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w25 Dezember S. 8-13

STUDIENARTIKEL 49

LIED 44 Gebet eines Niedergedrückten

Das Buch Hiob – eine Hilfe beim Ratgeben

„Hiob, höre bitte meine Worte“ (HIOB 33:1)

FOKUS

Aus dem Bibelbuch Hiob erfahren wir, worauf wir achten sollten, wenn wir jemandem Rat geben.

1, 2. Vor welcher Herausforderung stehen Hiobs drei Freunde und Elihu?

DIE Nachricht verbreitet sich unter den Bewohnern des Ostens wie ein Lauffeuer: Hiob, der weit und breit für seinen Reichtum bekannt ist, hat alles verloren. Als drei seiner Freunde – Eliphas, Bildad und Zophar – von diesem Unglück erfahren, reisen sie nach Uz. Sie wollen Hiob trösten. Doch auf das, was sie dort erwartet, sind sie nicht vorbereitet.

2 Hiob hat so gut wie alles verloren. Seine vielen Schafe, Rinder, Kamele und Esel wurden ihm genommen. Die meisten seiner Diener haben einen grausamen Tod gefunden. Seine Kinder liegen unter einem eingestürzten Haus begraben. Und als ob das nicht tragisch genug wäre, ist Hiob selbst todkrank. Sein Körper ist mit schlimmen Geschwüren übersät. Schon von Weitem sehen die drei Männer den trauernden Hiob in der Asche sitzen. Ganze sieben Tage sagen sie kein Wort zu ihm (Hiob 2:12, 13). Auch ein junger Mann namens Elihu kommt und setzt sich in der Nähe hin. Schließlich bricht Hiob das Schweigen und verflucht den Tag seiner Geburt. Er will nur noch sterben (Hiob 3:1-3, 11). Hiob braucht unbedingt Hilfe! Was die Männer jetzt sagen und wie sie es sagen, wird zeigen, ob sie echte Freunde sind und ob sie sich wirklich für Hiob interessieren.

3. Worum geht es in diesem Artikel?

3 Jehova ließ Moses aufschreiben, was Elihu und die drei anderen Männer sagten und taten. Allerdings ist zu beachten, dass einiges, was Eliphas von sich gab, offenbar von einem bösen Geist stammte. Elihus Äußerungen dagegen waren von Jehova eingegeben (Hiob 4:12-16; 33:24, 25). Kein Wunder, dass man im Bibelbuch Hiob sowohl einige der besten als auch der schlechtesten Ratschläge findet. Dieses Buch enthält praktisches Lehrmaterial zum Thema Ratgeben. Wir werden uns jetzt zunächst das schlechte Beispiel der drei Freunde Hiobs anschauen. Dann werden wir sehen, was Elihu richtig gemacht hat. In beiden Fällen gehen wir darauf ein, was die Israeliten möglicherweise aus diesem Bericht lernen konnten und wie er uns weiterbringt.

DREI SCHLECHTE RATGEBER

4. Warum verfehlten die drei Männer ihr Ziel? (Siehe auch das Bild.)

4 Wie es in der Bibel heißt, waren die drei Männer zu Hiob gekommen, „um ihm ihr Mitgefühl zu zeigen und ihn zu trösten“ (Hiob 2:11). Doch das gelang ihnen nicht, und zwar aus mindestens drei Gründen. 1. Sie verurteilten Hiob vorschnell. Zum Beispiel unterstellten sie ihm, er werde für irgendwelche vergangenen Sünden bestraft (Hiob 4:7; 11:14).a 2. Vieles, was sie sagten, war unfreundlich, nicht hilfreich und einfach nur verletzend. Alle drei machten Äußerungen, die zwar gut klangen, aber keinen echten Inhalt hatten (Hiob 13:12). Bildad warf Hiob zweimal vor, er rede zu viel (Hiob 8:2; 18:2, Fn.). Und Zophar ließ durchblicken, dass er ihn für einen „Hohlkopf“ hielt (Hiob 11:12). 3. Sie wurden zwar nicht unbedingt laut, aber ihr Ton war oft herablassend, sarkastisch und anklagend (Hiob 15:7-11). Letztendlich ging es ihnen mehr darum, zu beweisen, dass Hiob im Unrecht war, als ihn zu trösten und aufzubauen.

