustimmung dazu gegeben haben, oder Rückbesuche mittels des Telefons durchzuführen. Einige Pioniere benutzen das Telefon, um Menschen wieder zu erreichen, die sie zuvor angesprochen haben.
27 Bei dem Anruf erinnern sie den Wohnungsinhaber an ihr vorheriges Gespräch und sagen dann, daß sie ihm gern aus der Bibel vorlesen möchten, wie es sein wird, wenn das Böse beseitigt worden ist. Dann führen sie ein kurzes biblisches Gespräch mit dem Wohnungsinhaber. Im Laufe vieler Anrufe wurde eine Pionierin von 35 Personen in die Wohnung eingeladen, und 7 Heimbibelstudien wurden eingerichtet. Fällt es dir in den Wintermonaten manchmal schwer, Rückbesuche bei Interessierten zu machen, weil die Straßen unpassierbar oder vereist sind oder weil du krank bist? Wenn ja, warum hältst du die Verbindung nicht durch das Telefon aufrecht?
28 Gehe dem Interesse nach, das in Geschäftsvierteln gefunden wurde: Zum Dienst von Laden zu Laden gehört viel mehr, als lediglich Zeitschriften anzubieten. Viele Ladeninhaber sind wirklich an der Wahrheit interessiert, und dieses Interesse muß gefördert werden. In manchen Fällen ist es vielleicht möglich, direkt am Arbeitsplatz ein biblisches Gespräch zu führen oder sogar zu studieren. In anderen Fällen kannst du dich mit dem Interessierten möglicherweise in der Mittagspause oder zu einer anderen passenden Zeit treffen.
29 Ein reisender Aufseher sprach beim Inhaber eines kleinen Lebensmittelgeschäftes vor und bot ihm an, das Bibelstudium zu demonstrieren. Auf die Frage, wieviel Zeit für diese Demonstration benötigt würde, sagte der reisende Aufseher, es seien nur 15 Minuten. Darauf hängte der Geschäftsinhaber ein Schild an seine Tür: „Bin in 20 Minuten wieder da“, stellte ein paar Stühle auf, und die beiden besprachen die ersten fünf Absätze im Erkenntnis-Buch. Dieser aufrichtige Mann war von dem Gelernten so beeindruckt, daß er am Sonntag die Zusammenkunft für die Öffentlichkeit und das Wachtturm-Studium besuchte und bereit war, sein Studium in der folgenden Woche fortzusetzen.
30 Um in einem Geschäft ein Studium anzubieten, kann man einfach sagen: „Ich brauche nur 15 Minuten, um unser Bibelstudienprogramm zu demonstrieren. Wenn es Ihnen recht ist, zeige ich Ihnen gern, wie wir die Bibel studieren.“ Halte dann die Zeit ein. Wenn man im Geschäft kein längeres Gespräch führen kann, ist es wahrscheinlich angebrachter, den Geschäftsinhaber zu Hause aufzusuchen.
31 Sprich auch wieder vor, wenn keine Literatur abgegeben wurde: Jeder Funke Interesse verdient einen Rückbesuch, ganz gleich, ob Literatur abgegeben wurde oder nicht. Wenn offenkundig wird, daß der Wohnungsinhaber wirklich nicht an der Königreichsbotschaft interessiert ist, ist es natürlich am besten, die Bemühungen auf jemand anders zu konzentrieren.
32 Eine Schwester traf im Dienst von Haus zu Haus eine Dame an, die zwar sehr freundlich war, aber das Zeitschriftenangebot strikt ablehnte. Die Verkündigerin schreibt: „Tagelang dachte ich über sie nach und entschloß mich dann, wieder bei ihr vorzusprechen.“ Schließlich betete die Schwester, nahm ihren Mut zusammen und klopfte an die Tür der Dame. Zu ihrer Freude wurde sie hereingebeten. Ein Bibelstudium konnte eingerichtet werden, das am nächsten Tag fortgesetzt wurde. Inzwischen ist die Wohnungsinhaberin in der Wahrheit.
33 Plane, um so viel wie möglich zu erreichen: Wir empfehlen, jede Woche etwas Zeit für Rückbesuche einzuräumen. Durch gute Planung kann viel erreicht werden. Plane die Rückbesuche in demselben Gebiet, in dem du auch von Haus zu Haus gehst. Wenn man mit einem Auto fährt, sollte man die Gruppe klein halten, damit jeder ausreichend Gelegenheit hat, Rückbesuche zu machen. Der Fahrer sollte im voraus wissen, wo Rückbesuche gemacht werden, um unnötige Fahrten zu vermeiden.
34 Diejenigen, die wirkungsvolle Rückbesuche machen und Heimbibelstudien einrichten, sagen, daß es notwendig ist, an den Menschen persönliches Interesse zu zeigen und nach dem Besuch weiter über sie nachzudenken. Es ist auch notwendig, ein ansprechendes biblisches Thema für die Unterhaltung zu haben und die Grundlage für einen Rückbesuch zu legen, bevor man das erste Gespräch beendet. Außerdem sollte man umgehend wieder hingehen und dem Interesse nachgehen. Man muß stets daran denken, daß man ein Bibelstudium einrichten will.
35 Eine notwendige Eigenschaft, um bei Rückbesuchen erfolgreich zu sein, ist Freimut. Wie wird man freimütig? Der Apostel Paulus sagt, daß wir ‘den Freimut aufbringen’, anderen „mit Hilfe unseres Gottes“ die gute Botschaft zu verkündigen. Wenn du auf diesem Gebiet noch wachsen mußt, dann bete zu Jehova um Hilfe. Gehe dann in Übereinstimmung mit deinen Gebeten dem Interesse nach. Jehova wird deine Bemühungen bestimmt segnen!
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Wie man wirkungsvolle Rückbesuche macht
■ Zeige an den Menschen aufrichtiges persönliches Interesse.
■ Suche ein ansprechendes biblisches Thema für das Gespräch aus.
■ Lege für jeden folgenden Rückbesuch eine Grundlage.
■ Denke weiter über die Person nach, nachdem du weggegangen bist.
■ Gehe nach ein oder zwei Tagen wieder hin, um dem Interesse nachzugehen.
■ Denke stets daran, daß du ein Bibelstudium einrichten willst.
■ Bete um Hilfe, bei dieser Tätigkeit Freimut aufzubringen.