Hiob wird von einem seiner Freunde angeklagt, während die anderen beiden zuschauen. Er ist mit Geschwüren übersät, sitzt auf dem Boden und muss sich die Beschuldigungen anhören.

Achte darauf, dass du niemals in einem herablassenden Ton Rat gibst. Dein Ziel ist zu helfen (Siehe Absatz 4)


5. Welche Wirkung hatten die Worte der drei Männer?

5 Es überrascht nicht, dass die drei Männer mit ihrem Rat nichts Gutes erreichten. Ihre Worte rissen Hiob nieder (Hiob 19:2). Man kann gut verstehen, dass er das Bedürfnis hatte, sich zu verteidigen. Dadurch war er allerdings zu sehr auf sich fixiert und redete gedankenlos (Hiob 6:3, 26). Was Hiobs Freunde sagten, war weder mitfühlend noch stimmte es mit Jehovas Denken überein. Sie machten sich unwissentlich zu Werkzeugen Satans (Hiob 2:4, 6). Was haben Diener Jehovas in alter Zeit möglicherweise aus diesem Bericht gelernt, und was können wir für uns mitnehmen?

6. Was hätten Älteste in Israel aus dem schlechten Beispiel der Ratgeber Hiobs lernen können?

6 Mögliche Lehren für die Israeliten. Nach der Gründung der Nation Israel sorgte Jehova dafür, dass befähigte Männer auf der Grundlage seiner Gesetze Recht sprachen (5. Mo. 1:15-18; 27:1). Diese Ältesten mussten aufmerksam zuhören, bevor sie Rat gaben oder ein Urteil fällten (2. Chr. 19:6). Es war auch wichtig, dass sie Fragen stellten, statt davon auszugehen, sie würden schon alles überblicken (5. Mo. 19:18). Außerdem mussten sie auf einen freundlichen Ton achten. Warum? Eine verärgerte Reaktion hätte verhindern können, dass sich der andere öffnet (2. Mo. 22:22-24). Älteste in Israel, die sich mit der Geschichte Hiobs befassten, konnten daraus wertvolle Hinweise für sich ableiten.

7. Wer konnte in Israel alles Rat geben, und wie hätte ihnen der Bericht über Hiob dabei eine Hilfe sein können? (Sprüche 27:9).

7 Natürlich waren in Israel nicht nur die älteren Männer dafür zuständig, anderen Rat zu geben. Tatsächlich konnte jeder Israelit – ob jung oder alt, Mann oder Frau – anderen helfen, ihre Freundschaft zu Jehova zu vertiefen oder ihr Verhalten zu korrigieren (Ps. 141:5). Ein echter Freund zeichnet sich dadurch aus, dass er ehrlichen Rat gibt. (Lies Sprüche 27:9.) Das schlechte Beispiel von Hiobs Freunden war perfekt dafür geeignet, den Israeliten vor Augen zu führen, was man nicht sagen und nicht tun sollte, wenn man jemandem Rat geben will.

8. Worauf müssen wir beim Ratgeben achten? (Siehe auch die Bilder.)

8 Lehren für uns. Wenn unsere Brüder und Schwestern Schwierigkeiten durchmachen, möchten wir ihnen gern zur Seite stehen. Wir dürfen uns dabei aber nicht so verhalten wie Hiobs drei Freunde. Was heißt das? 1. Stellen wir sicher, dass wir die Fakten kennen, statt vorschnell zu urteilen. 2. Greifen wir nicht in erster Linie auf persönliche Beobachtungen zurück, wie es Eliphas oft tat, sondern stellen wir unseren Rat auf die solide Grundlage des Wortes Gottes (Hiob 4:8; 5:3, 27). 3. Nehmen wir uns vor einem unfreundlichen Ton und scharfer Kritik in Acht. Interessanter­weise war nicht alles, was Eliphas und die beiden anderen sagten, verkehrt. Eine seiner Aussagen wurde später sogar von Paulus zitiert. (Vergleiche Hiob 5:13 mit 1. Korinther 3:19.) Doch im Großen und Ganzen stellten sie Gott falsch dar und verletzten Hiob. Deshalb beurteilte Jehova ihre Aussagen als unwahr (Hiob 42:7, 8). Ein guter Ratgeber gibt anderen nie das Gefühl, Jehova sei unvernünftig oder seine Diener seien es nicht wert, geliebt zu werden. Als Nächstes werden wir sehen, was wir von Elihu lernen können.

Collage: Ein Bruder gibt liebevoll Rat. 1. Zwei Brüder sitzen vor dem Haus an einem Tisch, auf dem Getränke stehen. Einer von ihnen ist ziemlich durcheinander, der andere hört ihm geduldig zu. 2. Der Bruder, der zuhört, öffnet eine Bibel. 3. Er liest einen passenden Text vor, und der andere hört entspannt zu.

Wie man guten Rat gibt: 1. Mach dir ein genaues Bild von der Situation. 2. Stütz dich auf Gottes Wort. 3. Achte auf einen freundlichen Ton (Siehe Absatz 8)


ELIHU, EIN GUTER RATGEBER

9. Warum brauchte Hiob nach der Debatte Hilfe, und wie sorgte Jehova dafür?

9 Am Ende der Debatte muss Spannung in der Luft gelegen haben. Die Diskussion zwischen Hiob und den drei Männern füllt 28 Kapitel der Bibel und zeugt größtenteils von Verärgerung und Frustration. Kein Wunder, dass sich an Hiobs Gefühlslage nichts geändert hatte. Er brauchte immer noch Trost und musste sich korrigieren lassen. Wie half ihm Jehova? Er gebrauchte Elihu als Ratgeber. Aber warum schaltete sich Elihu erst jetzt ein? „Ich bin jung“, sagte er, „und ihr seid betagt. Darum hielt ich mich respektvoll zurück“ (Hiob 32:6, 7). Elihu wusste, dass Ältere in ihrem Leben schon viel Erfahrung gesammelt haben und deshalb oft über mehr Weisheit verfügen als Jüngere. Doch nachdem er Hiob und den drei Männern geduldig zugehört hatte, konnte er nicht länger schweigen. Er erklärte: „Alter allein macht nicht weise, noch wissen bloß alte Männer, was richtig ist“ (Hiob 32:9). Was hatte Elihu mitzuteilen, und wie sagte er es?

10. Was tat Elihu, bevor er Hiob Rat gab? (Hiob 33:6, 7).

10 Bevor Elihu Hiob Rat gab, sorgte er für die richtige Atmosphäre. Zunächst achtete er darauf, seine eigenen Gefühle in den Griff zu bekommen. Wie die Bibel sagt, war er anfangs nämlich richtig verärgert (Hiob 32:2-5). Aber er griff Hiob kein einziges Mal aus Frustration an. Im Gegenteil, er sprach ihm beruhigend zu und sagte zum Beispiel: „Schau mal! Ich bin vor dem wahren Gott genau wie du.“ (Lies Hiob 33:6, 7.) Anschließend machte Elihu deutlich, dass er Hiob gut zugehört hatte. Tatsächlich fasste er die wichtigsten Aussagen aus sechs Reden von Hiob zusammen (Hiob 32:11; 33:8-11). Und auch in seinen weiteren Ausführungen tat er etwas Ähnliches (Hiob 34:5, 6, 9; 35:1-4).

11. Wie ging Elihu beim Ratgeben vor? (Hiob 33:1).

11 Die Art und Weise, wie Elihu Rat gab, zeugte von Respekt. Zum Beispiel benutzte er Hiobs Namen, was die anderen drei offensichtlich nicht gemacht hatten. (Lies Hiob 33:1.) Außerdem bot er Hiob einfühlsam an, etwas auf den Rat zu erwidern – vielleicht weil ihm bewusst war, wie gern er selbst während der Diskussion etwas gesagt hätte (Hiob 32:4; 33:32). Er wies ihn auch offen darauf hin, dass einige seiner Schluss­folgerungen gefährlich waren, und erinnerte ihn freundlich an Jehovas Weisheit, Macht, Gerechtigkeit und loyale Liebe (Hiob 36:18, 21-26; 37:23, 24). Der gute Rat von Elihu bereitete Hiob bestimmt auf weitere Anleitung vor, die ihm sein Schöpfer geben wollte (Hiob 38:1-3). Was haben Menschen in alter Zeit möglicherweise aus diesem Bericht gelernt, und was können wir daraus lernen?

12. Wie gebrauchte Jehova Propheten, und was hätten sich die Israeliten von Elihu abschauen können?

12 Mögliche Lehren für die Israeliten. Während der gesamten Geschichte Israels ließ Jehova durch Propheten seinen Willen bekannt machen. In der Richterzeit leitete zum Beispiel Debora das Volk wie eine fürsorgliche Mutter an, und Samuel trat schon von Jugend an als Sprecher Jehovas auf (Ri. 4:4-7; 5:7; 1. Sam. 3:19, 20). Zur Zeit der Könige sorgte Jehova für eine fast ununterbrochene Reihe von Propheten. Sie stärkten die Israeliten im Glauben und korrigierten sie, wenn sie von Jehovas Maßstäben abwichen (2. Sam. 12:1-4; Apg. 3:24). Das gute Beispiel von Elihu war perfekt dafür geeignet, treuen Männern und Frauen zu zeigen, wie man beim Ratgeben vorgehen sollte.

13. Wie können wir unseren Brüdern und Schwestern Mut machen?

13 Lehren für uns. Auch wir machen Gottes Willen bekannt, indem wir die Bibel in den Mittelpunkt rücken. Außerdem achten wir darauf, Worte zu wählen, die unsere Glaubensbrüder aufbauen und ermutigen (1. Kor. 14:3). Besonders Älteste müssen sich bemühen, andere zu trösten – auch jemanden, der verärgert ist oder zu „unsinnigem Gerede“ neigt (Hiob 6:3; 1. Thes. 5:14).

14, 15. Wie kann sich ein Ältester an Elihu orientieren?

14 Stell dir folgende Situation vor: Ein Ältester erfährt, dass eine Schwester aus seiner Versammlung niedergeschlagen ist. Zusammen mit einem anderen Bruder besucht er sie, um ihr Mut zu machen. In dem Gespräch sagt sie offen, wie frustriert sie ist. Sie besucht zwar noch die Zusammenkünfte und geht in den Dienst, verspürt aber keine Freude mehr dabei. Wie wird der Älteste reagieren?

15 Zuerst will er bestimmt herausfinden, warum sich die Schwester so fühlt. Dazu muss er geduldig zuhören. Zweifelt sie daran, dass Jehova sie liebt? Setzen ihr die „Sorgen des Lebens“ zu? (Luk. 21:34). Anschließend wird der Älteste überlegen, wofür er sie loben kann. Immerhin besucht sie trotz ihrer Nieder­geschlagenheit die Zusammenkünfte und beteiligt sich am Predigtdienst. Und sobald er sich ein Bild gemacht hat, wird er der Schwester mit der Bibel Mut machen und ihr versichern, dass Jehova sie liebt (Gal. 2:20).

WEITER AUS DER GESCHICHTE HIOBS LERNEN

16. Wie kannst du weiter vom Bibelbuch Hiob profitieren?

16 Das Bibelbuch Hiob steckt wirklich voller wichtiger Lehren! Wie der vorige Artikel gezeigt hat, erfahren wir daraus nicht nur, warum Gott Leid zulässt, sondern auch, wie wir in schwierigen Zeiten ausharren können. Und wie wir jetzt gesehen haben, können wir aus dem schlechten Beispiel von Hiobs drei Freunden und dem guten Beispiel von Elihu viel über das Ratgeben lernen. Bestimmt lohnt es sich, diese Hinweise noch einmal durchzugehen, bevor du das nächste Mal jemandem Rat gibst. Und falls es schon länger her ist, seit du das Buch Hiob gelesen hast, könntest du es dir wieder einmal vornehmen. Du wirst feststellen, dass dieses Buch nichts an Wert verloren hat.

WIE WÜRDEST DU ANTWORTEN?

  • Was hast du von Hiobs drei Freunden darüber gelernt, wie man nicht Rat geben sollte?

  • Was machte Elihu zu einem guten Ratgeber?

  • Wie kannst du weiter vom Bibelbuch Hiob profitieren?

LIED 125 „Glücklich sind die Barmherzigen“

a Offenbar kam Eliphas unter dem Einfluss eines bösen Geistes zu dem Schluss, dass Jehova keinen Menschen als gerecht betrachtet und man ihm deshalb unmöglich gefallen kann. Diese absurde Vorstellung bestimmte sein Denken. Sie kommt in allen drei Reden von Eliphas vor (Hiob 4:17; 15:15, 16; 22:2).

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